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| '''Spanien''' (amtlich ''Königreich Spanien'', [[Spanische Sprache|spanisch]] ''Reino de España'' [{{IPA|ˈrejno ð(e) esˈpaɲa}}]) ist ein Staat , der größtenteils auf der im Südwesten [[Europa]]s gelegenen [[Iberische Halbinsel|Iberischen Halbinsel]] liegt. Die offizielle Staatsform ist die [[Parlamentarische Monarchie|parlamentarischen Erbmonarchie]]. Die Hauptstadt ist [[Madrid]]. | | {{Infobox Staat |
| | |NAME-AMTSSPRACHE = Reino de España |
| | |NAME-DEUTSCH = Königreich Spanien |
| | |BILD-FLAGGE = Flag of Spain.svg |
| | |ARTIKEL-FLAGGE = Flagge |
| | |BILD-FLAGGE-BREITE = 320px |
| | |BILD-WAPPEN = Escudo de España (mazonado).svg |
| | |ARTIKEL-WAPPEN = Wappen |
| | |WAHLSPRUCH = ''[[Plus Ultra]]''<br />([[Lateinische Sprache|lateinisch]] für ''Darüber hinaus'') |
| | |AMTSSPRACHE = [[Spanische Sprache|Spanisch]]{{FN|1}} |
| | |HAUPTSTADT = [[Madrid]] |
| | |STAATS- UND REGIERUNGSFORM = [[Parlamentarisches Regierungssystem|parlamentarische]] [[Monarchie]] |
| | |STAATSOBERHAUPT = [[Könige von Spanien|König]] [[Felipe VI.]] |
| | |REGIERUNGSCHEF = [[Ministerpräsident von Spanien|Regierungspräsident]] [[Pedro Sánchez]] |
| | |FLÄCHE = 505.970<ref>Europäische Union ([[Eurostat]]): ''[http://europa.eu/about-eu/countries/member-countries/spain/index_de.htm Spanien – Länderinfo]'', Stand 2014.</ref> |
| | |EINWOHNER = 47,4 Millionen <small>(2020)<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.POP.TOTL?locations=ES |titel=Population, total |werk=World Economic Outlook Database |hrsg= [[Weltbank]] |datum=2022 |sprache=en |zugriff=2022-09-22}}</ref></small> |
| | |BEV-DICHTE = 95 |
| | |BEV-ZUNAHME = + 0,5 % |
| | |BEV-ZUNAHME-ZEITRAUM = <small>(Schätzung für das Jahr 2020)<ref>{{Internetquelle |url=https://data.worldbank.org/indicator/SP.POP.GROW |titel=Population growth (annual %) |werk=World Economic Outlook Database |hrsg= [[Weltbank]] |datum=2021 |sprache=en |zugriff=2022-09-22}}</ref></small> |
| | |WÄHRUNG = [[Euro]] (EUR) |
| | |UNABHÄNGIGKEIT = |
| | |NATIONALHYMNE = ''Marcha Real'' |
| | |ZEITZONE = [[UTC]]+1 [[Mitteleuropäische Zeit|MEZ]]<br />UTC+2 [[Sommerzeit|MESZ]] (März bis Oktober)<br /><br />[[Kanarische Inseln]]:<br />UTC±0<br />UTC+1 (März bis Oktober) |
| | |KFZ-KENNZEICHEN = E |
| | |ISO 3166 = ES, ESP, 724 |
| | |INTERNET-TLD = .es |
| | |TELEFON-VORWAHL = +34 |
| | }} |
| | '''Spanien''' ist eine parlamentarische Monarchie im Südwesten [[Europa]]s. Mit 506.000 km² Fläche ist Spanien etwa so groß wie [[Frankreich]] und rund 25% größer als die [[Bundesrepublik Deutschland]]. Bekanntester Fluss in Spanien ist der [[Ebro]]. Die [[Pyrenäen]] bilden eine natürliche Grenze zwischen Frankreich und Spanien. Verwaltungsmäßig besteht Spanien aus 17 autonomen Gliedstaaten. |
| | Wichtige Städte sind neben Madrid vor allem [[Barcelona]], [[Valencia]], [[Sevilla]], [[Saragossa]], [[Malaga]] und [[Cordoba]]. |
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| == Geographie ==
| | Spanien ist seit 1955 Mitglied der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] und war 2015–2016 nichtständiges Mitglied im [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|Sicherheitsrat]]. Spanien wurde 1982 Mitglied der [[NATO]], 1986 Mitglied der [[Europäische Union|Europäischen Union]] sowie 1999 auch Gründungsmitglied der [[Eurozone]]. |
| === Staatsgebiet ===
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| Spanien befindet sich, ebenso wie [[Portugal]] und das zum [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] gehörende [[Gibraltar]], auf der [[Iberische Halbinsel|Iberischen Halbinsel]]. Spaniens Fläche umfasst knapp sechs Siebtel der Iberischen Halbinsel. Im Nordosten, entlang der [[Pyrenäen]] grenzt Spanien an [[Frankreich]] und den Kleinstaat [[Andorra]]. | |
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| Ferner zu Spanien gehören die im [[Mittelmeer]] gelegenen [[Balearische Inseln|Balearen]] und die [[Kanarische Inseln|Kanaren]] im [[Atlantischer Ozean|Atlantik]] sowie die an der nordafrikanischen Küste gelegenen Städte [[Ceuta]] und [[Melilla]] zum Staatsgebiet. In Frankreich besitzt Spanien die Exklave [[Llívia]].
| | Die spanische Sprache ist mit etwa 450 Millionen Muttersprachlern nach [[Chinesisch]] die am weitesten verbreitete Muttersprache. |
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| Die vor der [[Marokko|marokkanischen]] Küste gelegenen Inseln [[Islas Chafarinas]], [[Peñón de Vélez de la Gomera]], [[Peñón de Alhucemas|Alhucemas]], [[Isla de Alborán]], [[Isla del Perejil]] und die [[Columbretes|Islas Columbretes]] gehören ebenfalls zu Spanien. | |
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| Die größte Ausdehnung von Norden nach Süden beträgt 856 Kilometer und von Osten nach Westen 1020 Kilometer. Der westlichste und der südlichste Punkt des spanischen Staatsgebiets liegen auf der [[Kanarische Inseln|kanarischen Insel]] [[El Hierro]], der östlichste auf der [[Balearische Inseln|Baleareninsel]] [[Menorca]].
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| Mit einer durchschnittlichen Höhe von ca. 660 Metern über NN weist das Staatsgebiet Spaniens einen der höchsten Werte Europas auf. Die räumliche Gliederung der Halbinsel wird durch sechs große Gebirge bestimmt.
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| === Gebirge===
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| Von den sechs großen Gebirgssystemen erstrecken sich fünf in West-Ost-Richtung. Im Norden bilden die [[Pyrenäen]] (bis 3400 Meter) die Grenze zum restlichen festländischen Europa. Westlich an die Pyrenäen schließt sich das parallel zur Nordküste verlaufende [[Kantabrisches Gebirge|Kantabrische Gebirge]] (mit den höchsten Erhebungen in den [[Picos de Europa]] bei 2600 Metern) an. Dieses fächert sich an seinem Westende in Galicien und dem nördlichen Portugal in eine Vielzahl niederer Mittelgebirgszüge auf. In der Mitte der Halbinsel erstreckt sich ebenfalls in West-Ost-Richtung das [[Kastilisches Scheidegebirge|Kastilische Scheidegebirge]], das Höhen bis zu 2600 Metern aufweist. In Portugal setzt es sich mit der [[Serra da Estrela]] fort. Weiter südlich trennt ebenfalls von West nach Ost verlaufende [[Sierra Morena]] (bis zu 1300m) das Zentrale Hochland von der Senke des [[Guadalquivir]]. Im äußersten Süden des Landes erläuft die [[Betische Kordillere]] entlang der Mittelmeerküste von Gibraltar bis südlich von [[Valencia]]. Die Balearen stellen deren geologische Fortsetzung. Der [[Mulhacén]] in der [[Sierra Nevada (Spanien)|Sierra Nevada]] ist mit seinen 3482 Metern der höchste Punkt auf Spaniens Festland und der Iberischen Halbinsel. Der höchste Berg Gesamtsspaniens ist allerdings mit 3718 Metern Höhe der [[Teide|Pico del Teide]] auf der Kanaren-Insel [[Teneriffa]].
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| Einzig in Nord-Süd Richtung verläuft das [[Iberisches Gebirge|Iberische Randgebirge]], das Höhen von bis zu 2300 Metern erreicht.
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| === Zentrale Hochfläche ===
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| Im Zentrum Spaniens befindet sich eine zentrale Hochebene, die als [[Meseta]] (von Mesa = Tisch) bezeichnet wird. Sie wird im Norden und Nordwesten vom Kantabrischen Gebirge und dessen Ausläufern, im Osten vom Iberischen Randgebirge und im Süden von der Sierra Morena begrenzt. Im Südwesten geht sie in die tiefer gelegene, aber nicht so ebene [[Extremadura]] über. Durch das Kastilische Scheidegebirge wird sie in zwei Hälften (die Nord- und die Südmeseta) geteilt.
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| === Küstenebenen und Senken ===
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| Wesentlich tiefer liegen die Senken, die vom Guadalquivir und vom Ebro durchflossen werden. Da die Gebirge fast überall bis nahe ans Meer herantreten, finden sich ausgedehntere Küstenebenen kaum.
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| | == Geschichte == |
| | [[Datei:Spanien.jpg|thumb|left|Lage von Spanien in Europa]] |
| | Im [[Römisches Reich|Römischen Reiche]] gab es die [[Dioecesis Hispaniae]] als Verwaltungseinheit. Ab dem Jahr 418 herrschten die [[Westgoten]] über Spanien. |
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| === Klima ===
| | Am 30. April 711 landete der [[Berber]] Tāriq ibn Ziyād mit einem kleiner Trupp von Kriegern in der Region von Algeciras/[[Gibraltar]]. Das [[Westgotenreich]] zerfiel im Zuge der [[Islamische Expansion|Islamischen Expansion]]. Spätestens mit Gründung des [[Kalifat Cordoba|Kalifats von Cordoba]] 929 setzte ein größerer Zustrom von Arabern ein. Die Stadt Córdoba stieg dabei mit fast 500.000 Einwohnern neben [[Konstantinopel]] und [[Bagdad]] zu einem der bedeutendsten Kulturzentren im Mittelmeerraum auf. [[Lion Feuchtwanger]] schrieb in ''[[Die Jüdin von Toledo]]'': |
| Das [[Klima]] in Spanien kann grob in folgende Zonen gegliedert werden:
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| * ''[[Atlantisches Klima]]'': an der nördlichen Atlantikküste: [[Galicien]], [[Asturien]], [[Kantabrien]], [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Baskenland]], [[Navarra]] (Norden).<br />Vor allem im Winter Niederschläge, sehr milde Winter und Sommer (siehe [[Klimadiagramm]] von [[Santander]]).
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| * ''[[Ozeanisch-Kontinentales Klima]]'': im Zentrum der Iberischen Halbinsel: [[Kastilien-León]], [[Autonome Gemeinschaft Madrid|Madrid]], [[La Rioja (spanische Region)|La Rioja]], [[Navarra]], [[Kastilien-La Mancha]], [[Extremadura]] und [[Andalusien]].<br />Sehr kalte Winter mit regelmäßigen Schneefällen im Norden und heiße Sommer, hauptsächlich im Winter Niederschläge.
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| * ''[[Kontinentales Mittelmeerklima]]'': in [[Aragón]], [[Katalonien]], [[Valencia (Region)|Valencia]] (Hinterland), [[Murcia (Region)|Murcia]], [[Kastilien-La Mancha]] und [[Andalusien]].<br />Niederschläge vor allem in Frühling und Herbst. Heiße Sommer und kalte Winter; die täglichen Temperaturschwankungen können 25 °C betragen.
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| * ''[[Mittelmeerklima]]'': in [[Katalonien]], auf den [[Balearen]], in [[Valencia (Region)|Valencia]], [[Murcia (Region)|Murcia]] und [[Andalusien]].<br />Niederschläge fallen vor allem im Frühjahr und Herbst, zum Teil wolkenbruchartig (erste Septemberwoche). Durch die von Norden nach Süden abnehmende Niederschlagsmenge ([[Barcelona]] 640 mm, [[Tortosa]] 524 mm, [[Valencia]] 454 mm, [[Alicante]] 336 mm, [[Almería]] 196 mm) kann das Mittelmeerklima in ein feuchtes und trockenes unterschieden werden. Die Temperaturen sind im Winter mild, im Sommer ist es heiß, teilweise auch heiß-feucht.
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| * ''[[Subtropisches Klima]]'': auf den [[Kanaren]].<br />Milde Temperaturen (18 bis 24 °C) fast über das ganze Jahr, einen ausgeprägten Winter gibt es so gut wie nicht (Durchschnittstemperaturen in [[Santa Cruz de Tenerife]]: 17,9 °C im Januar und 25,1 °C im August).
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| * ''[[Gebirgsklima]]'': in den Höhenlagen der [[Pyrenäen]], des [[Kastilisches Scheidegebirge|Kastilischen Scheidegebirges]], des [[Kantabrisches Gebirge|Kantabrischen-]] und [[Iberisches Gebirge|Iberischen Gebirges]] und der [[Betische Kordillere|Betischen Kordillere]].<br />Lange, kalte Winter und kurze, frische Sommer.
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| === Flora ===
| | {{Zitat|Die Moslems brachten die vernachlässigte Landwirtschaft wieder hoch und gewannen dem Boden durch kluge Bewässerung ungeahnte Fruchtbarkeit ab. Sie förderten den Bergbau durch eine neue, hochentwickelte Technik.(...) |
| Die [[Pflanzen|Vegetation]] der Iberischen Halbinsel teilt sich in drei große Bereiche auf: | | Die Schiffahrt der spanischen Moslems, geleitet von erprobten Mathematikern und Astronomen, war schnell und sicher, so daß sie ausgedehnten Handel treiben und ihre Märkte mit allen Erzeugnissen des islamischen Weltreichs versorgen konnten. |
| * Vegetation des feuchten Spanien: [[Eiche]]n, [[Buche]]n
| | Künste und Wissenschaften blühten wie bisher niemals unter diesem Himmel. Erhabenes und Zierliches mischten sich, die Häuser auf besondere, bedeutende Art zu schmücken. Ein kunstvoll verästeltes Erziehungssystem erlaubte einem jeden, sich zu bilden. Die Stadt Córdova hatte dreitausend Schulen, jede größere Stadt hatte ihre Universität, es gab Bibliotheken wie niemals seit der Blüte des hellenischen Alexandria. Philosophen weiteten die Grenzen des Korans, übersetzten in ihre eigene Denkart das Werk der griechischen Weltweisheit, schufen es in ein Neues um. (...) |
| * Vegetation des trockenen Spanien: immergrüne Eichen ([[Steineiche]]n, [[Korkeiche]]n), [[Pinie]]n und [[Kanarische Dattelpalme|Palmen]]
| | Den Unterworfenen zeigten die Moslems Milde. Für ihre Christen übertrugen sie das Evangelium ins Arabische.}} |
| * Vegetation der Gebirge je nach Höhe: Steineichen, Korkeichen, Eichen, [[Edelkastanie]]n, [[Wiese (Grünfläche)|Wiesen]], alpine [[Magerrasen]]
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| === Fauna ===
| | Es folgten Jahrhunderte islamischer Herrschaft, bis die Halbinsel durch Christen schrittweise zurückerobert wurde (Vgl. [[Reconquista]]). |
| Die spanische Tierwelt ist äußerst divers. Aufgrund der verhältnismäßig dünnen Besiedelung konnten in Spanien Tierarten überleben, die im restlichen Westeuropa ausgerottet wurden. Zudem bildeten sich aufgrund der Abgrenzung der Iberischen Halbinsel durch die [[Pyrenäen]] einige endemische Arten. In Nordwest- und Zentralspanien sowie vereinzelt in der [[Sierra Morena]] leben insgesamt rund 2.500 [[Wolf|Wölfe]]. Der [[Iberischer Wolf|Iberische Wolf]] (''Canis lupus signatus'') bildet damit die größte und stabilste Population Westeuropas. Etwa 200 [[Braunbär]]en leben im [[Kantabrisches Gebirge|Kantabrischen Gebirge]] sowie den Pyrenäen. Während die Population an [[Kantabrischer Braunbär|Kantabrischen Bären]] als stabil gilt, sind die in den Pyrenäen beheimateten akut vom Aussterben bedroht. Der [[Pardelluchs]] ist eine nur in Spanien und [[Portugal]] beheimatete [[Luchse|Luchsart]], die jedoch akut vom Aussterben bedroht ist. Weitere charakteristische Säugetiere Spaniens sind die sonst nur in [[Afrika]] und Vorderasien beheimatete [[Kleinfleck-Ginsterkatze]], der [[Ichneumon]], der [[Iberiensteinbock]] oder die [[Pyrenäen-Gämse]].
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| In den Pyrenäen und im Kantabrischen Gebirge sind [[Bartgeier]] heimisch, [[Mönchsgeier|Mönchs-]], [[Gänsegeier|Gänse-]] und [[Schmutzgeier]] sind in weiten Teilen des Landes zu finden. Weitere charakteristische Großvögel sind der [[Spanischer Kaiseradler|Spanische Kaiseradler]] und der [[Steinadler]].
| | Das [[Spanisches Kolonialreich|spanische Kolonialreich]] bestand vom 15. Jahrhundert bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Demzufolge haben sich Sprache und Kultur Spanien vor allem in [[Südamerika|Süd-]] und [[Mittelamerika]] verbreitet - außer in [[Brasilien]]. |
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| Zur Reptilienfauna Spaniens gehören zahlreiche Eidechsen, Geckos, Skinke, Schleichen, Schlangen, Land- und Meeresschildkröten, wie die [[Unechte Karettschildkröte]]. Bekannt sind die [[Kanareneidechsen]], vor allem die [[El-Hierro-Rieseneidechse]] (''Gallotia simonyi''), die eine Körperlänge von bis zu 75 cm erreichen kann.
| | Von 1939 (nach dem [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanischen Bürgerkrieg]]) bis 1975 war Spanien eine [[Faschismus|faschistische]] Diktatur unter dem "Caudillo" [[Francisco Franco]]. Bereits 1947 restaurierte Franco die spanische [[Monarchie]] und ernannte [[Juan Carlos I.]] 1969 als Staatsoberhaupt zu seinem Nachfolger. Dieser führte nach dem Tod des Diktators am 20. November 1975 in die [[Demokratie]], was allerdings nicht ganz problemlos war. Nach seinem im Jahr 2014 wurde sein Sohn [[Felipe von Spanien]] König. |
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| == Bevölkerung == | | == Bevölkerung == |
| === Bevölkerungsentwicklung ===
| | Die durchschnittliche Lebenserwartung der Spanier wurde im Juni 2007 mit 79,7 Jahren ermittelt. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer beträgt 76,3 Jahre, die der Frauen 83 Jahre.<ref>El Pais: Lebenserwartung in Spanien</ref> 16,7% der Bevölkerung sind älter als 65 Jahre. Durch die Wirtschaftskrise sank die Geburtenrate von 2008 bis 2019 auf den niedrigsten Stand von allen Staaten in Europa - ausgenommen von [[Malta]].<ref>https://www.zeit.de/entdecken/2020-01/mutterschaft-noemi-trujillo-spanien-wirtschaftslage-geburtenrate</ref> 92% der Menschen sind als [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholisch]] registriert (Stand 2000), doch sinkt die Anzahl derer, die aktiv am religiösen Leben teilnehmen.<ref>Jürgen Erbacher: ''{{Webarchiv|url=http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/25/0,3672,3954393,00.html |wayback=20070526164026 |text=Schwere Mission im katholischen Spanien}}''. heute.de. 7. Juli 2006.</ref> |
| In den vergangenen zehn Jahren stieg die Bevölkerung Spaniens sehr stark an, sowohl verglichen mit anderen europäischen Staaten als auch im Vergleich zu den Jahrzehnten davor. So stieg in den 90ern die Bevölkerung Spaniens um 1,1 Millionen und im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts um 7 Millionen. Hätte Deutschland in den letzten 12 Jahren ein ähnliches prozentuales Bevölkerungswachstum gehabt, hätte es heute knapp 100 Millionen Einwohner. Die Fruchtbarkeitsrate lag im Jahr 2008 in Spanien mit rund 1,46 Kindern pro Frau unter dem EU-Schnitt von 1,6.<ref>[http://epp.eurostat.ec.europa.eu/tgm/table.do?tab=table&init=1&language=de&pcode=tsdde220&plugin=1 ''Gesamtfruchtbarkeitsrate''] In: [[Eurostat]], abgerufen am 17. Juli 2011</ref> Der Bevölkerungswachstums deutlich auf massive Zuwanderung zurückzuführen. So stieg die ausländische Bevölkerung von 0,74 Millionen im Jahr 1999 auf 5,73 Millionen 2011. In diesen Zeitraum fanden auch Einbürgerungen statt
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| {| class="wikitable"
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| |- align="center"
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| ! Jahr !! Tsd. Einwohner !! Jahr !! Tsd. Einwohner !! Jahr !! Tsd. Einwohner !! Jahr !! Tsd. Einwohner !! Jahr !! Tsd. Einwohner
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| |-
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| | 1998
| |
| | 39.852
| |
| | 2001
| |
| | 41.116
| |
| | 2004
| |
| | 43.197
| |
| | 2007
| |
| | 45.200
| |
| | 2010
| |
| | 46.951
| |
| |-
| |
| | 1999
| |
| | 40.202
| |
| | 2002
| |
| | 41.837
| |
| | 2005
| |
| | 44.108
| |
| | 2008
| |
| | 46.063
| |
| | 2011
| |
| | 47.190
| |
| |-
| |
| | 2000
| |
| | 40.499
| |
| | 2003
| |
| | 42.717
| |
| | 2006
| |
| | 44.708
| |
| | 2009
| |
| | 46.661
| |
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| |-
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| |}
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| === Lebenserwartung ===
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| Die durchschnittliche Lebenserwartung der Spanier betrug im Juni 2007 79,7 Jahre. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer beträgt 76,3 Jahre, die der Frauen 83 Jahre. 16,7 Prozent der Bevölkerung sind älter als 65 Jahre.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.elpais.com/articulo/sociedad/poblacion/mayor/anos/crecio/66/ultimos/anos/suma/millones/personas/elpepusoc/20070619elpepusoc_3/Tes | titel=La población mayor de 80 años creció un 66% en los últimos 15 años y suma dos millones de personas | titelerg=Aumenta la esperanza de vida, que alcanza los 79,7 años | hrsg=El Pais | datum=2007-06-19 | zugriff=2011-05-03 | sprache=es| kommentar=Lebenserwartung in Spanien}}</ref> | |
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| === Sprachen ===
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| In Spanien wird überwiegend [[Spanische Sprache|Kastilisch]] (Spanisch), [[Katalanische Sprache|Katalanisch]], [[Galicische Sprache|Galicisch]] und [[Baskische Sprache|Baskisch]] gesprochen.
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| Kastilisch ist im gesamten Staatsgebiet [[Amtssprache]]. Katalanisch ist in den Autonomen Gemeinschaften [[Katalonien]], [[Valencia (Region)|Valencia]] (dort als [[Valencianische Sprache|Valencianisch]] bezeichnet) und auf den [[Balearische Inseln|Balearen]], Baskisch im [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Baskenland]] und Teilen [[Navarra]]s und Galicisch in [[Galicien]] neben Kastilisch ebenfalls Amtssprache (''lenguas co-oficiales''). Im [[Val d’Aran]] hat [[Aranesische Sprache|Aranesisch]], eine Varietät des [[Gascognische Sprache|Gascognischen]], offiziellen Status.
