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Der '''Sozialismus''' (von [[latein]]isch ''socialis'' = ‚kameradschaftlich‘) ist eine im 19. Jahrhundert entstandene politische [[Ideologie]]. Sie umfasst unterschiedliche politische Ausrichtungen. Dazu gehören [[Revolution|revolutionäre]] Bewegungen und [[Arbeiterpartei]]en. Diese haben das gemeinsame Ziel, den [[Kapitalismus]] zu überwinden. Verwandte Richtungen sind [[Kommunismus]] und [[Sozialdemokratie]], die dabei viele Gemeinsamkeiten haben. Sozialisten betonen vor allem die [[Gleichheit]], [[Gerechtigkeit]] und [[Solidarität]] in Anlehnung an die [[Französische Revolution]]. Die Bandbreite reicht vom [[Linksextremismus]], der den Kapitalismus schnell und gewaltsam überwinden will, bis zu Reformbewegungen, die [[Parlament]]arismus und [[Demokratie]] akzeptieren ([[demokratischer Sozialismus]]). Der Begriff wird meist der [[Politische Linke|Politischen Linken]] zugeordnet, doch finden sich sozialistische Ideen auch im [[Rechts (Politik)|rechten politischen]] Spektrum, zum Beispiel im [[Nationalsozialismus]]. Oft werden die Begriffe ''Kommunismus'' und ''Sozialismus'' [[synonym]] verwendet, obwohl aus der Sicht des [[Marxismus]] der ''Sozialismus'' nur eine Übergangsstufe auf der Entwicklung zum ''Kommunismus'' ist.<ref>''Politische Ökonomie des Kapitalismus und des Sozialismus'', Lehrbuch aus der [[DDR]] für das marxistisch-leninistische Grundstudium, [[Dietz Verlag]], Berlin 1979</ref> | Der '''Sozialismus''' (von [[latein]]isch ''socialis'' = ‚kameradschaftlich‘) ist eine im 19. Jahrhundert entstandene politische [[Ideologie]]. Sie umfasst unterschiedliche politische Ausrichtungen. Dazu gehören [[Revolution|revolutionäre]] Bewegungen und [[Arbeiterpartei]]en. Diese haben das gemeinsame Ziel, den [[Kapitalismus]] zu überwinden. Verwandte Richtungen sind [[Kommunismus]] und [[Sozialdemokratie]], die dabei viele Gemeinsamkeiten haben. Sozialisten betonen vor allem die [[Gleichheit]], [[Gerechtigkeit]] und [[Solidarität]] in Anlehnung an die [[Französische Revolution]]. Die Bandbreite reicht vom [[Linksextremismus]], der den Kapitalismus schnell und gewaltsam überwinden will, bis zu Reformbewegungen, die [[Parlament]]arismus und [[Demokratie]] akzeptieren ([[demokratischer Sozialismus]]). Der Begriff wird meist der [[Politische Linke|Politischen Linken]] zugeordnet, doch finden sich sozialistische Ideen auch im [[Rechts (Politik)|rechten politischen]] Spektrum, zum Beispiel im [[Nationalsozialismus]]. Oft werden die Begriffe ''Kommunismus'' und ''Sozialismus'' [[synonym]] verwendet, obwohl aus der Sicht des [[Marxismus]] der ''Sozialismus'' nur eine Übergangsstufe auf der Entwicklung zum ''Kommunismus'' ist.<ref>''Politische Ökonomie des Kapitalismus und des Sozialismus'', Lehrbuch aus der [[DDR]] für das marxistisch-leninistische Grundstudium, [[Dietz Verlag]], Berlin 1979</ref> | ||
Philosophisch berufen sich viele Vertreter des Sozialismus auf [[Jean-Jacques Rousseau]] und sein Werk ''Du contrat social''. Bereits 1793 wurde in [[Deutschland]] für Anhänger des [[Samuel von Pufendorf|Pufendorfschen]] Solidaritätsprinzips der Begriff „Sozialisten“ verwendet.<ref>Johann Gottlieb Buhle: ''Lehrbuch des Naturrechts'', Göttingen 1798, Nachdruck Brüssel 1969, Seite 40.</ref> Der Sozialist [[Ferdinand Lassalle]] orientierte sich in seinen Vorstellungen stark am Modell der [[Genossenschaft]].<ref>[[Ralf Hoffrogge]]: ''Vom Sozialismus zur Wirtschaftsdemokratie? Ein kurzer Abriss über Ideen ökonomischer Demokratie in der deutschen Arbeiterbewegung.'' In: Marcel Bois, Bernd Hüttner (Hrsg.): ''Geschichte einer pluralen Linken'' (= Band 3). Berlin 2011 [http://www.workerscontrol.net/de/system/files/docs/German-Germany-Early20thCentury-Hoffrogge-Wirtschaftsdemokratie.pdf (PDF; 56 kB)].</ref> | Philosophisch berufen sich viele Vertreter des Sozialismus auf [[Jean-Jacques Rousseau]] und sein Werk ''Du contrat social''. Bereits 1793 wurde in [[Deutschland]] für Anhänger des [[Samuel von Pufendorf|Pufendorfschen]] Solidaritätsprinzips der Begriff „Sozialisten“ verwendet.<ref>Johann Gottlieb Buhle: ''Lehrbuch des Naturrechts'', Göttingen 1798, Nachdruck Brüssel 1969, Seite 40.</ref> Der Sozialist [[Ferdinand Lassalle]] orientierte sich in seinen Vorstellungen stark am Modell der [[Genossenschaft]].<ref>[[Ralf Hoffrogge]]: ''Vom Sozialismus zur Wirtschaftsdemokratie? Ein kurzer Abriss über Ideen ökonomischer Demokratie in der deutschen Arbeiterbewegung.'' In: Marcel Bois, Bernd Hüttner (Hrsg.): ''Geschichte einer pluralen Linken'' (= Band 3). Berlin 2011 [http://www.workerscontrol.net/de/system/files/docs/German-Germany-Early20thCentury-Hoffrogge-Wirtschaftsdemokratie.pdf (PDF; 56 kB)].</ref> | ||
