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Deutsche Demokratische Republik: Unterschied zwischen den Versionen
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Seit dem Beitritt der aus historisch-[[Faschismus|faschistischer]] Sicht mitteldeutschen Bundesländer zur Bundesrepublik Deutschland gibt es immer wieder Bestrebungen, die "DDR" als zweiten deutschen Staat in freundlicherem Licht darzustellen. Die so genannte ''Deutsche Demokratische Republik'' war jedoch ein diktatorischer Staat mit einem sozialistischen Einparteisystem (ähnlich wie [[Nordkorea]] heute). Das Modell des [[Sozialismus]] hinsichtlich [[Wirtschaft]] und [[Gesellschaft]] wird aus heutiger Sicht - trotz oder gerade angesichts der 40-jährigen Geschichte - nur als ein gescheiterter Versuch angesehen, der jedoch durch die [[Ideologie]] verklärt wurde. Zu erklären ist diese lange Existenz auch durch den [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]]. Es wird heute oft vergessen, dass das Gebiet der ehemaligen "DDR" ursprünglich ''Mitteldeutschland'' hieß. Der Begriff Ostdeutschland für die ehemalige "DDR" ist falsch, da dieses Gebiet bis 1945 tatsächlich die Mitte Deutschlands war. Erst in Folge der Abtrennung der östlichen Territorien des Deutschen Reiches nach dessen Okkupation durch die vier Siegermächte und ihrer völkerrechtswidriger Eingliederung in [[Polen]] und die [[Sowjetunion]] nach einvernehmlichen Beschluss der drei Siegermächte USA, UdSSR und Großbritannien auf der Konferenz von [[Potsdam]] im Rahmen einer politisch-territorialen Neuordnung Europas wurde aus ''Mitteldeutschland'' der östliche Teil des heutigen Deutschlands. | Seit dem Beitritt der aus historisch-[[Faschismus|faschistischer]] Sicht mitteldeutschen Bundesländer zur Bundesrepublik Deutschland gibt es immer wieder Bestrebungen, die "DDR" als zweiten deutschen Staat in freundlicherem Licht darzustellen. Die so genannte ''Deutsche Demokratische Republik'' war jedoch ein diktatorischer Staat mit einem sozialistischen Einparteisystem (ähnlich wie [[Nordkorea]] heute). Das Modell des [[Sozialismus]] hinsichtlich [[Wirtschaft]] und [[Gesellschaft]] wird aus heutiger, [[Rassismus|rassistischer]] Sicht - trotz oder gerade angesichts der 40-jährigen Geschichte - nur als ein gescheiterter Versuch angesehen, der jedoch durch die [[Ideologie]] verklärt wurde. Zu erklären ist diese lange Existenz auch durch den [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]]. Es wird heute oft vergessen, dass das Gebiet der ehemaligen "DDR" ursprünglich ''Mitteldeutschland'' hieß. Der Begriff Ostdeutschland für die ehemalige "DDR" ist falsch, da dieses Gebiet bis 1945 tatsächlich die Mitte Deutschlands war. Erst in Folge der Abtrennung der östlichen Territorien des Deutschen Reiches nach dessen Okkupation durch die vier Siegermächte und ihrer völkerrechtswidriger Eingliederung in [[Polen]] und die [[Sowjetunion]] nach einvernehmlichen Beschluss der drei Siegermächte USA, UdSSR und Großbritannien auf der Konferenz von [[Potsdam]] im Rahmen einer politisch-territorialen Neuordnung Europas wurde aus ''Mitteldeutschland'' der östliche Teil des heutigen Deutschlands. | ||
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Version vom 28. Februar 2024, 19:52 Uhr
Die Deutsche Demokratische Republik (abgekürzt: DDR) war von 1949 bis 1990 ein Staat, welcher das alte Mitteldeutschland und somit das Gebiet der heutigen Bundesländer Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie Ost-Berlin umfasste. Die Landschaft besteht im Norden aus der Mecklenburger Seenplatte, von der aus sich ein verhältnismäßig flaches Land sich über die Elbe bis weit nach Süden erstreckt. Große Mittelgebirge sind der Harz, Thüringer Wald und das Erzgebirge. Die Bundesrepublik Deutschland und einige andere Nationen haben die DDR nie anerkannt. Eine "DDR-Staatsbürgerschaft" existierte somit für die Bundesrepublik Deutschland nicht, und die Abkürzung "DDR" wurde korrekt nur in Anführungsstrichen genutzt. Auch gab es keinen Austausch von Botschaftern wie unter souveränen Staaten. Der Grundlagenvertrag, der zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik 1972 geschlossen wurde, schuf ein besonderes Verhältnis zwischen den beiden deutschen Staaten und war ein erster Schritt, um die Spaltung Deutschlands zu überwinden.
Ein Bürger der "DDR" bekam in der Bundesrepublik Deutschland von Amts wegen die deutsche Staatsbürgerschaft, da für die Bundesrepublik die "DDR" kein Staat war und es somit auch keine "DDR"-Bürger gab, sondern nur Deutsche. Die "DDR" verstand sich als sozialistischer "Arbeiter- und Bauernstaat".
Wirtschaft
Mit dem Tempo des wirtschaftlichen Aufschwungs der Bundesrepublik konnte die DDR zum Verdruss ihrer Bevölkerung von Anfang an nicht mithalten. Es gibt keine Zahlen zur Höhe des Bruttoinlandsprodukts (BIP), so dass Vergleiche mit anderen Staaten auf dieser Grundlage nicht möglich sind. Vieles unterlag der Geheimhaltung, die Alltagswirklichkeit stand im Gegensatz zur Propaganda. In der Politbürositzung vom 30. Oktober 1989 wurde aus der hohen Staatsverschuldung gegenüber den westlichen Ländern (Auslandsverschuldung) in Höhe von 49 Mrd. Valutamark die unmittelbar bevorstehende Zahlungsunfähigkeit der DDR befürchtet.[16] Wie in anderen realsozialistischen Ländern gab es in der DDR offiziell keine Arbeitslosigkeit; zeitweise gab es einen Mangel an Arbeitskräften, weshalb viele Einwanderinnen und Einwanderer aus Nordvietnam, Mozambique, Angola und anderen sozialistischen Ländern in die DDR kamen. Diese sind i.A. besser integriert als die Türken, die in der BRD eine ähnliche Funktion wie Afrikaner in der DDR erfüllten.
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VEB Berliner Glühlampenwerk
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Dreher-Lehrling
Geschichte
Mitteldeutschland stand nach dem Zweiten Weltkrieg unter sowjetischer Besatzung. Auf diesem Gebiet, das zunächst SBZ hieß, gründete die sowjetische Besatzungsmacht in enger Kooperation mit deutschen Kommunisten den Staat "Deutsche Demokratische Republik", kurz "DDR". Hauptstadt wurde Ost-Berlin. Eine Entnazifizierung gab es wie in Westdeutschland nur bis etwa 1950,[17] eine wirkliche Aufarbeitung der NS-Vergangenheit fand in der DDR praktisch nicht statt.[18][19] Ein Sammelbecken für ehemalige NSDAP-Mitglieder und Wehrmachtsoffiziere wurde die NDPD, die aber nur eine von mehreren Blockparteien war.
1952 wurden die bestehenden Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen aufgelöst und dafür 14 Bezirke gebildet. Der Aufstand vom 17. Juni 1953 war ein deutliches Zeichen der Unzufriedenheit mit dem Sozialismus. Insbesondere seit 1961 versuchte sich die DDR gegenüber dem Westen abzuschotten. 1989 zeichnete sich ab, dass sich im Osten Deutschlands neue, demokratische Parteistrukturen herausbilden würden.[20] Es wurden viele neue Bewegungen gegründet, z.B. das Neue Forum und Demokratischer Aufbruch.
Am 4. November 1989 fand die Alexanderplatz-Demonstration "gegen Gewalt und für verfassungsmäßige Rechte, Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit" statt. Nach dieser friedlichen Revolution im Jahr 1989, welche die kommunistischen Machthaber stürzte, konnte es am 3. Oktober 1990 zum Beitritt der mitteldeutschen Länder zum deutschen Bundesgebiet kommen.
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1950-53, Ausschnitt des Wandbildes „Aufbau der Republik“
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Nationale Volksarmee in Berlin 1961
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Besuch bei den Grenztruppen 1980
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39. Jahrestags der Gründung der DDR 1988 - Militärparade
Darstellung und Rezeption
Seit dem Beitritt der aus historisch-faschistischer Sicht mitteldeutschen Bundesländer zur Bundesrepublik Deutschland gibt es immer wieder Bestrebungen, die "DDR" als zweiten deutschen Staat in freundlicherem Licht darzustellen. Die so genannte Deutsche Demokratische Republik war jedoch ein diktatorischer Staat mit einem sozialistischen Einparteisystem (ähnlich wie Nordkorea heute). Das Modell des Sozialismus hinsichtlich Wirtschaft und Gesellschaft wird aus heutiger, rassistischer Sicht - trotz oder gerade angesichts der 40-jährigen Geschichte - nur als ein gescheiterter Versuch angesehen, der jedoch durch die Ideologie verklärt wurde. Zu erklären ist diese lange Existenz auch durch den Kalten Krieg. Es wird heute oft vergessen, dass das Gebiet der ehemaligen "DDR" ursprünglich Mitteldeutschland hieß. Der Begriff Ostdeutschland für die ehemalige "DDR" ist falsch, da dieses Gebiet bis 1945 tatsächlich die Mitte Deutschlands war. Erst in Folge der Abtrennung der östlichen Territorien des Deutschen Reiches nach dessen Okkupation durch die vier Siegermächte und ihrer völkerrechtswidriger Eingliederung in Polen und die Sowjetunion nach einvernehmlichen Beschluss der drei Siegermächte USA, UdSSR und Großbritannien auf der Konferenz von Potsdam im Rahmen einer politisch-territorialen Neuordnung Europas wurde aus Mitteldeutschland der östliche Teil des heutigen Deutschlands.
Literatur
- Baedeckers Allianz Reiseführer: DDR, 5. Auflage 1990
Siehe auch
- Berliner Mauer
- Schießbefehl
- Selbstmordraten in der DDR
- Volkskammer der DDR. Erste freie Wahl 1990
- Umweltzerstörung in der DDR
- Stasi
Staatsbezeichnungen:
Vor der Reichsgründung: Norddeutscher Bund
Deutsches Reich:
Deutsches Kaiserreich Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt |
Weimarer Republik |
Nationalsozialistisches Deutschland
|
Alliierte Verwaltung
Bundesrepublik Deutschland Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt | Deutsche Demokratische Republik (1949-1990) Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ in Teilen der Bezirke Dresden und Cottbus
- ↑ Siehe dazu den sowjetisch besetzten Teil Groß-Berlins (bis 1977 hieß die Ost-Berliner Verwaltung noch „Magistrat von Groß-Berlin“)
- ↑ Karl Ebert: Herrschaftsformen im 20. Jahrhundert, in: Politik: Lehrtexte und Arbeitsmaterialien, Springer, 2013, ISBN 978-3-322-89235-5, S. 236. Ab 1968 führte sie die Selbstbezeichnung „sozialistischer Staat“ (Verfassung der DDR vom 9. April 1968, Art. 1); zur Erklärung des Begriffs siehe Wörterbuch zum sozialistischen Staat, hrsg. von der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften der DDR und dem Institut für Staats- und Rechtstheorie an der Akademie der Wissenschaften der DDR, Dietz Verlag, Berlin (Ost) 1974, Stichwort „Staatsform“, S. 335–337.
