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Bündnis 90/Die Grünen: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Wahlplakat Grüne 2006.jpg|thumb|Wahlplakat 2006 mit einer Sammlung der politischen Gegner: ???, [[Michael Glos]] ([[CSU]]), [[Edmund Stoiber]] (CSU), [[Günther Oettinger]] ([[CDU]]), [[Roland Koch]] (CDU)]]
{{Infobox Partei
'''Bündnis 90/Die Grünen''' (auch: '''Grüne'''; auch: '''Bündnisgrüne''' oder '''B’90/Grüne''') ist eine [[Politische Partei|politische Partei]] in der [[BRD]], die aus einem Zusammenschluß der ''Grünen Partei''  West-[[Deutschland]]s (gegründet 1980) und ''Bündnis 90'' entstanden ist.
|Partei = Bündnis 90/Die Grünen
|Parteilogo = [[Datei:Logo Bündnis 90 Die Grünen grün.svg|300px|Parteilogo]]
|Parteivorsitzende = [[Felix Banaszak]] / [[Franziska Brantner]]
|Bild Parteivorsitz =
|Bundesgeschäftsführer =
|Bundesschatzmeister =
|Ehrenvorsitzende =
|Gründung = 14. Mai 1993
|Gründungsort =
|Hauptsitz = Platz vor dem Neuen Tor 1<br />10115 [[Berlin]] <!-- www.gruene.de%2Ffileadmin%2Fuser_upload%2FDokumente%2Fsatzung_des_bundesverbandes.pdf -->
|Jugendorganisation = [[Grüne Jugend]]
|Zeitung = Das Magazin der Grünen
|Stiftung = [[Heinrich-Böll-Stiftung]]
|Bundestagsmandate = 118 (nach der Bundestagswahl 2021)
|EP-Mandate = 12 von 96
|Zuschüsse = 15,8 Millionen € (2017)<ref name="Festsetzung der staatlichen Mittel für das Jahr 2017">[http://www.bundestag.de/blob/545418/dcecfbd89403d01611008aadc5b8f579/finanz_17-data.pdf Festsetzung der staatlichen Mittel für das Jahr 2017] (PDF), Stand: 22. Februar 2018</ref><br /><small>(Stand: 22. Februar 2018)</small>
|Mitglieder = 125.000 <small>(2021)</small>
|Mindestalter = keines
|Durchschnittsalter = 50 Jahre<br /><small>(Stand: 31. Dezember 2015)</small><ref name="Durchschnittsalter">[[Oskar Niedermayer]]: Parteimitglieder in Deutschland: Version 2016-NEU, Arbeitshefte aus dem Otto-Stammer-Zentrum, Nr. 26; online abrufbar [http://www.polsoz.fu-berlin.de/polwiss/forschung/systeme/empsoz/schriften/Arbeitshefte/P-PM16-NEU.pdf polsoz.fu-berlin.de] (PDF)</ref>
|Frauenanteil = 38,6 Prozent<br /><small>(Stand: 31. Dezember 2015)</small><ref name="Durchschnittsalter" />
|Ausrichtung = [[Grüne Politik]]<br />[[Linksliberalismus]]
|Farben = [[grün]]
|International = [[Global Greens]]
|Europa = [[Europäische Grüne Partei]] (EGP)
|EU-Parlament = [[Die Grünen/Europäische Freie Allianz]] (Grüne/EFA)
|Webseite = [https://www.gruene.de/ gruene.de]
|Politische Position=[[Mitte-links]] bis [[Politische Mitte|Mitte]]}}
'''Bündnis 90/Die Grünen''' (kurz auch: ''Grüne'', ''Bündnisgrüne'' oder '''B’90/Grüne''') ist eine politische Partei, die [[1993]] durch Zusammenschluss der [[Westdeutschland|westdeutschen]] ''[[Die Grünen|Grünen]]'' und dem ostdeutschen ''[[Bündnis 90]]'' entstanden ist. Die Partei hat zwei gleichberechtigte Sprecher auf Bundesebene, die zugleich Bundesvorsitzende der Grünen sind. Die Partei setzt sich für [[Ökologie|ökologisch]]e und [[Nachhaltigkeit|nachhaltige]]<ref name="Grundsatzprogramm 10">Grundsatzprogramm Bündnis 90/Die Grünen 2002, S.&nbsp;10</ref> Gestaltung, [[Klimaschutz]] und [[Gendergerechtigkeit]] sowie gegen [[Rassismus]] ein.  


== Ideologie ==
== Programm ==
[[Datei:Wahlplakat Grüne 2006.jpg|thumb|270px|Wahlplakat der Grünen aus dem Jahr 2006]]
Die Grünen verstehen sich als Partei des [[Ökologie|ökologisch]]-politischen Spektrums in [[Deutschland]]. Ein grundlegender Programmpunkt ist seit der Gründerzeit die Ablehnung der [[Kernenergie|Atomenergie]]. Die Grünen verlangten stattdessen von Anfang an die Förderung der [[Erneuerbare Energie|erneuerbaren Energien]]. Natur- und [[Umweltschutz]], [[Gleichberechtigung]] und [[Friedenspolitik]] sind wichtige Bestandteile des Programms. Die Grünen stehen dem Leitbild einer [[Abendland|abendländisch]]-europäischen Kultur und dem Konzept einer deutschen [[Leitkultur]] ablehnend gegenüber. Sie gehören in Deutschland zu den überzeugten Verfechtern des [[Antifaschismus]]. Besonders deutlich positioniert sich die Partei gegen populistische Bewegungen wie [[Pegida]] und setzt sich vor allem für [[Migration|Migranten]] ein. Demzufolge wählen die meisten Zuwanderer nach der [[SPD]] vor allem die Grünen, trotz teilweiser politisch-weltanschaulicher Differenzen zwischen beiden Parteien. Immigranten aus Staaten, die nicht zur [[Europäische Union|EU]] gehören, sollen zudem auch das kommunale Wahlrecht erhalten, wenn ihr Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland liegt. Außerdem sind die Grünen aktiv am „[[Kampf gegen Rechts]]“ beteiligt und vehemente Befürworter eines Verbots der [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]].<ref>[[ARD]], 27. November 2011: ''Grüne für NPD-Verbotsverfahren''</ref> Auch einem Verbot der [[AfD (Partei)]] stehen sie positiv gegenüber.


Die Partei lehnt eine  [[Deutsche Leitkultur|deutschen Leitkultur]] wie auch den  [[Abendland|abendländischen]], europäisch-geprägten Charakter des Landes ab. Von allen Parteien in der [[Bundesrepublik Deutschland]] vertritt sie am stärksten die Ideologie der [[Multikultur]] und fordert die offizielle Festlegung der Bundesrepublik als [[Einwanderungsland]]. Bemühte sich in den Anfangsjahren der Parteien noch um alle [[Ausländer]] und Deutsche mit Migrationshintergrund, begrenzte sich die von der Partei bevorzugte Klientel immer mehr auf Migranten aus islamischen Ländern. Besonders [[Muslime] erhalten durch die Grünen die größte Unterstützung. Demzufolge wählen die meisten Zuwanderer aus dem [[Islam|islamischen]] Kulturkreis, nach der [[SPD]] die Grünen, trotz teilweiser fundamentaler politisch weltanschaulicher Unterschiede zu den politischen Positionen beider Parteien. Der Türkeistämmige [[Cem Özdemir]] schaffte es sogar zum Bundesvorsitzenden. Ausländer aus nicht zur [[Europäische Union|Europäischen Union]] gehörenden Staaten sollen zudem auch das kommunale Wahlrecht erhalten, wenn sie einen Wohnsitz in der BRD besitzen. Diverse Mitglieder der Grünen traten zudem mehrfach durch [[Deutschfeindlichkeit|deutschen- und europäerfeindliche]] Äußerungen auf. Ebenso sind die Grünen beim sogenannten „[[Kampf gegen Rechts]]“ beteiligt und fordert ein Verbot der ''[[Nationaldemokratische Partei Deutschlands]]'',<ref>[[ARD]], 27. November 2011: ''Grüne für NPD-Verbotsverfahren''</ref>.
Im Laufe der Zeit haben sich zwei politische Lager innerhalb der Partei herausgebildet: die sogenannten „[[Realo]]s“ und die [[Fundi]]s“. In der Wahl von Habeck und Baerbock haben die Grünen seit 2018 eine „Realo“-Doppelspitze. Dies stellt aus Sicht einiger Kommentatoren nach Jahrzehnten eines zwischen den zwei politischen Lagern aufgeteilten Parteivorsitzes ein Novum dar.<ref>[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-12/annalena-baerbock-gruene-klimaschutz-energiewende-grosse-koalition/komplettansicht ''Ich muss nicht den SUV-Fahrer bekehren.''] In: ''[[Die Zeit]]'', 2. Januar 2020.</ref><ref>[https://taz.de/Neue-Doppelspitze-der-Gruenen/!5480282/ ''Neue Doppelspitze der Grünen'']. [[TAZ]], 27. Januar 2018.</ref>


Während die Grünen kulturpolitisch weiter linke Positionen vertreten, haben sie sich wirtschaftspolitsch auch [[Neoliberalismus| neoliberalen]] und wirtschaftsliberalen Ideen angenähert. Die Grünen sind mittlerweile die Partei der Besserverdienenden. Sie unterstützt die von ihr mit ausgearbeitete [[Agenda 2010]], [[Rente]] mit 67 und [[Hartz IV]].
== Positionen ==
Die Grünen entwickelten sich zu einer Partei der [[Kulturelle Linke|kulturellen Linken]]. Viele grüne Politiker lehnen die vorherrschende Nationalkultur sowie die abendländisch-europäische Kultur und auch eine deutsche [[Leitkultur]] ab. Die Grünen sind in Deutschland die stärksten Verfechter der Ideologien [[Multikulturalismus]] und [[Kulturrelativismus]] und fordern die offizielle Festlegung der Bundesrepublik als [[Einwanderungsland]]. Einige Mitglieder der Grünen traten durch [[Deutschfeindlichkeit|deutschfeindliche]] Aussagen in Erscheinung, zum Beispiel in der Zeit der deutschen Wiedervereinigung.  


== Sozialpolitik ==
Die Grünen stehen nach eigener Einschätzung politisch für soziale [[Gerechtigkeit]], ein [[Buntes Deutschland]], [[Frieden]], Mitmenschlichkeit, Harmonie [[Toleranz]], Freiheit und Völkerfreundschaft und gegen [[Antisemitismus]]. Sie sind entschiedene Gegner der AfD, der sie [[Ausländerfeindlichkeit]] vorwerfen.  
=== Abschaffung der Paragraphen 174 bis 176 StGB ===
In den 1970er und 80er Jahren wurde „gewaltfreier“ Sex mit Kindern seitens den Grünen verharmlost und dessen Legalisierung gefordert. Noch auf dem Landesparteitag der ''Grünen'' in Nordrhein-Westfalen 1985 wurde ein Positionspapier verabschiedet, in dem die völlige Abschaffung der Paragraphen 174 bis 176 StGB gefordert wurde. Zur Begründung hieß es im Einzelnen: „Einvernehmliche Sexualität [ist] eine Form der Kommunikation zwischen Menschen jeglichen Alters, Geschlechts, Religion oder Rasse und vor jeder Einschränkung zu schützen.


Sex mit Kindern sei „für beide Teile angenehm, produktiv, entwicklungsfördernd, kurz: positiv“. „Einvernehmliche sexuelle Beziehungen dürfen grundsätzlich nicht kriminalisiert werden“, es sei nicht hinzunehmen, dass Erwachsene, die „die sexuellen Wünsche von Kindern und Jugendlichen ernst nehmen und liebevolle Beziehungen zu ihnen unterhalten“, mit Gefängnis bis zu zehn Jahren bedroht würden.
=== Umweltschutz ===
[[Datei:Gaertner-12.jpg|thumb|290px|''Die Grünen'' befürworten den Anbau von Bio-Lebensmitteln]]
Die Grünen sind nach wie vor eine dem Umweltschutz verpflichtete Partei und treten für [[gesunde Ernährung]] ein. Da sie in vielen Bereichen einen [[Konsumverzicht]] propagieren, dürfen zum Beispiele Bioprodukte etwas teurer sein als konventionelle Produkte, die oft unter Zuhilfenahme chemischer Substanzen und industriell massenweise hergestellt wurden. Die Grünen setzen sich für eine Förderung des ökologischen Landbaus ein und lehnen die [[Gentechnik]] im Bereich der Lebensmittel grundsätzlich ab. Sie fordern eine Kennzeichnung von Produkten, bei denen die Gentechnik eingesetzt wurde. Die Grünen treten für eine Abschaffung der Tierversuche ein.


Das Programm wurde mehrheitlich mit 76 zu 53 Stimmen angenommen. Zwar wurde in einer späteren Fassung eine Formulierung leicht abgeändert, bisher hat die Partei zu diesem Mehrheitsbeschluss in ihren Reihen noch keine Stellung bezogen. Das Eingeständnis einer fatalen Fehleinschätzung hinsichtlich pädosexuellen Aktivitäten ist bisher nicht erfolgt.
===Strafrecht===
In den 1980er Jahren forderten einzelne Gruppen innerhalb der Grünen, das dass „sexuelle Beziehungen zwischen Kindern und Erwachsenen“ entkriminalisiert werden sollten. Noch auf dem Landesparteitag der Grünen in [[Nordrhein-Westfalen]] 1985 wurde ein Positionspapier verabschiedet, in dem die völlige Abschaffung der Paragraphen 174 bis 176 StGB gefordert wurde. Zur Begründung hieß es im Einzelnen: „Einvernehmliche Sexualität [ist] eine Form der Kommunikation zwischen Menschen jeglichen Alters, Geschlechts, Religion oder Rasse und vor jeder Einschränkung zu schützen.“ Es sei nicht hinzunehmen, dass Erwachsene, die „die sexuellen Wünsche von Kindern und Jugendlichen ernst nehmen und liebevolle Beziehungen zu ihnen unterhalten“, mit Gefängnisstrafen von bis zu zehn Jahren bedroht würden. Diese Ansichten standen im Kontext der Liberalisierung nach der [[sexuelle Revolution|sexuellen Revolution]] der 1970er Jahre.


==== Pädosexualität ====
Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, [[Volker Beck]], schrieb 1988 in seinem Buch „Der pädosexuelle Komplex“, dass eine weitgehende „Entkriminalisierung“ sexueller Handlungen mit Kindern „dringend erforderlich“ sei.<ref>http://www.freiewelt.net/reportage/volker-beck-und-die-padosexuellen-10002353/</ref><ref>Volker Beck: Das Strafrecht ändern? Plädoyer für eine realistische Neuorientierung der Sexualpolitik, in: Joachim S. Hohmann (Hrsg.): Der Pädosexuelle Komplex. Handbuch für Betroffene und ihre Gegner, Berlin/Frankfurt 1988, S. 266ff [http://demokratischrechts.wordpress.com/2008/06/23/kindersex-ist-menschenrecht-volker-beck-grune/ Textauszüge]</ref> [[Daniel Cohn-Bendit]], der bis heute Mitglied der Partei ist und damals in einem Kinderladen arbeitete, rühmte sich sogar in einem Interview im französischen Fernsehen, sexuelle Kontakte zu Kindern und großes Vergnügen daran gehabt zu haben.
Seit den 1980er Jahren forderten die Grünen, das der sexuelle Verkehr zwischen Kindern und Erwachsenen legalisiert („entkriminalisiert“) werden solle.<ref>http://www.kreuz.net/article.10735.html</ref> Der Grünenmitbegründer [[Daniel Cohn-Bendit]], der bis heute bei den Grünen aktiv ist und damals in einem Kindergarten arbeitete, rühmte sich sogar zu dieser Zeit während einem Interview im frasnzösischen Fernsehen, sexuelle Kontakte zu Kindern zu haben und dass er großes Vergnügen daran habe.<ref>http://www.kreuz.net/article.10740.html</ref>
Ein Gesetzentwurf der ersten grünen Bundestagsfraktion aus dem Jahr 1985<ref>Bundestagsdrucksache 10/2832 vom 4. Februar 1985</ref> hatte zum Ziel, im Zuge der Entkriminalisierung von [[Homosexualität]] auch den Schutz minderjähriger Jungen und Mädchen vor [[Sexueller Missbrauch von Kindern|sexuellem Missbrauch]] aufzuheben. Nach einer öffentlichen Debatte zur Pädophilie in Deutschland im Jahr 2013 beauftragte der Bundesvorstand Bündnis 90/Die Grünen das [[Institut für Demokratieforschung]] an der Universität Göttingen damit, „Umfang, Kontext und Auswirkungen pädophiler Forderungen in den Milieus der Neuen Sozialen Bewegungen sowie der Grünen“ zu untersuchen.


==== Bundesarbeitsgemeinschaft der Schwulen und Päderasten (SchwuP) ====
Trotz der bestehenden Liberalisierung beim [[Schwangerschaftsabbruch]] stellen einige Grüne weitergehende Forderungen: So will der Hamburger Landesverband die Streichung des [[§ 219 a StGB]].<ref>https://hamburg.gruene.de/pressemitteilungen/09-12-2017/jamaika-aus-vielfalt-und-219a</ref>
Die Gesetzentwürfe der ersten ''Grünen'' Bundestagsfraktion aus dem Jahr 1985 (Bundestagsdrucksache 10/2832 vom 4. Februar 1985), hatten zum Ziel, im Zuge der Entkriminalisierung von [[Homosexualität]] auch gleich den Schutz minderjähriger Jungen und Mädchen vor sexuellem Mißbrauch aufzuheben. Grünen-Chef [[Volker Beck]] schrieb 1988 in seinem Buch „Der pädosexuelle Komplex“, dass eine weitgehende „Entkriminalisierung“ sexueller Handlungen mit Kindern „dringend erforderlich“ sei.


=== Genderismus, Feminismus ===
=== Gleichberechtigung ===
Die Grünen setzen sich auch für „[[Gender Mainstreaming]]“ ein und lehnen daher die traditionelle Rollenverteilung zwischen Mann uns Frau, ebenso wie das klassische Familienbild ab. Das Eintreten für die Stärkung der Rechte von [[Homosexualität|Schwulen und Lesben]] geht daher bei den Grünen traditionell Hand in Hand mit der Abwertung „traditioneller“ Familien. Die Türkischstämmige GrünenPolitikerin [[Nebahat Güçlü]], kritisierte so etwa, daß in einem Buch, welches Dritt- bis Fünftklässlern [[Demokratie]] und [[Politik]] vermitteln soll, das traditionelle Familienbild propagieren würde, die [[Frauenquote]] zu niedrig sei und zu viele Europäer und Deutsche ohne Migrationshintergrund in den Büchern abgebildet wurden.<ref>http://www.youtube.com/watch?v=H0JDp9oDbLg</ref>
Die Grünen setzen sich für eine konsequente Gleichberechtigung ein und lehnen daher traditionelle patriarchale Verhältnisse zwischen [[Mann]] und [[Frau]] ab. Daneben wird immer wieder die Stärkung der Rechte von [[Homosexualität|Schwulen und Lesben]] sowie [[Transgender]]-Personen gefordert. Die türkischstämmige Grünen-Politikerin [[Nebahat Güçlü]] kritisierte etwa, dass in einem Buch, welches Dritt- bis Fünftklässlern [[Demokratie]] und [[Politik]] vermitteln soll, das „traditionelle Familienbild“ propagiert werde, die [[Frauenquote]] zu niedrig sei und zu wenige Deutsche und Europäer mit Migrationshintergrund in den Büchern abgebildet wurden.<ref>http://www.youtube.com/watch?v=H0JDp9oDbLg</ref> Neben der traditionellen [[Familie]] sollen auch andere Formen des Zusammenlebens gefördert werden. Deshalb tritt die Partei für eine Abschaffung des bisherigen [[Ehegattensplitting]]s ein.


Grüne fordern männerdiskriminierende Gesetze zur Einführung einer „Frauenquote“. Forderung u.a. bis 2017 sollen in bundesdeutschen Aufsichtsräten mindestens 40 Prozent Frauen sein.<ref>Die Grünen-Bundestagsfraktionsvorsitzende [[Renate Künast]] will eine „Frauenquote“ in deutschen Aufsichtsräten per Gesetz garantieren. Sie sagte der Zeitschrift „[[Super Illu]]“, im Oktober 2011.</ref>
Die Partei fordert gesetzliche Regelung zur Einführung einer Frauenquote in allen Bereichen. Sie will in ihrer Organisation mit gutem Beispiel vorangehen und hat in der Satzung verankert, dass alle Positionen paritätisch von Männern und Frauen besetzt werden. Dabei sollen in der Reihenfolge zunächst die Frauen gewählt werden, was jedoch manchmal zu Problemen führt, wenn keine weiblichen Kandidaten zur Verfügung stehen. Bis 2017 sollten in bundesdeutschen Aufsichtsräten mindestens 40 Prozent Frauen vertreten sein.<ref>Die Grünen-Bundestagsfraktionsvorsitzende [[Renate Künast]] will eine „Frauenquote“ in deutschen Aufsichtsräten per Gesetz garantieren. Zeitschrift „[[Super Illu]]“, im Oktober 2011.</ref>


=== Multikulturismus und Kulturrelativismus ===
=== Integration ===
Die Bundestagsfraktion der Grünen hatte 2010 eine feste Quote für [[Einwanderer]] im öffentlichen Dienst von Bund, Ländern und Gemeinden gefordert. Jeder zehnte Beschäftigte im öffentlichen Dienst sollte aus einer [[Zuwanderer|Zuwandererfamilie]] kommen.
Die Bundestagsfraktion der Grünen hatte 2010 eine feste Quote für [[Einwanderer]] im öffentlichen Dienst von Bund, Ländern und Gemeinden gefordert. Jeder zehnte Beschäftigte im öffentlichen Dienst sollte aus einer [[Zuwanderer|Zuwandererfamilie]] kommen.<ref>jungefreiheit.de, 9. September 2010: ''Grüne fordern Quote für Einwanderer im öffentlichen Dienst''</ref> Gleichzeitig äußerte sich der grüne Bürgermeister [[Boris Palmer]] offen, Deutschland könne nicht alle [[Asylbewerber]] und Flüchtlinge aufnehmen.
Seit November 2008 ist der [[Türke]] [[Cem Özdemir]] Vorsitzender der deutschen Bundestagspartei der „Grünen“.<ref name="Rolf%25252525252525252520Kosiek">[[Rolf Kosiek]]: „Die Frankfurter Schule und ihre zersetzenden Auswirkungen“, Grabert/Hohenrain-Verlag 2001</ref>


=== Gleichstellung des Islam gefordert===
* „Es geht nicht um Recht oder Unrecht in der Einwanderungsdebatte, uns geht es zuerst um die Zurückdrängung des deutschen Bevölkerungsanteils in diesem Land.“ — ''Vorstand der Bündnis90/Die Grünen in [[München]].''
Der Berliner Landesverband der Grünen hat im Rahmen eines Landesparteitags die völlige [[Gleichstellung]] des [[Islam]] mit anderen Religionen gefordert: „Für die Einbürgerung des Islam brauchen wir seine grundsätzliche Gleichstellung mit anderen Religionen und Weltanschauungen“, forderte der Parteitag. Genehmigungsverfahren für Moscheen jeder Größe sollen beschleunigt werden. Ausdrücklich stellen die Berliner „Grünen“ Moscheen mit Kirchen auf eine Stufe. Sie verkennen dabei, daß in christliche Kirchen keine Selbstmordattentäter für den „heiligen Krieg“ rekrutiert werden – in bestimmten Moscheen dagegen durchaus. Zudem blenden sie die Verknüpfung religiöser mit politischen Forderungen verschiedener Trägervereine moslemischer Zentren in Deutschland vollständig aus. Die desintegrierende Wirkung des Bestandes islamischer [[Parallelgesellschaft]]en in Deutschland und Europa wird seitens der Grünen abgestritten.


====Kooperation mit islamistischen Verbänden und türkischen Rechtsextremen====
=== Positionen zur Religion ===
Während in der Gründungszeit der Partei noch ein großer Einfluss [[Christentum|christlicher]] Gruppen zu beobachten war, haben sich die Positionen der Partei inzwischen gewandelt. Vor allem fanden kritische Stimmen hinsichtlich der „dominanten Rolle der Kirchen in unserer Gesellschaft“ zunehmend Gehör. Die Partei setzt sich - vor allem seit März 2016 - für ein gleichberechtigtes Nebeneinander von Weltanschauungen, Religionsgemeinschaften und Staat ein.<ref>https://www.gruene.de/ueber-uns/2016/gruene-gretchenfrage.html</ref>


Im Widerspruch zu ihren linken kulturpolitischen Positionen kooperieren die Grünen im Rahmen ihrer proislamischen Politik auch mit extrem rechts orientierten, islamischen Gruppierungen, und verleiht diesen auch politische Befugnisse.<ref name="welt">Till-R. Stoldt: ''[http://www.welt.de/politik/deutschland/article13242127/SPD-und-Gruene-machen-Radikale-salonfaehig.html Rotgrün mach Türkische Radikale salongfähig]''. In: ''Die WELT'' 22 .April 2011</ref> So stellte der Grüne [[Ali Ertan Toprak]] mit Hinblick auf die von der rotgrünen Landesregierung NRWs beschlossene Einführung eines bekenntnisorientieren Islamunterrichts fest:
Der Berliner Landesverband der Grünen hat im Rahmen eines Landesparteitags die [[Gleichstellung]] des [[Islam]] mit anderen Religionen gefordert: „Für die Integration des Islam brauchen wir seine grundsätzliche Gleichstellung mit anderen Religionen und Weltanschauungen“. Genehmigungsverfahren für Moscheen sollen beschleunigt werden. Ausdrücklich stellen die Berliner Grünen die [[Moschee]]n mit Kirchen auf eine Stufe. Die desintegrierende Wirkung der Existenz islamischer [[Parallelgesellschaft]]en in Deutschland und Europa wird seitens der Grünen bestritten.


<blockquote>„Rot-Grün setzt in NRW wie im Bund auf den Koordinierungsrat der Muslime (KRM) als Muslimvertreter. Das ist unverantwortlich.
Im Widerspruch zu den linken Positionen der Partei kooperieren einige grüne Gruppierungen auch mit rechtsextremen und islamistischen Organisationen.<ref name="welt">Till-R. Stoldt: ''[http://www.welt.de/politik/deutschland/article13242127/SPD-und-Gruene-machen-Radikale-salonfaehig.html Rotgrün macht Türkische Radikale salongfähig]''. In: ''Die WELT'' 22 .April 2011</ref>


Keiner der im KRM versammelten Verbände ist eine anerkannte Religionsgemeinschaft. Und alle sind auf ihre Weise problematisch. Die Ditib ist ein Ableger des türkischen Staates und soll dessen Interessen durchsetzen. Die Ditib-Imame müssen sogar einen Eid ablegen, dass sie dem türkischen Nationalismus ewig treu sind.
Der Grüne [[Ali Ertan Toprak]] stellte im Hinblick auf die von der rot-grünen Landesregierung [[Nordrhein-Westfalen]]s beschlossene Einführung eines bekenntnisorientieren Islamunterrichts fest:


Als einziger Verband besitzt die Ditib im KRM ein Vetorecht. Ankara bestimmt demnächst also, was muslimische Schüler hierzulande lernen. Und in zwei der anderen Verbände sind vom Verfassungsschutz beobachtete antisemitische Islamisten wie die Milli Görüs oder türkische Rechtsradikale einflussreich. Laut Rot-Grün sollen sie offenbar entscheiden, welcher Islam in deutschen Schulen künftig gelehrt wird.“ <ref name="welt">Till-R. Stoldt: ''[http://www.welt.de/politik/deutschland/article13242127/SPD-und-Gruene-machen-Radikale-salonfaehig.html Rotgrün mach Türkische Radikale salongfähig]''. In: ''Die WELT'' 22 .April 2011</ref></blockquote>
<blockquote>„Rot-Grün setzt in NRW wie im Bund auf den Koordinierungsrat der Muslime (KRM) als Muslimvertreter. Das ist unverantwortlich.
 
=== Kampagne gegen die Stigmatisierung Krimineller Ausländer ===
Zwecks Prävention einer Stigmatisierung „ganzer Gruppen von Mitbürgern mit Migrationshintegrund”, sollen nach Plänen der Grünen die Polizei- und Sicherheitskräfte künftig gezielt darauf achten, den Anteil der festgenommenen Straftäter mit Migrationshintergrund  aktiv zu reduzieren.
Begründet wurde diese Forderung mit der Behauptung, dass der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund viel kleiner sei, als dies die polizeilichen Kriminalstatistiken suggerieren würden. Mit einer Konzentration der Polizeiarbeit auf bestimmte Bürgergruppen würden so unnötige Stigmatisierungen vorgenommen und Fremdenhass geschürt.
 
Tatsächlich sollte künftig der Anteil der von der Polizeiarbeit verfolgten Bürger mit Migrationshintergrund  künstlich verringert werden – “Nur weil jemand nicht blond und blauäugig ist, ist er noch lange kein Verbrecher” wurde die Parteivorsitzende der Grünen zitiert.


Auch wurde seitens der Grünen unterstellt, dass sich die Polizeiarbeit schon präventiv immer wieder auf Migranten konzentrieren würde, was angesichts der Millionen von friedlebenden Bürgern mit Migrationshintergrund in diesem Land eine ungerechtfertigte Unterstellung sei und „Rassismus“ Vorschub leiste. In der Folge wird überlegt, künftig ungerechtfertigt verdächtigten Migranten ein Schmerzensgeld zuzusprechen, wenn eine vorläufige Festnahme nicht durch erwiesene Schuld unterlegt werden konnte. “Die psychischen Belastungen der durch Staatsgewalt unschuldig Verfolgten sind hoch und können im Extremfall zu Depressionen und Arbeitsunfähigkeit führen”, sagte die Sprecherin der Grünen.<ref>[http://cdu-politik.de/2010/12/27/diskriminierung-vorbeugen/ Stigmatisierung vorbeugen!]</ref>
Keiner der im KRM versammelten Verbände ist eine anerkannte Religionsgemeinschaft. Und alle sind auf ihre Weise problematisch. Die Ditib ist ein Ableger des türkischen Staates und soll dessen Interessen vertreten und durchsetzen. Die Ditib-Imame müssen sogar einen nationalistisch geprägten Eid ablegen, dass sie der türkischen Nation ewig treu bleiben werden.


=== Rente ===
Als einziger Verband besitzt die Ditib im KRM ein Vetorecht. Demnach wird der türkische Staat den Inhalt des islamischen Relgionsunterrichts an deutschen Schulen in Nordrhein-Westfalen bestimmen können. Und zwei der anderen Verbände sind die vom Verfassungsschutz beobachteten Organisationen Milli Görüs und der Dachverband der rechtsextremistischen Grauen Wölfe. Laut Rot-Grün sollen sie offenbar entscheiden, welcher Islam in deutschen Schulen künftig gelehrt wird.“<ref name="welt" />
Die Grünen setzen sich vehement für die Beibehaltung der „[[Rente]] mit 67“ (→ [[Agenda 2010]]) ein.<ref>Der Grünen-Parteivositzende [[Cem Özdemir]] erklärte gegenüber „Süddeutschen Zeitung“ vom 5. Januar 2012: „Es führt kein Weg daran vorbei, daß wir die Voraussetzungen für eine längere Lebensarbeitszeit schaffen müssen“. „Statt mit einer Aussetzung vor der traurigen Wirklichkeit zu kapitulieren und das Pferd von hinten aufzuzäumen, muss endlich dafür gesorgt werden, daß die Rente mit 67 für manche Menschen nicht zu einer Rentenkürzung durch die Hintertür wird.“</ref><ref>Ähnlich äußerte sich auch der Grünen-Fraktionsvize [[Fritz Kuhn (Die Grünen)|Fritz Kuhn]]: „Jetzt die Rente mit 67 auszusetzen, würde bedeuten, den Druck rauszunehmen“. Dann würden erst recht keine neuen Beschäftigungen für ältere Arbeitnehmer (Rentner) geschaffen. Stattdessen solle sich eine künftige Regierung anschauen, inwieweit ältere Arbeitnehmer zunehmend Beschäftigung finden, „um dann vernünftige Quoten festzulegen“.</ref>
</blockquote>


== Auslandspolitik ==
=== Außenpolitik ===
===Kriegspolitik===
==== Abkehr vom Pazifismus====
Die ''Grünen'' befürworten weltweite Kriegseinsätze der [[Bundeswehr]]. Als ''Grüner'' Außenminister (1998-2005) hatte [[Joschka Fischer]] eine Schlüsselrolle dabei gespielt, das Tabu internationaler Bundeswehreinsätze zu brechen. Fischer war es auch, der die Teilnahme der [[Bundeswehr]] am [[Kosovo]]krieg mit der Bemerkung rechtfertigte, das Erbe des [[Holocaust]] verpflichte [[Bundesrepublik Deutschland|Deutschland]], auf dem Balkan einen angeblichen Völkermord zu verhindern. Auch die Entsendung der Bundeswehr nach [[Afghanistan]] fällt in seine Amtszeit.<ref>Peter Schwarz: [http://www.wsws.org/de/2009/dez2009/fisc-d09.shtml Joschka Fischer wirbt für den Afghanistankrieg], wsws.org, 09. Dezember 2009</ref>
Im März 2011 befürworten Bundestagsfraktionen von [[SPD]] und Grünen den Bundeswehreinsatz im [[Libyen-Konflikt 2011|Libyen-Konflikt]]. [[Cem Özdemir]] hatte im Mai 2011 die Aufstockung der Bundeswehr für (UN, NATO) Auslandseinsätze, auf 10.000 Soldaten, begrüßt.


=== Transatlantisches Bündnis ===
In der Anfangszeit war die Partei gegenüber den [[USA]] und der [[NATO]] sehr kritisch und vor allem [[Pazifismus|pazifistisch]]. Die außenpolitischen Positionen der Grünen sind heute eher von einer Bündnistreue gegenüber der NATO geprägt. Zeitweise waren Grüne Politiker sogar pro-US-amerikanisch und NATO-freundlich. Hinsichtlich einer deutschen Beteiligung am internationalen Militäreinsatz gegen [[Libyen]] kam es zum Streit innerhalb der Partei.<ref>http://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruenen-kurs-zu-libyen-kuenast-wundert-sich-ueber-joschka-fischer-a-752781.html</ref> Im März 2011 befürworteten die Bundestagsfraktionen von [[SPD]] und Grünen einen Bundeswehreinsatz im Libyen-Krieg. [[Cem Özdemir]] hat im Mai 2011 die Aufstockung der Bundeswehr für UN- und NATO-Auslandseinsätze auf 10.000 Soldaten begrüßt.
Die Grünen wollen einen Teil der US-Insassen des Gefangenenlagers [[Guantanamo]] in Deutschland aufnehmen. "Der Bitte der US-Regierung diesbezüglich ist zügig nachzukommen", heißt es in einer Aufforderung des Grünen-Parteitags. Innenminister [[Schäuble]] (CDU) hatte die Aufnahme wegen mangelnder Informationen abgelehnt. Die Grünen beklagten, dass es keine Auskunft über die US-Anfrage von der Regierung gebe. Der Union warfen sie vor, mit dem Thema Wahlkampf auf Kosten des Rechtsstaates zu machen.<ref>[http://www.pr-inside.com/de/gruene-fordern-aufnahme-von-guant-namo-haeftlingen-r1242218.htm Grüne fordern Aufnahme von Guantánamo-Häftlingen Parteitag: US-Bitte zügig nachkommen], pr-inside.com, 10. Mai 2009</ref>
Als ''Grüner'' Außenminister (1998-2005) hatte [[Joschka Fischer]] eine Schlüsselrolle dabei gespielt, das Tabu internationaler Bundeswehreinsätze zu brechen. Fischer war es auch, der die Teilnahme der [[Bundeswehr]] am [[Kosovo]]krieg mit der Bemerkung rechtfertigte, das Erbe des [[Holocaust]] verpflichte [[Bundesrepublik Deutschland|Deutschland]], auf dem Balkan den Völkermord zu verhindern. Der Beschluss zur Entsendung der Bundeswehr nach [[Afghanistan]] fällt ebenfalls in seine Amtszeit.<ref>Peter Schwarz: [http://www.wsws.org/de/2009/dez2009/fisc-d09.shtml Joschka Fischer wirbt für den Afghanistankrieg], wsws.org, 09. Dezember 2009</ref>
Die Grünen wollten einen Teil der US-Insassen des Gefangenenlagers [[Guantanamo]] in Deutschland aufnehmen. „Der Bitte der US-Regierung diesbezüglich ist zügig nachzukommen“, heißt es in einer Aufforderung des Grünen-Parteitags. Innenminister [[Wolfgang Schäuble]] (CDU) hatte die Aufnahme wegen mangelnder Informationen abgelehnt. Die Grünen beklagten, dass es keine Auskunft über die US-Anfrage von der Regierung gebe.


=== EU-Politik ===
==== Europa-Politik ====
Die Grünen befürworten die weitergehende Abgabe politischer Entscheidungsgewalt der einzelnen europäischen Staaten an die [[EU]].
Die Grünen befürworten die weitere Abgabe politischer Entscheidungskompetenzen der Mitgliedstaaten an die EU.
Dem [[Vertrag von Lissabon]] wird zugestimmt und die Verhandlungen um den [[Beitrittsverhandlungen der Türkei mit der Europäischen Union|EU-Beitritt der Türkei]], sollen so schnell wie möglich mit einer Vollmitgliedschaft abgeschlossen werden.
Dem [[Vertrag von Lissabon]] wird zugestimmt. Die Beitrittsverhandlungen der [[Türkei]] mit der Europäischen Union sollten so schnell wie möglich mit einer Vollmitgliedschaft abgeschlossen werden. Der Bundesvorsitzende Cem Özdemir setzte sich für die Anerkennung des Begriffs [[Völkermord]] hinsichtlich des türkischen Vorgehens gegen die [[Armenien|Armenier]] ein (siehe [[Völkermord an den Armeniern]]), sah dies jedoch nicht als Hindernis für den Beitritt der Türkei zur EU.<ref>http://www.deutschlandfunk.de/oezdemir-zu-armenier-resolution-es-geht-nicht-darum-mit-dem.694.de.html?dram:article_id=355891</ref>
Die Grünen-Fraktion forderte im August 2011 eine „demokratisch legitimierte Wirtschaftsregierung“ durch die Europäische Union und die Einführung von „Eurobonds“.


Die Grünen-Fraktion forderte im August 2011 eine „demokratisch legitimierte Wirtschaftsregierung“ ([[Europäische Union]]) und die Einführung von „Eurobonds“. Einer Steuersenkung lehnen die Grünen für die kommenden Jahre grundsätzlich — sie sehen stattdessen vielfache Steuererhöhungen vor.<ref>ZDF, 31. August 2011</ref>
=== Wirtschafts- und Finanzpolitik ===


== Umweltpolitik ==
Eine Steuersenkung lehnen die Grünen grundsätzlich ab — sie sehen stattdessen vielfache Möglichkeiten zu Steuererhöhungen.<ref>[[ZDF]]-Bericht, 31. August 2011</ref> Die Partei hat sich teilweise von ihren ursprünglich [[Politische_Linke#Wirtschaftspolitische_Linke|wirtschaftspolitisch linken]] Positionen entfernt und vertritt etwa seit dem Jahr 2000 im Grunde eine [[neoliberale Politik]].
=== Keine Anti-Atomkraft ===
In Bielefeld und München (Atom-Meiler Isar II<ref>Es gehört zu einem Viertel den Münchnern Stadtwerken (AKW-Betreiber) und bleibt bis 2034 am Netz.</ref>) verdienen die regierenden SPD/Grünen an den Atomkraftwerken mit.<ref>Bayerischen Rundfunk, Sendedatum 26. Januar 2011: „Rot-grüne Doppelmoral – Wie München mit Kernkraft Millionen verdient“</ref>


=== Stuttgart 21 ===
== Organisation ==
Entgegen den neueren Berichten der Tagespresse, waren die Grünen nicht von Anfang an entschiedene Gegner des umstrittenen Projektes „Stuttgart 21”. Tatsächlich sprechen die Drucksachen des Bundestages eine deutlich Sprache (Bundestag-Drucksache 15/5572, 31.05.2005) Antragsteller sind unter anderen die Abgeordneten [[Albert Schmidt]], [[Volker Beck]], [[Franziska Eichstädt-Bohlig]], weitere Abgeordnete und die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. In der Drucksache heißt es wörtlich:
Zwar gibt es für jedes [[Bundesland]] einen [[Landesverband]], doch entscheidend sind die [[Kreisverband|Kreisverbände]]: Jeder Kreisverband ist auf der Bundesdelegiertenkonferenz (BDK) vertreten,<ref>https://cms.gruene.de/uploads/documents/Organigramm.pdf</ref> die dem [[Parteitag]] traditioneller Parteien entspricht. Die politische Arbeit zu verschiedenen Themen findet in [[Landesarbeitsgemeinschaft]]en statt, die wiederum Vertreter für die entsprechende [[Bundesarbeitsgemeinschaft]] wählen.
:„Die Antragsteller haben den Antrag eingebracht () die Bauarbeiten für den Rastatter Tunnel nicht weiter aufzuschieben, den Realisierungsablauf des Bahnprojekts Stuttgart 21 nicht in Frage zu stellen, die Maßnahme Wendlingen-Ulm-Augsburg umgehend in Angriff zu nehmen.
Im Jahre 2010 vollzogen B90/Grüne hingegen einen Sinneswandel: Laut Bundestag-Drucksache 17/2893, 10.09.2010 stellen die Grünen im Bundestag folgenden Antrag: „Sofortiger Baustopp für Stuttgart 21 und die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm”. Wer jetzt möglicherweise auf den zeitlichen Abstand zwischen den Drucksachen hinweisen möchte: Die Grünen können ihre Meinung auch sehr viel schneller ändern: Vor der Wahl zur Hamburger Bürgerschaft war die GAL (Grün-Alternative Liste) gegen den Bau des Kohlekraftwerks Moorburg, nach der Wahl genehmigte die grüne Umweltsenatorin Anja Hajduk den Bau.


== Aktuelle Wahlergebnisse und Mandatszahlen ==
== Wahlergebnisse und Mandatszahlen (Auswahl) ==


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| Bürgerschaftswahl Bremen
| Europawahl in Deutschland
| 22. Mai 2011
| 26. Mai 2019
| 22,5%
| 20,5%
| +6,0
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| 21
| +7
| +10
|- align="center"
|- align="center"
| Landtagswahl Baden-Württemberg
| Bundestagswahl Deutschland
| 27. März 2011
| 24. September 2017
| 24,2%
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| +19
| +4
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| Landtagswahl Rheinland-Pfalz
| Europawahl in Deutschland
| 27. März 2011
| 7. Juni 2014
| 15,4%
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| -1,4
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| Landtagswahl Sachsen-Anhalt
| Bundestagswahl Deutschland
| 20. März 2011
| 22. September 2013
| 7,1%
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| +3,5
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| 9
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| +9
| -5
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| Bürgerschaftswahl Hamburg
| 21. Februar 2011
| 11,2%
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| Landtagswahl Nordrhein-Westfalen
| 9. Mai 2010
| 12,1%
| +5,9
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| +11
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| Bundestagswahl Deutschland
| Bundestagswahl Deutschland
Zeile 136: Zeile 146:
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| Landtagswahl Brandenburg
| 27. September 2009
| 5,7%
| +2,1
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| +5
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| Landtagswahl Schleswig-Holstein
| 27. September 2009
| 12,4%
| +6,2
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| Landtagswahl Saarland
| 30. August 2009
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| Landtagswahl Sachsen
| 30. August 2009
| 6,4%
| +1,3
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| Landtagswahl Thüringen
| 30. August 2009
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| Europawahl in Deutschland
| Europawahl in Deutschland
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| 14
| +1
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| Landtagswahl Hessen
| 18. Januar 2009
| 13,7%
| +6,2
| 17
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| Landtagswahl Bayern
| 28. September 2008
| 9,4%
| +1,7
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| +4
|- align="center"
| Bürgerschaftswahl Hamburg
| 24. Februar 2008
| 9,6%
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|- align="center"
| Landtagswahl Hessen
| 27. Januar 2008
| 7,5%
| -2,6
| 9
| -3
|- align="center"
| Landtagswahl Niedersachsen
| 27. Januar 2008
| 8,0%
| +0,4
| 12
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|- align="center"
| Bürgerschaftswahl Bremen
| 13. Mai 2007
| 16,5%
| +3,7
| 14
| +2
|- align="center"
| Abgeordnetenhauswahl Berlin
| 17. September 2006
| 13,1%
| +4,0
| 23
| +9 
|- align="center"
| Landtagswahl Mecklenburg-Vorpommern
| 17. September 2006
| 3,4%
| +0,8
| -
| - 
|}
|}


Bei den Bundestagswahlergebnissen ist zu beachten, dass bis einschließlich 1990 [[Die Grünen]] nur in den alten Bundesländern kandidierten.


== Zitate ==
{{WahldiagrammB
|LAND          = DE
|TITEL          = Bundestagswahlergebnisse in Prozenten
|PROZENT  = nein
|PARTEI1        = 1987
|ERGEBNIS1      = 8.3
|FARBE1        = 25E712
|PARTEI2        = 1990
|ERGEBNIS2      = 4.8
|ANMERKUNG2 = nur alte Bundesländer
|FARBE2        = 25E712
|PARTEI3        = 1994
|ERGEBNIS3      = 7.3
|FARBE3        = 00B51A
|PARTEI4        = 1998
|ERGEBNIS4      = 6.7
|FARBE4        = 00B51A
|PARTEI5        = 2002
|ERGEBNIS5      = 8.6
|FARBE5        = 00B51A
|PARTEI6        = 2005
|ERGEBNIS6      = 8.1
|FARBE6        = 00B51A
|PARTEI7  = 2009
|ERGEBNIS7 = 10.7
|FARBE7        = 00B51A
|PARTEI8  = 2013
|ERGEBNIS8 = 8.4
|FARBE8        = 00B51A
|PARTEI9  = 2017
|ERGEBNIS9 = 8.9
|FARBE9        = 00B51A
|PARTEI10  = 2021
|ERGEBNIS10 = 14.8
|FARBE10        = 00B51A
}}
 
== Kritik ==
Den Grünen wird vorgeworfen, sie würden die Interessen ihrer einkommensstarken Klientel (Beamte, Pädagogen, Beschäftigte des sozialen Dienstleistungsgewerbes usw.) mit kultur- bzw. gesellschaftspolitischen Forderungen vertreten:
* „Die Grünen hingegen sind ganz und gar Partei des öffentlichen Dienstes, er bildet ihr eigentliches Rückgrat, daher auch die ausufernden Sozialprogramme in ihrem Forderungskatalog, die ja nicht nur den Bedürftigen zugutekommen, sondern mindestens ebenso verlässlich den Agenten des Sozialstaats, die diese Programme exekutieren. Ihre treueste Anhängerschaft hat die Ökopartei traditionell neben der BAT-Boheme in den Betreuungsberufen, also dem kaum noch zu überschauenden Heer der Sozialarbeiter und psychologisch geschulten Fachkräfte, die von den sozialstaatlichen Reparaturaufträgen leben.“ — ''[[Jan Fleischhauer]] in einer [[SPIEGEL]]-Kolumne am 17. Januar 2010''
* „Die Grünen hingegen sind ganz und gar Partei des öffentlichen Dienstes, er bildet ihr eigentliches Rückgrat, daher auch die ausufernden Sozialprogramme in ihrem Forderungskatalog, die ja nicht nur den Bedürftigen zugutekommen, sondern mindestens ebenso verlässlich den Agenten des Sozialstaats, die diese Programme exekutieren. Ihre treueste Anhängerschaft hat die Ökopartei traditionell neben der BAT-Boheme in den Betreuungsberufen, also dem kaum noch zu überschauenden Heer der Sozialarbeiter und psychologisch geschulten Fachkräfte, die von den sozialstaatlichen Reparaturaufträgen leben.“ — ''[[Jan Fleischhauer]] in einer [[SPIEGEL]]-Kolumne am 17. Januar 2010''
* „Es geht nicht um Recht oder Unrecht in der [[Einwanderung|Einwanderungsdebatte]], uns geht es zuerst um die Zurückdrängung des deutschen Bevölkerungsanteils in diesem Land.“ — ''Vorstand der Bündnis90/Die Grünen von München.''


==Videos ==
Fabian Leber schrieb in der Zeitung [[Der Tagesspiegel]] zum Freiheitsbegriff der Grünen:
'''* [http://www.youtube.com/watch?v=nnsTWAbjx5I Erika Steinbach: Menschenrechte weltweit schützen]'''
:''"Wer sich das Freiheitspapier der Grünen durchliest, dem fällt vor allem auf, wie oft der Begriff „Wir“ verwendet wird. (...) Am Ende aber bleibt Freiheit historisch und ideengeschichtlich doch ein vorwiegend individualistisches Konzept. Und genau an diesem Punkt drücken sich die Grünen davor, die Grenzen zwischen der Freiheit des Einzelnen und den Zwängen einer Gesellschaft genauer zu definieren. Ganz offensichtlich vertreten die Grünen also einen ganz anderen Freiheitsbegriff als den des klassischen Liberalismus. (...) Würde man wirtschaftliche Freiheit konsequent zu Ende denken, dann müssten die Grünen gegen sämtliche Frauenquoten sein, denn zunächst einmal schränken diese die Handlungsfähigkeit von Firmen ein. Am augenfälligsten aber könnten die Grünen mit ihrem neuen Freiheitsduktus auf ihrem ureigensten Feld scheitern, in der Umwelt- und Energiepolitik. Die Energiewende mag richtig sein. In der Geschwindigkeit, die die Grünen verlangen, lässt sie sich aber ohne Einschränkungen der individuellen Freiheit kaum realisieren."'' <ref>[http://www.tagesspiegel.de/meinung/die-gruenen-und-die-fdp-die-gruenen-sind-nicht-die-partei-der-freiheit/9312002.html Fabian Leber: ''Die Grünen und die FDP - Die Grünen sind nicht die Partei der Freiheit'']</ref>
 
„''Es waren Grüne in der Bundesarbeitsgemeinschaft „[[Homosexualität|Schwule und Päderasten]]“ – so hieß diese Bundes­arbeitsgemeinschaft –, die 1985 den Schutz Minderjähri­ger, den Schutz von Kindern, vor sexuellem Missbrauch insgesamt aufheben wollten.''<ref>cducsu.de, 25. März 2010: ''[http://www.cducsu.de/Titel__rede_die_gruenen_sollten_in_ihre_eigene_vergangenheit_aufarbeiten_ehe_sie_mit_dem_finger_auf_andere_/TabID__1/SubTabID__2/InhaltTypID__2/InhaltID__15349/Inhalte.aspx Rede zu Menschenrechten - Die Grünen sollten in ihre eigene Vergangenheit aufarbeiten, ehe sie mit dem Finger auf andere zeigen]''</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://cdu-politik.de/category/gruene/ cdu-politik.de - Aktuelles über Die Grünen]
* [http://principiis-obsta.blogspot.com/2009/05/neue-kriegspartei-der-weg-der-grunen-in.html Neue Kriegspartei: Der Weg der Grünen in die] [[NATO]], principiis-obsta.blogspot.com, 16. Mai 2009
* [http://principiis-obsta.blogspot.com/2009/06/friedenskarrierist-buttikofer-am-ziel.html Friedenskarrierist Bütikofer am Ziel angekommen], principiis-obsta.blogspot.com, 06. Juni 2009
* [[Jan Fleischhauer]] in Deutschlandradio Kultur, 21. August 2009: ''[http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/1020227/ Die Grünen und ihre Wähler]''
* Youtube: [http://www.youtube.com/watch?v=Dr9HgnX1n4w Frontbericht zu Jürgen Trittin, Bündnis90/Die Grünen]
* Youtube: [http://www.youtube.com/watch?v=Dr9HgnX1n4w Frontbericht zu Jürgen Trittin, Bündnis90/Die Grünen]
* Youtube: [http://www.youtube.com/watch?v=r7Fm5FRx4MQ Jutta Ditfurth packt über die Grünen aus]
* Youtube: [http://www.youtube.com/watch?v=r7Fm5FRx4MQ Jutta Ditfurth packt über die Grünen aus]
* [http://www.pappa.com/politik/lr_gruen.htm Lothar Reinhard (Gründungsmitglied) über die Zustände in seiner ehemaligen Partei]
* [[Lothar Reinhard (Grüne)|Lothar Reinhard]], ein Gründungsmitglied, [http://www.pappa.com/politik/lr_gruen.htm über die Zustände in seiner ehemaligen Partei]
*[http://www.welt.de/debatte/kommentare/article10321619/Die-heimliche-Angst-vor-der-dritten-Volkspartei.html?wtmc=RSS.Debatte.Kommentare Unionspolitiker betrachten derzeit mit Sorgenfalten die neue Stärke der Grünen. Zu Unrecht, wenn man genauer hinschaut.] Die Welt, 15. 10, 2010


=== Karikaturen ===
== Siehe auch ==
* europa2009wahl: [[Claudia Roth]] - [http://europa2009wahl.files.wordpress.com/2009/05/sonnemondundsterne.jpg?w=450&h=318 Europa-Wahl 2009: Sonne, Mond und Sterne würden AKP wählen]
* [[Ökologismus]]
* europa2009wahl: [[Intensivtäter]] - [http://europa2009wahl.files.wordpress.com/2009/05/mlbeck.jpg?w=450&h=318 Europa-Wahl 2009: Gewalt-/Intensivtäter würden Grüne wählen], Frau [[Marie-Louise Beck]] meinte zur Migrantengewalt gegenüber Inländern lapidar „das müssen wir aushalten“.
* [[Fünf Delfine die wegen der Partei Bündnis 90/Die Grünen ermordet werden müssen]]
* [[Wiedenroth]], 8. Oktober 2010: ''[http://www.wiedenroth-karikatur.de/KariAblage201010/20101008_Islam_Willkommensein_Gefuehl_Kilic.jpg Multikulti-Integrationsartisten legen Willkommenskultur Version 32.0 vor - nur für Moslems, versteht sich.]''
 
* Wiedenroth, 15. März 2011: ''[http://www.wiedenroth-karikatur.de/KariAblage201103/20110315_Atom_Japan_Oeko_Schadenfreude.jpg Aufrichtige Anteilnahme an der japanischen Katastrophe? In Deutschland vor allem Atomschaden-Freude!]''
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==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
<references/>
<references/>


 
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[[Kategorie:Grüne Partei]]
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[[Kategorie:Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland]]
 
[[Kategorie:Partei in Deutschland]]
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[[Kategorie:Gegründet 1993]]

Aktuelle Version vom 28. Juli 2025, 05:48 Uhr

Bündnis 90/Die Grünen
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Partei­vorsitzende Felix Banaszak / Franziska Brantner
Gründung 14. Mai 1993
Haupt­sitz Platz vor dem Neuen Tor 1
10115 Berlin
Aus­richtung Grüne Politik
Linksliberalismus
Farbe(n) grün
Bundestagsmandate 118 (nach der Bundestagswahl 2021)
Europaabgeordnete 12 von 96
Staatliche Zuschüsse 15,8 Millionen € (2017)[1]
(Stand: 22. Februar 2018)
Mitglieder­zahl 125.000 (2021)
Mindest­alter keines
Durch­schnitts­alter 50 Jahre
(Stand: 31. Dezember 2015)[2]
Frauen­anteil 38,6 Prozent
(Stand: 31. Dezember 2015)[2]
Internationale Verbindungen Global Greens
Europapartei Europäische Grüne Partei (EGP)
EP-Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz (Grüne/EFA)
Website gruene.de

Bündnis 90/Die Grünen (kurz auch: Grüne, Bündnisgrüne oder B’90/Grüne) ist eine politische Partei, die 1993 durch Zusammenschluss der westdeutschen Grünen und dem ostdeutschen Bündnis 90 entstanden ist. Die Partei hat zwei gleichberechtigte Sprecher auf Bundesebene, die zugleich Bundesvorsitzende der Grünen sind. Die Partei setzt sich für ökologische und nachhaltige[3] Gestaltung, Klimaschutz und Gendergerechtigkeit sowie gegen Rassismus ein.

Programm

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Wahlplakat der Grünen aus dem Jahr 2006

Die Grünen verstehen sich als Partei des ökologisch-politischen Spektrums in Deutschland. Ein grundlegender Programmpunkt ist seit der Gründerzeit die Ablehnung der Atomenergie. Die Grünen verlangten stattdessen von Anfang an die Förderung der erneuerbaren Energien. Natur- und Umweltschutz, Gleichberechtigung und Friedenspolitik sind wichtige Bestandteile des Programms. Die Grünen stehen dem Leitbild einer abendländisch-europäischen Kultur und dem Konzept einer deutschen Leitkultur ablehnend gegenüber. Sie gehören in Deutschland zu den überzeugten Verfechtern des Antifaschismus. Besonders deutlich positioniert sich die Partei gegen populistische Bewegungen wie Pegida und setzt sich vor allem für Migranten ein. Demzufolge wählen die meisten Zuwanderer nach der SPD vor allem die Grünen, trotz teilweiser politisch-weltanschaulicher Differenzen zwischen beiden Parteien. Immigranten aus Staaten, die nicht zur EU gehören, sollen zudem auch das kommunale Wahlrecht erhalten, wenn ihr Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland liegt. Außerdem sind die Grünen aktiv am „Kampf gegen Rechts“ beteiligt und vehemente Befürworter eines Verbots der NPD.[4] Auch einem Verbot der AfD (Partei) stehen sie positiv gegenüber.

