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Sebastian Kurz: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Kurz2017.jpg|mini|hochkant|Sebastian Kurz am 12. Jänner 2017 in seiner Funktion als Vorsitzender der [[OSZE]]]]
{{Inuse}}
'''Sebastian Kurz''' (* [[27. August]] [[1986]] in [[Wien]]) ist ein [[Politiker]] der [[Österreichische Volkspartei|Österreichischen Volkspartei]] (ÖVP) und seit Juli 2017 deren Bundesparteiobmann. Er war von 2009 bis 2017 Bundesobmann der [[Junge Volkspartei|Jungen Volkspartei]] und ist seit 2015 Vorsitzender der [[Politische Akademie der ÖVP|Politischen Akademie der ÖVP]].
[[File:BK Kurz in New York (51527060039) (cropped).jpg|thumb|200px|Bundeskanzler Kurz in New York am 21. September 2021]]
'''Sebastian Kurz''' (* 27. August [[1986]] in [[Wien]]) ist ein ehemaliger [[Politiker]] der [[Österreichische Volkspartei|Österreichischen Volkspartei]] (ÖVP) und war von Jänner 2020 bis Oktober 2021 Bundeskanzler der [[Österreich|Republik Österreich]]. Er war zuvor bereits von Dezember 2017 bis Mai 2019 Bundeskanzler in einer Koalition mit der [[Freiheitliche Partei Österreichs|FPÖ]] gewesen; ihm wurde aber im Gefolge der [[Ibiza-Affäre]] durch ein [[Misstrauensvotum]] des [[Nationalrat (Österreich)|Nationalrat]]es das Vertrauen versagt, worauf er durch [[Bundespräsident]] [[Alexander Van der Bellen]] seines Amtes enthoben wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://kurier.at/politik/inland/live-stream-amtsenthebung-der-regierung-angelobung-loegers/400507795 |titel=Regierung enthoben und wieder angelobt: Löger Interims-Kanzler |werk=[[Kurier (Tageszeitung)|kurier.at]] |datum=2019-05-28 |zugriff=2019-05-28}}</ref> Bei der [[Nationalratswahl in Österreich 2019|Nationalratswahl am 29. September 2019]] legte seine Partei - auf Kosten vor allem der FPÖ - an Stimmenzahl deutlich zu, so dass er sein Amt am 7. Januar 2020 - diesmal in einer Koalition mit den [[Die Grünen – Die Grüne Alternative|Grünen]] - wieder antreten konnte. Die Koalitionsverhandlungen dazu gehörten mit 100 Tagem zu den längsten für eine Bundesregierung der Zweiten Republik. Aufgrund von allenfalls mit Steuermitteln gekauften, für ihn positiven Meinungsumfrage-Ergebnissen und des nach dieser Aufdeckung entstandenen politischen Drucks trat Kurz dann am 9. Oktober 2021 vom Kanzleramt und in der Folge von allen Parteiämtern zurück. Seit 2022 arbeitet er bei [[Thiel Capital]] in den USA.  


Von 2010 bis 2011 war er Mitglied des [[Wiener Gemeinderat und Landtag|Wiener Gemeinderats und Landtags]] und 2013 Abgeordneter zum [[Nationalrat (Österreich)|Nationalrat]]. Von 2011 bis 2013 war er [[Staatssekretär (Österreich)|Staatssekretär]] für [[Integration von Zugewanderten|Integration]]. Seit 2013 ist er [[Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres|Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres]], zunächst in der [[Bundesregierung Faymann II]] und seit 2016 in der [[Bundesregierung Kern]], einer Koalition von [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|SPÖ]] und ÖVP. Als österreichischer Außenminister ist er im Jahr 2017 Vorsitzender der [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa]] (OSZE).
Von 2010 bis 2011 war er Mitglied im [[Wiener Gemeinderat und Landtag]] und 2013 Abgeordneter zum Nationalrat. Von 2011 bis 2013 war er [[Staatssekretär]] für [[Integration]]. Ab 2013 war er [[Außenminister]], zunächst in der [[Bundesregierung]] unter [[Werner Faymann]] und seit 2016 unter [[Christian Kern]], jeweils in einer Koalition von [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|SPÖ]] und ÖVP.


== Herkunft, Schulbildung und Studium ==
== Herkunft, Schulbildung und Studium ==
Sebastian Kurz ist der Sohn einer [[Bildungssystem in Österreich#AHS-Unterstufe|AHS]]-Lehrerin und eines <!--[[Höhere Technische Lehranstalt|HTL]]-Ingenieurs.-->Technikers.<ref name="profil">[http://www.profil.at/articles/1326/560/360846/sebastian-kurz-prinz-gutgelaunt ''Sebastian Kurz: Prinz Gutgelaunt'']. In: ''profil.at''. 13. Dezember 2013.</ref><ref>[http://www.krone.at/oesterreich/trauen-sie-sich-alles-zu-herr-kurz-krone-interview-story-386793 Trauen Sie sich alles zu, Herr Kurz?], Kronen Zeitung, 17. Dezember 2013</ref> Kurz wuchs im 12. [[Wiener Gemeindebezirke|Wiener Gemeindebezirk]] [[Meidling]] auf, wo er heute noch lebt.<ref>{{Internetquelle |autor=Oliver Pink, Thomas Prior |url=http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/652916/Sebastian-Kurz_Goldene-Loeffel-hatte-ich-nie-im-Mund |titel=Sebastian Kurz: „Goldene Löffel hatte ich nie im Mund“ |werk=[[Die Presse]] online |datum=2011-04-23 |zugriff=2011-04-28 |zitat=Ich bin ein Meidlinger, kein Hietzinger. Ich bin im Zwölften aufgewachsen und in öffentliche Schulen gegangen.}}</ref> Er besuchte von 1992 bis 1996 die Volksschule auf der Anton-Baumgartner-Straße in [[Liesing (Wien)|Wien-Liesing]]<ref>[https://www.meineabgeordneten.at/Abgeordnete/Sebastian.Kurz Sebastian Kurz], auf meineabgeordneten.at. Abgerufen am 15. Mai 2017.</ref>, dann das Bundesgymnasium und [[Realgymnasium]] ''Erlgasse''<ref>http://www.erlgasse.at/</ref> und legte dort im Jahr 2004 seine [[Matura]] mit Auszeichnung ab. Im Anschluss leistete er von 2004 bis 2005 seinen [[Präsenzdienst]] beim österreichischen [[Bundesheer]]. Seit 2005 studierte Sebastian Kurz an der [[Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Wien|Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien]] (Juridicum Wien) das Studienfach [[Rechtswissenschaft]]. Sein Studium beendete Kurz nicht.<ref name="Lebenslauf">[http://www.bmeia.gv.at/das-ministerium/der-bundesminister/ Lebenslauf von Sebastian Kurz], auf bmeia.gv.at. Abgerufen am 15. Mai 2017</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.stern.de/politik/ausland/sebastian-kurz--oesterreichs-aussenminister-legt-sich-mit-tuerkei-an-7006012.html |titel=Der Außenminister, der sich mit der Türkei anlegt |werk=Stern |datum=2016-08-16 |zugriff=2017-05-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Tobias Rapp |url=http://www.spiegel.de/spiegel/essay-ueber-eine-neue-hyperpersonalisierung-der-politik-in-europa-a-1148950.html |titel=Ein Mann, ein Programm |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2017-05-26 |zugriff=2017-06-01}}</ref>
Sebastian Kurz ist der Sohn einer Lehrerin und eines Technikers.<ref name="profil">[http://www.profil.at/articles/1326/560/360846/sebastian-kurz-prinz-gutgelaunt ''Sebastian Kurz: Prinz Gutgelaunt'']. In: ''profil.at''. 13. Dezember 2013.</ref><ref>[http://www.krone.at/oesterreich/trauen-sie-sich-alles-zu-herr-kurz-krone-interview-story-386793 Trauen Sie sich alles zu, Herr Kurz?], Kronen Zeitung, 17. Dezember 2013</ref> Kurz wuchs im 12. Wiener Gemeindebezirk [[Meidling]] auf, wo er heute noch lebt.<ref>{{Internetquelle |autor=Oliver Pink, Thomas Prior |url=http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/652916/Sebastian-Kurz_Goldene-Loeffel-hatte-ich-nie-im-Mund |titel=Sebastian Kurz: „Goldene Löffel hatte ich nie im Mund“ |werk=[[Die Presse]] online |datum=2011-04-23 |zugriff=2011-04-28 |zitat=Ich bin ein Meidlinger, kein Hietzinger. Ich bin im Zwölften aufgewachsen und in öffentliche Schulen gegangen.}}</ref> Er besuchte von 1992 bis 1996 die [[Volksschule]] auf der Anton-Baumgartner-Straße in [[Liesing (Wien)|Wien-Liesing]],<ref>[https://www.meineabgeordneten.at/Abgeordnete/Sebastian.Kurz Sebastian Kurz], auf meineabgeordneten.at. Abgerufen am 15. Mai 2017.</ref> dann das [[Gymnasium]] ''Erlgasse''<ref>http://www.erlgasse.at/</ref> und legte dort im Jahr 2004 seine [[Matura]] mit Auszeichnung ab. Im Anschluss leistete er von 2004 bis 2005 seinen [[Wehrdienst]] beim österreichischen [[Bundesheer]]. Seit 2005 studierte Sebastian Kurz an der [[Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Wien|Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien]] (Juridicum Wien) [[Rechtswissenschaft]], sein Studium beendete er jedoch nicht.<ref name="Lebenslauf">[http://www.bmeia.gv.at/das-ministerium/der-bundesminister/ Lebenslauf von Sebastian Kurz], auf bmeia.gv.at. Abgerufen am 15. Mai 2017</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.stern.de/politik/ausland/sebastian-kurz--oesterreichs-aussenminister-legt-sich-mit-tuerkei-an-7006012.html |titel=Der Außenminister, der sich mit der Türkei anlegt |werk=Stern |datum=2016-08-16 |zugriff=2017-05-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Tobias Rapp |url=http://www.spiegel.de/spiegel/essay-ueber-eine-neue-hyperpersonalisierung-der-politik-in-europa-a-1148950.html |titel=Ein Mann, ein Programm |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2017-05-26 |zugriff=2017-06-01}}</ref> Zudem achtet Kurz sehr auf sein Äußeres und geht nach eigenen Angaben jeden Tag trainieren.


== Politische Laufbahn ==
== Politische Laufbahn ==
Kurz ist seit 2003 Mitglied der [[Junge Volkspartei|Jungen Volkspartei]] (JVP).<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/475982/Der-neue-JVPObmann-Sebastian-Kurz-im-Portraet |titel=Der neue JVP-Obmann Sebastian Kurz im Porträt |werk=DiePresse.com |datum=2009-05-04 |zugriff=2016-03-06}}</ref> Von 2008 bis 2012 war er [[Obmann]] der JVP Wien.<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/751315/Wiener-JVP_Dominik-Stracke-lost-Sebastian-Kurz-ab- |titel=Wiener JVP: Dominik Stracke löst Sebastian Kurz ab |werk=DiePresse.com |datum=2012-04-21 |zugriff=2016-03-06}}</ref> 2009 wurde er mit 99&nbsp;Prozent der Delegiertenstimmen zum Bundesobmann der JVP gewählt, 2012 erhielt er bei seiner Wiederwahl 100 Prozent.<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/innenpolitik/749399/Kurz-mit-100-Prozent-als-JVPObmann-wiedergewaehlt |titel=Kurz mit 100 Prozent als JVP-Obmann wiedergewählt |werk=Die Presse |datum=2012-04-14 |zugriff=2017-05-27}}</ref> Ebenfalls war er von 2009 bis 2016 Landesparteiobmannstellvertreter der [[ÖVP Wien]].<ref>[http://wien.orf.at/news/stories/2763537/ ''orf.at: Drei Stellvertreterinnen für ÖVP-Chef Blümel – Sebastian Kurz ist kein Vize mehr'']. Artikel vom 18. März 2016, abgerufen am 18. März 2016.</ref> Als Obmann der JVP Wien startete er im Jugendwahlkampf zur [[Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien 2010]] die Kampagne ''Schwarz macht geil'' und ließ ein ''Geilomobil'' durch Wien fahren.<ref>[http://derstandard.at/1282979238647/Jugendwahlkampf-in-Wien-Sex-und-harte-Sprueche ''derStandard.at: Jugendwahlkampf in Wien: Sex und harte Sprüche'']. Artikel vom 8. September 2010, abgerufen am 18. Mai 2017.</ref><ref>[http://derstandard.at/2000057768479/Kurz-und-das-Geilomobil-Guardian-faellt-auf-Tagespresse-herein ''derStandard.at: Kurz und das Geilomobil: „Guardian“ fällt auf „Tagespresse“ herein'']. Artikel vom 18. Mai 2017, abgerufen am 18. Mai 2017.</ref><ref>[https://www.theguardian.com/world/2017/may/17/macron-austrian-minister-sebastian-kurz-french-election ''The Guardian: Doing a Macron: can Austrian minister copy French election success?'']. Artikel vom 17. Mai 2017, abgerufen am 18. Mai 2017.</ref>
Kurz war seit 2003 Mitglied der [[Junge Volkspartei|Jungen Volkspartei]] (JVP).<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/475982/Der-neue-JVPObmann-Sebastian-Kurz-im-Portraet |titel=Der neue JVP-Obmann Sebastian Kurz im Porträt |werk=DiePresse.com |datum=2009-05-04 |zugriff=2016-03-06}}</ref> Von 2008 bis 2012 war er [[Obmann]] der JVP Wien.<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/751315/Wiener-JVP_Dominik-Stracke-lost-Sebastian-Kurz-ab- |titel=Wiener JVP: Dominik Stracke löst Sebastian Kurz ab |werk=DiePresse.com |datum=2012-04-21 |zugriff=2016-03-06}}</ref> 2009 wurde er mit 99&nbsp;Prozent der Delegiertenstimmen zum Bundesobmann der JVP gewählt, 2012 erhielt er bei seiner Wiederwahl 100 Prozent.<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/innenpolitik/749399/Kurz-mit-100-Prozent-als-JVPObmann-wiedergewaehlt |titel=Kurz mit 100 Prozent als JVP-Obmann wiedergewählt |werk=Die Presse |datum=2012-04-14 |zugriff=2017-05-27}}</ref> Ebenfalls war er von 2009 bis 2016 Landesparteiobmannstellvertreter der [[ÖVP Wien]].<ref>[http://wien.orf.at/news/stories/2763537/ ''orf.at: Drei Stellvertreterinnen für ÖVP-Chef Blümel – Sebastian Kurz ist kein Vize mehr'']. Artikel vom 18. März 2016, abgerufen am 18. März 2016.</ref> Als Obmann der JVP Wien startete er im Jugendwahlkampf zur [[Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien 2010]] die Kampagne ''Schwarz macht geil'' und ließ ein ''Geilomobil'' durch Wien fahren.<ref>[http://derstandard.at/1282979238647/Jugendwahlkampf-in-Wien-Sex-und-harte-Sprueche ''derStandard.at: Jugendwahlkampf in Wien: Sex und harte Sprüche'']. Artikel vom 8. September 2010, abgerufen am 18. Mai 2017.</ref><ref>[http://derstandard.at/2000057768479/Kurz-und-das-Geilomobil-Guardian-faellt-auf-Tagespresse-herein ''derStandard.at: Kurz und das Geilomobil: „Guardian“ fällt auf „Tagespresse“ herein'']. Artikel vom 18. Mai 2017, abgerufen am 18. Mai 2017.</ref><ref>[https://www.theguardian.com/world/2017/may/17/macron-austrian-minister-sebastian-kurz-french-election ''The Guardian: Doing a Macron: can Austrian minister copy French election success?'']. Artikel vom 17. Mai 2017, abgerufen am 18. Mai 2017.</ref>