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| Als Fremdsprachen dominieren [[Englische Sprache|Englisch]] und [[Französische Sprache|Französisch]]. Jüngere Spanier sprechen als Fremdsprache zumeist Englisch, Ältere eher Französisch. In der breiten Bevölkerung sind anwendbare Fremdsprachenkenntnisse aber nach wie vor nicht die Regel. Laut einer von [[Eurostat]] 2007 durchgeführten Erhebung, beherrschen 46,6 % der erwachsenen Spanier (im Alter von 25 bis 64 Jahren) laut Selbsteinschätzung keine Fremdsprache. Im Gegensatz dazu lag im Jahr 2009 der Anteil der Schüler der [[International Standard Classification of Education#Level 1 (Grundbildung)|Primarstufe]], die eine Fremdsprache erlernten, für gewöhnlich Englisch, bereits bei 99 % und in der [[International Standard Classification of Education#Level 3 (Sekundarbildung Oberstufe)|Sekundarstufe II]] bei 94 %, wobei 27 % zusätzlich eine zweite Fremdsprache erlernen, in der Regel Französisch.<ref>[http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_PUBLIC/3-26092011-AP/DE/3-26092011-AP-DE.PDF ''95% der Schüler der Sekundärstufe II in der EU27 lernten Englisch als Fremdsprache im Jahr 2009''], [[Eurostat]]-Pressemitteilung vom 26. September 2011 (PDF)</ref>
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| In [[Katalonien]] wird an den Schulen und Universitäten größtenteils auf [[Katalanische Sprache|Katalanisch]] gelehrt, [[Spanische Sprache|Kastilisch]] darf dort jedoch von allen Studierenden in Unterricht und Klausuren benutzt werden.
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| === Indigene Minderheiten ===
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| Zu den einheimischen Minderheiten des Landes zählen vor allem die „[[Kalé|Gitanos]]“ (spanische [[Roma (Volk)|Zigeuner]]), die etwa seit dem 16. Jahrhundert nach Spanien einwanderten. Heute leben in Spanien etwa 600.000–800.000 Gitanos. Die spanischen Zigeuner konzentrieren sich vor allem in Großstädten wie [[Madrid]], [[Barcelona]], [[Valencia]] oder [[Sevilla]].
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| === Immigration ===
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| Spanien war lange Auswanderungsland und wies lange Zeit nur geringe Zuwanderungszahlen auf. Erst in den letzten Jahren hat eine stark ansteigende Immigration zu einem Bevölkerungsanstieg von über fünf Millionen Einwohnern geführt.
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| Die Zahl der in Spanien lebenden Ausländer liegt bei rund 5,8 Millionen (Januar 2011), was zwölf Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht, von denen 2,4 Millionen Staatsbürger anderer EU-Länder sind.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ine.es/jaxi/tabla.do?path=/t20/e245/p04/a2011/l0/&file=00000009.px&type=pcaxis&L=0 |titel=Población por sexo, nacionalidad y país de nacimiento. |werk=[[Instituto Nacional de Estadística (Spanien)|Instituto Nacional de Estadística]] |zugriff=2012-01-13 |sprache=es |format= |kommentar= |zitat= }}</ref> Im Vergleich mit dem Rest der EU liegt Spanien in absoluten Zahlen auf Rang zwei hinter Deutschland (7,1 Millionen). Betrachtet man den Anteil an Staatsbürgern anderer Länder, so liegt Spanien hinter Luxemburg (43,0 %), Lettland (17,4 %), Zypern und Estland (je 15,9 %) auf dem fünften Platz. Unter den Mitgliedsstaaten mit mehr als drei Millionen Einwohnern ist Spaniens Ausländerquote von 12,3 % die Höchste, gefolgt von Österreich (10,5 %), Belgien (9,7 %) und Deutschland (8,7 %).<ref>{{Internetquelle |url=http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_PUBLIC/3-14072011-BP/DE/3-14072011-BP-DE.PDF |titel=Ausländische Staatsangehörige machten 6,5% der EU27 Bevölkerung im Jahr 2010 aus |werk=[[Eurostat]] |zugriff=2011-07-17 |sprache=en |format= PDF }}</ref>, wobei zu beachten gilt, dass in den alten Einwanderungsländer der Gesamtanteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund (Ausländer, eingebürgerte Migranten) deutlich höher ist. So beträgt beispielsweise der Gesamtanteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland derzeit circa 19%.
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| {| class="wikitable sortable" style="text-align:right;"
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| |+ Daten vom 1. Januar 2011
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| |- style="text-align:center;"
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| ! Herkunftsland
| |
| ! nach Staatsbürgerschaft
| |
| ! nach Geburtsland
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Rumänien]]
| |
| |865.707
| |
| |810.348
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Marokko]]
| |
| |773.995
| |
| |769.106
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Vereinigtes Königreich]]
| |
| |391.194
| |
| |392.852
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Ecuador]]
| |
| |360.710
| |
| |480.626
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Kolumbien]]
| |
| |273.176
| |
| |373.992
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Bolivien]]
| |
| |199.080
| |
| |202.657
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Deutschland]]
| |
| |195.987
| |
| |251.058
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Italien]]
| |
| |187.993
| |
| |98.274
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Bulgarien]]
| |
| |172.926
| |
| |165.668
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[China]]
| |
| |167.132
| |
| |160.788
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Portugal]]
| |
| |140.824
| |
| |146.298
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Peru]]
| |
| |132.552
| |
| |198.126
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Frankreich]]
| |
| |122.503
| |
| |228.144
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Argentinien]]
| |
| |120.738
| |
| |286.449
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Brasilien]]
| |
| |107.596
| |
| |138.556
| |
| |- class="unsortable"
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| ! Gesamt
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| ! 5.751.487
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| ! 6.677.839
| |
| |-
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| |}
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| ====Rückwanderung von Ausländern====
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| Im Rahmen der Euro-Krise, und der wirtschaftlichen Rezession im Land, setzte eine Rückwanderung von Einwanderern ein, die sich im wesentlichen auf Einwanderer aus Südamerika begrenzt.
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| === Spanier im Ausland ===
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| Die Zahl der im Ausland lebenden spanischen Staatsbürger liegt bei 1,7 Millionen (Januar 2011), 1.049.465 davon in [[Amerika]] und 602.178 in einem anderen Land [[Europa]]s. Während nur 26,8 Prozent der in Amerika lebenden Spanier in Spanien geboren wurden, liegt dieser Prozentsatz bei den in einem anderen europäischen Land Residierenden bei 55,3 Prozent.<ref>[http://www.ine.es/en/prensa/np649_en.pdf www.ine.es 27. April 2011 (PDF)]</ref> Dies liegt unter anderem daran, dass die größeren Auswanderungswellen von Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanischen Bürgerkrieg]] zumeist Süd- und Mittelamerika zum Ziel hatten, insbesondere Argentinien, Venezuela, Mexiko, Uruguay und Kuba, während mit dem [[Plan de Estabilización]] (1959) eine bis 1972 andauernde Emigrationswelle in europäische Länder wie Frankreich, Deutschland, die Schweiz, Belgien und das Vereinigte Königreich stattfand.
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| {| class="wikitable" style="text-align:right;"
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| |- style="text-align:center;"
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| !style="background:lightsteelblue;"| Land
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| !style="background:lightsteelblue;"| Anzahl <small>(Jan. 2011)</small>
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| |-
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| |align="left"|[[Argentinien]]
| |
| |345.866
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Frankreich]]
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| |189.909
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Venezuela]]
| |
| |173.456
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Deutschland]]
| |
| |108.469
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Schweiz]]
| |
| |93.262
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Brasilien]]
| |
| |92.260
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Mexiko]]
| |
| |86.658
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Vereinigte Staaten]]
| |
| |79.495
| |
| |- | |
| |align="left"|[[Kuba]]
| |
| |75.433
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Vereinigtes Königreich]]
| |
| |64.317
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Uruguay]]
| |
| |58.623
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Belgien]]
| |
| |45.485
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Chile]]
| |
| |40.492
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Andorra]]
| |
| |23.605
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Niederlande]]
| |
| |19.350
| |
| |-
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| ! Gesamt
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| ! 1.702.778
| |
| |-
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| |}
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| === Religionen und Weltanschauungen ===
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| Obwohl 92 Prozent der Bevölkerung (Stand 2000) offiziell der [[Römisch-Katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] angehören, sinkt die Anzahl derer, die aktiv am religiösen Leben teilnehmen.<ref>Jürgen Erbacher: ''[http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/25/0,3672,3954393,00.html Schwere Mission im katholischen Spanien]''. heute.de. 7. Juli 2006.</ref> Im Rahmen einer Studie des staatlichen Meinungsforschungsinstitutes ''Centro de Investigaciones Sociológicas'' im Jahr 2010 gaben noch 75 Prozent der Befragten an, Katholiken zu sein.<ref name="CIS">[http://www.cis.es/cis/opencms/-Archivos/Marginales/2820_2839/2831/es2831.pdf#page=25 ''Barómetro de Marzo''] auf [[Centro de Investigaciones Sociológicas|CIS]], März 2010, abgerufen am 9. November 2010 (Spanisch)</ref> Finanziert wird die katholische Kirche vom spanischen Staat auf Grundlage eines Vertrages mit dem [[Heiliger Stuhl|Heiligen Stuhl]] und nicht aus direkt entrichteten Kirchensteuern ihrer Mitglieder, weshalb ein Kirchenaustritt keine finanziellen Vorteile bringt. Seit 2007 müssen allerdings die Steuerzahler selbst entscheiden, ob 0,7 % der Lohn- beziehungsweise Einkommensteuer kirchlichen oder anderen sozialen oder kulturellen Zwecken zufließen sollen. Treffen sie keine Entscheidung, wird dieser obligatorische Steuerbetrag direkt den anderen Zwecken zugeleitet. Die seit 1979 existierende direkte staatliche Finanzierung wurde vollständig abgeschafft.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.conferenciaepiscopal.es/economia/SistemaFinanciacion.pdf |titel=El nuevo sistema de asignación tributaria en favor de la iglesia católica |werk=[[Spanische Bischofskonferenz]] |zugriff=2010-02-17 |sprache=es |format=pdf }}</ref>
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| Es ist Katholiken in Spanien formalrechtlich ohne weiteres möglich, sich von der Kirche offiziell loszusagen, da das spanische Recht den Akt des Kirchenaustritts nicht kennt und Spaniens katholische Kirche höchstrichterlich von der Pflicht entbunden wurde, die Daten ihrer Mitglieder auf deren Wunsch aus den Kirchenbüchern zu löschen. Zu dieser Entscheidung des obersten Gerichtshofes in Spanien kam es unter anderem, da sich „das als besonders konservativ geltende Erzbistum von Valencia weigerte, Tilgungen jeder Form vorzunehmen“. Das Erzbistum hatte sich auch nicht von Weisungen der [[Agencia Española de Protección de Datos|spanischen Datenschutzbehörde]] (AEPD)<ref>https://www.agpd.es/portalweb/revista_prensa/revista_prensa/2008/notas_prensa/common/sept/np_080930_sentencia_TS.pdf (PDF, spanisch)</ref> beeindrucken lassen und strengte zahlreiche Rechtsverfahren an, wobei es vor der Entscheidung des obersten Gerichtshofes in 171 Fällen unterlag.<ref>http://www.sueddeutsche.de/,tt6m1/panorama/615/312529/text/</ref>
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| Eine größere Minderheit von 13,6 % der Bevölkerung bezeichnet sich laut genannter Untersuchung als nicht religiös und 7,7 % als Atheisten.<ref name="CIS" /> Nach einer Studie des [[Pew Research Center]] bezeichnen sich gerade einmal 46 % der Spanier als „religiös“, 19 % als „sehr religiös“. Unter den 18- bis 39-jährigen ist gar nur eine Minderheit von 9 % sehr religiös; weltweit ist der Wert nur in Frankreich und Japan niedriger, wo zudem die Werte der 39- bis 59-jährigen nur unwesentlich höher sind.<ref>http://pewglobal.org/reports/pdf/262.pdf</ref>
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| Die [[Islam|Muslime]] machen 0,5 %, die [[Protestantismus|Protestanten]] 0,3 % und [[Zeugen Jehovas]] 0,25 % der Bevölkerung aus. [[Judentum|Juden]], Angehörige anderer [[Konfession]]en und offiziell [[Konfessionslos]]e stellen zusammen 7,2 % der Bevölkerung.
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| === Größte Städte ===
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| {{Hauptartikel|Liste der Städte in Spanien}}
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| In Spanien gibt es zwei [[Millionenstadt|Millionenstädte]], nämlich [[Madrid]] und [[Barcelona]]. Das starke Wachstum der Städte in den letzten Jahren hat jedoch dazu geführt, dass [[Metropolregion]]en entstanden sind, die teils weit über die politisch-administrativen Grenzen der Stadtgemeinden hinausgehen. In den [[Metropolregion Madrid|Großräumen Madrid]] und [[Àrea Metropolitana de Barcelona|Barcelona]] leben so über sechs bzw. vier Millionen Menschen, in den Metropolregionen Valencia, Sevilla und Bilbao jeweils über eine Million.
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| Die zehn größten Städte <small>(Stand: 1. Januar 2009)<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ine.es/jaxi/tabla.do?path=/t20/e260/a2009/l1/&file=ca001.px&type=pcaxis&L=1 |titel=Statistische Auswertung |werk=[[Instituto Nacional de Estadística (Spanien)|Instituto Nacional de Estadística]] |zugriff=2010-01-22 |sprache=en }}</ref></small>
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| {| class="wikitable" style="text-align:right; width:40%"
| |
| |- style="text-align:center;"
| |
| ! style="width:70%"| Stadt
| |
| ! Einwohner
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Madrid]]
| |
| |3.255.944
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Barcelona]]
| |
| |1.621.537
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Valencia]]
| |
| |814.208
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Sevilla]]
| |
| |703.206
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Saragossa]]
| |
| |674.317
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Málaga]]
| |
| |568.305
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Murcia (Stadt)|Murcia]]
| |
| |436.870
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Palma]]
| |
| |401.270
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Las Palmas de Gran Canaria]]
| |
| |381.847
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Bilbao]]
| |
| |354.860
| |
| |}
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| === Autonome Gemeinschaften nach Einwohnern ===
| |
| Die insgesamt 17 [[Autonome Gemeinschaften Spaniens|Autonomen Gemeinschaften]] sind in ihrer Größe sehr heterogen. Während die Einwohnerzahlen [[Andalusien]]s, [[Katalonien]]s, der [[Autonome Gemeinschaft Madrid|Autonomen Gemeinschaft Madrid]] und der [[Valencia (Region)|Region Valencia]] zwischen rund 5 und 8 Millionen liegen, leben in den kleinsten Regionen, [[Navarra]], [[Kantabrien]] und [[La Rioja (spanische Region)|La Rioja]], deutlich unter einer Million Menschen. <small>(Stand: 1. Januar 2009)<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ine.es/jaxi/tabla.do?path=/t20/e260/a2009/l1/&file=ccaa01.px&type=pcaxis&L=1 |titel=Statistische Auswertung |werk=[[Instituto Nacional de Estadística (Spanien)|Instituto Nacional de Estadística]] |zugriff=2010-01-22 |sprache=en }}</ref></small>
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| {| class="wikitable" style="text-align:right; width:70%"
| |
| |- style="text-align:center;"
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| ! width:30%"| Autonome Gemeinschaft
| |
| ! Einwohner
| |
| !style="width:30%"| Autonome Gemeinschaft
| |
| ! Einwohner
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Andalusien]]
| |
| |8.302.923
| |
| |align="left"|[[Aragonien]]
| |
| |1.345.473
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Katalonien]]
| |
| |7.475.420
| |
| |align="left"|[[Extremadura]]
| |
| |1.102.410
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Autonome Gemeinschaft Madrid|Madrid]]
| |
| |6.386.932
| |
| |align="left"|[[Balearische Inseln]]
| |
| |1.095.426
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Valencia (Region)|Valencia]]
| |
| |5.094.675
| |
| |align="left"|[[Asturien]]
| |
| |1.085.289
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Galicien]]
| |
| |2.796.089
| |
| |align="left"|[[Navarra]]
| |
| |630.578
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Kastilien-León]]
| |
| |2.563.521
| |
| |align="left"|[[Kantabrien]]
| |
| |589.235
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Baskenland]]
| |
| |2.172.175
| |
| |align="left"|[[La Rioja (spanische Region)|La Rioja]]
| |
| |321.702
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Kanarische Inseln]]
| |
| |2.103.992
| |
| ! Autonome Stadt
| |
| ! Einwohner
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Kastilien-La Mancha]]
| |
| |2.081.313
| |
| |align="left"|[[Ceuta]]
| |
| |78.674
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Murcia (Region)|Region Murcia]]
| |
| |1.446.520
| |
| |align="left"|[[Melilla]]
| |
| |73.460
| |
| |}
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| | |
| == Geschichte ==
| |
| {{Hauptartikel|Geschichte Spaniens}}
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| Die Ureinwohner der Pyrenäenhalbinsel waren [[Kelten]], [[Basken|Vasconen]] und [[Iberer]], nach denen auch die Halbinsel benannt worden ist.
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| | |
| Im 11. Jahrhundert v. Chr. siedelten sich die [[Phönizier]] an der Südküste an; die berühmteste ihrer Kolonien war Cádiz (Gades). Der Name ''Spanien'' leitet sich von der römischen Bezeichnung „Hispania“ ab (von phönizisch „Ishapan“ = „Küste der Klippschliefer“; was die Phönizier für [[Klippschliefer]] hielten, waren in Wirklichkeit Kaninchen). Im [[Zweiter Punischer Krieg|Zweiten Punischen Krieg]] gelangten erstmals römische Truppen auf die Halbinsel, die relativ schnell den Westen und Süden besetzten. Bis aber auch der Norden unter der Kontrolle der Römer war, vergingen 200 Jahre.
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| | |
| In der Spätphase des [[weströmischen Reiches]] zogen die Westgoten nach [[Gallien]] und gründeten dort das [[Westgotenreich]], das auch weite Teile Iberiens umfasste. Nach einer schweren Niederlage gegen die [[Fränkisches Reich|Franken]] räumten die Westgoten Gallien weitgehend und verlagerten den Schwerpunkt ihres Reichs auf die Iberische Halbinsel. Diese zweite und letzte Phase des Westgotenreichs wird nach der neuen Hauptstadt [[Toledo]] als ''Toledanisches Reich'' genannt
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| Im frühen 8. Jahrhundert vernichteten die [[Mauren]] das Westgotenreich und eroberten die gesamte Iberische Halbinsel. Ihre jahrhundertelange Herrschaft prägte das Land. Das arabische Erbe schlug sich sowohl in der Architektur als auch in der Sprache nieder. Allerdings gelang es den Mauren nicht, sich auch in den nördlichen Randgebirgen der Halbinsel dauerhaft festzusetzen. Von dort aus fand dioe Jahrhunderte lang andauernde (''[[Reconquista]]'') ihren Ausgang. In diesem nicht kontinuierlich verlaufenden Prozess wurde der maurische Herrschaftsbereich von den christlichen Reichen nach und nach zurückgedrängt, bis mit dem Fall Granadas 1492 auch das letzte maurische Staatsgebilde auf der Halbinsel verschwand. Die „[[Katholische Könige|Katholischen Könige]]“ [[Isabella I. (Kastilien)|Isabella I. von Kastilien]] und [[Ferdinand II. (Aragón)|Ferdinand II. von Aragón]] wollten keine Nichtkatholiken mehr in ihrem Machtbereich dulden. Muslimen und Juden wurde aufgetragen sich taufen zu lassen. 1478 wurde die [[Spanische Inquisition]] installiert, um nur äußerlich konvertierte „Ungläubige“, die insgeheim ihren früheren Glauben praktizierten, aufzuspüren und zu bestrafen.
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| Am 31. März 1492 erließen Isabella I. und Ferdinand II. das [[Alhambra-Edikt]], wonach alle nicht [[Zwangstaufe|zwangstaufwilligen]] der 300.000 [[Jude]]n<ref>[http://www.hagalil.com/galluth/spanien-2.htm Die Juden in der Welt: Spanien, Gallut Sfarad 2]; „(…) die zu dem Ausweisungsbefehl von 1492 führen. 300.000 Juden (nach anderen Quellen 800.000) haben in dreimonatiger Frist Spanien zu verlassen. Ein Drittel wendet sich nach Portugal, ein Drittel nach der Türkei, etwa 25.000 gehen nach den Niederlanden, ebenso viele dürften nach Nordafrika, vornehmlich nach Marokko, gegangen sein, der Rest verteilt sich auf Frankreich, Italien, Ägypten (…)“; Gallut Sfarad 2; Zugriff 11. August 2008</ref> die Iberische Halbinsel verlassen mussten([[Sephardim]]). 1609 ließ [[Philipp III. (Spanien)|Philipp III.]] die [[Morisken|Moriscos]] vertreiben, Nachfahren von zum Christentum übergetretenen Mauren oder vormals zum Islam konvertierten Iberern.
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| Im 15. Jahrhundert vereinigten sich die Königreiche von [[Königreich Kastilien|Kastilien]] und [[Krone Aragon|Aragón]]. Aragón war zu dieser Zeit schon lange eine wichtige Seemacht im [[Mittelmeer]], Kastilien stand in Konkurrenz mit [[Portugal]] um die Vorherrschaft auf dem [[Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozean]]. Mit der ''Entdeckung'' [[Amerika]]s durch [[Christoph Kolumbus]] im Jahr 1492 stieg Spanien vorübergehend zu einer Weltmacht auf.
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| Mit Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl V.]] (als spanischer König: ''Carlos I''), einem Enkel der Katholischen Könige, kamen 1516 die [[Habsburg]]er auf den spanischen Thron. Bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1700 stammten alle spanischen Könige aus der spanischen Linie dieser Dynastie. Wegen der Frage der Nachfolge des letzten Habsburger-Königs [[Karl II. (Spanien)|Karl II.]] entbrannte der [[Spanischer Erbfolgekrieg|Spanische Erbfolgekrieg]], in den die führenden europäischen Mächte verwickelt waren. Als dessen Ergebnis gelangte mit [[Philipp V. (Spanien)|Philipp V.]] ein Zweig der [[Bourbon]]en auf den spanischen Thron.
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| Das [[Spanische Kolonien|spanische Kolonialreich]] erstreckte sich um 1600 über weite Teile Süd- und Mittelamerikas, den südlichen Teil der heutigen [[Vereinigte Staaten|USA]] und die [[Philippinen]]. Als Engländer und Franzosen ebenfalls ihre Bemühungen um Kolonien verstärkten, verlor Spanien allmählich seine Vormachtstellung. Die Unabhängigkeitskriege der amerikanischen Staaten, insbesondere der [[Mexikanischer Unabhängigkeitskrieg|Mexikanische]] und die [[Südamerikanische Unabhängigkeitskriege|Südamerikanischen Unabhängigkeitskriege]] Anfang des 19. Jahrhunderts brachten den meisten Kolonien die Unabhängigkeit. 1898 gingen im [[Spanisch-Amerikanischer Krieg|Spanisch-Amerikanischen Krieg]] die letzten größeren Besitztümer an die Vereinigten Staaten verloren, was das Ende des Kolonialreiches bedeutete. Die erst im 19. Jahrhundert in spanischen Besitz gelangten afrikanischen Kolonien ([[Spanisch-Marokko]], [[Spanisch-Sahara]] und [[Äquatorialguinea]]) erlangten schließlich im 20. Jahrhundert ihre Unabhängigkeit.
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| Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Spanien größtenteils ein rückständiges Agrarland geprägt von feudalen Eigentumsverhältnissen, die wenige vorhandene Industrie konzentriert sich im Wesentlichen auf Katalonien und das [[Baskenland]]. Im Jahr 1923 übernimmt General Miguel Primo de Rivera die Macht und installiert eine Militärdiktatur, diese kann sich aber wegen der drängenden gesellschaftlichen Probleme nicht lange halten und 1931 wird Spanien zur Republik. Die ererbten politischen und sozialen Konflikte belasteten die ''[[Zweite Spanische Republik|Zweite Republik]]'' von Beginn an, bereits 1932 kam es zum ersten Putschversuch rechtsgerichteter Militärs unter Führung von General [[José Sanjurjo|Sanjurjo]]. Im Jahr 1934 ereigneten sich eine Reihe von linken Aufständen, die zum Teil sehr blutig niedergeschlagen wurden. Die politische Instabilität, die vor allem von den extremen Vertretern linker und rechter Positionen und ihren paramilitärischen Verbänden, aber auch von Mitgliedern regulärer Sicherheitskräfte geschürt wurde, verschärfte sich nach dem Sieg der spanischen [[Volksfront]] aus linksliberalen, sozialistischen und kommunistischen Parteien bei den Parlamentswahlen vom 17. Februar 1936.
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| Im Juli 1936 putschten Teile des Militärs unter Führung von General [[Francisco Franco|Franco]] gegen die Regierung, der Putsch ist nur in einigen Landesteilen erfolgreich und scheitert in den wichtigen politischen und industriellen Zentren des Landes. Dies war der Auslöser des [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanischen Bürgerkriegs]], in dessen Verlauf die Putschisten Unterstützung durch das faschistische Italien und das nationalsozialistische Deutschland erhielten, während die Demokratien Frankreich und Großbritannien eine Nichteinmischungspolitik praktizierten und damit den Siegeszug Francos gegen die Republik begünstigten.
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| 1939 endet der Krieg mit dem Sieg des national-konservativen Militärs. Die Epoche der [[Franquismus|franquistischen]] Diktatur begann. In den 1960ern erfuhr Spanien ein nie dagewesenes wirtschaftliches Wachsrum, was auch als "[[Spanisches Wunder]]" bekannt wurde. Nach dem Tode Francos (1975) wurde König Juan Carlos, als vom Diktator bestimmter Nachfolger, Staatsoberhaupt Spaniens und leitete einen Demokratisierungsprozess (span. ''[[Transition in Spanien|Transición]]'') ein. Mit der Verabschiedung der Verfassung 1978 wird Spanien zu einer konstitutionellen Monarchie. Seit der Endphase der Diktatur und besonders während der Transition kommt es zu massiver Aktivität der [[Euskadi Ta Askatasuna|ETA]] und anderer linker wie auch rechter Terrorgruppen.
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| Die Transition endete 1982 mit der Regierungsübernahme durch die sozialdemokratische Partei von [[Felipe González]] ([[PSOE]]). Während der 1980er wird Spanien Mitglied der NATO und der EU, und der durch die durch die Öl-Krise Mitte der 1970er zu Ende gekommene Wirtschaftsaufschwung, setzte wieder ein.
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| 1996 wurde [[José María Aznar López|José María Aznar]] ([[Partido Popular (Spanien)|Partido Popular]], PP) neuer Ministerpräsident. Nach zwei Legislaturperioden die von zahlreichen innenpolitischen Konflikten ([[Irakkrieg]]) geprägt waren, verlor die PP die Parlamentswahlen vom 14. März 2004). Von 2004 bis Ende 2011 führt José Luis Rodríguez Zapatero (PSOE) eine Minderheitsregierung. Mit den [[Spanische Parlamentswahlen 2011|Wahlen im Dezember 2011]] gelangte wieder die PP an die Regierung, was damit nach 1982, 1996 und 2004 den insgesamt vierten Machtwechsel zwischen Konservativen und Sozialdemokraten seit dem Ende der Franco-Herrschaft bedeutete.
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| == Politik ==
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| === Politische Parteien ===
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| {{Hauptartikel|Politische Parteien in Spanien}}
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| In Spanien gibt es vier im Kongress vertretene Parteien, die in ganz Spanien aktiv sind: Der rechts-konservative ''[[Partido Popular (Spanien)|Partido Popular]]'' (PP), der gemäßigt linke [[Partido Socialista Obrero Español|PSOE]] und die radikal linke Sammlungsbewegung ''[[Izquierda Unida]]'' (IU) und seit 2008 die neugegründete antiregionale-liberale [[Unión Progreso y Democracia]] (UPyD).
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| Regionale Parteien spielen, vor allem wegen der verschiedenen Nationalitäten innerhalb Spaniens, eine entscheidende Rolle. Die wichtigsten, im Kongress vertretenen, sind das katalanisch bürgerlich-nationalistische Parteienbündnis ''[[Convergència i Unió]]'' (CiU), die katalanischen Linksnationalisten ''[[Esquerra Republicana de Catalunya]]'' (ERC) und die baskisch-bürgerlichen Nationalisten ''[[Eusko Alderdi Jetzalea-Partido Nacionalista Vasco|Partido Nacionalista Vasco]]'' (PNV). Die meisten der regional organisierten Parteien treten für eine stärkere Autonomie ihrer Regionen ein, diese Forderungen gehen besonders bei den [[Basken]] und Katalanen bis hin zur staatlichen Unabhängigkeit. Als größte Regionalpartei agiert die sozialdemokratische ''[[Partit dels Socialistes de Catalunya]]'' (PSC), die allerdings die fest verbundene Schwesterpartei von PSOE in Katalonien ist und somit nur formal eine Regionalpartei darstellt.
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| Neben der politischen Ausrichtung einer Partei ist auch die nationale Ausrichtung ein entscheidendes politisches Kriterium in Spanien. Die ''Partido Popular'', welche an einem gesamtspanischen Nationalismus festhält und die Einheit und Unteilbarkeit der spanischen Nation betont, schneidet daher in Katalonien und im Baskenland schwach ab.
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| === Politische Gliederung ===
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| Spanien gliedert sich in 17 Autonome Gemeinschaften (''Comunidades Autónomas''). Diese verfügen nicht über Eigenstaatlichkeit (Spanien ist also kein [[Bundesstaat]]), aber dennoch über einen Kompetenzumfang, der dem der [[Bundesland (Deutschland)|deutschen Bundesländer]] vergleichbar ist. Von diesen bestehen sieben (Asturien, Kantabrien, Navarra, La Rioja, Madrid, Murcia, Balearen) nur aus einer Provinz, die übrigen aus mehreren Provinzen. Insgesamt gibt es 50 Provinzen. In den nur aus einer Provinz feststehenden Autonomen Gemeinschaften nehmen diese gleichzeitig die der Provinz übertragenen Aufgaben wahr.
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| Die niedrigste Verwaltungsstufe sind die Gemeinden. In einigen Autonomen Gemeinschaften gibt es zwischen den Provinzen und den Gemeinden noch eine Zwischenebene. Diese Verwaltungseinheiten tragen verschiedene Namen (''comarcas, veguerías, mancomunidades'').
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| Seit langem gibt es ungelöste Konflikte um den Autonomiestatus des [[Baskenland]]es und Kataloniens. Im Baskenland kämpft die [[Euskadi Ta Askatasuna|ETA]] seit 1959 mit Gewalt und Terror für die Unabhängigkeit. Die explizit baskischen beziehungsweise katalanischen politischen Parteien setzten sich dagegen auf rein politischem Weg für eine wrweiterte Autonomie, „freie Angliederung an Spanien“ beziehungsweise Unabhängigkeit ihrer Regionen ein. Diese Parteien berufen auf das [[Selbstbestimmungsrecht der Völker]] fordern Volksabstimmungen durchführen, in denen die Bevölkerung der entsprechenden Region frei über den Status entscheiden kann. Die zentralspanischen Parteien PP und PSOE lehnen diese Pläne ab.
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| === Polizei ===
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| Das [[Polizei]]system Spaniens ist aufgrund der politischen Gliederung Spaniens komplex. Sie umfasst im Wesentlichen vier Arten von Polizeistreitkräften:
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| # die gleichermaßen dem Verteidigungs- und Innenministerium unterstehende und paramilitärische [[Guardia Civil]],
| |
| # die gesamtstaatliche Nationalpolizei (''[[Cuerpo Nacional de Policía]]'' - CNP), die dem Innenministeriums unterstellt ist,
| |
| # die Polizeien der Autonomen Gemeinschaften (''Policía Autonómica''), die bislang im [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Baskenland]] (''[[Ertzaintza]]''), in [[Katalonien]] (''[[Mossos d’Esquadra]]'') und in [[Navarra]] (''[[Policía Foral]]'') existieren.
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| # sowie die Gemeinde- und [[Stadtpolizei]]en (''Guardia Urbana'', ''[[Policía Local]]'' oder ''Policía Municipal'' genannt).
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| === Militär ===
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| Die '''Spanischen Streitkräfte''' ([[Spanische Sprache|spanisch]] '''Fuerzas Armadas Españolas''') gliedern sich in
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| * Heer (''[[Ejército de Tierra]]'')
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| * Marine (''[[Armada Española]]'') mit der Marineinfanterie [[Infantería de Marina]]
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| * Luftwaffe (''[[Ejército del Aire]]'')
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| sowie die paramilitärische [[Guardia Civil]] und die 2005 gegründete [[Unidad Militar de Emergencias]] (UME, Militärische Notfalleinheit).
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| Weitere unabhängige Einheiten sind die Königliche Garde ([[Guardia Real]]) und die direkt dem Oberkommando unterstellte [[Spanische Legion]].
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| Oberbefehlshaber der Spanischen Streitkräfte ist der [[Liste der spanischen Könige|Spanische König]], derzeit [[Juan Carlos I. (Spanien)|Juan Carlos I]]. Das Militärbudget Spaniens beträgt 12,8 Milliarden Euro (1,2 % des BIP). Seit 2000 ist es möglich, dass Männer und Frauen, die [[Spanische Sprache|Spanisch]] als Muttersprache sprechen aber keine spanischen Staatsbürger sind, in die Spanischen Streitkräfte eintreten können. Die Wehrpflicht wurde 2001 abgeschafft.
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| | |
| == Infrastruktur ==
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| === Straßennetz ===
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| Spanien verfügt über ein gut ausgebautes Straßen- und Autobahnnetz von 663.795 Kilometern Länge. Die Straßen sind zum allergrößten Teil befestigt. Das Fernstraßennetz umfasst Nationalstraßen, ''carreteras nacionales'', und Autobahnen, die sogenannten ''autovías'' (gebührenfrei) und ''autopistas'' (mautpflichtig, ''de peaje''). An den Zahlstellen der gebührenpflichtigen ''autopistas'' kann mit Bargeld oder Kreditkarte bezahlt werden.
| |
| | |
| Teilweise verlaufen gebührenpflichtige Autobahnabschnitte parallel zu gebührenfreien. Rund um Ballungszentren gibt es meist gebührenfreie ''autovías'', viele Fernverbindungen sind gebührenpflichtig.
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| Die Höchstgeschwindigkeit beträgt:
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| * innerhalb geschlossener Ortschaften 50 km/h. Ein Gesetzentwurf zur Beschränkung auf 30 km/h bei nur einer Fahrspur pro Richtung wird in Kürze verabschiedet werden.
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| * auf Landstraßen 90 km/h
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| * auf Landstraßen mit einem Randstreifen von mindestens 1,5 m Breite oder einer zusätzlichen Fahrspur 100 km/h
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| * auf den Autobahnen generell 120 km/h, jedoch wurde dieses Limit im März 2011 vorläufig bis zum 30. Juni 2011 im Rahmen der Maßnahmen zur Energieeinsparung wegen der Unruhen in der arabischen Welt auf 110 km/h beschränkt.
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| Seit Juli 2004 sind in Spanien [[Warnweste]]n gesetzlich vorgeschrieben. Diese müssen bei Unfällen und Pannen getragen werden. Reservelampen für die Fahrzeugbeleuchtung und zwei rote Warndreiecke müssen ebenso im Kraftfahrzeug mitgeführt werden. Grüne Versicherungskarten sind zwar nicht Pflicht, aber empfehlenswert, da die Polizei damit vertraut ist.
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| In den letzten Jahren hat die Zahl der PKW und die Verstädterung in Spanien stark zugenommen. In Spanien gibt es 467 KFZ/1000 Ew. 78 % der Bevölkerung leben in Städten.
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| Vielerorts herrscht auch durch die engen Straßen akute Parkplatznot. Eine durchgezogene gelbe Linie am Fahrbahnrand weist auf ein Parkverbot hin. Die lokale Polizei besitzt oftmals eigene Abschleppwagen. Die Parkgebühren in Ballungsräumen liegen auf demselben Niveau wie in Metropolen im deutschsprachigen Raum. In manchen Ballungsräumen ([[Madrid]], [[Barcelona]]) sind die Straßennetze gerade im Berufsverkehr örtlich überfordert; teilweise gibt es [[Rechnergestütztes Betriebsleitsystem|Verkehrsleitsysteme]] wie in [[Valencia]].
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| {{Siehe auch|Liste der Autobahnen in Spanien}}
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| ==== Fernbusnetz ====
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| Spanien besitzt ein sehr gut ausgebautes Busnetz. In kleinen und großen Städten gibt es spezielle Busbahnhöfe. Das Busnetz verbindet insbesondere kleinere Städte und Dörfer, aber es gibt auch überregionale Linien und internationale Verbindungen.
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| === Schifffahrt ===
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| Die größten Seehäfen sind in [[Algeciras]], Barcelona, Valencia, Bilbao, Gijón und Santa Cruz de Tenerife. Zwischen der Iberischen Halbinsel und den Balearen sowie den Kanaren gibt es eine Reihe von Fährverbindungen.