Im Laufe der Zeit haben sich zwei politische Lager innerhalb der Partei herausgebildet: die sogenannten „Realos“ und die „Fundis“. In der Wahl von Habeck und Baerbock haben die Grünen seit 2018 eine „Realo“-Doppelspitze. Dies stellt aus Sicht einiger Kommentatoren nach Jahrzehnten eines zwischen den zwei politischen Lagern aufgeteilten Parteivorsitzes ein Novum dar.[5][6]

Positionen

Die Grünen entwickelten sich zu einer Partei der kulturellen Linken. Viele grüne Politiker lehnen die vorherrschende Nationalkultur sowie die abendländisch-europäische Kultur und auch eine deutsche Leitkultur ab. Die Grünen sind in Deutschland die stärksten Verfechter der Ideologien Multikulturalismus und Kulturrelativismus und fordern die offizielle Festlegung der Bundesrepublik als Einwanderungsland. Einige Mitglieder der Grünen traten durch deutschfeindliche Aussagen in Erscheinung, zum Beispiel in der Zeit der deutschen Wiedervereinigung.

Die Grünen stehen nach eigener Einschätzung politisch für soziale Gerechtigkeit, ein Buntes Deutschland, Frieden, Mitmenschlichkeit, Harmonie Toleranz, Freiheit und Völkerfreundschaft und gegen Antisemitismus. Sie sind entschiedene Gegner der AfD, der sie Ausländerfeindlichkeit vorwerfen.

Umweltschutz

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Die Grünen befürworten den Anbau von Bio-Lebensmitteln

Die Grünen sind nach wie vor eine dem Umweltschutz verpflichtete Partei und treten für gesunde Ernährung ein. Da sie in vielen Bereichen einen Konsumverzicht propagieren, dürfen zum Beispiele Bioprodukte etwas teurer sein als konventionelle Produkte, die oft unter Zuhilfenahme chemischer Substanzen und industriell massenweise hergestellt wurden. Die Grünen setzen sich für eine Förderung des ökologischen Landbaus ein und lehnen die Gentechnik im Bereich der Lebensmittel grundsätzlich ab. Sie fordern eine Kennzeichnung von Produkten, bei denen die Gentechnik eingesetzt wurde. Die Grünen treten für eine Abschaffung der Tierversuche ein.

Strafrecht

In den 1980er Jahren forderten einzelne Gruppen innerhalb der Grünen, das dass „sexuelle Beziehungen zwischen Kindern und Erwachsenen“ entkriminalisiert werden sollten. Noch auf dem Landesparteitag der Grünen in Nordrhein-Westfalen 1985 wurde ein Positionspapier verabschiedet, in dem die völlige Abschaffung der Paragraphen 174 bis 176 StGB gefordert wurde. Zur Begründung hieß es im Einzelnen: „Einvernehmliche Sexualität [ist] eine Form der Kommunikation zwischen Menschen jeglichen Alters, Geschlechts, Religion oder Rasse und vor jeder Einschränkung zu schützen.“ Es sei nicht hinzunehmen, dass Erwachsene, die „die sexuellen Wünsche von Kindern und Jugendlichen ernst nehmen und liebevolle Beziehungen zu ihnen unterhalten“, mit Gefängnisstrafen von bis zu zehn Jahren bedroht würden. Diese Ansichten standen im Kontext der Liberalisierung nach der sexuellen Revolution der 1970er Jahre.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, schrieb 1988 in seinem Buch „Der pädosexuelle Komplex“, dass eine weitgehende „Entkriminalisierung“ sexueller Handlungen mit Kindern „dringend erforderlich“ sei.[7][8] Daniel Cohn-Bendit, der bis heute Mitglied der Partei ist und damals in einem Kinderladen arbeitete, rühmte sich sogar in einem Interview im französischen Fernsehen, sexuelle Kontakte zu Kindern und großes Vergnügen daran gehabt zu haben.

Ein Gesetzentwurf der ersten grünen Bundestagsfraktion aus dem Jahr 1985[9] hatte zum Ziel, im Zuge der Entkriminalisierung von Homosexualität auch den Schutz minderjähriger Jungen und Mädchen vor sexuellem Missbrauch aufzuheben. Nach einer öffentlichen Debatte zur Pädophilie in Deutschland im Jahr 2013 beauftragte der Bundesvorstand Bündnis 90/Die Grünen das Institut für Demokratieforschung an der Universität Göttingen damit, „Umfang, Kontext und Auswirkungen pädophiler Forderungen in den Milieus der Neuen Sozialen Bewegungen sowie der Grünen“ zu untersuchen.

Trotz der bestehenden Liberalisierung beim Schwangerschaftsabbruch stellen einige Grüne weitergehende Forderungen: So will der Hamburger Landesverband die Streichung des § 219 a StGB.[10]

Gleichberechtigung

Die Grünen setzen sich für eine konsequente Gleichberechtigung ein und lehnen daher traditionelle patriarchale Verhältnisse zwischen Mann und Frau ab. Daneben wird immer wieder die Stärkung der Rechte von Schwulen und Lesben sowie Transgender-Personen gefordert. Die türkischstämmige Grünen-Politikerin Nebahat Güçlü kritisierte etwa, dass in einem Buch, welches Dritt- bis Fünftklässlern Demokratie und Politik vermitteln soll, das „traditionelle Familienbild“ propagiert werde, die Frauenquote zu niedrig sei und zu wenige Deutsche und Europäer mit Migrationshintergrund in den Büchern abgebildet wurden.[11] Neben der traditionellen Familie sollen auch andere Formen des Zusammenlebens gefördert werden. Deshalb tritt die Partei für eine Abschaffung des bisherigen Ehegattensplittings ein.

Die Partei fordert gesetzliche Regelung zur Einführung einer Frauenquote in allen Bereichen. Sie will in ihrer Organisation mit gutem Beispiel vorangehen und hat in der Satzung verankert, dass alle Positionen paritätisch von Männern und Frauen besetzt werden. Dabei sollen in der Reihenfolge zunächst die Frauen gewählt werden, was jedoch manchmal zu Problemen führt, wenn keine weiblichen Kandidaten zur Verfügung stehen. Bis 2017 sollten in bundesdeutschen Aufsichtsräten mindestens 40 Prozent Frauen vertreten sein.[12]

Integration

Die Bundestagsfraktion der Grünen hatte 2010 eine feste Quote für Einwanderer im öffentlichen Dienst von Bund, Ländern und Gemeinden gefordert. Jeder zehnte Beschäftigte im öffentlichen Dienst sollte aus einer Zuwandererfamilie kommen.[13] Gleichzeitig äußerte sich der grüne Bürgermeister Boris Palmer offen, Deutschland könne nicht alle Asylbewerber und Flüchtlinge aufnehmen.

  • „Es geht nicht um Recht oder Unrecht in der Einwanderungsdebatte, uns geht es zuerst um die Zurückdrängung des deutschen Bevölkerungsanteils in diesem Land.“ — Vorstand der Bündnis90/Die Grünen in München.

Positionen zur Religion

Während in der Gründungszeit der Partei noch ein großer Einfluss christlicher Gruppen zu beobachten war, haben sich die Positionen der Partei inzwischen gewandelt. Vor allem fanden kritische Stimmen hinsichtlich der „dominanten Rolle der Kirchen in unserer Gesellschaft“ zunehmend Gehör. Die Partei setzt sich - vor allem seit März 2016 - für ein gleichberechtigtes Nebeneinander von Weltanschauungen, Religionsgemeinschaften und Staat ein.[14]

Der Berliner Landesverband der Grünen hat im Rahmen eines Landesparteitags die Gleichstellung des Islam mit anderen Religionen gefordert: „Für die Integration des Islam brauchen wir seine grundsätzliche Gleichstellung mit anderen Religionen und Weltanschauungen“. Genehmigungsverfahren für Moscheen sollen beschleunigt werden. Ausdrücklich stellen die Berliner Grünen die Moscheen mit Kirchen auf eine Stufe. Die desintegrierende Wirkung der Existenz islamischer Parallelgesellschaften in Deutschland und Europa wird seitens der Grünen bestritten.

Im Widerspruch zu den linken Positionen der Partei kooperieren einige grüne Gruppierungen auch mit rechtsextremen und islamistischen Organisationen.[15]

Der Grüne Ali Ertan Toprak stellte im Hinblick auf die von der rot-grünen Landesregierung Nordrhein-Westfalens beschlossene Einführung eines bekenntnisorientieren Islamunterrichts fest:

„Rot-Grün setzt in NRW wie im Bund auf den Koordinierungsrat der Muslime (KRM) als Muslimvertreter. Das ist unverantwortlich.

Keiner der im KRM versammelten Verbände ist eine anerkannte Religionsgemeinschaft. Und alle sind auf ihre Weise problematisch. Die Ditib ist ein Ableger des türkischen Staates und soll dessen Interessen vertreten und durchsetzen. Die Ditib-Imame müssen sogar einen nationalistisch geprägten Eid ablegen, dass sie der türkischen Nation ewig treu bleiben werden.

Als einziger Verband besitzt die Ditib im KRM ein Vetorecht. Demnach wird der türkische Staat den Inhalt des islamischen Relgionsunterrichts an deutschen Schulen in Nordrhein-Westfalen bestimmen können. Und zwei der anderen Verbände sind die vom Verfassungsschutz beobachteten Organisationen Milli Görüs und der Dachverband der rechtsextremistischen Grauen Wölfe. Laut Rot-Grün sollen sie offenbar entscheiden, welcher Islam in deutschen Schulen künftig gelehrt wird.“[15]

Außenpolitik

Abkehr vom Pazifismus

In der Anfangszeit war die Partei gegenüber den USA und der NATO sehr kritisch und vor allem pazifistisch. Die außenpolitischen Positionen der Grünen sind heute eher von einer Bündnistreue gegenüber der NATO geprägt. Zeitweise waren Grüne Politiker sogar pro-US-amerikanisch und NATO-freundlich. Hinsichtlich einer deutschen Beteiligung am internationalen Militäreinsatz gegen Libyen kam es zum Streit innerhalb der Partei.[16] Im März 2011 befürworteten die Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen einen Bundeswehreinsatz im Libyen-Krieg. Cem Özdemir hat im Mai 2011 die Aufstockung der Bundeswehr für UN- und NATO-Auslandseinsätze auf 10.000 Soldaten begrüßt.

Als Grüner Außenminister (1998-2005) hatte Joschka Fischer eine Schlüsselrolle dabei gespielt, das Tabu internationaler Bundeswehreinsätze zu brechen. Fischer war es auch, der die Teilnahme der Bundeswehr am Kosovokrieg mit der Bemerkung rechtfertigte, das Erbe des Holocaust verpflichte Deutschland, auf dem Balkan den Völkermord zu verhindern. Der Beschluss zur Entsendung der Bundeswehr nach Afghanistan fällt ebenfalls in seine Amtszeit.[17]

Die Grünen wollten einen Teil der US-Insassen des Gefangenenlagers Guantanamo in Deutschland aufnehmen. „Der Bitte der US-Regierung diesbezüglich ist zügig nachzukommen“, heißt es in einer Aufforderung des Grünen-Parteitags. Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte die Aufnahme wegen mangelnder Informationen abgelehnt. Die Grünen beklagten, dass es keine Auskunft über die US-Anfrage von der Regierung gebe.

Europa-Politik

Die Grünen befürworten die weitere Abgabe politischer Entscheidungskompetenzen der Mitgliedstaaten an die EU.

Dem Vertrag von Lissabon wird zugestimmt. Die Beitrittsverhandlungen der Türkei mit der Europäischen Union sollten so schnell wie möglich mit einer Vollmitgliedschaft abgeschlossen werden. Der Bundesvorsitzende Cem Özdemir setzte sich für die Anerkennung des Begriffs Völkermord hinsichtlich des türkischen Vorgehens gegen die Armenier ein (siehe Völkermord an den Armeniern), sah dies jedoch nicht als Hindernis für den Beitritt der Türkei zur EU.[18]

Die Grünen-Fraktion forderte im August 2011 eine „demokratisch legitimierte Wirtschaftsregierung“ durch die Europäische Union und die Einführung von „Eurobonds“.

Wirtschafts- und Finanzpolitik

Eine Steuersenkung lehnen die Grünen grundsätzlich ab — sie sehen stattdessen vielfache Möglichkeiten zu Steuererhöhungen.[19] Die Partei hat sich teilweise von ihren ursprünglich wirtschaftspolitisch linken Positionen entfernt und vertritt etwa seit dem Jahr 2000 im Grunde eine neoliberale Politik.

Organisation

Zwar gibt es für jedes Bundesland einen Landesverband, doch entscheidend sind die Kreisverbände: Jeder Kreisverband ist auf der Bundesdelegiertenkonferenz (BDK) vertreten,[20] die dem Parteitag traditioneller Parteien entspricht. Die politische Arbeit zu verschiedenen Themen findet in Landesarbeitsgemeinschaften statt, die wiederum Vertreter für die entsprechende Bundesarbeitsgemeinschaft wählen.

Wahlergebnisse und Mandatszahlen (Auswahl)

Wahl Datum Wahlergebnis Veränderung Mandate Veränderung
Europawahl in Deutschland 26. Mai 2019 20,5% +9,8 21 +10
Bundestagswahl Deutschland 24. September 2017 8,9% +0,5 67 +4
Europawahl in Deutschland 7. Juni 2014 10,7% -1,4 11 -3
Bundestagswahl Deutschland 22. September 2013 8,4% -2,6 63 -5
Bundestagswahl Deutschland 27. September 2009 10,7% +2,6 68 +17
Europawahl in Deutschland 7. Juni 2009 12,1% +0,2 14 +1

Bei den Bundestagswahlergebnissen ist zu beachten, dass bis einschließlich 1990 Die Grünen nur in den alten Bundesländern kandidierten.

Bundestagswahlergebnisse in Prozenten
 %
10
0
8,3
4,8
7,3
6,7
8,6
8,1
10,7
8,4
8,9
14,8
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b nur alte Bundesländer


Kritik

Den Grünen wird vorgeworfen, sie würden die Interessen ihrer einkommensstarken Klientel (Beamte, Pädagogen, Beschäftigte des sozialen Dienstleistungsgewerbes usw.) mit kultur- bzw. gesellschaftspolitischen Forderungen vertreten:

  • „Die Grünen hingegen sind ganz und gar Partei des öffentlichen Dienstes, er bildet ihr eigentliches Rückgrat, daher auch die ausufernden Sozialprogramme in ihrem Forderungskatalog, die ja nicht nur den Bedürftigen zugutekommen, sondern mindestens ebenso verlässlich den Agenten des Sozialstaats, die diese Programme exekutieren. Ihre treueste Anhängerschaft hat die Ökopartei traditionell neben der BAT-Boheme in den Betreuungsberufen, also dem kaum noch zu überschauenden Heer der Sozialarbeiter und psychologisch geschulten Fachkräfte, die von den sozialstaatlichen Reparaturaufträgen leben.“ — Jan Fleischhauer in einer SPIEGEL-Kolumne am 17. Januar 2010

Fabian Leber schrieb in der Zeitung Der Tagesspiegel zum Freiheitsbegriff der Grünen:

"Wer sich das Freiheitspapier der Grünen durchliest, dem fällt vor allem auf, wie oft der Begriff „Wir“ verwendet wird. (...) Am Ende aber bleibt Freiheit historisch und ideengeschichtlich doch ein vorwiegend individualistisches Konzept. Und genau an diesem Punkt drücken sich die Grünen davor, die Grenzen zwischen der Freiheit des Einzelnen und den Zwängen einer Gesellschaft genauer zu definieren. Ganz offensichtlich vertreten die Grünen also einen ganz anderen Freiheitsbegriff als den des klassischen Liberalismus. (...) Würde man wirtschaftliche Freiheit konsequent zu Ende denken, dann müssten die Grünen gegen sämtliche Frauenquoten sein, denn zunächst einmal schränken diese die Handlungsfähigkeit von Firmen ein. Am augenfälligsten aber könnten die Grünen mit ihrem neuen Freiheitsduktus auf ihrem ureigensten Feld scheitern, in der Umwelt- und Energiepolitik. Die Energiewende mag richtig sein. In der Geschwindigkeit, die die Grünen verlangen, lässt sie sich aber ohne Einschränkungen der individuellen Freiheit kaum realisieren." [21]

Weblinks

Siehe auch

Vergleich zu Wikipedia




Einzelnachweise

  1. Festsetzung der staatlichen Mittel für das Jahr 2017 (PDF), Stand: 22. Februar 2018
  2. 2,0 2,1 Oskar Niedermayer: Parteimitglieder in Deutschland: Version 2016-NEU, Arbeitshefte aus dem Otto-Stammer-Zentrum, Nr. 26; online abrufbar polsoz.fu-berlin.de (PDF)
  3. Grundsatzprogramm Bündnis 90/Die Grünen 2002, S. 10
  4. ARD, 27. November 2011: Grüne für NPD-Verbotsverfahren
  5. Ich muss nicht den SUV-Fahrer bekehren. In: Die Zeit, 2. Januar 2020.
  6. Neue Doppelspitze der Grünen. TAZ, 27. Januar 2018.
  7. http://www.freiewelt.net/reportage/volker-beck-und-die-padosexuellen-10002353/
  8. Volker Beck: Das Strafrecht ändern? Plädoyer für eine realistische Neuorientierung der Sexualpolitik, in: Joachim S. Hohmann (Hrsg.): Der Pädosexuelle Komplex. Handbuch für Betroffene und ihre Gegner, Berlin/Frankfurt 1988, S. 266ff Textauszüge
  9. Bundestagsdrucksache 10/2832 vom 4. Februar 1985
  10. https://hamburg.gruene.de/pressemitteilungen/09-12-2017/jamaika-aus-vielfalt-und-219a
  11. http://www.youtube.com/watch?v=H0JDp9oDbLg
  12. Die Grünen-Bundestagsfraktionsvorsitzende Renate Künast will eine „Frauenquote“ in deutschen Aufsichtsräten per Gesetz garantieren. Zeitschrift „Super Illu“, im Oktober 2011.
  13. jungefreiheit.de, 9. September 2010: Grüne fordern Quote für Einwanderer im öffentlichen Dienst
  14. https://www.gruene.de/ueber-uns/2016/gruene-gretchenfrage.html
  15. 15,0 15,1 Till-R. Stoldt: Rotgrün macht Türkische Radikale salongfähig. In: Die WELT 22 .April 2011
  16. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruenen-kurs-zu-libyen-kuenast-wundert-sich-ueber-joschka-fischer-a-752781.html
  17. Peter Schwarz: Joschka Fischer wirbt für den Afghanistankrieg, wsws.org, 09. Dezember 2009
  18. http://www.deutschlandfunk.de/oezdemir-zu-armenier-resolution-es-geht-nicht-darum-mit-dem.694.de.html?dram:article_id=355891
  19. ZDF-Bericht, 31. August 2011
  20. https://cms.gruene.de/uploads/documents/Organigramm.pdf
  21. Fabian Leber: Die Grünen und die FDP - Die Grünen sind nicht die Partei der Freiheit