Von 2010 bis 2011 war er Abgeordneter zum [[Wiener Gemeinderat und Landtag]], bevor er im Juni 2011 im Rahmen einer Kabinettsumbildung als neuer „[[Staatssekretär (Österreich)|Integrationsstaatssekretär]]“ des [[Bundesministerium für Inneres|Bundesministeriums für Inneres]] vorgestellt wurde.<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/651555/OVPTeam-praesentiert_Kurz-aussergewohnliche-Losung |titel=ÖVP-Team präsentiert: Kurz „außergewöhnliche Lösung“ |werk=DiePresse.com |datum=2011-04-19 |zugriff=2016-03-10}}</ref><ref name="BioParl">{{Internetquelle |url=https://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_65321/index.shtml |titel=Biografie von Sebastian Kurz |werk=parlament.gv.at |zugriff=2016-03-10}}</ref> Nach der [[Nationalratswahl in Österreich 2013]] wurde Kurz im Dezember desselben Jahres als jüngster Außenminister (27 Jahre) in der österreichischen Geschichte<ref name="profil" /> von Bundespräsident [[Heinz Fischer]] angelobt (seit 1.&nbsp;März 2014 [[Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres|Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres]]).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.profil.at/oesterreich/kabinett-faymann-ii-neue-regierung-amt-370713 |titel=Kabinett Faymann II: Neue Regierung offiziell im Amt |werk=Profil |datum=2013-12-16 |zugriff=2016-03-10}}</ref>
Von 2010 bis 2011 war er Abgeordneter zum Wiener Gemeinderat und Landtag, bevor er im Juni 2011 im Rahmen einer Kabinettsumbildung als neuer „[[Staatssekretär (Österreich)|Integrationsstaatssekretär]]“ des [[Bundesministerium für Inneres|Bundesministeriums für Inneres]] vorgestellt wurde.<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/651555/OVPTeam-praesentiert_Kurz-aussergewohnliche-Losung |titel=ÖVP-Team präsentiert: Kurz „außergewöhnliche Lösung“ |werk=DiePresse.com |datum=2011-04-19 |zugriff=2016-03-10}}</ref><ref name="BioParl">{{Internetquelle |url=https://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_65321/index.shtml |titel=Biografie von Sebastian Kurz |werk=parlament.gv.at |zugriff=2016-03-10}}</ref>  


 
=== Integrationsstaatssekretär 2011-2017 ===
=== Integrationsstaatssekretär (2011 bis 2013) ===
Kurz hob die Einbeziehung von Religionen und den Dialog mit Religionsgemeinschaften als bedeutsam für die Integration hervor.<ref>Astrid Mattes: ''Towards a universal religion? Symbolic boundaries in Austrian immigrant integration policies.'' In:
Kurz hob die Einbeziehung von Religionen und den Dialog mit Religionsgemeinschaften als bedeutsam für die Integration hervor.<ref>Astrid Mattes: ''Towards a universal religion? Symbolic boundaries in Austrian immigrant integration policies.'' In:
Kurt Appel, Isabella Guanzini (Hrsg.): ''Europa mit oder ohne Religion.'' Vienna University Press bei V&R unipress, S. 233.</ref> In den ersten Monaten seiner Tätigkeit als Staatssekretär unterbreitete Kurz mehrere Vorschläge, z.&nbsp;B. ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr für Kinder mit Sprachdefiziten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wz_integration/politik_und_recht/85425_Zweites-verpflichtendes-Kindergartenjahr-angedacht.html |titel=Zweites verpflichtendes Kindergartenjahr angedacht|werk=[[Wiener Zeitung]] |datum=2011-06-15 |zugriff=2011-10-26}}</ref> <!-- Laut hier ( http://diepresse.com/home/innenpolitik/624772/Expertenrat-zur-Integration_Mehr-Sprachfoerderung ) wurden dieser Expertenrat für Integration, der diesen Bericht verfasst hat vom Innenministerium eingerichtet. Was Kurz damit außer dem Vorwort zu tun hat ist mir fraglich. (Ende Annmerkung) Anfang Juli 2011 legte er einen ''Integrationsbericht''<ref>[http://www.integrationsfonds.at/nap/integration_durch_leistung/ Integrationsbericht 2011]{{Toter Link|date=2017-05-15}}</ref> vor, einen, so Kurz, „Maßnahmenkatalog mit 20&nbsp;Vorschlägen, wie man eine schrittweise Verbesserung“ der Integration in Österreich erreichen könne.<ref>[[Der Standard]]: [http://derstandard.at/1308680541224/Integrationsbericht-20-Vorschlaege-aber-keine-Weltformel ''20 Vorschläge, aber „keine Weltformel“''], 6. Juli 2011</ref><ref>[[Tiroler Tageszeitung]]: [http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/Meinung/3009228-39/integration-als-nagelprobe-für-österreich.csp ''Integration als Nagelprobe für Österreich''], 7. Juli 2011</ref>--> 2011 entstand als gemeinsame Kampagne des Integrationsstaatssekretariats mit dem  [[Österreichischer Integrationsfonds|Österreichischen Integrationsfonds]] (ÖIF) und dem Unterrichtsministerium die Kampagne ''ZUSAMMEN:ÖSTERREICH''. Damit sollten die Identifikation von Zuwanderern mit der österreichischen [[Geographie Österreichs|Landschaft]]<!--Was ist eine 2Identifikation mit der Landschaft"?--> und [[Österreichische Kultur|Kultur]] gefördert und Werte wie [[Religionsfreiheit]] und [[Demokratie]] vermittelt werden. So genannte „Integrationsbotschafter“ wurden in Schulen geschickt, um mit Migranten über deren Identifikation mit dem Land Österreich zu diskutieren.<ref>[http://wien.orf.at/news/stories/2505427/ Stars als Migrationsbeauftragte],ORF Online, 13.10.2011</ref>
Kurt Appel, Isabella Guanzini (Hrsg.): ''Europa mit oder ohne Religion.'' Vienna University Press bei V&R unipress, S. 233.</ref> In den ersten Monaten seiner Tätigkeit als Staatssekretär unterbreitete Kurz mehrere Vorschläge, z.&nbsp;B. ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr für Kinder mit Sprachdefiziten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wz_integration/politik_und_recht/85425_Zweites-verpflichtendes-Kindergartenjahr-angedacht.html |titel=Zweites verpflichtendes Kindergartenjahr angedacht|werk=[[Wiener Zeitung]] |datum=2011-06-15 |zugriff=2011-10-26}}</ref> <!-- Laut hier ( http://diepresse.com/home/innenpolitik/624772/Expertenrat-zur-Integration_Mehr-Sprachfoerderung ) wurden dieser Expertenrat für Integration, der diesen Bericht verfasst hat vom Innenministerium eingerichtet. Was Kurz damit außer dem Vorwort zu tun hat ist mir fraglich. (Ende Annmerkung) Anfang Juli 2011 legte er einen ''Integrationsbericht''<ref>[http://www.integrationsfonds.at/nap/integration_durch_leistung/ Integrationsbericht 2011]{{Toter Link|date=2017-05-15}}</ref> vor, einen, so Kurz, „Maßnahmenkatalog mit 20&nbsp;Vorschlägen, wie man eine schrittweise Verbesserung“ der Integration in Österreich erreichen könne.<ref>[[Der Standard]]: [http://derstandard.at/1308680541224/Integrationsbericht-20-Vorschlaege-aber-keine-Weltformel ''20 Vorschläge, aber „keine Weltformel“''], 6. Juli 2011</ref><ref>[[Tiroler Tageszeitung]]: [http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/Meinung/3009228-39/integration-als-nagelprobe-für-österreich.csp ''Integration als Nagelprobe für Österreich''], 7. Juli 2011</ref>--> 2011 entstand als gemeinsame Kampagne des Integrationsstaatssekretariats mit dem  [[Österreichischer Integrationsfonds|Österreichischen Integrationsfonds]] (ÖIF) und dem Unterrichtsministerium die Kampagne ''ZUSAMMEN:ÖSTERREICH''. Damit sollten die Identifikation von Zuwanderern mit der österreichischen Landschaft und [[Österreichische Kultur|Kultur]] gefördert und Werte wie [[Religionsfreiheit]] und [[Demokratie]] vermittelt werden. So genannte „Integrationsbotschafter“ wurden in Schulen geschickt, um mit Migranten über deren Identifikation mit dem Land Österreich zu diskutieren.<ref>[http://wien.orf.at/news/stories/2505427/ Stars als Migrationsbeauftragte],ORF Online, 13.10.2011</ref>


Als Integrationsstaatssekretär startete er 2011 noch mit einem jährlichen Budget von 15 Millionen Euro. Dieses wurde bis 2017 auf 100 Millionen Euro erhöht. Dies ist vor allem auf einen großflächigen Ausbau an Deutschkursen gemeinsam mit dem Bundesministerium für Inneres und dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz zurückzuführen.<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Schnauder, Michael Völker |url=http://derstandard.at/2000034982057/Mehr-Geld-fuer-Sprach-und-Wertekurse |titel=Integration: Mehr Geld für Sprach- und Wertekurse |werk=Der Standard |datum=2016-04-05 |zugriff=2016-09-27}}</ref>
Als Integrationsstaatssekretär startete er 2011 noch mit einem jährlichen Budget von 15 Millionen Euro. Dieses wurde bis 2017 auf 100 Millionen Euro erhöht. Dies ist vor allem auf einen großflächigen Ausbau an Deutschkursen gemeinsam mit dem Bundesministerium für Inneres und dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz zurückzuführen.<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Schnauder, Michael Völker |url=http://derstandard.at/2000034982057/Mehr-Geld-fuer-Sprach-und-Wertekurse |titel=Integration: Mehr Geld für Sprach- und Wertekurse |werk=Der Standard |datum=2016-04-05 |zugriff=2016-09-27}}</ref>
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2013 war Kurz am Entwurf der Novelle zum Staatsbürgerschaftsgesetz beteiligt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.integration.at/news/reform_des_staatsbuergerschaftsgesetzes_vom_ministerrat_beschlossen/.csp |titel=Kurz: „Reform des Staatsbürgerschaftsgesetzes.“ |werk=[[Staatssekretariat für Integration]] |datum=2013-04-30 |zugriff=2013-05-06}}</ref><ref>[https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/module?gentics.am=Content&p.contentid=10007.79084 Staatsbürgerschaftsgesetz – beschlossene Änderungen] (Stand 30. Juli 2013)</ref>
2013 war Kurz am Entwurf der Novelle zum Staatsbürgerschaftsgesetz beteiligt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.integration.at/news/reform_des_staatsbuergerschaftsgesetzes_vom_ministerrat_beschlossen/.csp |titel=Kurz: „Reform des Staatsbürgerschaftsgesetzes.“ |werk=[[Staatssekretariat für Integration]] |datum=2013-04-30 |zugriff=2013-05-06}}</ref><ref>[https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/module?gentics.am=Content&p.contentid=10007.79084 Staatsbürgerschaftsgesetz – beschlossene Änderungen] (Stand 30. Juli 2013)</ref>


=== Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres (2013 bis heute) ===
=== Bundesminister 2013-2017 ===
[[Datei:Josipovic and Kurz 2013 (11464935435).jpg|mini|Kurz mit [[Ivo Josipović]] bei seinem ersten Auslandsbesuch als Außenminister in Kroatien (2013)]]
Nach der [[Nationalratswahl in Österreich 2013]] wurde Kurz im Dezember desselben Jahres als jüngster Außenminister (27 Jahre) in der österreichischen Geschichte<ref name="profil" /> von Bundespräsident [[Heinz Fischer]] angelobt.
Nach der [[Nationalratswahl in Österreich 2013|Nationalratswahl 2013]] übernahm Sebastian Kurz das Außenministerium von [[Michael Spindelegger]]. März 2014 wurde dem [[Ministerium#Portefeuille|Portefeuille]] seines Ministeriums auch der Bereich „Integration“ zugeschlagen. Als einen seiner persönlichen Arbeitsschwerpunkte bezeichnet er die Beziehungen zum Westbalkan, weshalb er seinen ersten Auslandsbesuch als Außenminister in Kroatien absolvierte.<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/1509904/Aussenminister-Kurz-absolviert-erste-Auslandreise |titel=Außenminister Kurz absolviert erste Auslandreise |werk=Die Presse |datum=2013-12-20 |zugriff=2017-05-23}}</ref> Ein gutes Verhältnis zu [[Israel]] sei ihm {{"|aus historischer Verantwortung}} und wegen einer positiven Zusammenarbeit der [[Israelitische Kultusgemeinde Wien|Israelitischen Kultusgemeinde]] im Integrationsbereich sehr wichtig.<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1385171848586/Aussenminister-Kurz-auf-Kurzbesuch-in-Kroatien |titel=Außenminister Kurz auf Kurzbesuch in Kroatien |werk=[[Der Standard]] |datum=2013-12-20 |zugriff=2013-12-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.heute.at/news/politik/art23660,967100 |titel=Kurz: ''Der Westbalkan ist meine Schwerpunktregion'' |werk=[[Heute (österreichische Zeitung)|Heute]] |datum=2013-12-17 |zugriff=2015-06-17}}</ref>
 
Er übernahm das Außenministerium von [[Michael Spindelegger]]. Zum 1. März 2014 wurde dem [[Ministerium#Portefeuille|Portefeuille]] seines Ministeriums auch der Bereich „Integration“ zugeschlagen und seitdem heißt es ''Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.profil.at/oesterreich/kabinett-faymann-ii-neue-regierung-amt-370713 |titel=Kabinett Faymann II: Neue Regierung offiziell im Amt |werk=Profil |datum=2013-12-16 |zugriff=2016-03-10}}</ref>Als einen seiner persönlichen Arbeitsschwerpunkte bezeichnet er die Beziehungen zum Westbalkan, weshalb er seinen ersten Auslandsbesuch als Außenminister in Kroatien absolvierte.<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/1509904/Aussenminister-Kurz-absolviert-erste-Auslandreise |titel=Außenminister Kurz absolviert erste Auslandreise |werk=Die Presse |datum=2013-12-20 |zugriff=2017-05-23}}</ref> Ein gutes Verhältnis zu [[Israel]] sei ihm {{"|aus historischer Verantwortung}} und wegen einer positiven Zusammenarbeit der [[Israelitische Kultusgemeinde Wien|Israelitischen Kultusgemeinde]] im Integrationsbereich sehr wichtig.<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1385171848586/Aussenminister-Kurz-auf-Kurzbesuch-in-Kroatien |titel=Außenminister Kurz auf Kurzbesuch in Kroatien |werk=[[Der Standard]] |datum=2013-12-20 |zugriff=2013-12-22}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.heute.at/news/politik/art23660,967100 |titel=Kurz: ''Der Westbalkan ist meine Schwerpunktregion'' |werk=[[Heute (österreichische Zeitung)|Heute]] |datum=2013-12-17 |zugriff=2015-06-17}}</ref>


Bei einem Besuch in Belgrad am 26.&nbsp;Februar 2014 bekräftigte er die weitere Unterstützung Österreichs für den [[Beitrittsverhandlungen Serbiens mit der Europäischen Union|Beitritt Serbiens in die Europäische Union]], auch wegen eines wirtschaftlichen und politischen Interesses Österreichs. Mit Serbiens Ministerpräsident [[Aleksandar Vučić]] sprach er auch über die weitere Zukunft von [[Bosnien]] und über die Beziehungen zwischen Österreich und Serbien im historischen Kontext.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.news.at/a/kurz-serbien-weg-eu-unterstuetzung |titel=Sebastian Kurz will Serbien auf dem Weg in die EU helfen |werk=News |datum=2014-04-26 |zugriff=2015-06-17}}</ref>
Bei einem Besuch in Belgrad am 26.&nbsp;Februar 2014 bekräftigte er die weitere Unterstützung Österreichs für den Beitritt [[Serbien]]s in die [[Europäische Union]], auch wegen eines wirtschaftlichen und politischen Interesses Österreichs. Mit Serbiens Ministerpräsident [[Aleksandar Vučić]] sprach er auch über die weitere Zukunft von [[Bosnien]] und über die Beziehungen zwischen Österreich und Serbien im historischen Kontext.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.news.at/a/kurz-serbien-weg-eu-unterstuetzung |titel=Sebastian Kurz will Serbien auf dem Weg in die EU helfen |werk=News |datum=2014-04-26 |zugriff=2015-06-17}}</ref>


Im Juni 2014 traf er in Wien den türkischen Ministerpräsidenten [[Recep Tayyip Erdoğan|Erdoğan]], der im Rahmen seines Wahlkampfes angereist war. Im Vorfeld kritisierte Kurz, dass Erdogan {{"|türkischen Wahlkampf in unser Land getragen und für Unruhe gesorgt habe. Respekt vor dem Gastland sieht eindeutig anders aus}}.<ref>{{Internetquelle |url=http://kurier.at/politik/inland/nach-wahl-rede-aussenminister-kurz-traf-tuerkischen-premier-erdogan-schaedlich-fuer-die-integration/71.208.978 |titel=Kurz traf Erdogan: ''Schädlich für die Integration'' |werk=Kurier |datum=2014-06-20 |zugriff=2015-06-17}}</ref>
Im Juni 2014 traf er in Wien den türkischen Ministerpräsidenten [[Recep Tayyip Erdoğan|Erdoğan]], der im Rahmen seines Wahlkampfes angereist war. Im Vorfeld kritisierte Kurz, dass Erdogan {{"|türkischen Wahlkampf in unser Land getragen und für Unruhe gesorgt habe. Respekt vor dem Gastland sieht eindeutig anders aus}}.<ref>{{Internetquelle |url=http://kurier.at/politik/inland/nach-wahl-rede-aussenminister-kurz-traf-tuerkischen-premier-erdogan-schaedlich-fuer-die-integration/71.208.978 |titel=Kurz traf Erdogan: ''Schädlich für die Integration'' |werk=Kurier |datum=2014-06-20 |zugriff=2015-06-17}}</ref>
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Im Juni 2015 schlug Kurz vor, die Familienbeihilfe für in Österreich arbeitende EU-Bürger, deren Kinder im Herkunftsland leben, auf das Preisniveau des Herkunftslandes anzugleichen. Zuwanderer aus anderen EU-Staaten sollten zudem erst ein paar Jahre in das österreichische Sozialsystem eingezahlt haben, bevor sie in Österreich anspruchsberechtigt werden. Die SPÖ sprach sich gegen die Pläne aus, erklärte aber, dass es bei der Familienbeihilfe Missbrauch gebe, der besser kontrolliert werden müsse. Die [[FPÖ]] begrüßte die Vorschläge. Die [[Die Grünen – Die Grüne Alternative|Grünen]] warfen Kurz und der ÖVP vor, „die Hasspolitik der FPÖ“ zu übernehmen.<ref>{{Internetquelle |url=http://kurier.at/politik/inland/sozialleistungen-fpoe-sieht-kurz-auf-ihren-kurs-umschwenken/136.028.930 |titel=Sozialleistungen: FPÖ sieht Kurz auf ihren Kurs umschwenken |werk=Kurier |datum=2015-06-14 |zugriff=2015-06-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://kurier.at/politik/inland/kurz-will-sozialgeld-fuer-zuwanderer-nicht-mehr-sofort-zahlen/135.365.992 |titel=Kurz will Sozialgeld für Ausländer nicht sofort zahlen |werk=Kurier |datum=2015-06-10 |zugriff=2015-06-17}}</ref> Ende Juni 2015 präsentierte er seine Pläne, wonach Österreich seine Botschaften in Malta, Lettland, Litauen und Estland bis Herbst 2018 schließen wird. Gleichzeitig sollen neue Botschaften in Weißrussland, Moldau, Georgien, Katar und Singapur eröffnet werden. In China wird ein zusätzliches Generalkonsulat eröffnet. Einsparungen sollen sich durch den Verkauf von nicht mehr benötigten Immobilien und der Zusammenlegung von Vertretungen ergeben.<ref>{{Internetquelle|url=https://kurier.at/politik/ausland/minister-sebastian-kurz-stellt-neue-schwerpunkte-im-aussenamt-vor-botschaften-schliessen-und-eroeffnen/138.444.333|titel=Kurz: Botschaften schließen und eröffnen|datum=2015-06-26|autor=Andreas Schwarz|zugriff=2017-08-11}}</ref>
Im Juni 2015 schlug Kurz vor, die Familienbeihilfe für in Österreich arbeitende EU-Bürger, deren Kinder im Herkunftsland leben, auf das Preisniveau des Herkunftslandes anzugleichen. Zuwanderer aus anderen EU-Staaten sollten zudem erst ein paar Jahre in das österreichische Sozialsystem eingezahlt haben, bevor sie in Österreich anspruchsberechtigt werden. Die SPÖ sprach sich gegen die Pläne aus, erklärte aber, dass es bei der Familienbeihilfe Missbrauch gebe, der besser kontrolliert werden müsse. Die [[FPÖ]] begrüßte die Vorschläge. Die [[Die Grünen – Die Grüne Alternative|Grünen]] warfen Kurz und der ÖVP vor, „die Hasspolitik der FPÖ“ zu übernehmen.<ref>{{Internetquelle |url=http://kurier.at/politik/inland/sozialleistungen-fpoe-sieht-kurz-auf-ihren-kurs-umschwenken/136.028.930 |titel=Sozialleistungen: FPÖ sieht Kurz auf ihren Kurs umschwenken |werk=Kurier |datum=2015-06-14 |zugriff=2015-06-17}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://kurier.at/politik/inland/kurz-will-sozialgeld-fuer-zuwanderer-nicht-mehr-sofort-zahlen/135.365.992 |titel=Kurz will Sozialgeld für Ausländer nicht sofort zahlen |werk=Kurier |datum=2015-06-10 |zugriff=2015-06-17}}</ref> Ende Juni 2015 präsentierte er seine Pläne, wonach Österreich seine Botschaften in Malta, Lettland, Litauen und Estland bis Herbst 2018 schließen wird. Gleichzeitig sollen neue Botschaften in Weißrussland, Moldau, Georgien, Katar und Singapur eröffnet werden. In China wird ein zusätzliches Generalkonsulat eröffnet. Einsparungen sollen sich durch den Verkauf von nicht mehr benötigten Immobilien und der Zusammenlegung von Vertretungen ergeben.<ref>{{Internetquelle|url=https://kurier.at/politik/ausland/minister-sebastian-kurz-stellt-neue-schwerpunkte-im-aussenamt-vor-botschaften-schliessen-und-eroeffnen/138.444.333|titel=Kurz: Botschaften schließen und eröffnen|datum=2015-06-26|autor=Andreas Schwarz|zugriff=2017-08-11}}</ref>