Es gab und gibt noch in vielen Ländern politische Systeme, die als ''Realsozialismus'' oder ''Staatssozialismus'' bezeichnet werden, aber meist als [[Autoritarismus|autoritär]] oder [[Totalitarismus|totalitär]] einzuordnen sind. Als Beispiele gelten die ehemalige [[Sowjetunion]] und weitere Staaten des ehemaligen [[Ostblock]]s, die [[VR China]], [[Nordkorea]], die ehemalige [[DDR]], [[Kuba]]<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialismus</ref> und [[ | Es gab und gibt noch in vielen Ländern politische Systeme, die als „real existierender Sozialismus“ (kurz ''Realsozialismus'') oder ''Staatssozialismus'' bezeichnet werden, aber meist als [[Autoritarismus|autoritär]] oder [[Totalitarismus|totalitär]] einzuordnen sind. Als Beispiele gelten die ehemalige [[Sowjetunion]] und weitere Staaten des ehemaligen [[Ostblock]]s, die [[VR China]], [[Nordkorea]], die ehemalige [[DDR]], [[Kuba]],<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialismus</ref> [[Venezuela]] und das heutige [[Vietnam]]. | ||
Eine wissenschaftliche Debatte über Sozialismus als alternativen Gesellschaftsentwurf gab es während der [[Westdeutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre|westdeutschen Studentenbewegung der 1960er Jahre]] an den [[Universität]]en. | |||
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Aktuelle Version vom 28. Dezember 2024, 04:16 Uhr
Sozialismus | |
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Slogan | Weniger ist mehr. |
Beschreibung | Kurzartikel auf PlusPedia |
Weiterführende Infos | Sozialismus bei der BPB
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Der Sozialismus (von lateinisch socialis = ‚kameradschaftlich‘) ist eine im 19. Jahrhundert entstandene politische Ideologie. Sie umfasst unterschiedliche politische Ausrichtungen. Dazu gehören revolutionäre Bewegungen und Arbeiterparteien. Diese haben das gemeinsame Ziel, den Kapitalismus zu überwinden. Verwandte Richtungen sind Kommunismus und Sozialdemokratie, die dabei viele Gemeinsamkeiten haben. Sozialisten betonen vor allem die Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität in Anlehnung an die Französische Revolution. Die Bandbreite reicht vom Linksextremismus, der den Kapitalismus schnell und gewaltsam überwinden will, bis zu Reformbewegungen, die Parlamentarismus und Demokratie akzeptieren (demokratischer Sozialismus). Der Begriff wird meist der Politischen Linken zugeordnet, doch finden sich sozialistische Ideen auch im rechten politischen Spektrum, zum Beispiel im Nationalsozialismus. Oft werden die Begriffe Kommunismus und Sozialismus synonym verwendet, obwohl aus der Sicht des Marxismus der Sozialismus nur eine Übergangsstufe auf der Entwicklung zum Kommunismus ist.[1]
Philosophisch berufen sich viele Vertreter des Sozialismus auf Jean-Jacques Rousseau und sein Werk Du contrat social. Bereits 1793 wurde in Deutschland für Anhänger des Pufendorfschen Solidaritätsprinzips der Begriff „Sozialisten“ verwendet.[2] Der Sozialist Ferdinand Lassalle orientierte sich in seinen Vorstellungen stark am Modell der Genossenschaft.[3]
Es gab und gibt noch in vielen Ländern politische Systeme, die als „real existierender Sozialismus“ (kurz Realsozialismus) oder Staatssozialismus bezeichnet werden, aber meist als autoritär oder totalitär einzuordnen sind. Als Beispiele gelten die ehemalige Sowjetunion und weitere Staaten des ehemaligen Ostblocks, die VR China, Nordkorea, die ehemalige DDR, Kuba,[4] Venezuela und das heutige Vietnam.
Eine wissenschaftliche Debatte über Sozialismus als alternativen Gesellschaftsentwurf gab es während der westdeutschen Studentenbewegung der 1960er Jahre an den Universitäten.
Einzelnachweise
- ↑ Politische Ökonomie des Kapitalismus und des Sozialismus, Lehrbuch aus der DDR für das marxistisch-leninistische Grundstudium, Dietz Verlag, Berlin 1979
- ↑ Johann Gottlieb Buhle: Lehrbuch des Naturrechts, Göttingen 1798, Nachdruck Brüssel 1969, Seite 40.
- ↑ Ralf Hoffrogge: Vom Sozialismus zur Wirtschaftsdemokratie? Ein kurzer Abriss über Ideen ökonomischer Demokratie in der deutschen Arbeiterbewegung. In: Marcel Bois, Bernd Hüttner (Hrsg.): Geschichte einer pluralen Linken (= Band 3). Berlin 2011 (PDF; 56 kB).
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialismus