Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Schön, dass Sie da sind!

PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Wie alles, was bei laufendem Betrieb bearbeitet wird, kann es auch hier zu zeitweisen Ausfällen bestimmter Funktionen kommen. Es sind aber alle Artikel zugänglich, Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

Bitte beachten: Aktuell können sich keine neuen Benutzer registrieren. Wir beheben das Problem so schnell wie möglich.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Suizid: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Konfusius4711 (Diskussion | Beiträge)
Christen kommen sofort in die Hölle
Fmrauch (Diskussion | Beiträge)
Statistik
 
(34 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Suizid''' (von [[latein]]isch ''suicidium'': aus ''sui'' ‚seiner‘ und ''-cidere'' ‚töten‘) ist der häufig benutzte Fachbegriff für ''Selbsttötung'' oder [[Freitod]]. Teilweise wird die Ansicht vertreten, dass es sich bei einem Suizid um die Auswirkung von [[Krankheit]]en handelt und der [[freie Wille]] des Menschen beeinträchtigt ist. Die häufigste Ursache für einen Suizid bzw. Suizidversuch wird heute in [[Diagnose|diagnostizierbaren]] psychischen Erkrankungen gesehen. Je nach Schätzung werden 90 % aller Suizide in westlichen Gesellschaften hierauf zurückgeführt.<ref>Geneviève Arsenault-Lapierre, Caroline Kim, Gustavo Turecki: [http://www.biomedcentral.com/1471-244X/4/37 ''Psychiatric diagnoses in 3275 suicides: a meta-analysis.''] In: ''BMC Psychiatry.'' 2004, 4, S. 37.</ref>
'''Suizid''' (von [[latein]]isch ''suicidium'': aus ''sui'' ‚seiner‘ und ''-cidere'' ‚töten‘) ist der häufig benutzte Fachbegriff für ''Selbsttötung'' oder [[Freitod]]. Teilweise wird die Ansicht vertreten, dass es sich bei einem Suizid um die Auswirkung von [[Krankheit]]en handelt und der [[Freier Wille|freie Wille]] des Menschen beeinträchtigt ist. Die häufigste Ursache für einen Suizid bzw. Suizidversuch wird heute in [[psychische Erkrankung|psychischen Erkrankungen]] gesehen, z.B einer [[Depression]]. Je nach Schätzung werden 90 % aller Suizide in westlichen Gesellschaften hierauf zurückgeführt.<ref>Geneviève Arsenault-Lapierre, Caroline Kim, Gustavo Turecki: [http://www.biomedcentral.com/1471-244X/4/37 ''Psychiatric diagnoses in 3275 suicides: a meta-analysis.''] In: ''BMC Psychiatry.'' 2004, 4, S. 37.</ref> Unabhängig davon ist der Suizid meist eine große Belastung für die nächsten Angehörigen und kann z.B. beim Lebenspartner zu einer [[Posttraumatische Belastungsstörung|posttraumatischen Belastungsstörung]] (PTBS) führen.


Im [[Christentum]] wird die Bezeichnung ''Selbstmord'' bevorzugt und ist eine [[Todsünde]]. Der Suizid wird teilweise noch bis heute gesellschaftlich und religiös geächtet. Das Beispiel [[Heinrich von Kleist]]s zeigt,<ref>Michael Bienert: ''Wie Kleist Berlin erlebte'', [[Der Tagesspiegel]] vom 27. Februar 2011, Nr. 20901, S. 7</ref> dass zum Beispiel in früheren Zeiten die Bestattung des ''Selbstmörders''auf einem Friedhof verboten war, da Friedhöfe in damaliger Zeit ausschließlich unter der Verwaltung der [[Kirche]]n standen.
Die von der [[Statistik]] erfassten Fälle sind meist nur die erfolgreichen Selbsttötungen und werden als ''Selbstmordrate'' (Suizidalität) bezeichnet. Die Suizidrate je 100.000 Einwohner nach WHO im Jahr 2019 lag in Deutschland bei 12,3.