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| Für die [[Binnenschiffahrt]] wurden im 18. und 19. Jahrhundert der [[Canal Imperial de Aragón]] ([[:es:Canal Imperial de Aragón|es]]) und der [[Canal de Castilla]] errichtet. Inzwischen dienen diese jedoch nur noch dem Transport von Trinkwasser. Zum Zwecke der Wasser- und Energieversorgung wurden im 20. Jahrhundert in allen großen Flussläufen zahlreiche [[Talsperre]]n errichtet, so dass die Flüsse des Landes nicht mehr [[schiffbar]] sind. Die einzige Ausnahme ist der [[Guadalquivir]] zwischen [[Sevilla]] und dem Atlantik.
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| === Bahnnetz ===
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| [[Datei:Talgo 350.jpg|miniatur|Hochgeschwindigkeitszug der [[RENFE-Baureihe 102|Baureihe 102]]]]
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| Das Netz in althergebrachter [[Breitspur#Iberische Breitspur|Iberischer Breitspur (1668 mm)]] der staatlichen Eisenbahngesellschaft [[Red Nacional de los Ferrocarriles Españoles]] (RENFE) wird durch ein normalspuriges Hochgeschwindigkeitsnetz mit dem Namen [[Alta Velocidad Española]] (AVE) ergänzt, welches 2010 eine Länge von 2.056 Kilometern aufwies.<ref>[http://www.independent.co.uk/travel/news-and-advice/spanish-rail-overtakes-the-rest-of-europe-2163411.html The Independent] 19. Dezember 2010</ref> Das Fernverkehrssystem wird ''Grandes Líneas'' genannt, der Hochgeschwindigkeitsverkehr ist hiervon ausgenommen. Die RENFE betreibt in den Ballungszentren lokale [[S-Bahn]]-Netze, die sogenannten ''[[Cercanías]]''.
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| In folgenden Regionen gibt es ''Cercanías''-Netze: [[Cercanías Asturias|Asturias]], [[Rodalies Barcelona|Barcelona]], [[Cercanías Bilbao|Bilbao]], [[Cercanías Madrid|Madrid]], [[Cercanías Málaga|Málaga]], Murcia/ Alicante, [[Cercanías Santander|Santander]], San Sebastián, Saragossa, Sevilla und Valencia. Schmalspurstrecken werden sowohl von den regionalen Gesellschaften [[Serveis Ferroviaris de Mallorca|SFM]], [[EuskoTren]], [[Ferrocarrils de la Generalitat de Catalunya|FGC]] und [[Ferrocarrils de la Generalitat Valenciana|FGV]], als auch von der staatlichen [[Ferrocarriles de Vía Estrecha|FEVE]] betrieben.
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| Die Städte [[Metro Barcelona|Barcelona]], [[Metro Bilbao|Bilbao]], [[Metro Madrid|Madrid]] und [[Metro Valencia|Valencia]] besitzen über [[U-Bahn]]- oder Metronetze, in [[Metro Sevilla|Sevilla]] und [[Metro de Palma|Palma de Mallorca]] sind entsprechende Netze im Aufbau.
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| Einige Städte wie [[Stadtbahn Alicante|Alicante]], [[Straßenbahn Bilbao|Bilbao]], [[Straßenbahn Teneriffa|Teneriffa]], [[Stadtbahn Madrid|Madrid]] und [[Straßenbahn Barcelona|Barcelona]] haben ferner eröffnete [[Straßenbahn]]netze.
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| === Flughäfen ===
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| [[Datei:Barajas overview1.jpg|miniatur|[[Flughafen Madrid-Barajas]]: größter internationaler Verkehrsflughafen Spaniens]]
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| Etwa 40 spanische Städte verfügen über einen [[Flughafen]] für Verkehrsmaschinen. Die größten spanischen Fluggesellschaften sind [[Iberia (Fluggesellschaft)|Iberia]], [[Air Europa]] und [[Vueling]]. Die Flughäfen von [[Madrid]] und [[Barcelona]] zählen– bezogen auf die Passagierzahlen – zu den zehn größten europäischen Flughäfen. Zwischen den Flughäfen Madrid und Barcelona gibt es eine Luftbrücke, ''puente aéreo'': zwischen 7 und 23 Uhr starten in sehr kurzem Zeitabstand zahlreiche Flüge.
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| Diese ''puente aéreo'' wird von der spanischen Fluggesellschaft Iberia betrieben.
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| == Energiewirtschaft ==
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| === Primärenergieverbrauch nach Energieträgern ===
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| Hauptenergiequelle Spaniens ist das Erdöl, welches 47,3 % der Primärenergie liefert. Insgesamt machen fossile Brennstoffe (Erdöl, Erdgas und Kohle) rund 77,2 % der verbrauchten Primärenergie aus. Im Jahr 2010 mussten 73,9 % der Primärenergiequellen importiert werden.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.minetur.gob.es/energia/balances/Balances/LibrosEnergia/Energia_Espana_2010_2ed.pdf#page=38 | titel=La energía en España 2010 | werk=mityc.es | seiten=38–42 | zugriff=2012-02-05 | sprache=es | format=PDF }}</ref>
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| {| class="wikitable" style="text-align:right;"
| |
| |- style="text-align:center;"
| |
| !style="background:lightsteelblue;"| Energieträger
| |
| !style="background:lightsteelblue;"| 1994 (%)
| |
| !style="background:lightsteelblue;"| 2009 (%)
| |
| !style="background:lightsteelblue;"| 2010 (%)
| |
| | |
| |-
| |
| |align="left"|[[Erdöl]]
| |
| |53,5
| |
| |48,8
| |
| |47,3
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Erdgas]]
| |
| |6,7
| |
| |23,8
| |
| |23,5
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Kernenergie]]
| |
| |14,8
| |
| |10,5
| |
| |12,2
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Erneuerbare Energie]]
| |
| |6,5
| |
| |9,3
| |
| |11,1
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Kohle]]
| |
| |18,4
| |
| |8,1
| |
| |6,4
| |
| |-
| |
| |align="left"|Außenhandelssaldo Strom
| |
| |0,1
| |
| | -0,5
| |
| | -0,5
| |
| |-
| |
| |}
| |
| | |
| === Stromerzeugung ===
| |
| [[Elektrische Energie]] machte im Jahr 2009 21,5 % der verbrauchten [[Endenergie]] aus. Im Jahr 2010 wurden in Spanien 288.563 [[Wattstunde|GWh]] Strom erzeugt. Der größten Anteil (23 %) davon wurde in [[Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk]]en produziert, weitere 7 % stammten aus [[Kohlekraftwerk]]en. Die insgesamt sechs [[Kernkraftwerk]]e lieferten 22 % der Elektrizitätsernergie, 16 % stammten aus [[Windkraftanlage]]n, weitere 16 % aus [[Wasserkraftwerk]]en und 2 % aus [[Solaranlage]]n.<ref name=Red Electrica">{{Internetquelle |url=http://www.ree.es/sistema_electrico/pdf/infosis/Inf_Sis_Elec_REE_2010.pdf#page=10 |titel=El sistema eléctrico español, informe 2010 |werk=[[Red Eléctrica|Red Eléctrica de España]] |seiten=10 |zugriff=2011-10-22 |sprache=es |format=PDF }}</ref>.
| |
| | |
| {| class="wikitable" style="text-align:right;"
| |
| |- style="text-align:center;"
| |
| !style="background:lightsteelblue;"| Energieart
| |
| !style="background:lightsteelblue;"| Anteil (%) 2010
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk]]
| |
| |23
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Kernenergie]]
| |
| |22
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Wasserkraft]]
| |
| |16
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Windenergie]]
| |
| |16
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Kohle]]
| |
| |7
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Solarenergie]]
| |
| |2
| |
| |-
| |
| |align="left"|[[Erdöl]], [[Erdgas]]
| |
| |1
| |
| |-
| |
| |align="left"|Rest
| |
| |13
| |
| |-
| |
| |}
| |
| | |
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| | |
| == Wirtschaft ==
| |
| {{Hauptartikel|Wirtschaft Spaniens}}
| |
| Mit dem [[Plan de Estabilización]], dem Spanischen Wunder unter Franco, dem demokratischen Wandel in der Zeit nach 1975, dem Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft im Jahr 1986 erfuhr Spanien einen langanhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung. Die Industrie des Landes wurde sukzessive liberalisiert und modernisiert. Hieraus sind einige international erfolgreich agierende Unternehmen hervorgegangen, zum Beispiel [[Iberia (Fluggesellschaft)|Iberia]], [[Seat]], [[Telefónica]], [[Zara (Unternehmen)|Zara]] oder [[Endesa]]. Die Öffnung Spaniens für den internationalen Wettbewerb zog umfangreiche ausländische Direktinvestitionen nach sich.
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| | |
| Die drei größten Verlagsgruppen sind [[Grupo Vocento]], die italienische [[RCS MediaGroup]] und [[PRISA]].
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| Mit 81.880 Mitarbeitern (Ende 2006) befindet sich die weltgrößte [[Genossenschaft]] im Land, die [[Mondragón Corporación Cooperativa]].
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| Die Schattenwirtschaft hat an der Wirtschaft einen Anteil von 21,5 % des BIP <ref>http://www.elperiodico.cat/ca/noticias/economia/leconomia-submergida-representa-215-del-pib-1028006, Zahlen für den Zeitraum zwischen 2006 und 2008</ref>.
| |
| | |
| Die Verschuldung der öffentlichen Haushalte betrug im Jahre 2010 9,24 % des Bruttosozialproduktes. Damit wurde der von der Europäischen Union vorgegebene Grenzwert von 9,3 % geringfügig unterschritten <ref>20 Minutos, Mittwoch 2. März 2011, Seite 10</ref>
| |
| | |
| Das Wachstum der vergangenen Jahre wurde wesentlich durch einen Immobilienboom getragen, mit dem die durchschnittliche Verschuldung pro Person schon 2005 auf 125 Prozent des Jahreseinkommens anstieg, das war dreimal mehr als vor einer Dekade.<ref>{{cite web|url=http://www.bde.es/informes/be/boleco/2005/be0507e.pdf|title=Bank of Spain Economic Bulletin 07/2005|format=PDF|accessdate=2008-08-13|publisher=Bank of Spain}}</ref>
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| | |
| Die Immobilienblase platzte im Verlauf der [[Finanzkrise ab 2007]]. Da die spanischen Banken fast nur Darlehen mit variablem Zins vergeben und so das Zinsrisiko auf die Kreditnehmer abwälzen und die Banken durch strikte Regulierung kaum in den Verfall der forderungsbesicherten Wertpapiere verstrickt sind, galten die spanischen Banken lange als relativ gesund.
| |
| | |
| Da aber der Immobiliensektor fast ein Drittel des BIP erwirtschaftete, wirkte sich der Crash deutlich auf die Wirtschaft aus. Da gleichzeitig die Immobilienpreise stark gefallen sind, im ersten Quartal 2009 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,8 %,<ref>[http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEBEE53G0HV20090417 Reuters - ''Immobilienpreise in Spanien im 1.Quartal im Rekordtempo gefallen'']</ref> sind sehr viele Haushalte überschuldet. So stiegen auch die Kreditausfälle um das Vierfache an, die Ausfallrate liegt nach offiziellen Angaben bei 5 %. In Spanien kostet eine Immobilie das 7,2-fache des durchschnittlichen Jahreseinkommens eines Haushalts. In Großbritannien kosteten sie nur das 4,6-fache und in den USA lediglich das dreifache. Der spanische Markt gilt somit weiterhin als deutlich überteuert, so dass ein andauernder Preisverfall zu erwarten ist.
