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Willy Brandt: Unterschied zwischen den Versionen

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|NAME=Brandt, Willy
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|ALTERNATIVNAMEN=Frahm, Herbert Ernst Karl (Geburtsname); Gunnar Gaasland (Deckname)
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Politiker (SPD), 1969–1974 Bundeskanzler der BRD
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'''Willy Brandt''' (* [[18. Dezember]] [[1913]] in [[Lübeck]] als ''Herbert Ernst Karl Frahm''; † [[8. Oktober]] [[1992]] in [[Unkel]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Sozialdemokratie|sozialdemokratischer]] [[Politiker]].
 
'''Willy Brandt''' (* [[1913]] in [[Lübeck]]; † [[1992]] in Unkel) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Politiker]] ([[SPD]]). Den Namen ''Willy Brandt'' hatte er 1933 als Tarnnamen gewählt. Da er unter diesem Namen auch international bekannt war, ließ er sich diesen im Rahmen einer Namensänderung 1949 in [[Berlin]] eintragen.


== Werdegang ==
== Werdegang ==
* Von 1964 bis 1987 war Brandt Vorsitzender der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]].
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F034157-0018, Bonn, Bundeskanzler Brandt empfängt Schauspieler.jpg|miniatur|300px|Zusammen mit [[Hans-Dietrich Genscher]] bei einem Empfang für [[Roy Black]] (1971)]]
* Von 1976 bis 1992 war Brandt Präsident der [[Sozialistische Internationale|Sozialistischen Internationale]].
Brandt erhielt im März 1933 den Auftrag, die Ausreise des SAPD-Leitungsmitglieds [[Paul Frölich (Kommunist)|Paul Frölich]] nach [[Oslo]] zu organisieren. Frölich wurde jedoch festgenommen, sodass Brandt dessen Aufgabe übernahm, in Oslo eine Zelle der Organisation aufzubauen. In dieser Zeit nahm er, der bis dahin noch unter seinem Geburtsnamen Herbert Frahm bekannt war, den „[[Kampfname]]n“ Willy Brandt an, den er über sein weiteres Leben hinweg beibehielt. Er emigrierte über [[Dänemark]] nach [[Norwegen]] und begann 1934 in Oslo ein Geschichtsstudium,
* Am 10. Dezember 1971 erhilt er den [[Friedensnobelpreis]], für seine [[Ostpolitik]], die auf Entspannung und Ausgleich mit den osteuropäischen Staaten ausgerichtet war
* Von 1969 bis 1974 war er vierter [[Bundeskanzler (Deutschland)|Bundeskanzler]] der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]]. ,  
* Von 1966 bis 1969 war er [[Auswärtiges Amt|Bundesaußenminister]] und [[Vizekanzler (Deutschland)|Stellvertreter des Bundeskanzlers]].
* Von 1957 bis 1966 war er [[Regierender Bürgermeister von Berlin]].


== Auszeichnungen ==
* Ab 1937 war Willy Brandt als [[Journalist]] für [[Schweden|schwedische]] und [[Norwegen|norwegische]] Zeitungen tätig.
* Von 1957 bis 1966 Regierender Bürgermeister von [[Berlin]].
* Von 1964 bis 1987 Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands ([[SPD]]).
* Von 1966 bis 1969 Bundesaußenminister und Stellvertreter des Bundeskanzlers.
* Von 1969 bis 1974 vierter [[Bundeskanzler]] der [[Bundesrepublik Deutschland]].
* Von 1976 bis 1992 Präsident der [[Sozialistische Internationale|Sozialistischen Internationale]].
 
==Arbeit als Bundeskanzler==
[[Datei:Willy Brandt und Romy Schneider 1971.JPG|thumb|300px|Willy Brandt scherzt mit [[Romy Schneider]] (1971)]]
Die Zeit von 1969 bis 1974 war geprägt durch eine neue Außenpolitik mit [[Walter Scheel]] (FDP), in der zwecks Entspannung eine gewisse Annäherung an den [[Ostblock]] erfolgte. Grundlegend dafür war der [[Vertrag von Moskau]] von 1970 mit der [[Sowjetunion]], wo sich die beiden Staaten Gewaltverzicht und Achtung der Integrität aller Staaten Europas in ihren damaligen Grenzen zusagten, und zwar ''einschließlich'' der Grenze zur [[DDR]]. Eine einseitige Zusatzdeklaration Brandts erklärte, der Vertrag widerspreche nicht dem Ziel, mit friedlichen Mitteln auf die deutsche Einheit hinzuarbeiten. Der deutsch-polnische Vertrag von 1971 anerkannte ausdrücklich die [[Oder-Neiße-Grenze]] zu [[Polen]]. Für diese Entspannungs-Aktivitäten wurde Brandt 1971 mit dem Friedens-[[Nobelpreis]] geehrt. Das Vertragswerk wurde dann 1972 ergänzt durch den mit der DDR abgeschlossenen [[Grundvertrag]], der "gutnachbarliche Beziehungen" und Rüstungsminderung postulierte. Die oppositionellen Unionsparteien CDU/CSU hatten wenig Freude an Brandts Entspannungspolitik: Sie verstoße gegen das [[Grundgesetz]] und anerkenne die DDR. Bayerns Klage vor dem Bundesverfassungsgericht zum Grundvertrag scheiterte allerdings, das Gericht sah den Vertrag 1973 als mit dem Grundgesetz vereinbar. Ein [[Misstrauensvotum]] gegen Brandt, das von [[Rainer Barzel]] (CDU) angestrengt wurde, hatte keinen Erfolg.
 
Auch in anderen Bereichen der Politik kam es mit Hilfe der liberalen FDP zu einer Wende. Die Regierung unter Brandt unterschied sich mit Genscher (FDP) als Innenminister deutlich von der unter [[Konrad Adenauer]].
Der Spionagefall [[Günter Guillaume]] führte dann 1974 zum Rücktritt Brandts,<ref>K. Kunze et al.: ''Grundwissen Geschichte''</ref> zumal dieser Mann sein persönlicher Referent seit 1972 gewesen war. Durch [[Helmut Schmidt]] (SPD) als Nachfolger in der Kanzlerschaft und Genscher als Außenminister konnte ein Bruch in der weiteren politischen Entwicklung verhindert werden.
 
{{NaviBlock
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== Auszeichnungen und Würdigungen ==
* 1965 [[Verdienstorden der Italienischen Republik|Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik]]
* 1965 [[Verdienstorden der Italienischen Republik|Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik]]
* 1967 [[Krawattenmann des Jahres]]
* 1967 [[Krawattenmann des Jahres]]
* 1970 [[Person of the Year|Man of the Year]]
* 1970 [[Person of the Year|Man of the Year]]
* 1971 [[Friedensnobelpreis]]
* 1971 [[Friedensnobelpreis]] für seine [[Ostpolitik]] (siehe oben)
* 1972 [[Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich|Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich]]
* 1972 [[Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich|Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich]]
* 1985 [[Albert-Einstein-Friedenspreis]]
* 1985 [[Albert-Einstein-Friedenspreis]]
* 1986 [[Orden El Sol del Perú|Sonnenorden Perus]]
* 1986 [[Orden El Sol del Perú|Sonnenorden Perus]]
* 1992 [[Dolf-Sternberger-Preis]]
* 1992 [[Dolf-Sternberger-Preis]]
*Es gibt beim Info-Terminal in [[Erfurt]] ein Willy-Brandt-Denkmal
*In [[Bremen]] wurde der Platz hinter dem Hauptbahnhof Willy-Brandt-Platz genannt