Kurz beauftragte [[Ednan Aslan]] ein [[Ednan Aslan#Studie zu islamischen Kindergärten|Forschungsprojekt über islamische Kindergärten in Wien]] zu starten. Die Vorstudie kam zum Schluss, dass es Missstände wie [[Salafismus|salafistische]] Tendenzen und Verbreitung islamistischer Ideologie gebe. Infolge dessen wurde zwischen der Stadt Wien und dem Integrationsministerium vereinbart, eine flächendeckende wissenschaftliche Studie zu erstellen.<ref>{{Internetquelle |autor=Meret Baumann |url=https://www.nzz.ch/international/islamismus-im-kindergarten-1.18704246 |titel=Islamisten unterwandern Kindergärten |werk=[[Neue Zürcher Zeitung]] |datum=2016-03-01 |zugriff=2017-04-15}}</ref> Außerdem wurden von der Stadt Wien die Kontrollen in Kindergärten verstärkt.<ref>{{Internetquelle |autor=Erich Kocina |url=http://diepresse.com/home/panorama/wien/4884927/Islam_Mehr-Kontrollen-fuer-Kindergaerten |titel=Islam: Mehr Kontrollen für Kindergärten |werk=Die Presse |datum=2015-10-12 |zugriff=2017-05-14}}</ref> Laut einem Bericht der Wochenzeitung [[Falter (Wochenzeitung)|Falter]] hat ''„die Integrationsabteilung des Kurz-Ministeriums, so zeigt der Korrekturmodus der Word-Files, hat eine wichtige wissenschaftliche Arbeit an vielen Stellen inhaltlich und nicht nur formal verändert, damit sie politisch besser zu einem der dominierenden Wahlkampfthemen von Minister Kurz passt“''. Aslan betonte, dass er zu der veröffentlichten Studie stehe,<ref>{{Internetquelle |url=https://kurier.at/politik/inland/kurz-beamte-sollen-kindergartenstudie-umgeschrieben-haben/273.291.071 |titel=Kurz' Beamte sollen Kindergartenstudie umgeschrieben haben |werk=Kurier |datum=2017-07-04 |zugriff=2017-07-04}}</ref> nachdem er zuvor noch angegeben hatte, nichts von den Änderungen zu wissen.<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/panorama/wien/5247221/KindergartenStudie_Vertrauen-in-Aslan-nicht-grenzenlos |titel=Kindergarten-Studie: Vertrauen in Aslan „nicht grenzenlos“ |zugriff=2017-07-28}}</ref> Im Juni 2017 forderte Kurz die Schließung islamischer Kindergärten, da diese sprachlich und kulturell von der Mehrheitsgesellschaft abgeschottet seien. Der Wiener Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) erklärte hierzu: „Ich bin der Meinung, Politik soll Probleme lösen und nicht erfinden“ und forderte Kurz auf, konkrete Problemfälle zu benennen.<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/bildung/5238861/IslamKindergaerten_Wien-wirft-Kurz-Erfinden-von-Problemen-vor |titel=Islam-Kindergärten: Stadt Wien wirft Kurz „Erfinden von Problemen“ vor |werk=diepresse.com |datum=2017-06-17 |zugriff=2017-06-22}}</ref>
Kurz beauftragte [[Ednan Aslan]] ein Forschungsprojekt über islamische Kindergärten in Wien zu starten. Die Vorstudie kam zum Schluss, dass es Missstände wie [[Salafismus|salafistische]] Tendenzen und Verbreitung islamistischer Ideologie gebe. Infolge dessen wurde zwischen der Stadt Wien und dem Integrationsministerium vereinbart, eine flächendeckende wissenschaftliche Studie zu erstellen.<ref>{{Internetquelle |autor=Meret Baumann |url=https://www.nzz.ch/international/islamismus-im-kindergarten-1.18704246 |titel=Islamisten unterwandern Kindergärten |werk=[[Neue Zürcher Zeitung]] |datum=2016-03-01 |zugriff=2017-04-15}}</ref> Außerdem wurden von der Stadt Wien die Kontrollen in Kindergärten verstärkt.<ref>{{Internetquelle |autor=Erich Kocina |url=http://diepresse.com/home/panorama/wien/4884927/Islam_Mehr-Kontrollen-fuer-Kindergaerten |titel=Islam: Mehr Kontrollen für Kindergärten |werk=Die Presse |datum=2015-10-12 |zugriff=2017-05-14}}</ref> Die Wochenzeitung [[Falter (Wochenzeitung)|Falter]] berichtete: „die Integrationsabteilung des Kurz-Ministeriums, so zeigt der Korrekturmodus der Word-Files, hat eine wichtige wissenschaftliche Arbeit an vielen Stellen inhaltlich und nicht nur formal verändert, damit sie politisch besser zu einem der dominierenden Wahlkampfthemen von Minister Kurz passt“. Aslan betonte, dass er zu der veröffentlichten Studie stehe,<ref>{{Internetquelle |url=https://kurier.at/politik/inland/kurz-beamte-sollen-kindergartenstudie-umgeschrieben-haben/273.291.071 |titel=Kurz' Beamte sollen Kindergartenstudie umgeschrieben haben |werk=Kurier |datum=2017-07-04 |zugriff=2017-07-04}}</ref> nachdem er zuvor noch angegeben hatte, nichts von den Änderungen zu wissen.<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/panorama/wien/5247221/KindergartenStudie_Vertrauen-in-Aslan-nicht-grenzenlos |titel=Kindergarten-Studie: Vertrauen in Aslan „nicht grenzenlos“ |zugriff=2017-07-28}}</ref> Im Juni 2017 forderte Kurz die Schließung islamischer Kindergärten, da diese sprachlich und kulturell von der Mehrheitsgesellschaft abgeschottet seien. Der Wiener Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) erklärte hierzu: „Ich bin der Meinung, Politik soll Probleme lösen und nicht erfinden“ und forderte Kurz auf, konkrete Problemfälle zu benennen.<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/bildung/5238861/IslamKindergaerten_Wien-wirft-Kurz-Erfinden-von-Problemen-vor |titel=Islam-Kindergärten: Stadt Wien wirft Kurz „Erfinden von Problemen“ vor |werk=diepresse.com |datum=2017-06-17 |zugriff=2017-06-22}}</ref>
 
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Im Februar 2016 nahm Kurz mit der Innenministerin [[Johanna Mikl-Leitner]] als Vertreter Österreichs an der in Wien stattfindenden [[Westbalkan-Konferenz#Konferenz Februar 2016 in Wien|Westbalkan-Konferenz]] teil.<ref>[http://www.nachrichten.at/nachrichten/ticker/Mikl-Leitner-und-Kurz-eroeffneten-Westbalkankonferenz;art449,2159782 Mikl-Leitner und Kurz eröffneten Westbalkankonferenz], Oberösterreichische Nachrichten, 24. Februar 2016</ref>
Im Februar 2016 nahm Kurz mit der Innenministerin [[Johanna Mikl-Leitner]] als Vertreter Österreichs an der in Wien stattfindenden [[Westbalkan-Konferenz#Konferenz Februar 2016 in Wien|Westbalkan-Konferenz]] teil.<ref>[http://www.nachrichten.at/nachrichten/ticker/Mikl-Leitner-und-Kurz-eroeffneten-Westbalkankonferenz;art449,2159782 Mikl-Leitner und Kurz eröffneten Westbalkankonferenz], Oberösterreichische Nachrichten, 24. Februar 2016</ref>
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Das vom Integrationsministerium präsentierte Anerkennungs- und Bewertungsgesetz wurde im Juli 2016 beschlossen. Damit sollte die Anerkennung von im Ausland erworbener Qualifikationen, etwa auch die Übertragung von Bildungszertifikaten, vereinfacht werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.integrationsfonds.at/monitor/detail/article/neues-anerkennungs-und-bewertungsgesetz/ |titel=Neues Anerkennungs- und Bewertungsgesetz |werk=Österreichischer Integrationsfonds |zugriff=2016-09-27}}</ref><ref>[https://www.bmeia.gv.at/das-ministerium/presse/aussendungen/2016/07/ab-sofort-in-kraft-anerkennungsgesetz-fuer-im-ausland-erworbene-qualifikationen/ Ab sofort in Kraft: Anerkennungsgesetz für im Ausland erworbene Qualifikationen], auf bmeia.gv.at. Abgerufen am 14. Mai 2017</ref>
Das vom Integrationsministerium präsentierte Anerkennungs- und Bewertungsgesetz wurde im Juli 2016 beschlossen. Damit sollte die Anerkennung von im Ausland erworbener Qualifikationen, etwa auch die Übertragung von Bildungszertifikaten, vereinfacht werden.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.integrationsfonds.at/monitor/detail/article/neues-anerkennungs-und-bewertungsgesetz/ |titel=Neues Anerkennungs- und Bewertungsgesetz |werk=Österreichischer Integrationsfonds |zugriff=2016-09-27}}</ref><ref>[https://www.bmeia.gv.at/das-ministerium/presse/aussendungen/2016/07/ab-sofort-in-kraft-anerkennungsgesetz-fuer-im-ausland-erworbene-qualifikationen/ Ab sofort in Kraft: Anerkennungsgesetz für im Ausland erworbene Qualifikationen], auf bmeia.gv.at. Abgerufen am 14. Mai 2017</ref>


Während der Gedenkfeiern und Militärparaden zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] besuchte Kurz am 5.&nbsp;Mai 2015 zuerst [[Weißrussland]], dann den russischen Außenminister [[Sergei Wiktorowitsch Lawrow|Sergei Lawrow]] in Moskau und bezeichnete die Annektierung der Krim und die Unterstützung der ostukrainischen Separatisten als {{"|völkerrechtswidrig}}. Eine Aufweichung der EU-Sanktionen könne es ohne eine Verbesserung der Lage vor Ort und der Umsetzung des Abkommens [[Minsk&nbsp;II]] nicht geben. Aber Friede {{"|könne nicht gegen, sondern nur mit Russland gemacht werden}}. Das Blockdenken in Europa gehöre {{"|zurück in die Geschichtsbücher}}.<ref>{{Internetquelle |url=http://kurier.at/politik/ausland/sebastian-kurz-in-russland-harte-bandagen-in-moskau/128.803.763 |titel=Sebastian Kurz: Harte Bandagen in Moskau |zugriff=2015-06-17}}</ref> Im Juni 2016 griff er den zuvor vom deutschen Außenminister [[Frank-Walter Steinmeier]] aufgebrachten Vorschlag auf, im Gegenzug zu von Russland eingehaltenen Vereinbarungen aus dem Minsker Abkommen die Sanktionen schrittweise zurückzunehmen.<ref>[[Der Standard]]: [http://derstandard.at/2000039417246/Ende-der-Russlandsanktionen-rueckt-naeher ''Ende der Russland-Sanktionen rückt näher''], 20. Juni 2016</ref>
Während der Gedenkfeiern und Militärparaden zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] besuchte Kurz am 5.&nbsp;Mai 2015 zuerst [[Weißrussland]], dann den russischen Außenminister [[Sergei Lawrow]] in Moskau und bezeichnete die Annektierung der Krim und die Unterstützung der ostukrainischen Separatisten als {{"|völkerrechtswidrig}}. Eine Aufweichung der EU-Sanktionen könne es ohne eine Verbesserung der Lage vor Ort und der Umsetzung des Abkommens [[Minsk&nbsp;II]] nicht geben. Aber Friede {{"|könne nicht gegen, sondern nur mit Russland gemacht werden}}. Das Blockdenken in Europa gehöre {{"|zurück in die Geschichtsbücher}}.<ref>{{Internetquelle |url=http://kurier.at/politik/ausland/sebastian-kurz-in-russland-harte-bandagen-in-moskau/128.803.763 |titel=Sebastian Kurz: Harte Bandagen in Moskau |zugriff=2015-06-17}}</ref> Im Juni 2016 griff er den zuvor vom deutschen Außenminister [[Frank-Walter Steinmeier]] aufgebrachten Vorschlag auf, im Gegenzug zu von Russland eingehaltenen Vereinbarungen aus dem Minsker Abkommen die Sanktionen schrittweise zurückzunehmen.<ref>[[Der Standard]]: [http://derstandard.at/2000039417246/Ende-der-Russlandsanktionen-rueckt-naeher ''Ende der Russland-Sanktionen rückt näher''], 20. Juni 2016</ref>


Infolge der Flüchtlingskrise führte das Integrationsministerium Werte- und Orientierungskurse in allen Bundesländern ein.<ref>{{Internetquelle |url=http://orf.at/stories/2310525/ |titel=Integrationsplan: Wertekurse oder weniger Sozialhilfe |werk=ORF |datum=2015-11-19 |zugriff=2016-09-27}}</ref>
Infolge der Flüchtlingskrise führte das Integrationsministerium Werte- und Orientierungskurse in allen Bundesländern ein.<ref>{{Internetquelle |url=http://orf.at/stories/2310525/ |titel=Integrationsplan: Wertekurse oder weniger Sozialhilfe |werk=ORF |datum=2015-11-19 |zugriff=2016-09-27}}</ref>
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Im März 2017 kritisierte Kurz die Rettungsaktionen von Hilfsorganisationen als „[[Nichtregierungsorganisation|NGO]]-Wahnsinn“, da diese dazu führen würden, dass mehr Flüchtlinge im Mittelmeer sterben anstatt weniger. Wiederholt forderte Kurz, dass die im Mittelmeer geretteten Flüchtlinge nicht mehr auf das italienische Festland gebracht würden, sondern nach australischem Vorbild gestoppt und in Flüchtlingszentren außerhalb der EU zurückgestellt werden.<ref>{{Literatur|Titel=Kurz: "Der NGO-Wahnsinn muss beendet werden"|Sammelwerk=Die Presse|Online=http://diepresse.com/home/ausland/eu/5189256/Kurz_Der-NGOWahnsinn-muss-beendet-werden|Abruf=2017-08-30}}</ref> Unterstützt wurde er in seiner Kritik von der EU-Grenzschutzagentur [[Frontex]], während sie von den Hilfsorganisationen zurückgewiesen wurde.
Im März 2017 kritisierte Kurz die Rettungsaktionen von Hilfsorganisationen als „[[Nichtregierungsorganisation|NGO]]-Wahnsinn“, da diese dazu führen würden, dass mehr Flüchtlinge im Mittelmeer sterben anstatt weniger. Wiederholt forderte Kurz, dass die im Mittelmeer geretteten Flüchtlinge nicht mehr auf das italienische Festland gebracht würden, sondern nach australischem Vorbild gestoppt und in Flüchtlingszentren außerhalb der EU zurückgestellt werden.<ref>{{Literatur|Titel=Kurz: "Der NGO-Wahnsinn muss beendet werden"|Sammelwerk=Die Presse|Online=http://diepresse.com/home/ausland/eu/5189256/Kurz_Der-NGOWahnsinn-muss-beendet-werden|Abruf=2017-08-30}}</ref> Unterstützt wurde er in seiner Kritik von der EU-Grenzschutzagentur [[Frontex]], während sie von den Hilfsorganisationen zurückgewiesen wurde.


