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AfD (Partei): Unterschied zwischen den Versionen

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{{Weiterleitungshinweis|AFD}}
{{Weiterleitungshinweis|AfD|Zu weiteren Bedeutungen siehe [[AFD (Begriffsklärung)]]}}
{{MehrereVarianten|Links=[[Alternative für Deutschland]] und [[AfD (Partei)]]}}
{{AstArtikel AfD}}


{{Infobox Partei
{{Infobox Partei
| Partei = Alternative für Deutschland
| Partei = Alternative für Deutschland
| Parteilogo        =  
| Parteilogo        =  
| Parteivorsitzende = Tino Chrupalla
| Parteivorsitzende = Tino Chrupalla<br>Alice Weidel
| Bundesschatzmeister = Klaus Fohrmann
| Bundesschatzmeister = Carsten Hütter
| Generalsekretär =  
| Generalsekretär =  
| | Bundesgeschäftsführer =  
| | Bundesgeschäftsführer =  
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| Jugendorganisation = [[Junge Alternative für Deutschland|Junge Alternative]]
| Jugendorganisation = [[Junge Alternative für Deutschland|Junge Alternative]]
|Zeitung = [[AfD Kompakt]]
|Zeitung = [[AfD Kompakt]]
| Bundestagsmandate = 89 (nach 5 Austritten)
| Bundestagsmandate = 78<ref>Stand 2022, nach 6 Austritten</ref>
| Landtagsmandate = {{Infobox Partei/Mandate|147|1855|#{{Wahldiagramm/Partei|AfD|dunkel|DE}}|}}
| EP-Mandate = 9/96
| EP-Mandate= {{Infobox Partei/Mandate|2|96|#{{Wahldiagramm/Partei|AfD|dunkel|DE}}|}}
| EU-Parlament = Europa der Freiheit und der direkten Demokratie (EFDD; Beatrix von Storch)
| Zuschüsse = 5,2 Mio. Euro <small>(2015)</small><ref name="Festsetzung der staatlichen Mittel für das Jahr 2015">[http://www.bundestag.de/blob/410464/166e9c9a0456e276860cadd671f06174/finanz_15-data.pdf Festsetzung der staatlichen Mittel für das Jahr 2015.] Stand: 21. Januar 2016 (PDF; 479&nbsp;kB).</ref>
| Zuschüsse = 5,2 Mio. Euro <small>(2015)</small><ref name="Festsetzung der staatlichen Mittel für das Jahr 2015">[http://www.bundestag.de/blob/410464/166e9c9a0456e276860cadd671f06174/finanz_15-data.pdf Festsetzung der staatlichen Mittel für das Jahr 2015.] Stand: 21. Januar 2016 (PDF; 479&nbsp;kB).</ref>
| Ausrichtung = Rechtsradikalismus<br>Anti-EU<br />Nationalismus<ref name="The AfD">{{cite journal|last1=Arzheimer|first1=Kai|title= The AfD: Finally a Successful Right-Wing Populist Eurosceptic Party for Germany?|journal=West European Politics|date=March 2015|volume=38|pages=535–556|doi=10.1080/01402382.2015.1004230|url=http://www.kai-arzheimer.com/afd-right-wing-populist-eurosceptic-germany}}</ref><ref name="emotionalisierung1">Jan Rohgalf: ''Subsidiarität als Kampfbegriff. Politik und Emotionalisierung am Beispiel der AfD.'' In: Karl-Rudolf Korte (Hrsg.): ''Emotionen und Politik. Begründungen, Konzeptionen und Praxisfelder einer politikwissenschaftlichen Emotionsforschung.'' Nomos, Baden-Baden 2015, ISBN 978-3-8487-2246-4, S. 297–316.</ref><br/>Nationalkonservatismus<br />Rechtspopulismus<br />Wirtschaftsliberalismus<br />Sozialer Traditionalismus<ref>Alexander Häusler (Hrsg.): ''Die Alternative für Deutschland: Programmatik, Entwicklung und politische Verortung''. Springer VS, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-10637-9, [https://books.google.de/books?id=C7NsCwAAQBAJ&pg=PA205 S. 205 f.]</ref>  
| Ausrichtung = [[Nationalismus]]<ref name="The AfD">{{cite journal|last1=Arzheimer|first1=Kai|title= The AfD: Finally a Successful Right-Wing Populist Eurosceptic Party for Germany?|journal=West European Politics|date=March 2015|volume=38|pages=535–556|doi=10.1080/01402382.2015.1004230|url=http://www.kai-arzheimer.com/afd-right-wing-populist-eurosceptic-germany}}</ref><ref name="emotionalisierung1">Jan Rohgalf: ''Subsidiarität als Kampfbegriff. Politik und Emotionalisierung am Beispiel der AfD.'' In: Karl-Rudolf Korte (Hrsg.): ''Emotionen und Politik. Begründungen, Konzeptionen und Praxisfelder einer politikwissenschaftlichen Emotionsforschung.'' Nomos, Baden-Baden 2015, ISBN 978-3-8487-2246-4, S. 297–316.</ref><br/>[[Nationalkonservatismus]]<br />[[Rechtspopulismus]]<br />[[Wirtschaftsliberalismus]]<br />[[Sozialer Traditionalismus]]<ref>Alexander Häusler (Hrsg.): ''Die Alternative für Deutschland: Programmatik, Entwicklung und politische Verortung''. Springer VS, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-10637-9, [https://books.google.de/books?id=C7NsCwAAQBAJ&pg=PA205 S. 205 f.]</ref>  
| Farben = [[Blau#Politik|hellblau]]
| Farben = [[Blau#Politik|hellblau]]
| Mitglieder = 25.000<br /><small>(Stand: Januar 2017)<ref>[https://afd-kompakt.de/2017/01/03/jahres-auftakt-nach-mass-die-afd-hat-mehr-als-25-000-mitglieder/ Alternative für Deutschland: Jahres-Auftakt nach Maß: Die AfD hat mehr als 25.000 Mitglieder!], abgerufen am 5. Januar 2017</ref></small>
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Die '''Alternative für Deutschland''' ('''AfD''') ist eine [[Europäische Union|EU]]-skeptische Partei im nationalkonservativen und nationalliberalen und auch [[Nationalismus|nationalistischen]] Bereich des Parteienspektrums der [[Bundesrepublik Deutschland]]. Sie ist die bedeutendste Partei Deutschlands rechts von [[CDU]] und [[CSU]]. Sie wurde am 6. Februar 2013 in [[Oberursel]] gegründet. Vorsitzender der Partei ist [[Tino Chrupalla]]. Spitzenkandidaten für die [[Bundestagswahl 2017]] waren [[Alice Weidel]] und [[Alexander Gauland]].<ref>https://www.alternativefuer.de/partei/bundesvorstand/ Alternative für Deutschland. Bundesvorstand</ref>  In einigen Gebieten - insbesondere im Osten Deutschlands (ehemalige [[DDR]]) - ist die AfD für die bisherigen [[Volkspartei]]en CDU und [[SPD]] zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz geworden. [[Jörg Meuthen]] war von Juli 2015 bis Januar 2021 einer der beiden Bundessprecher der Partei, zuletzt neben Chrupalla.
Die '''Alternative für Deutschland''' ('''AfD''') ist eine [[Europäische Union|EU]]-skeptische Partei im nationalkonservativen, nationalliberalen und auch nationalistischen Lager der [[Bundesrepublik Deutschland]]. Sie ist die bedeutendste Partei rechts von [[CDU]] und [[CSU]]. Sie wurde am 6. Februar 2013 in [[Oberursel]] gegründet. Vorsitzende der Partei sind [[Tino Chrupalla]] und [[Alice Weidel]]; sie waren auch Spitzenkandidaten für die [[Bundestagswahl 2021]], In einigen Gebieten - insbesondere im Osten Deutschlands (ehemalige [[DDR]]) - ist die AfD für die bisherigen [[Volkspartei]]en CDU und [[SPD]] zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz geworden. [[Jörg Meuthen]] war von Juli 2015 bis Januar 2021 einer der beiden Bundessprecher der Partei, zuletzt neben Chrupalla.
   