== Werke ==
== Werke ==
=== Monographien ===
=== Monographien ===
* ''Zur Nachkriegspolitik der deutschen Sozialisten'' Jocke Leufvmark. Stockholm 1944. (gemeinsam mit [[August Enderle]], [[Irmgard Enderle]], [[Stefan Szende]] und Ernst Behm)
* ''Zur Nachkriegspolitik der deutschen Sozialisten'' Jocke Leufvmark. Stockholm 1944. (gemeinsam mit August Enderle, Irmgard Enderle, Stefan Szende und Ernst Behm)
* ''[[Verbrecher und andere Deutsche|Forbrytere og andre tyskere]]'' („Verbrecher und andere Deutsche“), Oslo 1946; erste dt. Ausgabe: ''Verbrecher und andere Deutsche. Ein Bericht aus Deutschland 1946''. Bearb. u. hrsg. von Einhart Lorenz. Verlag J. H. W. Dietz Nachf., Bonn 2007, ISBN 978-3-8012-0380-1<ref>[[Die Zeit]]: [http://www.zeit.de/2007/51/P-Willy-Brandt?page=all „Der wahre Patriot“] Volker Ullrich über ''Verbrecher und andere Deutsche'', 13. Dezember 2007</ref>
* ''Forbrytere og andre tyskere'', Oslo 1946; erste dt. Ausgabe: ''Verbrecher und andere Deutsche. Ein Bericht aus Deutschland 1946''. Bearb. u. hrsg. von Einhart Lorenz. Verlag J. H. W. Dietz Nachf., Bonn 2007, ISBN 978-3-8012-0380-1<ref>[[Die Zeit]]: [http://www.zeit.de/2007/51/P-Willy-Brandt?page=all „Der wahre Patriot“] Volker Ullrich über ''Verbrecher und andere Deutsche'', 13. Dezember 2007</ref>
* ''Mein Weg nach Berlin'', aufgezeichnet von [[Leo Lania]]. Kindler-Verlag, München 1960.
* ''Mein Weg nach Berlin'', aufgezeichnet von Leo Lania. Kindler-Verlag, München 1960.
* ''Friedenspolitik in Europa'' [zuerst 1968]. 3. Aufl. S.-Fischer-Verlag, Frankfurt am Main 1971. ISBN 3-10-007701-6.
* ''Friedenspolitik in Europa'' [zuerst 1968]. 3. Aufl. S.-Fischer-Verlag, Frankfurt am Main 1971. ISBN 3-10-007701-6.
* ''Begegnungen und Einsichten. Die Jahre 1960–1975''. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 1976. ISBN 3-455-08979-8.
* ''Begegnungen und Einsichten. Die Jahre 1960–1975''. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 1976. ISBN 3-455-08979-8.
* ''Links und frei. Mein Weg 1930–1950''. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 1982. ISBN 3-455-08743-4. ''Neuauflage unter dem Titel'': ''Links und frei. Mein Weg 1930-1950, mit einem aktuellen Vorwort des Autors.'' Knaur-Verlag, München 1984. ISBN 3-426-03722-X.
* ''Links und frei. Mein Weg 1930–1950''. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 1982. ISBN 3-455-08743-4. Neuauflage unter dem Titel: ''Links und frei. Mein Weg 1930-1950, mit einem aktuellen Vorwort des Autors.'' Knaur-Verlag, München 1984. ISBN 3-426-03722-X.
* ''Erinnerungen''. Propyläen-Verlag, Frankfurt am Main u.a. 1989. ISBN 3-549-07353-4. (Erweiterte Neuauflage unter dem Titel:) ''Erinnerungen. Mit den Notizen zum Fall G.'' Ullstein-Verlag, München 2003. ISBN 3-548-36497-7.
* ''Erinnerungen''. Propyläen-Verlag, Frankfurt am Main u.a. 1989. ISBN 3-549-07353-4. Erweiterte Neuauflage unter dem Titel: ''Erinnerungen. Mit den Notizen zum Fall G.'', Ullstein-Verlag, München 2003. ISBN 3-548-36497-7.