Im März 2017 wurde das [[Integrationsgesetz (Österreich)|Integrationsgesetz]] im [[Ministerrat]] angenommen und im Mai 2017 im Nationalrat beschlossen. Es beinhaltet einen Rechtsanspruch auf einen Deutschkurs, zugleich Mitwirkungspflicht bei Sprach- und Wertekursen und verbietet das Verteilen von Ausgaben des Korans im öffentlichten Raum durch [[Salafisten]]. Ein Verbot der Vollverschleierung im öffentlichen Raum wurde im [[Anti-Gesichtsverhüllungsgesetz]] geregelt. Das Integrationsgesetz wurde entsprechend der Vorlage der Bundesregierung durch ein [[Integrationsjahrgesetz]] ergänzt. Die verpflichtende [[Frei-gemeinnützige Arbeit|gemeinnützige Arbeit]] von subsidiär Schutzberechtigten, Asylberechtigten und Asylwerbern mit guten Anerkennungschancen wurde im Integrationsjahrgesetz geregelt und wird als „Arbeitstrainings, die im Interesse des Gemeinwohls liegen“ bezeichnet. Die gemeinnützige Arbeit kann bis zu zwölf Monate dauern und wird von Zivildienst-Trägerorganisationen durchgeführt. Teilnehmer des Integrationsjahres erhalten auch eine „Integrationskarte“, die als eine Art Zeugnis dienen soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://kurier.at/politik/inland/einigung-auf-integrationsgesetz-inklusive-burkaverbot/254.832.287 |titel=Einigung auf Integrationsgesetz mit Burkaverbot |werk=Kurier |datum=2017-03-28 |zugriff=2017-05-15}}</ref><ref>[https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Begut/BEGUT_COO_2026_100_2_1339383/BEGUT_COO_2026_100_2_1339383.pdf Entwurf des Integrationsjahrgesetz–IJG], auf ris.bka.gv.at. Abgerufen am 16. Mai 2017</ref><ref>{{Internetquelle|url=https://kurier.at/politik/inland/neues-integrationsgesetz-bringt-burkaverbot-und-verpflichtendes-integrationsjahr/245.343.143|titel=Integrationsgesetz bringt Burkaverbot und verpflichtendes Integrationsjahr|werk=Kurier|datum=2017-02-07|zugriff=2017-05-16}}</ref>
Im März 2017 wurde das [[Integrationsgesetz (Österreich)|Integrationsgesetz]] im [[Ministerrat]] angenommen und im Mai 2017 im Nationalrat beschlossen. Es beinhaltet einen Rechtsanspruch auf einen Deutschkurs, zugleich Mitwirkungspflicht bei Sprach- und Wertekursen und verbietet das Verteilen von Ausgaben des Korans im öffentlichten Raum durch [[Salafisten]]. Ein Verbot der Vollverschleierung im öffentlichen Raum wurde im [[Anti-Gesichtsverhüllungsgesetz]] geregelt. Das Integrationsgesetz wurde entsprechend der Vorlage der Bundesregierung durch ein [[Integrationsjahrgesetz]] ergänzt. Die verpflichtende [[gemeinnützige Arbeit]] von subsidiär Schutzberechtigten, Asylberechtigten und Asylwerbern mit guten Anerkennungschancen wurde im Integrationsjahrgesetz geregelt und wird als „Arbeitstrainings, die im Interesse des Gemeinwohls liegen“ bezeichnet. Die gemeinnützige Arbeit kann bis zu zwölf Monate dauern und wird von Zivildienst-Trägerorganisationen durchgeführt. Teilnehmer des Integrationsjahres erhalten auch eine „Integrationskarte“, die als eine Art Zeugnis dienen soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://kurier.at/politik/inland/einigung-auf-integrationsgesetz-inklusive-burkaverbot/254.832.287 |titel=Einigung auf Integrationsgesetz mit Burkaverbot |werk=Kurier |datum=2017-03-28 |zugriff=2017-05-15}}</ref><ref>[https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Begut/BEGUT_COO_2026_100_2_1339383/BEGUT_COO_2026_100_2_1339383.pdf Entwurf des Integrationsjahrgesetz–IJG], auf ris.bka.gv.at. Abgerufen am 16. Mai 2017</ref><ref>{{Internetquelle|url=https://kurier.at/politik/inland/neues-integrationsgesetz-bringt-burkaverbot-und-verpflichtendes-integrationsjahr/245.343.143|titel=Integrationsgesetz bringt Burkaverbot und verpflichtendes Integrationsjahr|werk=Kurier|datum=2017-02-07|zugriff=2017-05-16}}</ref>


Im Mai 2017 wurde Kritik seitens der Integrationsbotschafter an Kurz’ Politik laut. Einer Befragung des Migranten-Magazin ''[[Bum Media]]'' zufolge sind zwei Drittel der Integrationsbotschafter nicht mit der Politik oder einzelnen Punkten seiner Politik einverstanden (allen voran das geforderte Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst). Selbiges Medium gab an, dass von den 350 vom Außenministerium angegebenen Integrationsbotschaftern nur 68 auf der Webseite aufzufinden waren.<ref>{{Internetquelle|url=http://bummedia.at/integrationsbotschafter-distanzieren-sich-von-minister-kurz/|titel=Integrationsbotschafter distanzieren sich von Minister Kurz|werk=Bum Media|datum=2017-05-08|zugriff=2017-06-02}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=https://www.profil.at/shortlist/oesterreich/kurz-integrationsbotschafter-kritik-8158332|titel=Integrationsbotschafter Sebastian Kurz als Hardliner|werk=Profil|datum=2017-05-24|zugriff=2017-06-02}}</ref>
Im Mai 2017 wurde Kritik seitens der Integrationsbotschafter an Kurz’ Politik laut. Einer Befragung des Migranten-Magazin ''[[Bum Media]]'' zufolge sind zwei Drittel der Integrationsbotschafter nicht mit der Politik oder einzelnen Punkten seiner Politik einverstanden (allen voran das geforderte Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst). Selbiges Medium gab an, dass von den 350 vom Außenministerium angegebenen Integrationsbotschaftern nur 68 auf der Webseite aufzufinden waren.<ref>{{Internetquelle|url=http://bummedia.at/integrationsbotschafter-distanzieren-sich-von-minister-kurz/|titel=Integrationsbotschafter distanzieren sich von Minister Kurz|werk=Bum Media|datum=2017-05-08|zugriff=2017-06-02}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=https://www.profil.at/shortlist/oesterreich/kurz-integrationsbotschafter-kritik-8158332|titel=Integrationsbotschafter Sebastian Kurz als Hardliner|werk=Profil|datum=2017-05-24|zugriff=2017-06-02}}</ref>
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Kurz hielt die jährlichen Ansprachen des Außenministers vor der Generalversammlung der [[Generalversammlung der Vereinten Nationen]] bzw. dem [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|UN-Sicherheitsrat]]<ref name="Metzger">{{Internetquelle |autor=Ida Metzger |url=https://kurier.at/politik/ausland/sebastian-kurz-der-islam-gehoert-zu-europa/121.995.499 |titel=Sebastian Kurz: „Der Islam gehört zu Europa“ |werk=Kurier |datum=2015-03-28 |zugriff=2017-05-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Christian Ultsch |url=http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/3876258/Sebastian-Kurz_In-New-Yorks-antiquierter-Artusrunde |titel=Sebastian Kurz: In New Yorks antiquierter Artusrunde |werk=Die Presse |datum=2014-09-27 |zugriff=2017-05-15}}</ref> und nahm am 28. April an der Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages teil.<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/2000015003569/Aussenminister-Kurz-als-humanitaerer-Kassandra-Rufer |titel=Atomwaffen: Kurz als humanitärer Kassandra-Rufer |zugriff=2015-06-18}}</ref> Er sprach sich dabei u.a. für nukleare Abrüstung und den Schutz verfolgter Christen aus.<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/2000044750494/Uno-Kurz-warnt-vor-Radikalismus-und-atomarer-Ruestung |titel=UN-Rede: Kurz warnt vor Islamismus und atomarer Rüstung |werk=Der Standard |datum=2016-09-22 |zugriff=2016-09-27}}</ref><ref name="Metzger" />
Kurz hielt die jährlichen Ansprachen des Außenministers vor der Generalversammlung der [[Generalversammlung der Vereinten Nationen]] bzw. dem [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|UN-Sicherheitsrat]]<ref name="Metzger">{{Internetquelle |autor=Ida Metzger |url=https://kurier.at/politik/ausland/sebastian-kurz-der-islam-gehoert-zu-europa/121.995.499 |titel=Sebastian Kurz: „Der Islam gehört zu Europa“ |werk=Kurier |datum=2015-03-28 |zugriff=2017-05-15}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Christian Ultsch |url=http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/3876258/Sebastian-Kurz_In-New-Yorks-antiquierter-Artusrunde |titel=Sebastian Kurz: In New Yorks antiquierter Artusrunde |werk=Die Presse |datum=2014-09-27 |zugriff=2017-05-15}}</ref> und nahm am 28. April an der Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages teil.<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/2000015003569/Aussenminister-Kurz-als-humanitaerer-Kassandra-Rufer |titel=Atomwaffen: Kurz als humanitärer Kassandra-Rufer |zugriff=2015-06-18}}</ref> Er sprach sich dabei u.a. für nukleare Abrüstung und den Schutz verfolgter Christen aus.<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/2000044750494/Uno-Kurz-warnt-vor-Radikalismus-und-atomarer-Ruestung |titel=UN-Rede: Kurz warnt vor Islamismus und atomarer Rüstung |werk=Der Standard |datum=2016-09-22 |zugriff=2016-09-27}}</ref><ref name="Metzger" />