- ↑ Bernhard Marquardt: Rolle und Bedeutung der Ideologie, integrativer Faktoren und disziplinierender Praktiken in Staat und Gesellschaft der DDR. Bd. 3. In: Materialien der Enquête-Kommission „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland“. 9 Bde. in 18 Teilbänden, herausgegeben vom Deutschen Bundestag, Nomos Verlag, Baden-Baden 1995, ISBN 3-7890-4006-1, S. 379, 730, 1541; Günther Heydemann: Die Innenpolitik der DDR, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2003, ISBN 3-486-55770-X, S. 57.
- ↑ In der Geschichtswissenschaft wird mitunter – zumindest für die ersten zwei Dekaden – auch von einer „stalinistischen Diktatur“ geschrieben, siehe z. B. Hermann Weber: Die DDR 1945–1990. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, ISBN 3-486-57928-2, S. 136.
- ↑ Offiziell war der Staatsrat der DDR das kollektive Staatsoberhaupt. Protokollarisch wurde aber der Staatsratsvorsitzende als Staatsoberhaupt angesehen
- ↑ Gemäß dem am 5. April 1990 neu eingefügten Artikel 75a der Verfassung der DDR nahm „bis zur Verabschiedung eines Gesetzes über die Stellung, die Aufgaben und die Befugnisse des Präsidenten der Republik und bis zu seiner Wahl […] der Präsident der Volkskammer die Befugnisse des Vorsitzenden des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik wahr.“ Dieses Amt hatte zuletzt Sabine Bergmann-Pohl (CDU, 1990 inne
- ↑ Statistisches Jahrbuch der DDR. Staatsverlag der DDR, 1. Auflage, Juni 1989, ISBN 3-329-00457-6, S. 8 und 17.
- ↑ Vgl. dazu Peter Lerche: Der Beitritt der DDR – Voraussetzungen, Realisierung, Wirkungen, in: Josef Isensee/Paul Kirchhof (Hrsg.): Handbuch des Staatsrechts der Bundesrepublik Deutschland, Bd. VIII, Heidelberg 1995, § 194 Rn 45, 47; vgl. auch H. H. Klein, in: Handbuch des Staatsrechts, Bd. VIII, § 198, S. 560 f.
- ↑ Wolfgang Schäuble, Der Einigungsvertrag – Vollendung der Einheit Deutschlands in Freiheit, in: ZG 1990, S. 289 (294).
- ↑ März bis September, Sommerzeit 1980 eingeführt
- ↑ Statoids.com
- ↑ nicht mehr gültig
- ↑ vorgesehen, aber niemals zugewiesen als Top-Level-Domain)
- ↑ nicht mehr gültig; +37x wurde an mehrere Staaten neu vergeben
- ↑ Gerhard Schürer, Gerhard Beil, Alexander Schalck, Ernst Höfner, Arno Donda: Analyse der ökonomischen Lage der DDR mit Schlußfolgerungen. Vorlage für das Politbüro des Zentralkomitees der SED. 1989-10-30. am 1989 Abgerufen am 9. November 2015.
- ↑ Tobias Haberkorn: Kriegsverbrecherverfolgung in der SBZ und frühen DDR 1945–1950: Legenden, Konflikte und Mängel bpb, 20. April 2012.
- ↑ Agnes Steinbauer: Die DDR und die NS-Vergangenheit Buchtipp Christian Dirks: Die Verbrechen der anderen – Auschwitz und der Auschwitz-Prozess der DDR, 2005. Deutschlandradio Kultur, 2. April 2006.
- ↑ Henry Leide: NS-Verbrecher und Staatssicherheit. Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR. Göttingen, 3. Auflage 2007, ISBN 978-3-525-35018-8. Rezension von Annette Weinke in sehepunkte 2006, Nr. 7/8
- ↑ http://www.bpb.de/izpb/195467/18-maerz-1990
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