=== Gesammelte Reden, Briefe und kleinere Schriften ===
=== Gesammelte Reden, Briefe und kleinere Schriften ===
* [[Helga Grebing]]/[[Gregor Schöllgen]]/[[Heinrich August Winkler]] (Hrsg.): ''Willy Brandt. Berliner Ausgabe'',
* Helga Grebing/Gregor Schöllgen/[[Heinrich August Winkler]] (Hrsg.): ''Willy Brandt. Berliner Ausgabe'',
** Band 1: ''Hitler ist nicht Deutschland. Jugend in Lübeck, Exil in Norwegen 1928-1940'', bearb. von Einhart Lorenz. Dietz-Verlag, Bonn 2002. ISBN 3-8012-0301-8.
** Band 1: ''Hitler ist nicht Deutschland. Jugend in Lübeck, Exil in Norwegen 1928-1940'', bearb. von Einhart Lorenz. Dietz-Verlag, Bonn 2002. ISBN 3-8012-0301-8.
** Band 2: ''Zwei Vaterländer. Deutsch-Norweger im schwedischen Exil, Rückkehr nach Deutschland 1940-1947'', bearb. von Einhart Lorenz. Dietz-Verlag, Bonn 2000. ISBN 3-8012-0302-6.
** Band 2: ''Zwei Vaterländer. Deutsch-Norweger im schwedischen Exil, Rückkehr nach Deutschland 1940-1947'', bearb. von Einhart Lorenz. Dietz-Verlag, Bonn 2000. ISBN 3-8012-0302-6.
** Band 3: ''Berlin bleibt frei. Politik in und für Berlin 1949-1966'', bearb. von Siegfried Heimann. Dietz-Verlag, Bonn 2004. ISBN 3-8012-0303-4.
** Band 3: ''Berlin bleibt frei. Politik in und für Berlin 1949-1966'', bearb. von Siegfried Heimann. Dietz-Verlag, Bonn 2004. ISBN 3-8012-0303-4.
** Band 4: ''Auf dem Weg nach vorn. Willy Brandt und die SPD 1947-1972'', bearb. von Daniela Münkels. Dietz-Verlag, Bonn 2000. ISBN 3-8012-0304-2.
** Band 4: ''Auf dem Weg nach vorn. Willy Brandt und die SPD 1947-1972'', bearb. von Daniela Münkels. Dietz-Verlag, Bonn 2000. ISBN 3-8012-0304-2.
** Band 5: ''Die Partei der Freiheit. Willy Brandt und die SPD 1972-1992'', bearb. von [[Karsten Rudolph]]. Dietz-Verlag, Bonn 2002. ISBN 3-8012-0305-0.
** Band 5: ''Die Partei der Freiheit. Willy Brandt und die SPD 1972-1992'', bearb. von Karsten Rudolph. Dietz-Verlag, Bonn 2002. ISBN 3-8012-0305-0.
** Band 6: ''Ein Volk der guten Nachbarn. Außen- und Deutschlandpolitik 1966-1974'', bearb. von Frank Fischer. Dietz-Verlag, Bonn 2005. ISBN 3-8012-0306-9.
** Band 6: ''Ein Volk der guten Nachbarn. Außen- und Deutschlandpolitik 1966-1974'', bearb. von Frank Fischer. Dietz-Verlag, Bonn 2005. ISBN 3-8012-0306-9.
** Band 7: ''Mehr Demokratie wagen. Innen- und Gesellschaftspolitik 1966-1984'', bearb. von Wolther von Kieseritzky. Dietz-Verlag, Bonn 2001. ISBN 3-8012-0307-7.
** Band 7: ''Mehr Demokratie wagen. Innen- und Gesellschaftspolitik 1966-1984'', bearb. von Wolther von Kieseritzky. Dietz-Verlag, Bonn 2001. ISBN 3-8012-0307-7.
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** Band 10: ''Gemeinsame Sicherheit. Internationale Beziehungen und deutsche Frage 1982-1992'', bearb. von Uwe Mai, Bernd Rother u. Wolfgang Schmidt, Dietz-Verlag, Bonn 2009. ISBN 978-3-8012-0310-8.
** Band 10: ''Gemeinsame Sicherheit. Internationale Beziehungen und deutsche Frage 1982-1992'', bearb. von Uwe Mai, Bernd Rother u. Wolfgang Schmidt, Dietz-Verlag, Bonn 2009. ISBN 978-3-8012-0310-8.