   
== Parteistruktur ==
== Parteistruktur ==
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In den ersten Monaten bis Mai 2013 stieg die Zahl der Parteimitglieder auf 13.000 an.<ref>[http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M537b2d4d86c.0.html ''Alternative für Deutschland vermeldet 13.000 Mitglieder''], in: ''[[Junge Freiheit]]'' vom 08.05.2013</ref> Der Parteivorstand bestand zunächst aus [[Bernd Lucke]], [[Frauke Petry]] und [[Konrad Adam]]. Nach einem Rechtsschwenk wurden im Sommer 2015 Lucke und Adam abgewählt. Dafür übernahm Jörg Meuthen neben Petry das Amt des zweiten Sprechers. Die AfD hatte, ebenso wie [[Bündnis 90/Die Grünen]] und [[Die Linke]] zwei Parteivorsitzende. Diese waren bis September 2017 Jörg Meuthen und Frauke Petry.
In den ersten Monaten bis Mai 2013 stieg die Zahl der Parteimitglieder auf 13.000 an.<ref>[http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M537b2d4d86c.0.html ''Alternative für Deutschland vermeldet 13.000 Mitglieder''], in: ''[[Junge Freiheit]]'' vom 08.05.2013</ref> Der Parteivorstand bestand zunächst aus [[Bernd Lucke]], [[Frauke Petry]] und [[Konrad Adam]]. Nach einem Rechtsschwenk wurden im Sommer 2015 Lucke und Adam abgewählt. Dafür übernahm Jörg Meuthen neben Petry das Amt des zweiten Sprechers. Die AfD hatte, ebenso wie [[Bündnis 90/Die Grünen]] und [[Die Linke]] zwei Parteivorsitzende. Diese waren bis September 2017 Jörg Meuthen und Frauke Petry.


Die AfD trat erstmals bei der Bundestagswahl und bei der Landtagswahl in [[Hessen]] im September 2013 an.<ref>[http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M5377af04f2d.0.html ''Alternative für Deutschland zur Bundestagswahl zugelassen'']</ref> Inzwischen ist sie in allen Landtagen vertreten. Im Zusammenhang mit einigen [[Bundestagswahl|Bundes-]] und [[Landtagswahl]]en entwickelte sich in der Partei ein Kampf um die politische Ausrichtung. Ein Beispiel ist die [[Erfurter Resolution]]. 2015 entstand eine Gruppe, der sich ein Viertel der damaligen AfD-Mitglieder anschloss und die sich inzwischen als [[Liberal-Konservative Reformer]] bezeichnet. 2017 wurde  [[Die blaue Partei]] gegründet. Im Vorfeld der Landtagswahlen in den drei östlichen Bundesländern [[Thüringen]], [[Sachsen]] und [[Brandenburg]] 2019 traten vor allem Jörg Meuthen und [[Bernd Höcke]] gegeneinander an.<ref>[https://www.deutschlandfunk.de/afd-richtungsstreit-widerstand-gegen-hoecke.1939.de.html?drn:news_id=1026253  ''AfD-Richtungsstreit: Widerstand gegen Höcke''], Bericht im Nachrichtenportal von [[Deutschlandfunk]] und [[Deutschlandradio]] am 10. Juli 2019</ref>
Die AfD trat erstmals bei der Bundestagswahl und bei der Landtagswahl in [[Hessen]] im September 2013 an.<ref>[http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M5377af04f2d.0.html ''Alternative für Deutschland zur Bundestagswahl zugelassen'']</ref> Inzwischen ist sie in allen Landtagen vertreten. Im Zusammenhang mit einigen [[Bundestagswahl|Bundes-]] und [[Landtagswahl]]en entwickelte sich in der Partei ein Kampf um die politische Ausrichtung. Ein Beispiel ist die [[Erfurter Resolution]]. 2015 entstand eine Gruppe, der sich ein Viertel der damaligen AfD-Mitglieder anschloss und die sich inzwischen als [[Liberal-Konservative Reformer]] bezeichnet. 2017 wurde  [[Die blaue Partei]] gegründet. Im Vorfeld der Landtagswahlen in den drei östlichen Bundesländern [[Thüringen]], [[Sachsen]] und [[Brandenburg]] 2019 traten vor allem Jörg Meuthen und [[Björn Höcke]] gegeneinander an.<ref>[https://www.deutschlandfunk.de/afd-richtungsstreit-widerstand-gegen-hoecke.1939.de.html?drn:news_id=1026253  ''AfD-Richtungsstreit: Widerstand gegen Höcke''], Bericht im Nachrichtenportal von [[Deutschlandfunk]] und [[Deutschlandradio]] am 10. Juli 2019</ref>