| |
| | |
| Die [[Arbeitslosenquote]] betrug laut Berechnung der Europäischen Union im März 2011 rund 20,7 %, ein ähnlich hoher Wert wie in den frühen 90er Jahren.<ref>http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_PUBLIC/3-29042011-AP/DE/3-29042011-AP-DE.PDF</ref> 2006 lag sie noch bei 7,6 %,<ref>[http://www.oecdobserver.org/news/fullstory.php/aid/1592/Spain%92s_economy_.html ''Spain's Economy: Closing the Gap''], 15. August 2008, [[OECD]] (englisch)</ref> im November 2008 bei 13,4 %. Damit erreicht die Arbeitslosenquote aktuell den höchsten Stand in der Europäischen Union. Gleichzeitig stieg auch die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen auf 44,6 % (März 2011), was ebenfalls der höchste Wert in der Europäischen Union ist.<ref>http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_PUBLIC/3-29042011-AP/DE/3-29042011-AP-DE.PDF</ref>
| |
| | |
| Am 25. Juni 2012 beantragte Wirtschaftsminister Luis de Guindos bei der Europäischen Union im Namen der spanischen Regierung finanzielle Hilfe für die Rekapitalisierung der spanischen Kreditinstitute. Pauschal hatten die Euro-Partner Spanien bereits 100 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.<ref>http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/euro-krise-spanien-beantragt-offiziell-bankenhilfe-a-840744.html</ref>
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| | |
| | |
| === Bruttoinlandsprodukt ===
| |
| Nach Angaben des [[Internationaler Währungsfonds|Internationalen Währungsfonds]] ist Spanien die zwölftgrößte Volkswirtschaft weltweit. Das [[BIP]] wird im Jahre 2011 voraussichtlich um 0,8 % wachsen, für 2012 sind 1,6 % Wachstum vorausgesagt.<ref>El Punt, 12. April 2011, Seite 24</ref>
| |
| Das BIP pro Kopf lag 2009 bei 32.030 US-Dollar.<ref name="imf.org">{{internetquelle |url=http://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2010/02/weodata/weorept.aspx?sy=2008&ey=2015&scsm=1&ssd=1&sort=country&ds=.&br=1&pr1.x=49&pr1.y=12&c=184&s=NGDP_R%2CNGDP_RPCH%2CNGDP%2CNGDPD%2CNGDP_D%2CNGDPRPC%2CNGDPPC%2CNGDPDPC%2CNGAP_NPGDP%2CPPPGDP%2CPPPPC%2CPPPSH&grp=0&a= | zugriff=2010-01-03 | titel = Report for Selected Countries and Subjects}}</ref>
| |
| | |
| Die Struktur der spanischen Wirtschaft weist eine für Industrienationen typische Verteilung auf
| |
| * 68 % Dienstleistungen
| |
| * 20 % verarbeitende Industrie
| |
| * 9 % Bauwirtschaft
| |
| * 3 % Landwirtschaft.
| |
| | |
| Wichtigste Wirtschaftszweige der spanischen Wirtschaft sind der Tourismus, das Bauwesen, die Kommunikations- und Informationstechnik, metallverarbeitende Industrie, Maschinenbau, Landwirtschaft und Petrochemie.
| |
| | |
| ;BIP pro Kopf nach Autonomer Gemeinschaft: Spanien ist von großen wirtschaftlichen Unterschieden zwischen den einzelnen Autonomen Gemeinschaften geprägt. In stark industrialisierten Regionen wie dem [[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Baskenland]], [[Autonome Gemeinschaft Madrid|Madrid]], [[Navarra]] oder [[Katalonien]], lag das BIP pro Kopf ausgedrückt in [[Kaufkraftstandard]]s im Jahr 2009 zwischen 21 und 38 Prozent über dem Schnitt der [[Europäische Union|Europäischen Union]], während die eher landwirtschaftlich geprägten Regionen wie beispielsweise [[Extremadura]], [[Kastilien-La Mancha]] oder [[Andalusien]] nur zwischen 75 und 79 Prozent des EU-Durchschnitts erreichten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ine.es/en/prensa/np640_en.pdf#page=4 |titel=Gross Domestic Product by Region. 2000-2009 Series Accounts for income of the household sector. 2000-2008 Series |werk=[[Instituto Nacional de Estadística (Spanien)|ine.es]] |seiten=4 |datum=2010-12-30 |zugriff=2011-01-03 |sprache=en |format=PDF }}</ref>
| |
| | |
| {| class="wikitable" width="60%" style="text-align:center;"
| |
| |- align="center"
| |
| !width="5%"| Pos.
| |
| !width="40%"|Autonome Gemeinschaft
| |
| !width="25%"|BIP/Kopf, [[Kaufkraftstandard|KKS]], (EU27=100) <small>(2009)</small>
| |
| !width="25%"|BIP/Kopf in € (Nominal) <small>(2009)</small>
| |
| |-
| |
| |1.
| |
| |align="left"|[[Autonome Gemeinschaft Baskenland|Baskenland]]
| |
| |138
| |
| |30.683
| |
| |-
| |
| |2.
| |
| |align="left"|[[Autonome Gemeinschaft Madrid|Madrid]]
| |
| |136
| |
| |30.142
| |
| |-
| |
| |3.
| |
| |align="left"|[[Navarra]]
| |
| |133
| |
| |29.495
| |
| |-
| |
| |4.
| |
| |align="left"|[[Katalonien]]
| |
| |121
| |
| |26.863
| |
| |-
| |
| |5.
| |
| |align="left"|[[La Rioja (spanische Region)|La Rioja]]
| |
| |112
| |
| |24.811
| |
| |-
| |
| |6.
| |
| |align="left"|[[Aragonien]]
| |
| |111
| |
| |24.656
| |
| |-
| |
| |7.
| |
| |align="left"|[[Balearische Inseln]]
| |
| |111
| |
| |24.580
| |
| |-
| |
| |8.
| |
| |align="left"|[[Kantabrien]]
| |
| |104
| |
| |23.111
| |
| |-
| |
| | –
| |
| |align="left"|Spanien
| |
| |103
| |
| |22.946
| |
| |-
| |
| |9.
| |
| |align="left"|[[Kastilien-León]]
| |
| |101
| |
| |22.475
| |
| |-
| |
| |10.
| |
| |align="left"|[[Ceuta]]
| |
| |101
| |
| |22.456
| |
| |-
| |
| | –
| |
| |align="left"|[[Europäische Union|EU27]]
| |
| |100
| |
| |23.546
| |
| |-
| |
| |11.
| |
| |align="left"|[[Asturien]]
| |
| |{{0}}97
| |
| |21.512
| |
| |-
| |
| |12.
| |
| |align="left"|[[Melilla]]
| |
| |{{0}}96
| |
| |21.441
| |
| |-
| |
| |13.
| |
| |align="left"|[[Valencia (Region)|Valencia]]
| |
| |{{0}}91
| |
| |20.295
| |
| |-
| |
| |14.
| |
| |align="left"|[[Galicien]]
| |
| |{{0}}90
| |
| |20.056
| |
| |-
| |
| |15.
| |
| |align="left"|[[Kanarische Inseln]]
| |
| |{{0}}89
| |
| |19.792
| |
| |-
| |
| |16.
| |
| |align="left"|[[Murcia (Region)|Murcia]]
| |
| |{{0}}84
| |
| |18.731
| |
| |-
| |
| |17.
| |
| |align="left"|[[Kastilien-La Mancha]]
| |
| |{{0}}79
| |
| |17.573
| |
| |-
| |
| |18.
| |
| |align="left"|[[Andalusien]]
| |
| |{{0}}79
| |
| |17.498
| |
| |-
| |
| |19.
| |
| |align="left"|[[Extremadura]]
| |
| |{{0}}75
| |
| |16.590
| |
| |}
| |
| | |
| | |
| === Wirtschaftskennzahlen ===
| |
| Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo und Außenhandel entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermaßen:
| |
| | |
| {| class="wikitable" width=560
| |
| |-
| |
| ! align=center colspan=13 | Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real
| |
| |-
| |
| |-
| |
| ! align=center colspan=13 | in % gegenüber dem Vorjahr
| |
| |-
| |
| |-
| |
| | Jahr
| |
| |align="right" |2002
| |
| |align="right" |2003
| |
| |align="right" |2004
| |
| |align="right" |2005
| |
| |align="right" |2006
| |
| |align="right" |2007
| |
| |align="right" |2008
| |
| |align="right" |2009
| |
| |align="right" |2010
| |
| |align="right" |2011
| |
| |align="right" |2012
| |
| |align="right" |2013
| |
| |-
| |
| | Veränderung<br />in % gg. Vj.
| |
| | align="right" | 2,7
| |
| | align="right" | 3,1
| |
| | align="right" | 3,3
| |
| | align="right" | 3,6
| |
| | align="right" | 4,0
| |
| | align="right" | 3,6
| |
| | align="right" | 0,9
| |
| | align="right" | -3,7
| |
| | align="right" | -0,1
| |
| | align="right" | 0,7*
| |
| | align="right" | -1,8*
| |
| | align="right" | -0,3*
| |
| |-
| |
| |colspan="10"|<small>Quelle: European Commission<ref name="European Commission">[http://ec.europa.eu/economy_finance/publications/european_economy/2012/pdf/ee-2012-1_en.pdf Eurostat, European Commission, European Economy – 1/2012 – European Economic Forecast Spring 2012]</ref></small> (Stand Frühling 2012)
| |
| ! colspan=3 |<small>* = geschätzt</small>
| |
| |}
| |
| | |
| {| class="wikitable" width=560
| |
| |-
| |
| ! align=center colspan=12 | Entwicklung des BIP (nominal)
| |
| |-
| |
| |-
| |
| ! align=center colspan=6 width=280| absolut (in Mrd. Euro)
| |
| ! align=center colspan=6 width=280 | je Einwohner (in Tsd. Euro)
| |
| |-
| |
| |-
| |
| | Jahr
| |
| |align="right" | 2007
| |
| |align="right" | 2008
| |
| |align="right" | 2009
| |
| |align="right" | 2010
| |
| |align="right" | 2011
| |
| | Jahr
| |
| |align="right" |2007
| |
| |align="right" |2008
| |
| |align="right" |2009
| |
| |align="right" |2010
| |
| |align="right" |2011
| |
| |-
| |
| | BIP in Mrd. Euro
| |
| |align="right" |1049
| |
| |align="right" |1088
| |
| |align="right" |1054
| |
| |align="right" |1063
| |
| |align="right" |1073
| |
| | BIP je Einw.<br />(in Tsd. Euro)
| |
| |align="right" |23.173
| |
| |align="right" |24.020
| |
| |align="right" |22.473
| |
| |align="right" |22.665
| |
| |align="right" |22.733
| |
| |-
| |
| |colspan="10"|<small>Quelle: bfai<ref name="Bfai">Entwicklung des BIP von Spanien [http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/PUB/2012/05/pub201205238017_159210.pdf bfai, Wirtschaftsdaten kompakt 2012]</ref></small>
| |
| ! colspan=2 |<small>~ = geschätzt </small>
| |
| |}
| |
| | |
| {| class="wikitable" width=560
| |
| |-
| |
| ! align=center colspan=6 width=276| Entwicklung der Inflationsrate
| |
| ! align=center colspan=6 width=284| Entwicklung des Haushaltssaldos
| |
| |-
| |
| |-
| |
| ! align=center colspan=6 | in % gegenüber dem Vorjahr
| |
| ! align=center colspan=6 | in % des BIP<br />(„minus“ = Defizit im Staatshaushalt)
| |
| |-
| |
| |-
| |
| | Jahr
| |
| |align="right" |2007
| |
| |align="right" |2008
| |
| |align="right" |2009
| |
| |align="right" |2010
| |
| |align="right" |2011
| |
| | Jahr
| |
| |align="right" |2007
| |
| |align="right" |2008
| |
| |align="right" |2009
| |
| |align="right" |2010
| |
| |align="right" |2011
| |
| |-
| |
| | Inflationsrate
| |
| |align="right" | 2,8
| |
| |align="right" | 4,1
| |
| |align="right" | -0,3
| |
| |align="right" | 1,8
| |
| |align="right" | ~3,5
| |
| | Haushalts-<br />saldo
| |
| |align="right" | 2,2
| |
| |align="right" | -4,1
| |
| |align="right" | -11,2
| |
| |align="right" | -9,2
| |
| |align="right" | ~-8,5
| |
| |-
| |
| |colspan="10"|<small>Quelle: bfai<ref name="Bfai" /></small>
| |
| ! colspan=2 |<small>~ = geschätzt </small>
| |
| |}
| |
| | |
| {| class="wikitable" width=560
| |
| |-
| |
| ! align=center colspan=4 | Haupthandelspartner (2011)
| |
| |-
| |
| |-
| |
| ! align=center colspan=2 width=280| Ausfuhr (in %) nach
| |
| ! align=center colspan=2 width=280 | Einfuhr (in %) von
| |
| |-
| |
| | width=240| Frankreich
| |
| |align="right" | 17,9
| |
| | width=240| Deutschland
| |
| | align="right" | 11,8
| |
| |-
| |
| | Deutschland
| |
| |align="right" | 10,1
| |
| | Frankreich
| |
| | align="right" | 10,8
| |
| |-
| |
| | Portugal
| |
| |align="right" | 8,0
| |
| | China
| |
| | align="right" | 7,9
| |
| |-
| |
| | Italien
| |
| |align="right" | 7,9
| |
| | Italien
| |
| | align="right" | 6,5
| |
| |-
| |
| | Großbritannien
| |
| |align="right" | 6,1
| |
| |Großbritannien
| |
| | align="right" | 4,1
| |
| |-
| |
| | USA
| |
| |align="right" | 3,5
| |
| | USA
| |
| | align="right" | 3,9
| |
| |-
| |
| | sonstige Länder
| |
| |align="right" | 45,1
| |
| | sonstige Länder
| |
| | align="right" | 51,5
| |
| |-
| |
| | alle EU-Länder zusammen
| |
| |align="right" | 65,0
| |
| | alle EU-Länder zusammen
| |
| | align="right" | 51,9
| |
| |-
| |
| |colspan="4"|<small>Quelle: bfai<ref name="Bfai" /></small>
| |
| |}
| |
| | |
| {| class="wikitable" width=560
| |
| |-
| |
| ! align=center colspan=4 | Hauptprodukte des Außenhandels (2011)
| |
| |-
| |
| |-
| |
| ! align=center colspan=2 width=240| Ausfuhrgüter (Anteil in %)
| |
| ! align=center colspan=2 width=240| Einfuhrgüter (Anteil in %)
| |
| |-
| |
| | width=240| Halbfabrikate
| |
| |align="right" | 53,5
| |
| | width=240| Halbfabrikate
| |
| | align="right" | 63,4
| |
| |-
| |
| | Nahrungsmittel
| |
| |align="right" | 11,5
| |
| | Investitionsgüter
| |
| | align="right" | 7,6
| |
| |-
| |
| | Kraftfahrzeuge
| |
| |align="right" | 10,5
| |
| | Nahrungsmittel
| |
| | align="right" | 6,6
| |
| |-
| |
| |colspan="4"|<small>Quelle: bfai<ref name="Bfai" /> </small>
| |
| |}
| |
| | |
| {| class="wikitable" width=560
| |
| |-
| |
| ! align=center colspan=9 | Entwicklung des Außenhandels
| |
| |-
| |
| |-
| |
| ! align=center colspan=9 |in Mrd. Euro und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
| |
| |-
| |
| |-
| |
| |
| |
| ! align=center colspan=2 | 2008
| |
| ! align=center colspan=2 | 2009
| |
| ! align=center colspan=2 | 2010
| |
| ! align=center colspan=2 | 2011
| |
| |-
| |
| |-
| |
| |
| |
| | Mrd. Euro
| |
| | % gg. Vj.