== Literatur ==
== Rezeption ==
* [[Lars Brandt]]: ''Andenken''. Carl-Hanser-Verlag, München 2006. ISBN 978-3-446-20710-3.
=== Bücher ===
* [[Rut Brandt]]: ''Freundesland – Erinnerungen''. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 1992. ISBN 3-455-08443-5.
* [[Josef Heinrich Darchinger|Jupp Darchinger]], [[Margarita Mathiopoulos]]: ''Willy Brandt. Bilder aus dem Leben eines großen Europäers''. Fotos von Jupp Darchinger, Essay und Texte von Margarita Mathiopoulos. Droemer/Knaur-Verlag, München 1993. ISBN 3-426-26745-4.
* [[Dieter Dowe]] (Hrsg.): ''Brand(t)meister: Willy Brandt als Regierender Bürgermeister von Berlin im Spiegel der Karikatur in West und Ost.'' Bildtexte von Siegfried Heimann. Olzog-Verlag, München [u.&nbsp;a.] 1996. ISBN 3-7892-9380-6.
* Lorenz Einhart: ''Willy Brandt in Norwegen. Die Jahre des Exils 1933 bis 1940''. Neuer Malik-Verlag, Kiel 1989. ISBN 3-89029-955-5.
* Lorenz Einhart: ''Willy Brandt in Norwegen. Die Jahre des Exils 1933 bis 1940''. Neuer Malik-Verlag, Kiel 1989. ISBN 3-89029-955-5.
* [[Helga Grebing]]: ''Willy Brandt. Der andere Deutsche.'' Wilhelm-Fink-Verlag, Paderborn 2008. ISBN 978-3-7705-4710-4.
* [[Helga Grebing]]: ''Willy Brandt. Der andere Deutsche.'' Wilhelm-Fink-Verlag, Paderborn 2008. ISBN 978-3-7705-4710-4.
* [[Gunter Hofmann]]: ''Willy Brandt. Porträt eines Aufklärers aus Deutschland.'' Rowohlt-Verlag, Reinbek bei Hamburg 1988. ISBN 3-499-12503-X.
* [[Gunter Hofmann]]: ''Willy Brandt. Porträt eines Aufklärers aus Deutschland.'' Rowohlt-Verlag, Reinbek bei Hamburg 1988. ISBN 3-499-12503-X.
* [[Peter Merseburger]]: ''Willy Brandt, 1913–1992. Visionär und Realist''. DVA, Stuttgart 2002. ISBN 3-423-34097-5.
* [[Peter Merseburger]]: ''Willy Brandt, 1913–1992. Visionär und Realist''. DVA, Stuttgart 2002. ISBN 3-423-34097-5.
* [[Horst Möller]], Maurice Vaïsse (Hrsg.): ''Willy Brandt und Frankreich.'' Oldenbourg-Verlag, München 2005 (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Sondernummer). ISBN 3-486-57649-6.
* Daniela Münkel: ''„Alias Frahm". Die Diffamierungskampagnen gegen Willy Brandt in der rechtsgerichteten Presse.'' In: Claus-Dieter Krohn (Hrsg.): ''Zwischen den Stühlen? Remigranten und Remigration in der deutschen Medienöffentlichkeit der Nachkriegszeit''. Christians-Verlag, Hamburg 2002, ISBN 3-7672-1411-3, S. 397-418.
* Daniela Münkel: ''„Alias Frahm". Die Diffamierungskampagnen gegen Willy Brandt in der rechtsgerichteten Presse.'' In: Claus-Dieter Krohn (Hrsg.): ''Zwischen den Stühlen? Remigranten und Remigration in der deutschen Medienöffentlichkeit der Nachkriegszeit''. Christians-Verlag, Hamburg 2002, ISBN 3-7672-1411-3, S. 397-418.
* [[Steffen Raßloff]] (Hrsg.): ''„Willy Brandt ans Fenster!“ Das [[Erfurter Gipfeltreffen|Erfurter Gipfeltreffen 1970]] und die Geschichte des „[[Erfurter Hof]]es“.'' Glaux-Verlag, Jena 2007. ISBN 978-3-940265-05-0.
* [[Steffen Raßloff]] (Hrsg.): ''„Willy Brandt ans Fenster!“ Das Erfurter Gipfeltreffen 1970 und die Geschichte des „Erfurter Hofes“.'' Glaux-Verlag, Jena 2007. ISBN 978-3-940265-05-0.
* [[Gregor Schöllgen]]: ''Willy Brandt. Die Biographie''. Propyläen-Verlag, Berlin 2001. ISBN 3-549-07142-6.
* [[Gregor Schöllgen]]: ''Willy Brandt. Die Biographie''. Propyläen-Verlag, Berlin 2001. ISBN 3-549-07142-6.
* Jan Schönfelder; Rainer Erices: ''Willy Brandt in Erfurt. Das erste deutsch-deutsche Gipfeltreffen 1970.'' Christoph-Links-Verlag, Berlin 2010. ISBN 978-3-86153-568-3.
* Jan Schönfelder; Rainer Erices: ''Willy Brandt in Erfurt. Das erste deutsch-deutsche Gipfeltreffen 1970.'' Christoph-Links-Verlag, Berlin 2010. ISBN 978-3-86153-568-3.
* [[Brigitte Seebacher-Brandt]]: ''Willy Brandt''. Piper-Verlag, München/Zürich 2004. ISBN 3-492-04383-6.
* [[Brigitte Seebacher-Brandt]]: ''Willy Brandt''. Piper-Verlag, München/Zürich 2004. ISBN 3-492-04383-6.
* Carola Stern: ''Willy Brandt in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten''. Rowohlt-Verlag, Reinbek bei Hamburg 1975. ISBN 3-499-50232-1. (Neuausgabe unter dem Titel:) ''Willy Brandt.'' Überarb. und erweiterte Neuaufl. Rowohlt-Verlag, Reinbek bei Hamburg 2002. ISBN 3-499-50576-2.
* [[Carola Stern]]: ''Willy Brandt in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten''. Rowohlt-Verlag, Reinbek bei Hamburg 1975. ISBN 3-499-50232-1. (Neuausgabe unter dem Titel:) ''Willy Brandt.'' Überarb. und erweiterte Neuaufl. Rowohlt-Verlag, Reinbek bei Hamburg 2002. ISBN 3-499-50576-2.
* [[Martin Wein]]: ''Willy Brandt. Das Werden eines Staatsmannes''. Aufbau-Taschenbuch-Verlag, Berlin 2003. ISBN 3-7466-1992-0.