[[Datei:Mauerbach2017.jpg|mini|Sebastian Kurz im Gespräch mit dem russischen Außenminister [[Sergei Lawrow]] beim OSZE-Gipfel in [[Mauerbach]] (2017)]]
Als österreichischer Außenminister übernahm Kurz im Jänner 2017 für ein Jahr den Vorsitz der [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa]] (OSZE).<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4613005/Osterreich-ubernimmt-2017-Vorsitz-der-OSZE- |titel=Österreich übernimmt 2017 Vorsitz der OSZE |datum=2014-12-05 |werk=Die Presse |zugriff=2016-09-27}}</ref> Der österreichische Vorsitz stand unter anderem aufgrund des anhaltenden [[Krieg in der Ukraine seit 2014|Ukraine-Konflikts]] und des daraus resultierten Ost-West-Konflikts unter schwierigen Bedingungen. Es mussten wichtige Personalentscheidungen getroffen werden, die auch unter dem letzten Vorsitz von Deutschland im Jahr 2016 wegen Uneinigkeiten der Teilnehmerstaaten nicht getroffen werden konnten.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.deutschlandfunk.de/osze-und-pressefreiheit-kritische-nachfragen-unerwuenscht.761.de.html?dram:article_id=373641|werk=Deutschlandfunk|titel=Kritische Nachfragen unerwünscht|datum=2016-12-10|autor=Christopher Ophoven|zugriff=2017-07-14}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://orf.at/stories/2371718/2371717/|titel=Übernahme zu heiklem Zeitpunkt|werk=ORF|datum=2017-01-01|zugriff=2017-07-14}}</ref> In den ersten Tagen in dieser Funktion besuchte er das umkämpfte Gebiet der Ost-Ukraine. Im Zusammenhang mit den EU-Sanktionen gegen Russland schlug er ein „System des Zug-um-Zug-Geschäfts“ vor. Eine schrittweise Aufhebung der Sanktionen im Gegenzug für Fortschritte im Ukraine-Konflikt könnte nämlich eine „positive Dynamik“ auslösen.<ref>{{Internetquelle |url=https://kurier.at/politik/ausland/osze-vorsitzender-sebastian-kurz-brauchen-mehr-aufmerksamkeit-fuer-ukraine-konflikt/239.074.129 |titel=OSZE-Vorsitzender Sebastian Kurz: „Brauchen mehr Aufmerksamkeit für Ukraine-Konflikt“ |datum=2017-01-03 |zugriff=2017-02-03}}</ref> Während es von der OSZE als Erfolg gewertet wurde, dass die OSZE-Beobachtungsmission in der Ostukraine verlängert werden konnte, gab es auch Kritik an der Themensetzung seiner Amtsführung, die Christian Nünlist zufolge als teils zu sehr an seinen persönlichen innenpolitischen Interessen in Österreich orientiert bewertet wurde.<ref>{{Internetquelle|url=http://orf.at/stories/2391508/|titel=Kritik an OSZE-Führung durch Kurz|autor=|hrsg=|werk=[[Österreichischer Rundfunk|ORF]]|datum=2017-05-15|sprache=|zugriff=2017-05-23}}</ref> Als Vorsitzender der OSZE lud Kurz am 11. Juli 2017 zu einem OSZE-Gipfel in [[Mauerbach]]. Dort gelang es, die seit Juni bestehende Blockade bei der Besetzung wichtiger Funktionen überraschend zu beenden. Der Durchbruch wurde als "sehr bedeutender Erfolg" des österreichischen OSZE-Vorsitzes gewertet.<ref>{{Internetquelle|url=http://derstandard.at/2000061088908/Diplomatisches-Spitzentreffen-in-Mauerbach|titel=OSZE-Treffen in Mauerbach: Österreich vermittelt Einigung auf neuen Generalsekretär|autor=|hrsg=|werk=|datum=2017-07-11|sprache=|zugriff=2017-07-11}}</ref>
Als österreichischer Außenminister übernahm Kurz im Jänner 2017 für ein Jahr den Vorsitz der [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa]] (OSZE).<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4613005/Osterreich-ubernimmt-2017-Vorsitz-der-OSZE- |titel=Österreich übernimmt 2017 Vorsitz der OSZE |datum=2014-12-05 |werk=Die Presse |zugriff=2016-09-27}}</ref> Der österreichische Vorsitz stand unter anderem aufgrund des anhaltenden [[Krieg in der Ukraine seit 2014|Ukraine-Konflikts]] und des daraus resultierten Ost-West-Konflikts unter schwierigen Bedingungen. Es mussten wichtige Personalentscheidungen getroffen werden, die auch unter dem letzten Vorsitz von Deutschland im Jahr 2016 wegen Uneinigkeiten der Teilnehmerstaaten nicht getroffen werden konnten.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.deutschlandfunk.de/osze-und-pressefreiheit-kritische-nachfragen-unerwuenscht.761.de.html?dram:article_id=373641|werk=Deutschlandfunk|titel=Kritische Nachfragen unerwünscht|datum=2016-12-10|autor=Christopher Ophoven|zugriff=2017-07-14}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://orf.at/stories/2371718/2371717/|titel=Übernahme zu heiklem Zeitpunkt|werk=ORF|datum=2017-01-01|zugriff=2017-07-14}}</ref> In den ersten Tagen in dieser Funktion besuchte er das umkämpfte Gebiet der Ost-Ukraine. Im Zusammenhang mit den EU-Sanktionen gegen Russland schlug er ein „System des Zug-um-Zug-Geschäfts“ vor. Eine schrittweise Aufhebung der Sanktionen im Gegenzug für Fortschritte im Ukraine-Konflikt könnte nämlich eine „positive Dynamik“ auslösen.<ref>{{Internetquelle |url=https://kurier.at/politik/ausland/osze-vorsitzender-sebastian-kurz-brauchen-mehr-aufmerksamkeit-fuer-ukraine-konflikt/239.074.129 |titel=OSZE-Vorsitzender Sebastian Kurz: „Brauchen mehr Aufmerksamkeit für Ukraine-Konflikt“ |datum=2017-01-03 |zugriff=2017-02-03}}</ref> Während es von der OSZE als Erfolg gewertet wurde, dass die OSZE-Beobachtungsmission in der Ostukraine verlängert werden konnte, gab es auch Kritik an der Themensetzung seiner Amtsführung, die Christian Nünlist zufolge als teils zu sehr an seinen persönlichen innenpolitischen Interessen in Österreich orientiert bewertet wurde.<ref>{{Internetquelle|url=http://orf.at/stories/2391508/|titel=Kritik an OSZE-Führung durch Kurz|autor=|hrsg=|werk=[[Österreichischer Rundfunk|ORF]]|datum=2017-05-15|sprache=|zugriff=2017-05-23}}</ref> Als Vorsitzender der OSZE lud Kurz am 11. Juli 2017 zu einem OSZE-Gipfel in [[Mauerbach]]. Dort gelang es, die seit Juni bestehende Blockade bei der Besetzung wichtiger Funktionen überraschend zu beenden. Der Durchbruch wurde als "sehr bedeutender Erfolg" des österreichischen OSZE-Vorsitzes gewertet.<ref>{{Internetquelle|url=http://derstandard.at/2000061088908/Diplomatisches-Spitzentreffen-in-Mauerbach|titel=OSZE-Treffen in Mauerbach: Österreich vermittelt Einigung auf neuen Generalsekretär|autor=|hrsg=|werk=|datum=2017-07-11|sprache=|zugriff=2017-07-11}}</ref>


=== Schließung der Balkanroute ===
Die von Sebastian Kurz selbst in den Medien verbreitete Darstellung nach der [[Flüchtlingskrise in Europa ab 2015]] widerspricht den Fakten und wurde auch kritisiert.<ref>https://kurier.at/politik/inland/wahl/faktencheck-wer-hat-die-balkanroute-geschlossen/274.540.009</ref><ref>https://www.zeit.de/politik/ausland/2017-06/sebastian-kurz-migration-mittelmeer-vertragsverletzungsverfahren-fluechtlinge</ref> Kurz ließ seine Entscheidung zur Schließung der [[Balkanroute]] wie folgt beschreiben: „Im Februar 2016 wurde die Balkanroute, auf Initiative von Sebastian Kurz, geschlossen. Anfangs wurde er heftig dafür kritisiert, jetzt zeigt sich, dass der Zustrom dadurch massiv reduziert werden konnte.<ref>https://www.sebastian-kurz.at/magazin/rueckblick-zur-schliessung-der-balkanroute</ref> Diese Version stellt er auch auf [[Youtube]] vor.<ref>https://www.youtube.com/watch?v=8OdfnfFxIc0</ref> Dem Diagramm in der Wochenzeitung [[Die Zeit]] ist jedoch zu entnehmen, dass die Schließung der Balkanroute zu einem Zeitpunkt erfolgte, bei dem die Zuwanderung auf dem Niveau von 2014 war.<ref>http://interactive.zeit.de/2016/fluechtlingszahlen/easy_diagramm660px.png </ref> Der Rückgang hat also möglicherweise nichts mit der Schließung zu tun.
Die in den Medien verbreitete Darstellung der Handlungen widersprechen den Fakten die die renommierte Zeitung "Die Zeit" ermittelt hat. Zitat Kurz: "Im Februar 2016 wurde die Balkanroute, auf Initiative von Sebastian Kurz, geschlossen. Anfangs wurde er heftig dafür kritisiert, jetzt zeigt sich, dass der Zustrom dadurch massiv reduziert werden konnte."<ref>https://www.sebastian-kurz.at/magazin/rueckblick-zur-schliessung-der-balkanroute </ref> Ein Diagramm zeigt das Bild anders.<ref> http://interactive.zeit.de/2016/fluechtlingszahlen/easy_diagramm660px.png </ref> Dem Diagramm ist zu entnehmen, dass die Schließung der Balkanroute zu einem Zeitpunkt erfolgte bei dem die Zuwanderung auf dem Niveau von 2014 war. Der Rückgang hat laut erhobenen Fakten nichts mit der Schließung zu tun.
 
== Bundeskanzler ==
{{Navigationsleiste Kabinett Kurz I}}


=== Bundesparteiobmann der Österreichischen Volkspartei ===
== Rolle in der Österreichischen Volkspartei ==
Schon während der Obmannschaft [[Reinhold Mitterlehner]]s galt es in der Partei und in den Medien seit längerer Zeit als wahrscheinlich, dass Kurz noch vor der [[Nationalratswahl in Österreich 2017|Wahl zum 26. Nationalrat]] die Partei übernehmen und als Spitzenkandidat der ÖVP antreten würde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.profil.at/oesterreich/oevp-warum-obmanndebatte-7577244 |titel=ÖVP: Warum die Obmanndebatte diesmal ganz anders abläuft |autor=Gernot Bauer |werk=[[profil (Zeitschrift)|profil]] |datum=2016-09-20 |zugriff=2017-05-15}}</ref> Die Tageszeitung [[Kurier (Tageszeitung)|Kurier]] spekulierte schon im Jahr 2014 über einen allfälligen Spitzenkandidaten Kurz für die nächste Wahl.<ref>{{Internetquelle|url=https://kurier.at/politik/inland/oevp-varianten-fuer-eine-spindelegger-nachfolge/57.684.123|titel=ÖVP-Varianten für eine Spindelegger-Nachfolge|werk=Kurier|datum=2014-03-26|autor=Daniela Kittner|zugriff=2017-08-11}}</ref> Am 10. Mai 2017 kündigte Mitterlehner seinen Rücktritt sowohl von seinen Regierungsämtern als Minister und [[Vizekanzler (Österreich)|Vizekanzler]], wie auch als [[Bundesparteiobmann]] an. Der Parteivorstand der ÖVP bestimmte Kurz daraufhin am 14. Mai zum designierten Bundesparteiobmann. Die Nachfolge Mitterlehners auch in der Funktion des Vizekanzlers anzutreten lehnte er ab.<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/innenpolitik/5218324/Oesterreich-waehlt-Anfang-Oktober |titel=Österreich wählt Anfang Oktober |werk=Die Presse |datum=2017-05-15 |zugriff=2017-05-15}}</ref> Im Vorfeld der Bestellung zum Parteiobmann stellte er dem Bundesvorstand der ÖVP sieben Bedingungen,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tt.com/politik/innenpolitik/12975837-91/die-sieben-bedingungen-des-sebastian-kurz.csp |werk=Tiroler Tageszeitung |datum=2017-05-13 |zugriff=2017-05-14 |titel=Eigene Liste für Wahl: Die sieben Bedingungen des Sebastian Kurz}}</ref> die allerdings bereits teilweise vor seiner Bestellung beschlossen und einige schon statutarisch verankert worden waren. Informell vereinbarte Neuerungen sind innerhalb der ÖVP ein verlangtes Vetorecht des ÖVP-Obmanns gegen Kandidatenlisten auf Bundesebene der Landesorganisationen und die alleinige Entscheidungsbefugnis über die Erstellung der Bundesliste.<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/2000057728466/Was-Kurz-von-OeVP-fordert-steht-schon-im-Statut |titel=Was Kurz von der ÖVP fordert, steht schon im Statut |werk=Der Standard |datum=2017-05-16 |zugriff=2017-05-16}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.profil.at/oesterreich/liste-sebastian-kurz-die-neue-oevp-8141791|titel=So soll die „Liste Sebastian Kurz – die neue Volkspartei“ funktionieren|werk=profil|datum=2017-05-15|zugriff=2017-05-16}}</ref> Der [[Falter (Wochenzeitung)|Falter]] berichtete, dass Kurz bereits vor der Übernahme der Partei bei Industriellen „vorgefühlt“ habe, ob diese seine Wahlkampagne finanziell unterstützen würden. Es wären bereits mehrere Millionen Euro informell zugesagt worden.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.falter.at/archiv/wp/der-kurzkrimi|titel=Der Kurzkrimi|werk=Falter|datum=2017-05-16|zugriff=2017-06-04}}</ref>
Schon während der Obmannschaft [[Reinhold Mitterlehner]]s galt es in der Partei und in den Medien seit längerer Zeit als wahrscheinlich, dass Kurz noch vor der [[Nationalratswahl in Österreich 2017|Wahl zum 26. Nationalrat]] die Partei übernehmen und als Spitzenkandidat der ÖVP antreten würde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.profil.at/oesterreich/oevp-warum-obmanndebatte-7577244 |titel=ÖVP: Warum die Obmanndebatte diesmal ganz anders abläuft |autor=Gernot Bauer |werk=[[profil (Zeitschrift)|profil]] |datum=2016-09-20 |zugriff=2017-05-15}}</ref> Die Tageszeitung [[Kurier (Tageszeitung)|Kurier]] spekulierte schon im Jahr 2014 über einen allfälligen Spitzenkandidaten Kurz für die nächste Wahl.<ref>{{Internetquelle|url=https://kurier.at/politik/inland/oevp-varianten-fuer-eine-spindelegger-nachfolge/57.684.123|titel=ÖVP-Varianten für eine Spindelegger-Nachfolge|werk=Kurier|datum=2014-03-26|autor=Daniela Kittner|zugriff=2017-08-11}}</ref> Von 2015 bis 2018 war Kurz Präsident der [[Politische Akademie der ÖVP|Politischen Akademie der ÖVP]]. Am 10. Mai 2017 kündigte Mitterlehner seinen Rücktritt sowohl von seinen Regierungsämtern als Minister und [[Vizekanzler (Österreich)|Vizekanzler]], wie auch als [[Bundesparteiobmann]] an. Der Parteivorstand der ÖVP bestimmte Kurz daraufhin am 14. Mai zum designierten Bundesparteiobmann. Die Nachfolge Mitterlehners auch in der Funktion des Vizekanzlers anzutreten lehnte er ab.<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/innenpolitik/5218324/Oesterreich-waehlt-Anfang-Oktober |titel=Österreich wählt Anfang Oktober |werk=Die Presse |datum=2017-05-15 |zugriff=2017-05-15}}</ref> Im Vorfeld der Bestellung zum Parteiobmann stellte er dem Bundesvorstand der ÖVP sieben Bedingungen,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tt.com/politik/innenpolitik/12975837-91/die-sieben-bedingungen-des-sebastian-kurz.csp |werk=Tiroler Tageszeitung |datum=2017-05-13 |zugriff=2017-05-14 |titel=Eigene Liste für Wahl: Die sieben Bedingungen des Sebastian Kurz}}</ref> die allerdings bereits teilweise vor seiner Bestellung beschlossen und einige schon statutarisch verankert worden waren. Informell vereinbarte Neuerungen sind innerhalb der ÖVP ein verlangtes Vetorecht des ÖVP-Obmanns gegen Kandidatenlisten auf Bundesebene der Landesorganisationen und die alleinige Entscheidungsbefugnis über die Erstellung der Bundesliste.<ref>{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/2000057728466/Was-Kurz-von-OeVP-fordert-steht-schon-im-Statut |titel=Was Kurz von der ÖVP fordert, steht schon im Statut |werk=Der Standard |datum=2017-05-16 |zugriff=2017-05-16}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.profil.at/oesterreich/liste-sebastian-kurz-die-neue-oevp-8141791|titel=So soll die „Liste Sebastian Kurz – die neue Volkspartei“ funktionieren|werk=profil|datum=2017-05-15|zugriff=2017-05-16}}</ref> Der [[Falter (Wochenzeitung)|Falter]] berichtete, dass Kurz bereits vor der Übernahme der Partei bei Industriellen „vorgefühlt“ habe, ob diese seine Wahlkampagne finanziell unterstützen würden. Es wären bereits mehrere Millionen Euro informell zugesagt worden.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.falter.at/archiv/wp/der-kurzkrimi|titel=Der Kurzkrimi|werk=Falter|datum=2017-05-16|zugriff=2017-06-04}}</ref>


Am 1. Juli 2017 wurde Kurz beim Bundesparteitag mit 98,7 Prozent der Delegiertenstimmen zum neuen ÖVP-Vorsitzenden gewählt. Damit erreichte er fast so viel Prozent wie sein Vorgänger, [[Reinhold Mitterlehner]], der 2014 99,1 Prozent der Stimmen bekam.<ref>{{Internetquelle|url=https://kurier.at/politik/inland/ein-oevp-parteitag-fuer-sebastian-kurz-und-seine-neue-volkspartei/272.785.679|titel=Kurz mit 98,7 Prozent zum Parteiobmann gewählt|werk=Kurier|datum=2017-07-01|zugriff=2017-07-03}}</ref>
Am 1. Juli 2017 wurde Kurz beim Bundesparteitag mit 98,7 Prozent der Delegiertenstimmen zum neuen ÖVP-Vorsitzenden gewählt. Damit erreichte er fast so viel Prozent wie sein Vorgänger Reinhold Mitterlehner, der 2014 99,1 Prozent der Stimmen bekam.<ref>{{Internetquelle|url=https://kurier.at/politik/inland/ein-oevp-parteitag-fuer-sebastian-kurz-und-seine-neue-volkspartei/272.785.679|titel=Kurz mit 98,7 Prozent zum Parteiobmann gewählt|werk=Kurier|datum=2017-07-01|zugriff=2017-07-03}}</ref> Den Rücktritt als Obmann der ÖVP erklärte Kurz fast zwei Monate nach seinem Rücktritt als Bundeskanzler, und zwar erst am 2. Dezember 2021, so dass er noch einen gewissen politischen Einfluss hatte.


== Rezeption ==
== Rezeption ==
 
[[Datei:Matthias Laurenz Gräff, "Bella gerant alii, tu felix Austria nube. Sebastian Kurz, Der Große Diktator, Opportunist, Putschist".jpg|thumb|Ölgemälde 2019 von [[Matthias Laurenz Gräff]]]]
Die [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] bewertete Kurz im Rahmen seines ersten offiziellen Besuches in der deutschen Hauptstadt [[Berlin]] als „höchst eloquent“, „prägnant“ und um „keine Antwort verlegen“.<ref>{{Internetquelle |url=http://kurier.at/politik/inland/aussenminister-in-deutschen-medien-sebastian-kurz-der-junge-metternich/46.313.665 |titel=Sebastian Kurz, der „junge Metternich“ |autor=Leila Al-Serori |werk=Kurier |datum=2014-01-16 |zugriff=2017-05-15}}</ref> Die [[Deutsche Presse-Agentur]] sah im Dezember 2014 Kurz als einen von {{"|sieben Gewinnern auf der politischen Weltbühne 2014}}.<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4608954/Ranking_Sebastian-Kurz-unter-Gewinnern-auf-der-Weltbuhne |titel=Ranking: Sebastian Kurz unter „Gewinnern auf der Weltbühne“ |werk=Die Presse |datum=2014-12-01 |zugriff=2017-05-15}} Weitere Genannte waren EU-Kommissionspräsident [[Jean-Claude Juncker]] und der indische Premierminister [[Narendra Modi]].</ref>
Die [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] bewertete Kurz im Rahmen seines ersten offiziellen Besuches in der deutschen Hauptstadt [[Berlin]] als „höchst eloquent“, „prägnant“ und um „keine Antwort verlegen“.<ref>{{Internetquelle |url=http://kurier.at/politik/inland/aussenminister-in-deutschen-medien-sebastian-kurz-der-junge-metternich/46.313.665 |titel=Sebastian Kurz, der „junge Metternich“ |autor=Leila Al-Serori |werk=Kurier |datum=2014-01-16 |zugriff=2017-05-15}}</ref> Die [[Deutsche Presse-Agentur]] sah im Dezember 2014 Kurz als einen von {{"|sieben Gewinnern auf der politischen Weltbühne 2014}}.<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/4608954/Ranking_Sebastian-Kurz-unter-Gewinnern-auf-der-Weltbuhne |titel=Ranking: Sebastian Kurz unter „Gewinnern auf der Weltbühne“ |werk=Die Presse |datum=2014-12-01 |zugriff=2017-05-15}} Weitere Genannte waren EU-Kommissionspräsident [[Jean-Claude Juncker]] und der indische Premierminister [[Narendra Modi]].</ref>


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Betont kritisch äußerte sich wiederholt der frühere tschechische Außenminister [[Karel Schwarzenberg]]. In einem [[Profil (Zeitschrift)|profil]]-Interview meinte er, Kurz sei „sein Erfolg doch etwas zu Kopf gestiegen“ und dass im österreichischen Außenministerium kein Interesse an einer Zusammenarbeit mit der [[Visegrád-Gruppe]] bestehe.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.profil.at/ausland/schwarzenberg-sein-erfolg-kurz-kopf-6259609 |werk=[[Profil (Zeitschrift)|profil]] |autor= |titel=Schwarzenberg: „Sein Erfolg ist Kurz zu Kopf gestiegen“ |datum=2015-12-12 |zugriff=2017-05-17}}</ref> Gegenüber der Tageszeitung [[Die Presse]] warf er ihm im Zusammenhang mit seiner Türkei-Haltung [[Populismus]] vor.<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5079726/Schwarzenberg_Leider-verfaellt-Kurz-dem-Populismus |werk=Die Presse |autor=Sebastian Swoboda, Christoph Cede, Hannes Jöbstl |titel=Schwarzenberg: „Leider verfällt Kurz dem Populismus“ |datum=2015-12-12 |zugriff=2017-05-17}}</ref> Der ehemalige [[Bündnis Zukunft Österreich|BZÖ]]-Politiker [[Stefan Petzner]] ist der Auffassung, dass Kurz kein Populist sei. Nicht jeden, der sich zu einem „kecken Sager hinreißen lässt“, dürfe man als solchen abstempeln. Populisten würden als Projektionsfläche von Ängsten dienen, diese aber nicht auflösen, sondern zum Stimmenfang verwenden. Nur [[Heinz-Christian Strache]] würde alle Merkmale eines Populisten in Österreich erfüllen.<ref>{{Internetquelle|url=https://kurier.at/politik/inland/kurz-ist-kein-populist/259.685.513|titel=Kurz ist kein Populist|werk=Kurier|autor=Ida Metzger|datum=2017-04-22|zugriff=2017-05-24}}</ref>
Betont kritisch äußerte sich wiederholt der frühere tschechische Außenminister [[Karel Schwarzenberg]]. In einem [[Profil (Zeitschrift)|profil]]-Interview meinte er, Kurz sei „sein Erfolg doch etwas zu Kopf gestiegen“ und dass im österreichischen Außenministerium kein Interesse an einer Zusammenarbeit mit der [[Visegrád-Gruppe]] bestehe.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.profil.at/ausland/schwarzenberg-sein-erfolg-kurz-kopf-6259609 |werk=[[Profil (Zeitschrift)|profil]] |autor= |titel=Schwarzenberg: „Sein Erfolg ist Kurz zu Kopf gestiegen“ |datum=2015-12-12 |zugriff=2017-05-17}}</ref> Gegenüber der Tageszeitung [[Die Presse]] warf er ihm im Zusammenhang mit seiner Türkei-Haltung [[Populismus]] vor.<ref>{{Internetquelle |url=http://diepresse.com/home/ausland/aussenpolitik/5079726/Schwarzenberg_Leider-verfaellt-Kurz-dem-Populismus |werk=Die Presse |autor=Sebastian Swoboda, Christoph Cede, Hannes Jöbstl |titel=Schwarzenberg: „Leider verfällt Kurz dem Populismus“ |datum=2015-12-12 |zugriff=2017-05-17}}</ref> Der ehemalige [[Bündnis Zukunft Österreich|BZÖ]]-Politiker [[Stefan Petzner]] ist der Auffassung, dass Kurz kein Populist sei. Nicht jeden, der sich zu einem „kecken Sager hinreißen lässt“, dürfe man als solchen abstempeln. Populisten würden als Projektionsfläche von Ängsten dienen, diese aber nicht auflösen, sondern zum Stimmenfang verwenden. Nur [[Heinz-Christian Strache]] würde alle Merkmale eines Populisten in Österreich erfüllen.<ref>{{Internetquelle|url=https://kurier.at/politik/inland/kurz-ist-kein-populist/259.685.513|titel=Kurz ist kein Populist|werk=Kurier|autor=Ida Metzger|datum=2017-04-22|zugriff=2017-05-24}}</ref>


Das US-amerikanische Nachrichtenmagazin [[Time]] listete Kurz im Jahr 2017 als einen von zehn „Next Generation Leaders“. Der „Staatsmann der neuen Art“ habe einen neuen Weg gefunden, um mit der [[Flüchtlingskrise in Europa ab 2015|Flüchtlingskrise]] umzugehen. Der „pragmatische Weg“ habe funktioniert und wurde von anderen europäischen Politikern übernommen.<ref>{{Internetquelle |url=http://time.com/collection-post/4684932/sebastion-kurz-next-generation-leaders/ |titel=A New Kind of Statesman |werk=[[Time]] |datum=2017-03-02 |zugriff=2017-03-06 |autor=Simon Shuster}}</ref>
Das US-amerikanische Nachrichtenmagazin [[Time Magazine|Time]] listete Kurz im Jahr 2017 als einen von zehn „Next Generation Leaders“. Der „Staatsmann der neuen Art“ habe einen neuen Weg gefunden, um mit der [[Flüchtlingskrise in Europa ab 2015|Flüchtlingskrise]] umzugehen. Der „pragmatische Weg“ habe funktioniert und wurde von anderen europäischen Politikern übernommen.<ref>{{Internetquelle |url=http://time.com/collection-post/4684932/sebastion-kurz-next-generation-leaders/ |titel=A New Kind of Statesman |werk=Time |datum=2017-03-02 |zugriff=2017-03-06 |autor=Simon Shuster}}</ref>
 
== Siehe auch ==
* [[Liste der Minister und Staatssekretäre für Europa (Österreich)]]
* [[Liste der Abgeordneten zum Österreichischen Nationalrat (XXV. Gesetzgebungsperiode)]]
* [[Liste der Abgeordneten zum Wiener Landtag und Mitglieder des Wiener Gemeinderats (19. Wahlperiode)]]


== Literatur ==
==Zitate==
* {{Munzinger|00000029810|Sebastian Kurz||in: ''Internationales Biographisches Archiv'' 03/2014 vom 14. Januar 2014}}
*"Eine Situation wie [[2015]] darf sich nicht wiederholen." (Gefunden auf welt.de am 29 Februar 2020)


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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{{Commonscat}}
* {{parlament-at|65321}}
* [https://www.oevp.at/Download/Lebenslauf-Kurz.pdf Sebastian Kurz], Lebenslauf bei der Österreichischen Volkspartei
* [https://www.bmeia.gv.at/das-ministerium/der-bundesminister/ Sebastian Kurz] beim [[Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres]]
* [https://www.oevp.at/Download/Lebenslauf-Kurz.pdf Sebastian Kurz] bei der [[Österreichische Volkspartei|Österreichischen Volkspartei]]
* [http://www.sebastian-kurz.at/ Persönliche Homepage von Sebastian Kurz]
* [http://www.sebastian-kurz.at/ Persönliche Homepage von Sebastian Kurz]
* [http://www.sebastian-kurz.at/magazin Politische Website von Sebastian Kurz]


== Einzelnachweise ==
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Bundeskanzler Kurz in New York am 21. September 2021

Sebastian Kurz (* 27. August 1986 in Wien) ist ein ehemaliger Politiker der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) und war von Jänner 2020 bis Oktober 2021 Bundeskanzler der Republik Österreich. Er war zuvor bereits von Dezember 2017 bis Mai 2019 Bundeskanzler in einer Koalition mit der FPÖ gewesen; ihm wurde aber im Gefolge der Ibiza-Affäre durch ein Misstrauensvotum des Nationalrates das Vertrauen versagt, worauf er durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen seines Amtes enthoben wurde.[1] Bei der Nationalratswahl am 29. September 2019 legte seine Partei - auf Kosten vor allem der FPÖ - an Stimmenzahl deutlich zu, so dass er sein Amt am 7. Januar 2020 - diesmal in einer Koalition mit den Grünen - wieder antreten konnte. Die Koalitionsverhandlungen dazu gehörten mit 100 Tagem zu den längsten für eine Bundesregierung der Zweiten Republik. Aufgrund von allenfalls mit Steuermitteln gekauften, für ihn positiven Meinungsumfrage-Ergebnissen und des nach dieser Aufdeckung entstandenen politischen Drucks trat Kurz dann am 9. Oktober 2021 vom Kanzleramt und in der Folge von allen Parteiämtern zurück. Seit 2022 arbeitet er bei Thiel Capital in den USA.

Von 2010 bis 2011 war er Mitglied im Wiener Gemeinderat und Landtag und 2013 Abgeordneter zum Nationalrat. Von 2011 bis 2013 war er Staatssekretär für Integration. Ab 2013 war er Außenminister, zunächst in der Bundesregierung unter Werner Faymann und seit 2016 unter Christian Kern, jeweils in einer Koalition von SPÖ und ÖVP.

Herkunft, Schulbildung und Studium

Sebastian Kurz ist der Sohn einer Lehrerin und eines Technikers.[2][3] Kurz wuchs im 12. Wiener Gemeindebezirk Meidling auf, wo er heute noch lebt.[4] Er besuchte von 1992 bis 1996 die Volksschule auf der Anton-Baumgartner-Straße in Wien-Liesing,[5] dann das Gymnasium Erlgasse[6] und legte dort im Jahr 2004 seine Matura mit Auszeichnung ab. Im Anschluss leistete er von 2004 bis 2005 seinen Wehrdienst beim österreichischen Bundesheer. Seit 2005 studierte Sebastian Kurz an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Juridicum Wien) Rechtswissenschaft, sein Studium beendete er jedoch nicht.[7][8][9] Zudem achtet Kurz sehr auf sein Äußeres und geht nach eigenen Angaben jeden Tag trainieren.

Politische Laufbahn

Kurz war seit 2003 Mitglied der Jungen Volkspartei (JVP).[10] Von 2008 bis 2012 war er Obmann der JVP Wien.[11] 2009 wurde er mit 99 Prozent der Delegiertenstimmen zum Bundesobmann der JVP gewählt, 2012 erhielt er bei seiner Wiederwahl 100 Prozent.[12] Ebenfalls war er von 2009 bis 2016 Landesparteiobmannstellvertreter der ÖVP Wien.[13] Als Obmann der JVP Wien startete er im Jugendwahlkampf zur Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien 2010 die Kampagne Schwarz macht geil und ließ ein Geilomobil durch Wien fahren.[14][15][16]

Von 2010 bis 2011 war er Abgeordneter zum Wiener Gemeinderat und Landtag, bevor er im Juni 2011 im Rahmen einer Kabinettsumbildung als neuer „Integrationsstaatssekretär“ des Bundesministeriums für Inneres vorgestellt wurde.[17][18]

Integrationsstaatssekretär 2011-2017

Kurz hob die Einbeziehung von Religionen und den Dialog mit Religionsgemeinschaften als bedeutsam für die Integration hervor.[19] In den ersten Monaten seiner Tätigkeit als Staatssekretär unterbreitete Kurz mehrere Vorschläge, z. B. ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr für Kinder mit Sprachdefiziten.[20] 2011 entstand als gemeinsame Kampagne des Integrationsstaatssekretariats mit dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) und dem Unterrichtsministerium die Kampagne ZUSAMMEN:ÖSTERREICH. Damit sollten die Identifikation von Zuwanderern mit der österreichischen Landschaft und Kultur gefördert und Werte wie Religionsfreiheit und Demokratie vermittelt werden. So genannte „Integrationsbotschafter“ wurden in Schulen geschickt, um mit Migranten über deren Identifikation mit dem Land Österreich zu diskutieren.[21]

Als Integrationsstaatssekretär startete er 2011 noch mit einem jährlichen Budget von 15 Millionen Euro. Dieses wurde bis 2017 auf 100 Millionen Euro erhöht. Dies ist vor allem auf einen großflächigen Ausbau an Deutschkursen gemeinsam mit dem Bundesministerium für Inneres und dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz zurückzuführen.[22]

2013 war Kurz am Entwurf der Novelle zum Staatsbürgerschaftsgesetz beteiligt.[23][24]

Bundesminister 2013-2017

Nach der Nationalratswahl in Österreich 2013 wurde Kurz im Dezember desselben Jahres als jüngster Außenminister (27 Jahre) in der österreichischen Geschichte[2] von Bundespräsident Heinz Fischer angelobt.

Er übernahm das Außenministerium von Michael Spindelegger. Zum 1. März 2014 wurde dem Portefeuille seines Ministeriums auch der Bereich „Integration“ zugeschlagen und seitdem heißt es Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres.[25]Als einen seiner persönlichen Arbeitsschwerpunkte bezeichnet er die Beziehungen zum Westbalkan, weshalb er seinen ersten Auslandsbesuch als Außenminister in Kroatien absolvierte.[26] Ein gutes Verhältnis zu Israel sei ihm „aus historischer Verantwortung“ und wegen einer positiven Zusammenarbeit der Israelitischen Kultusgemeinde im Integrationsbereich sehr wichtig.[27][28]

Bei einem Besuch in Belgrad am 26. Februar 2014 bekräftigte er die weitere Unterstützung Österreichs für den Beitritt Serbiens in die Europäische Union, auch wegen eines wirtschaftlichen und politischen Interesses Österreichs. Mit Serbiens Ministerpräsident Aleksandar Vučić sprach er auch über die weitere Zukunft von Bosnien und über die Beziehungen zwischen Österreich und Serbien im historischen Kontext.[29]

Im Juni 2014 traf er in Wien den türkischen Ministerpräsidenten Erdoğan, der im Rahmen seines Wahlkampfes angereist war. Im Vorfeld kritisierte Kurz, dass Erdogan „türkischen Wahlkampf in unser Land getragen und für Unruhe gesorgt habe. Respekt vor dem Gastland sieht eindeutig anders aus“.[30]

Im November 2014 wurde eine mit dem Hashtag #stolzdrauf betitelte Kampagne vorgestellt. Mit dem Hashtag sollte man Fotos in sozialen Netzwerken zeigen, worauf man in Österreich stolz sei.[31][32] Die Kampagne, die eigentlich zu mehr Gemeinschaftsgefühl in Österreich beitragen sollte, entwickelte sich jedoch zu einer polarisierten Debatte.[33] Vor allem auf Twitter seien kritische oder sarkastische Kommentare abgegeben worden. Unterstützer der Kampagne waren Persönlichkeiten wie die Muslimin und Ex-Miss Austria Amina Dagi oder Musiker Andreas Gabalier. Nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) störte sich die politische Linke vor allem am volkstümelnden Andreas Gabalier, während die politische Rechte eine Kopftuchträgerin oder einen „Tschusch“ nicht als „wirkliche Österreicher“ anerkennen wollte. Die rechtsextreme Identitäre Bewegung störte deshalb auch die Pressekonferenz zur Vorstellung der Aktion.[33] Auch die Kosten des Außenministeriums von 326.028,70 € und 120.000 € des ÖIF[34] in fünf bis sechs Wochen zur Bewerbung der Kampagne, wovon 55 Prozent in Zeitungsinserate bei Boulevard- oder Gratiszeitungen flossen, wurde kritisch angemerkt.[35] An der Kampagne beteiligten sich auch Bundespräsident a.D. Heinz Fischer, Austrian Airlines, die Israelitische Kultusgemeinde und die Islamische Glaubensgemeinschaft.[33]

Am 25. Februar 2015 wurde die von Kurz in seiner Funktion als Integrationsminister eingebrachte Novellierung des Islamgesetzes vom österreichischen Nationalrat beschlossen. Die Neufassung des noch aus dem Jahr 1912 stammenden Gesetzes sieht unter anderem ein Verbot der Auslandsfinanzierung islamischer Vereine vor, was speziell innerhalb der muslimischen Gemeinschaft auf Kritik stieß.[36] Es enthielt erstmals das Recht von Muslimen auf Seelsorge beim Bundesheer, in Strafanstalten, Krankenhäusern und Pflegeheimen.[37] Eine von ihm im Vorfeld geforderte, durch das Gesetz als verbindlich festgelegte deutsche Koranübersetzung war darin nicht enthalten.[38]

Am 28. März 2015 war er zu einem Kongress der CSU in Bayern unter dem Titel „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ eingeladen, wo er meinte, der Islam gehöre zu Europa.[39]

Kurz verteidigte am 23. April 2015 die Erklärung des österreichischen Nationalrates über den Genozid an den Armeniern 1915. Er verlangte eine Aussöhnung zwischen Türken und Armeniern in der Zukunft.[40]

Im Juni 2015 schlug Kurz vor, die Familienbeihilfe für in Österreich arbeitende EU-Bürger, deren Kinder im Herkunftsland leben, auf das Preisniveau des Herkunftslandes anzugleichen. Zuwanderer aus anderen EU-Staaten sollten zudem erst ein paar Jahre in das österreichische Sozialsystem eingezahlt haben, bevor sie in Österreich anspruchsberechtigt werden. Die SPÖ sprach sich gegen die Pläne aus, erklärte aber, dass es bei der Familienbeihilfe Missbrauch gebe, der besser kontrolliert werden müsse. Die FPÖ begrüßte die Vorschläge. Die Grünen warfen Kurz und der ÖVP vor, „die Hasspolitik der FPÖ“ zu übernehmen.[41][42] Ende Juni 2015 präsentierte er seine Pläne, wonach Österreich seine Botschaften in Malta, Lettland, Litauen und Estland bis Herbst 2018 schließen wird. Gleichzeitig sollen neue Botschaften in Weißrussland, Moldau, Georgien, Katar und Singapur eröffnet werden. In China wird ein zusätzliches Generalkonsulat eröffnet. Einsparungen sollen sich durch den Verkauf von nicht mehr benötigten Immobilien und der Zusammenlegung von Vertretungen ergeben.[43]

Kurz beauftragte Ednan Aslan ein Forschungsprojekt über islamische Kindergärten in Wien zu starten. Die Vorstudie kam zum Schluss, dass es Missstände wie salafistische Tendenzen und Verbreitung islamistischer Ideologie gebe. Infolge dessen wurde zwischen der Stadt Wien und dem Integrationsministerium vereinbart, eine flächendeckende wissenschaftliche Studie zu erstellen.[44] Außerdem wurden von der Stadt Wien die Kontrollen in Kindergärten verstärkt.[45] Die Wochenzeitung Falter berichtete: „die Integrationsabteilung des Kurz-Ministeriums, so zeigt der Korrekturmodus der Word-Files, hat eine wichtige wissenschaftliche Arbeit an vielen Stellen inhaltlich und nicht nur formal verändert, damit sie politisch besser zu einem der dominierenden Wahlkampfthemen von Minister Kurz passt“. Aslan betonte, dass er zu der veröffentlichten Studie stehe,[46] nachdem er zuvor noch angegeben hatte, nichts von den Änderungen zu wissen.[47] Im Juni 2017 forderte Kurz die Schließung islamischer Kindergärten, da diese sprachlich und kulturell von der Mehrheitsgesellschaft abgeschottet seien. Der Wiener Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) erklärte hierzu: „Ich bin der Meinung, Politik soll Probleme lösen und nicht erfinden“ und forderte Kurz auf, konkrete Problemfälle zu benennen.[48]