| |
| | Mrd. Euro
| |
| | % gg. Vj.
| |
| | Mrd. Euro
| |
| | % gg. Vj.
| |
| | bMrd. Euro
| |
| | % gg.Vj.
| |
| |-
| |
| |align="left" | Einfuhr
| |
| |align="right" | 282
| |
| | align="right" | 0,7
| |
| |align="right" | 208
| |
| |align="right" | -27,2
| |
| |align="right" | 238
| |
| |align="right" | 14,3
| |
| |align="right" | 261
| |
| |align="right" | 9,5
| |
| |-
| |
| |align="left" | Ausfuhr
| |
| |align="right" | 188
| |
| |align="right" | 3,7
| |
| |align="right" | 158
| |
| |align="right" | -15,5
| |
| |align="right" | 186
| |
| |align="right" | 17,4
| |
| |align="right" | 215
| |
| |align="right" | 15,4
| |
| |-
| |
| |align="left" | Saldo
| |
| |align="right" | -94
| |
| |align="right" |
| |
| |align="right" | -50
| |
| |align="right" |
| |
| |align="right" | -52
| |
| |align="right" |
| |
| |align="right" | -46
| |
| |align="right" |
| |
| |-
| |
| |colspan="9"|<small>Quelle: bfai<ref name="Bfai" /></small>
| |
| |}
| |
| | |
| | |
| === Medien ===
| |
| Die meisten überregionalen Tageszeitungen erscheinen in der Hauptstadt [[Madrid]]: ''[[El País]]'' (durchschnittliche Auflage im Jahr 2003 rund 561.000 Exemplare, gehört zur Mediengruppe [[PRISA]]), ''[[El Mundo]]'' (379.000), ''[[ABC (Spanien)|ABC]]'' (346.000) und ''[[La Razón]]'' (205.000).
| |
| | |
| In [[Barcelona]] erscheinen ''[[La Vanguardia (Barcelona)|La Vanguardia]]'' (240.000) und die wichtige regionale katalanische Zeitung ''[[El Periódic]]'' (221.000; auch spanischsprachig als ''El Periódico'').
| |
| Von Bedeutung sind auch täglich erscheinende Sport-Medien wie ''[[Marca]]'' (549.000) und ''[[As (Tageszeitung)|As]]'' (303.000), die meisten Spanier lesen Regionalzeitungen, fast jede größere Stadt im Land hat hier ein Angebot, beispielsweise [[Diario de Sevilla]] oder auch [[Diario de Mallorca]].
| |
| | |
| Zur [[Rundfunkanstalt]] [[Radiotelevisión Española]] (RTVE) gehört unter anderem auch das spanische Fernsehen [[Televisión Española]] (TVE). Dieses betreibt die Sender, ''TVE 1'', ''TVE 2'' und den Auslandsdienst''TVE Internacional'' mit mehreren Sendern.
| |
| | |
| Private TV-Programme sind ''[[Antena 3 (Spanien)|Antena 3]]'', ''[[Telecinco]]'' sowie seit dem 7. November 2005 [[Cuatro (Fernsehsender)|Cuatro]] und seit dem 27. März desselben Jahres [[LaSexta]].
| |
| Das Fernsehprogrammangebot wird durch regionale Fernsehsender abgerundet.
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| | |
| Das öffentlich rechtliche Fernsehen und Radio wurden 2010 in einer Höhe von 2289 Millionen Euros staatlich subventioniert.
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| <ref>La Vangurdia, 29. Juni 2011, Seite 11</ref>
| |
|
| |
|
| == Siehe auch ==
| | „Im europäischen Völkerbild hat die spanische Nation eine ganz eigene, unverkennbare Farbe. In der Bevölkerungs-Zusammensetzung sind die urgeschichtlichen, vorindogermanischen [[Iberer]] ausschlaggebend. Ihre eigentlichen Nachkommen sind vermutlich die [[Baskenland|Basken]]. Phönikische, griechische und karthagische Einflüsse waren unbedeutend. Von den indogermanischen Einwanderern - [[Kelten]], [[Römisches Reich|Römern]], [[Germanen]] - kommt eventuell den letzteren die größte Bedeutung zu. Maurisches (arabisches) Blut fließt noch in der südspanischen Bevölkerung. Die endgültige Befreiung von der Araberherrschaft im Jahr 1492 und die Auswanderung der Mauren und Juden gab Spanien die Glaubenseinheit wieder.“<ref>Franz Litschauer: ''Spanische Kulturgeschichte'', Band I (''Urzeit bis Kolumbus''), Seiten 183 und 25</ref> |
|
| |
|
| == Literatur ==
| | Zwischen 1999 und 2009 stieg die Bevölkerung Spaniens sehr stark an, sowohl verglichen mit anderen europäischen Staaten als auch im Vergleich zu den Jahrzehnten davor. So stieg in den 1990er-Jahren die Bevölkerung Spaniens um 1,1 Millionen und im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts um 7 Millionen. Ein Großteil dieses Bevölkerungswachstums geht auf Zuwanderung zurück. So stieg die ausländische Bevölkerung von 0,74 Millionen im Jahr 1999 auf 5,73 Millionen 2011. Dies brachte Veränderungen auf dem Wohnungsmarkt mit sich. |
| * Walther L. Bernecker (Hrsg.): ''Spanien-Handbuch. Geschichte und Gegenwart.'' Francke, Tübingen 2006, ISBN 3-8252-2827-4 (UTB 2827).
| |
| * Walther L. Bernecker (Hrsg.): ''Spanien heute. Politik - Wirtschaft - Kultur.'' 5. Auflage. Vervuert, Frankfurt am Main 2008, ISBN 3-86527-418-8.
| |
| * Toni Breuer: ''Iberische Halbinsel. Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Politik.'' Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-14785-4.
| |
| * René Alexander Marboe: ''Von Burgos nach Cuzco. Das Werden Spaniens 530–1530.'' Magnus, Essen 2006, ISBN 3-88400-601-0.
| |
| * Henri Stierlin: ''Die Welt Spaniens.'' Gondrom, Bayreuth 1982, ISBN 3-8112-0301-0 (geschichtliche Darstellung mit dem zeitlichen Schwerpunkt vom klassischen Altertum bis zum Barock).
| |
| * Sarah Mongourdin-Denoix: ''[http://www.eurofound.europa.eu/publications/htmlfiles/ef1008.htm Spain: a country profile]'' (PDF, 640.33 Kb, 40 S.), [[Europäische Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen|Eurofound]], 19. Januar 2010
| |
|
| |
|
| == Einzelnachweise == | | ==Siehe auch== |
| <references />
| | *[[Wirtschaft Spaniens]] |
| | *[[Könige von Spanien]] |
|
| |
|
| == Weblinks == | | == Weblinks == |
| '''Offizielle Seiten aus Spanien'''
| | *[http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/laenderprofile/57887/spanien Infos der BPB] |
| * [http://www.casareal.es/ Casa Real] | |
| * [http://www.senado.es/ El Senado de España]
| |
| * [http://www.congreso.es/ Congreso de los Diputados]
| |
| * [http://www.mae.es/ Ministerio de Asuntos Exteriores y de Cooperación de España] („Außenministerium“)
| |
| * [http://www.spanischebotschaft.de/ Spanische Botschaft in Deutschland]
| |
| * [http://www.ccape.es/ Deutsche Handelskammer für Spanien]
| |
|
| |
|
| '''Über Spanien'''
| | {{PPA-Silber |
| * [http://www.destatis.de/download/d/veroe/laenderprofile/lp_spanien.pdf Länderprofil] des [[Statistisches Bundesamt|Statistischen Bundesamtes]]
| | |WVoyage=1 |WTravel=1}} |
| * [http://www.diplo.de/Spanien Länder- und Reiseinformationen] des [[Auswärtiges Amt|Auswärtigen Amtes]]
| |
| * [http://www.spanienaktuell.com/ Aktuelle Nachrichten aus Spanien (Deutsch)]
| |
| * [http://www.geotoura.com/a-z/index.php?info=a Spanien-Lexikon und aktuelle Kulturtipps (Deutsch)]
| |
| * [http://www.saz-aktuell.com/ Spaniens Allgemeine Zeitung (Deutsch)]
| |
| * [http://www.spanien-bilder.com/ Spanien Bilder und News (Deutsch)]
| |
| * [http://www.cibera.de/ Cibera - Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika / Spanien / Portugal]
| |
| * [http://www.guiadeayuntamientos.info/ Informationen über sämtliche spanische Gemeinden (Spanisch)]
| |
| * [http://www.madrid.diplo.de/ Deutsche Botschaft Madrid]
| |
| * [http://www.theworldpress.com/zeitungen/zeitungenspanien.htm Neuste Schlagzeile Spanien]
| |
|
| |
|
| ==Weblinks== | | == Anmerkungen == |
| [http://www.wikivoyage.org/de/Spanien Reiseführer:Spanien] auf [[wikivoyage]]
| | {{FNBox| |
| | {{FNZ|1|als regionale Amtssprachen auch Aragonesisch, Aranesisch, Asturisch, Baskisch, Galicisch und Katalanisch}} |
| | }} |
|
| |
|
| | == Einzelnachweise== |
| | <references/> |
|
| |
|
| {{Vorlage:PPA-Eisen|WeCoWi=1}}
| |
| [[Kategorie:Staat in Europa]] | | [[Kategorie:Staat in Europa]] |
| [[Kategorie:Spanien]] | | [[Kategorie:Spanien| ]] |
| [[Kategorie:Monarchie (Staat)]] | | [[Kategorie:Monarchie (Staat)]] |
| | [[Kategorie:Mitgliedstaat der Europäischen Union]] |
| | [[Kategorie:Mitgliedstaat der NATO]] |
| | [[Kategorie:Mitglied der Eurozone]] |
| | [[Kategorie:Mitglied der OECD]] |