== Verfilmungen ==
=== weiteres ===
* [[Im Schatten der Macht]], zweiteiliger Spielfilm über Brandts letzte Tage als Kanzler
* [[Im Schatten der Macht]], zweiteiliger Spielfilm über Brandts letzte Tage als Kanzler
 
* ''[[Demokratie (Frayn)|Demokratie]]'', Theaterstück von Michael Frayn über die Kanzlerschaft und den Rücktritt Brandts
== Theater ==
* ''[[Demokratie (Frayn)|Demokratie]]'', Theaterstück von [[Michael Frayn]] über die Kanzlerschaft und den Rücktritt Brandts


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/BrandtWilly/ Lebenslauf Willy Brandts]
* [http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/BrandtWilly/ Lebenslauf Willy Brandts]
* [http://www.stern.de/politik/historie/?eid=523692 Stern-Extra zu Brandt „Der einsame Visionär“]
* [http://www.stern.de/politik/historie/?eid=523692 Stern-Extra zu Brandt „Der einsame Visionär“]
* [http://library.fes.de/cgi-bin/populo/brandt.pl Willy-Brandt-Personalbibliografie] in der [[Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn]]
* [http://library.fes.de/cgi-bin/populo/brandt.pl Willy-Brandt-Personalbibliografie] in der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn
* [http://www.willy-brandt-stiftung.de/ Norwegisch-Deutsche Willy-Brandt-Stiftung (Oslo/Berlin)]
* [http://www.willy-brandt-stiftelsen.no/de Norwegisch-Deutsche Willy-Brandt-Stiftung (Oslo/Berlin)]
* {{BAM|Willy|Brandt}}
* [http://www.erfurt.de/ef/de/erleben/kunst/eugo/wb/ Info-Terminal Willy-Brandt-Denkmal Erfurt]
 
 
== Einzelnachweise ==
<references />


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== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 16. Januar 2025, 16:09 Uhr

😃 Profil: Brandt, Willy
Namen Frahm, Herbert Ernst Karl (Geburtsname); Gunnar Gaasland (Deckname)
Beruf Politiker und Bundeskanzler
Persönliche Daten
18. Dezember 1913
Lübeck
8. Oktober 1992
Unkel am Rhein


Willy Brandt (* 1913 in Lübeck; † 1992 in Unkel) war ein deutscher Politiker (SPD). Den Namen Willy Brandt hatte er 1933 als Tarnnamen gewählt. Da er unter diesem Namen auch international bekannt war, ließ er sich diesen im Rahmen einer Namensänderung 1949 in Berlin eintragen.

Werdegang

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Zusammen mit Hans-Dietrich Genscher bei einem Empfang für Roy Black (1971)

Brandt erhielt im März 1933 den Auftrag, die Ausreise des SAPD-Leitungsmitglieds Paul Frölich nach Oslo zu organisieren. Frölich wurde jedoch festgenommen, sodass Brandt dessen Aufgabe übernahm, in Oslo eine Zelle der Organisation aufzubauen. In dieser Zeit nahm er, der bis dahin noch unter seinem Geburtsnamen Herbert Frahm bekannt war, den „Kampfnamen“ Willy Brandt an, den er über sein weiteres Leben hinweg beibehielt. Er emigrierte über Dänemark nach Norwegen und begann 1934 in Oslo ein Geschichtsstudium,

Arbeit als Bundeskanzler

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Willy Brandt scherzt mit Romy Schneider (1971)

Die Zeit von 1969 bis 1974 war geprägt durch eine neue Außenpolitik mit Walter Scheel (FDP), in der zwecks Entspannung eine gewisse Annäherung an den Ostblock erfolgte. Grundlegend dafür war der Vertrag von Moskau von 1970 mit der Sowjetunion, wo sich die beiden Staaten Gewaltverzicht und Achtung der Integrität aller Staaten Europas in ihren damaligen Grenzen zusagten, und zwar einschließlich der Grenze zur DDR. Eine einseitige Zusatzdeklaration Brandts erklärte, der Vertrag widerspreche nicht dem Ziel, mit friedlichen Mitteln auf die deutsche Einheit hinzuarbeiten. Der deutsch-polnische Vertrag von 1971 anerkannte ausdrücklich die Oder-Neiße-Grenze zu Polen. Für diese Entspannungs-Aktivitäten wurde Brandt 1971 mit dem Friedens-Nobelpreis geehrt. Das Vertragswerk wurde dann 1972 ergänzt durch den mit der DDR abgeschlossenen Grundvertrag, der "gutnachbarliche Beziehungen" und Rüstungsminderung postulierte. Die oppositionellen Unionsparteien CDU/CSU hatten wenig Freude an Brandts Entspannungspolitik: Sie verstoße gegen das Grundgesetz und anerkenne die DDR. Bayerns Klage vor dem Bundesverfassungsgericht zum Grundvertrag scheiterte allerdings, das Gericht sah den Vertrag 1973 als mit dem Grundgesetz vereinbar. Ein Misstrauensvotum gegen Brandt, das von Rainer Barzel (CDU) angestrengt wurde, hatte keinen Erfolg.

Auch in anderen Bereichen der Politik kam es mit Hilfe der liberalen FDP zu einer Wende. Die Regierung unter Brandt unterschied sich mit Genscher (FDP) als Innenminister deutlich von der unter Konrad Adenauer. Der Spionagefall Günter Guillaume führte dann 1974 zum Rücktritt Brandts,[1] zumal dieser Mann sein persönlicher Referent seit 1972 gewesen war. Durch Helmut Schmidt (SPD) als Nachfolger in der Kanzlerschaft und Genscher als Außenminister konnte ein Bruch in der weiteren politischen Entwicklung verhindert werden.