== Finanzielle Mittel ==
== Finanzielle Mittel ==
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== Wahlergebnisse ==
== Wahlergebnisse ==
Die Partei ist im [[Europäisches Parlament|europäischen Parlament]] und in allen deutschen [[Landesparlamente|Landtagen]] vertreten. Sie trat erstmals 2013 bei der Bundestagswahl sowie bei der Landestagswahl in Hessen an und konnte sich seit 2015 als beachtenswerte politische Kraft etablieren. Bei der [[Bundestagswahl 2017]] konnte sie 94 Sitze gewinnen.
Die Partei ist im [[Europäisches Parlament|europäischen Parlament]] und war zeitweise auch in allen 16 deutschen [[Landesparlamente|Landtagen]] vertreten. Sie konnte sich seit 2015 als beachtenswerte politische Kraft etablieren. Bei der [[Bundestagswahl 2017]] konnte sie 94 Sitze gewinnen, davon 8 [[Direktkandidat|Direktmandat]]e; bei der [[Bundestagswahl 2021]] waren es 84, aber 16 Direktmandate.<ref>[https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/bundestagswahl/die-afd-gewinnt-16-direktmandate-fuer-den-bundestag-li.185331 Die AfD gewinnt 16 Direktmandate für den Bundestag]</ref> Die [[Bundestagswahl 2025]] dagegen machte die Partei mit 152 Sitzen zur zweitstärksten Partei neben den Unionsparteien [[CDU]]/[[CSU]].  
 
{{Wahldiagramm
{{Wahldiagramm
| LAND      = DE
| LAND      = DE
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| PROZENT  = nein
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| GUV      = nein
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| TITEL    = Ergebnisse von Landestagswahlen (alte BRD)
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| AUSRICHTUNG = rechts
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| PARTEI1  = [[Baden-Württemberg|BW]]<br>2021
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| ERGEBNIS1 = 9.7
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| PARTEI5  = [[Hessen|HE]]<br>2018
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| ERGEBNIS5 = 13.1
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| ERGEBNIS8 = 8.3
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| PARTEI9  = [[Saarland|SL]]<br>2022
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== Bekannte AfD-Mitglieder ==
== Mitglieder ==
Bekannte AfD-Mitglieder sind neben einigen Personen aus dem Bundesvorstand unter anderem die Wissenschaftler und Professoren. [[Konrad Adam]] studierte Klassische Philologie, Geschichte und Rechtswissenschaft und arbeitet als Journalist. Der Mitbegründer und ehemalige Vorsitzende Bernd Lucke ist Professor für Makroökonomie an der Universität [[Hamburg]]. [[Hans-Olaf Henkel]], ehemals Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), wurde 2014 für die AfD in das Europäische Parlament gewählt. Frauke Petry ist promovierte Chemikerin und Unternehmerin.


[[Konrad Adam]] studierte Klassische Philologie, Geschichte und Rechtswissenschaft und arbeitet als Journalist. Der Mitbegründer und ehemalige Vorsitzende Bernd Lucke ist Professor für Makroökonomie an der Universität [[Hamburg]]. [[Hans-Olaf Henkel]], ehemals Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), wurde 2014 für die AfD in das Europäische Parlament gewählt. Frauke Petry ist promovierte Chemikerin und Unternehmerin, sie war an der Gründung der Partei [[Die blaue Partei]] beteiligt.
== Grundausrichtung und Wählerpotential ==
Nach Einschätzung des Autors [[Günther Lachmann]]<ref>http://www.welt.de/autor/guenther-lachmann/</ref> von der Tageszeitung ''[[Die Welt]]'' ist die AfD eine Partei, die aus Professoren und Unternehmern hervorgegangen sei, die zunächst um die [[Währungsstabilität]] besorgt waren, aber inzwischen ehemalige Wähler der [[CDU]], [[SPD]], [[Freie Demokratische Partei|FDP]], der Grünen und der Linkspartei überzeuge und somit linke wie auch konservative Erwartungen gleichermaßen zu erfüllen verspricht. Im Kern komme sie aber nicht aus der Mitte der Gesellschaft, sondern sei ein Projekt von [[Elite]]n.<ref>[http://www.welt.de/debatte/article120166531/Das-Mysterium-AfD-und-das-Geheimnis-ihres-Erfolges.html ''Das Mysterium AfD und das Geheimnis ihres Erfolges'']</ref>


== Grundausrichtung und Wählerpotential ==
Die Partei ist vor allem für ihre Kritik an der [[Einwanderungspolitik]] in Deutschland und die Ablehnung des [[Islam]] als Religion bekannt.  Die Partei versucht immer wieder mit plakativen Aussagen den [[Nationalstolz]] der Deutschen anzusprechen. Das Wählerpotential wird aufgrund von Umfragen auch bei [[Wechselwähler]]n und [[Protestwähler]]n gesehen.
Nach Einschätzung des Autors [[Günther Lachmann]]<ref>http://www.welt.de/autor/guenther-lachmann/</ref> von der Tageszeitung ''[[Die Welt]]'' ist die AfD eine Partei, die aus Professoren und Unternehmern hervorgegangen sei, die zunächst um die [[Währungsstabilität]] besorgt waren, aber inzwischen ehemalige Wähler der [[CDU]], [[SPD]], [[FDP]], der Grünen und der Linkspartei überzeuge und somit linke wie auch konservative Erwartungen gleichermaßen zu erfüllen verspricht. Im Kern komme sie aber nicht aus der Mitte der Gesellschaft, sondern sei ein Projekt von [[Elite]]n.<ref>[http://www.welt.de/debatte/article120166531/Das-Mysterium-AfD-und-das-Geheimnis-ihres-Erfolges.html ''Das Mysterium AfD und das Geheimnis ihres Erfolges'']</ref>  
 
== Politische Positionen ==
[[Datei:AfD-20191217.jpg|thumb|Posting auf Facebook]]
Das Wahlprogramm der AfD bestand 2013 nur aus vier Seiten. Davon beschäftigte sich etwas mehr als ein Seite mit dem [[Euro]] und der europäischen Union ([[EU]]). Kernthemen der Partei waren die Wirtschafts- und Finanzpolitik sowie die Lösung der Finanz- und Eurokrise in Deutschland und Europa.
 
Vor allem [[Alexander Gauland]] setzte sich bereits vor 2015 dafür ein, Verbindungen zu [[Russland]] unter Wladimir Putin zu knüpfen. Er reiste nach St.&nbsp;Petersburg, um sich mit Abgeordneten und mit dem nationalistischen Politiker [[Alexander Geljewitsch Dugin|Alexander Dugin]] zu treffen; die Kosten der Reise wurden von der ''St.-Basilius-Stiftung'' des kremlnahen Oligarchen [[Konstantin Walerjewitsch Malofejew|Konstantin Malofejew]] getragen. Gauland plädierte dafür, die Annexion der Krim zu akzeptieren.
 
Zum Bundesparteitag 2016 wurde das Programm auf über 70 Seiten erweitert. Darin wird u.a. die gegenwärtige [[Klimapolitik]]<ref>Leitantrag der Bundesprogrammkommission und des Bundesvorstandes, Vorlage zum Bundesparteitag am 30.4./1.5.2016</ref> abgelehnt. Andererseits wird die Bedeutung der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] und der [[NATO]] betont.
 