Wenn der Suizid mit Unterstützung durch eine andere Person vollzogen wird, werden in der [[Rechtssprache]] die Begriffe „[[Tötung auf Verlangen]]“ oder „[[Sterbehilfe]]“ verwendet.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Suizid#Assistierter_Suizid_und_T%C3%B6tung_auf_Verlangen</ref>
Im [[Christentum]] wird die Bezeichnung ''Selbstmord'' bevorzugt und gilt - vor allem im [[Katholizismus]] - als eine [[Todsünde]].<ref>in den meisten Aufzählungen der Todsünden wird der Begriff ''Selbstmord'' jedoch nicht genannt</ref> Der Suizid wird teilweise noch bis heute gesellschaftlich und religiös geächtet. Das Beispiel [[Heinrich von Kleist]]s zeigt,<ref>Suizid 1811</ref><ref>Michael Bienert: ''Wie Kleist Berlin erlebte'', [[Der Tagesspiegel]] vom 27. Februar 2011, Nr. 20901, S. 7</ref> dass zum Beispiel in früheren Zeiten die Bestattung des ''Selbstmörders'' auf einem [[Friedhof]] verboten war, da Friedhöfe in damaliger Zeit fast ausschließlich unter der Verwaltung der [[Kirche]]n standen. Oft gab es daher nur ein [[anonymes Grab]].  [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethes]] Roman ''[[Die Leiden des jungen Werthers]]'' im Jahr 1774 führte zu zahlreichen Nachahmungen, die als „Werther-Effekt“ bezeichnet werden. In einigen Kulturen und Gesellschaften wurden und werden Kinder von ''Selbstmördern'' geächtet.


== Methoden ==
Wenn der Suizid mit Unterstützung durch eine andere Person vollzogen wird, werden in der [[Recht]]ssprache die Begriffe „Tötung auf Verlangen“ oder „[[Sterbehilfe]]“ verwendet.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Suizid#Assistierter_Suizid_und_Tötung_auf_Verlangen</ref> In einigen Fällen wie bei dem FDP-Politiker [[Jürgen Möllemann]] wird Suizid nur vermutet.
Von den 11.150 Suiziden in der [[Bundesrepublik Deutschland]] im Jahr [[2005]] wurden folgende Todesursachen erfasst:<ref>Quelle: [[Statistisches Bundesamt]]</ref>
 
== Bekannte Fälle und andere Ursachen ==
* [[Nelly Neppach]] († 1933), Jüdin, nach Ausschluss von der Teilnahme an Turnieren
* [[Hermann Göring]] († 1946), entzog sich der [[Todesstrafe]]
* [[Robert Enke]] († 2009), deutscher Fußballtorwart
* [[Adolf Merckle]] († 2009), nach der [[Finanzkrise ab 2007]]
* [[Thomas Schäfer (Politiker)]] († 2020), offenbar wegen der [[Corona-Krise]]
* [[Otto Weininger]] († 1903), Jude, konvertierte 1902 zum [[Protestantismus]]
 
== Statistik ==
Von den 11.150 Suiziden in der [[Bundesrepublik Deutschland]] im Jahr 2005 wurden folgende [[Todesursache]]n erfasst:<ref>Quelle: [[Statistisches Bundesamt]]</ref>


* Erhängen/Erstickung|Ersticken (50 %)
* Erhängen/Erstickung|Ersticken (50 %)
Zeile 15: Zeile 25:
* Abgase ins Auto leiten (2 %)
* Abgase ins Auto leiten (2 %)


Männer begingen [[2006]] in 52,6 % der Fälle die harten Suizidmethoden wie Erhängen, Erdrosseln oder Ersticken, Sturz in die Tiefe, Schienen- oder Straßensuizid und Erschießen. Frauen (34,5 %) beendeten ihr Leben durch die sogenannte weiche Methoden wie eine Vergiftung mit einer Überdosierung von Medikamenten etc.<ref>[http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Publikationen/Querschnittsveroeffentlichungen/WirtschaftStatistik/Gesundheitswesen/AktuellSuizid,property=file.pdf Statistisches Bundesamt], S. 966</ref>
Männer begingen 2006 in 52,6 % der Fälle die harten Suizidmethoden wie Erhängen, Erdrosseln oder Ersticken, Sturz in die Tiefe, Schienen- oder Straßensuizid und Erschießen. Frauen (34,5 %) beendeten ihr Leben durch die sogenannte weiche Methoden wie eine Vergiftung mit einer Überdosierung von Medikamenten etc.<ref>[http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Publikationen/Querschnittsveroeffentlichungen/WirtschaftStatistik/Gesundheitswesen/AktuellSuizid,property=file.pdf Statistisches Bundesamt], S. 966</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Amanda Todd]]
* [[Liste bekannter Persönlichkeiten, die durch Suizid starben]]
* [[Selbstmordraten in der DDR]]
* [[Selbstmordraten in der DDR]]
* [[Thomas Schäfer (Politiker)]]
* [[Enke-Effekt]]
* [[Hermann Göring]]
* [[Euthanasie]]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise und Anmerkungen ==
<references/>
<references/>



Aktuelle Version vom 28. Juni 2025, 21:45 Uhr

Suizid (von lateinisch suicidium: aus sui ‚seiner‘ und -cidere ‚töten‘) ist der häufig benutzte Fachbegriff für Selbsttötung oder Freitod. Teilweise wird die Ansicht vertreten, dass es sich bei einem Suizid um die Auswirkung von Krankheiten handelt und der freie Wille des Menschen beeinträchtigt ist. Die häufigste Ursache für einen Suizid bzw. Suizidversuch wird heute in psychischen Erkrankungen gesehen, z.B einer Depression. Je nach Schätzung werden 90 % aller Suizide in westlichen Gesellschaften hierauf zurückgeführt.[1] Unabhängig davon ist der Suizid meist eine große Belastung für die nächsten Angehörigen und kann z.B. beim Lebenspartner zu einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) führen.

Die von der Statistik erfassten Fälle sind meist nur die erfolgreichen Selbsttötungen und werden als Selbstmordrate (Suizidalität) bezeichnet. Die Suizidrate je 100.000 Einwohner nach WHO im Jahr 2019 lag in Deutschland bei 12,3.

Im Christentum wird die Bezeichnung Selbstmord bevorzugt und gilt - vor allem im Katholizismus - als eine Todsünde.[2] Der Suizid wird teilweise noch bis heute gesellschaftlich und religiös geächtet. Das Beispiel Heinrich von Kleists zeigt,[3][4] dass zum Beispiel in früheren Zeiten die Bestattung des Selbstmörders auf einem Friedhof verboten war, da Friedhöfe in damaliger Zeit fast ausschließlich unter der Verwaltung der Kirchen standen. Oft gab es daher nur ein anonymes Grab. Goethes Roman Die Leiden des jungen Werthers im Jahr 1774 führte zu zahlreichen Nachahmungen, die als „Werther-Effekt“ bezeichnet werden. In einigen Kulturen und Gesellschaften wurden und werden Kinder von Selbstmördern geächtet.

Wenn der Suizid mit Unterstützung durch eine andere Person vollzogen wird, werden in der Rechtssprache die Begriffe „Tötung auf Verlangen“ oder „Sterbehilfe“ verwendet.[5] In einigen Fällen wie bei dem FDP-Politiker Jürgen Möllemann wird Suizid nur vermutet.

Bekannte Fälle und andere Ursachen

Statistik

Von den 11.150 Suiziden in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2005 wurden folgende Todesursachen erfasst:[6]

  • Erhängen/Erstickung|Ersticken (50 %)
  • Sturz in die Tiefe (10 %)
  • Vergiftung durch Medikamente (8 %)
  • Erschießen (5 %)
  • Sich vor den Zug oder vor Autos werfen (5 %)
  • Abgase ins Auto leiten (2 %)

Männer begingen 2006 in 52,6 % der Fälle die harten Suizidmethoden wie Erhängen, Erdrosseln oder Ersticken, Sturz in die Tiefe, Schienen- oder Straßensuizid und Erschießen. Frauen (34,5 %) beendeten ihr Leben durch die sogenannte weiche Methoden wie eine Vergiftung mit einer Überdosierung von Medikamenten etc.[7]

Siehe auch

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Geneviève Arsenault-Lapierre, Caroline Kim, Gustavo Turecki: Psychiatric diagnoses in 3275 suicides: a meta-analysis. In: BMC Psychiatry. 2004, 4, S. 37.
  2. in den meisten Aufzählungen der Todsünden wird der Begriff Selbstmord jedoch nicht genannt
  3. Suizid 1811
  4. Michael Bienert: Wie Kleist Berlin erlebte, Der Tagesspiegel vom 27. Februar 2011, Nr. 20901, S. 7
  5. https://de.wikipedia.org/wiki/Suizid#Assistierter_Suizid_und_Tötung_auf_Verlangen
  6. Quelle: Statistisches Bundesamt
  7. Statistisches Bundesamt, S. 966