Teilweise sind die Positionen - auch einzelner Personen - sehr widersprüchlich. So steht die Forderung nach einer „[[Direkte Demokratie|direkten Demokratie]]“ im Gegensatz zu dem Ruf nach staatlichen Maßnahmen in der Arbeits- und Sozialpolitik. Nach Einschätzung des linken Soziologen [[Wilhelm Heitmeyer]] wendet sich die AfD „gegen die offene Gesellschaft und die liberale Demokratie“. In der Außen- und Verteidigungspolitik ist die Partei nicht klar positioniert: 2019 forderte die AfD-Bundestagsfraktion eine „Restauration der Bundeswehr“ durch Wiedereinführung der [[Wehrpflicht]], bei der Haltung zur [[Ukraine-Krise]] ist die Partei zerstritten,<ref>https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/afd-streitet-ueber-ihren-russland-kurs-im-ukraine-krieg-17939777.html</ref> einige AfD-Politiker galten oder gelten als [[Putinversteher]].<ref>https://www.welt.de/politik/ausland/plus241577685/Rechtspopulisten-Europas-groesste-Putin-Versteher-wenden-sich-von-Moskau-ab.html</ref>


Die Partei ist vor allem für ihre Kritik an der [[Einwanderungspolitik]] in Deutschland und die Ablehnung des [[Islam]] als Religion bekannt. Ihre Anhängerschaft zeichnet sich jedoch durch sehr oberflächliche Kenntnis der deutschen Geschichte und einen niedrigen Bildungsstand aus. Dennoch versucht die Partei immer wieder mit plakativen Aussagen den [[Nationalstolz]] der Deutschen anzusprechen.
Ein Vertreter der Partei meinte anfangs zur [[Kindergrundsicherung]], diese sei „Augenwischerei, denn Familienarmut bekämpft man nicht, indem Empfängern von Sozialleistungen noch mehr Geld überwiesen wird. Der große Kreis derer, die davon profitieren, sind die, die sich unseres Sozialsystems bedienen, ohne jemals einen Cent eingezahlt zu haben.“<ref>[[Martin Reichardt]], Vorsitzender des Landesverbandes [[AfD Sachsen-Anhalt]]</ref>


== Wahlprogramm ==
== Rezeption ==
Das Wahlprogramm der AfD bestand 2013 aus vier Seiten. Davon beschäftigte sich etwas mehr als ein Seite mit dem [[Euro]] und der europäischen Union ([[EU]]). Kernthemen der Partei waren die Wirtschafts- und Finanzpolitik sowie die Lösung der Finanz- und Eurokrise in Deutschland und Europa. Zum Bundesparteitag 2016 wurde das Programm auf über 70 Seiten erweitert. Darin wird u.a. die gegenwärtige [[Klimapolitik]]<ref>Leitantrag der Bundesprogrammkommission und des Bundesvorstandes, Vorlage zum Bundesparteitag am 30.4./1.5.2016</ref> abgelehnt. Andererseits wird die Bedeutung der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] und der [[NATO]] betont.
Der [[Politische Linke|politisch linke]] Publizist, Blogger und Wikipedia-Scherberling (ausgerechnet in der Wikipedia hat er sich dank Unterstützung von ultrarechten Kolleg:innen mit seinen bedeutungslosen, keinen Relevanzkrieterien entscprechenden in kommunistischen Miniverlagen publizierten Büchleinen gewissermaßen etabliert) [[Andreas Kemper]] schrieb 2013: „Dass die Alternative für Deutschland gegen eine 'Multikulti-Umerziehung' Klassische Bildung setzt, zeigt nur, dass es sich hier nicht um Springerstiefel-Nazis handelt, sondern um eine Verbindung von Bildungsbürgertum mit Naziparolen, also um eine Erscheinungsform des verrohten Bürgertums.“<ref>Andreas Kemper: [http://andreaskemper.wordpress.com/2013/04/10/afd-ist-gegen-multikulti-umerziehung/ AfD ist gegen "Multikulti-Umerziehung"], 10. April 2013; [http://www.freitag.de/autoren/andreas-kemper/afd-gegen-multikulti-umerziehung AfD gegen "Multikulti-Umerziehung"], Der Freitag am 10. April 2013</ref><ref>[http://de.indymedia.org/2013/04/343388.shtml AfD-Parteitag im Schatten des Rechtsextremismus], Indymedia am 11. April 2013</ref> Politikwissenschaftler verorteten die AfD ab 2014 im [[Politisches Spektrum|politischen Spektrum]] zunächst als [[Politische Rechte (Politik)|rechts]] von den Unionsparteien [[CDU]] / [[CSU]] und bezeichnen sie überwiegend als rechtspopulistisch oder vom Rechtspopulismus beeinflusst. Der Führungswechsel der Partei im Juli 2015 wurde als Sieg des nationalkonservativen über den wirtschaftsliberalen Parteiflügel eingestuft, seitdem wird die Partei teilweise dem Rechtsextremismus zugeordnet.


== Überwachung durch den Verfassungsschutz ==
== Überwachung durch den Verfassungsschutz ==
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#Die [[Junge Alternative]] (JA) wird zum Verdachtsfall erklärt
#Die [[Junge Alternative]] (JA) wird zum Verdachtsfall erklärt
#Die Teilorganisation der AfD [[Der Flügel]] wird zum Verdachtsfall erklärt}}
#Die Teilorganisation der AfD [[Der Flügel]] wird zum Verdachtsfall erklärt}}
Der Verfassungsschutz sieht Anhaltspunkte dafür, dass die AfD verfassungsfeindlich ist.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Brandmauer gegen die AfD]]
* [[Ist die AfD eine Bürgerliche Partei?]]
* [[Ist die AfD eine Bürgerliche Partei?]]
* [[Juden in der AfD]]
* [[Juden in der AfD]]
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[[Kategorie:Organisation (deutscher Nationalismus)]]
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Aktuelle Version vom 26. Februar 2025, 19:47 Uhr

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt AfD ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zu weiteren Bedeutungen siehe AFD (Begriffsklärung)



Alternative für Deutschland
Partei­vorsitzende Tino Chrupalla
Alice Weidel
Bundes­schatz­meister Carsten Hütter
Gründung 6. Februar 2013
Gründungs­ort Berlin
Haupt­sitz Schillstraße 9
10785 Berlin
Aus­richtung Nationalismus[2][3]
Nationalkonservatismus
Rechtspopulismus
Wirtschaftsliberalismus
Sozialer Traditionalismus[4]
Farbe(n) hellblau
Bundestagsmandate 78[5]
Europaabgeordnete 9/96
Staatliche Zuschüsse 5,2 Mio. Euro (2015)[6]
Mitglieder­zahl 25.000
(Stand: Januar 2017)[1]
Mindest­alter 16 Jahre
Durch­schnitts­alter 47 Jahre
(Januar 2016)
Frauen­anteil 16 Prozent
(April 2016)
Website www.alternativefuer.de

Die Alternative für Deutschland (AfD) ist eine EU-skeptische Partei im nationalkonservativen, nationalliberalen und auch nationalistischen Lager der Bundesrepublik Deutschland. Sie ist die bedeutendste Partei rechts von CDU und CSU. Sie wurde am 6. Februar 2013 in Oberursel gegründet. Vorsitzende der Partei sind Tino Chrupalla und Alice Weidel; sie waren auch Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl 2021, In einigen Gebieten - insbesondere im Osten Deutschlands (ehemalige DDR) - ist die AfD für die bisherigen Volksparteien CDU und SPD zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz geworden. Jörg Meuthen war von Juli 2015 bis Januar 2021 einer der beiden Bundessprecher der Partei, zuletzt neben Chrupalla.

Parteistruktur

Die Organisationsstruktur der Alternative für Deutschland besteht aus dem Bundesverband, den 16 Landesverbänden sowie einigen Unterverbänden (Orts- und Kreisverbände). Die Vorsitzenden der Landesverbände werden in einigen Bundesländern Landessprecher genannt.