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Adolf Hitler: Unterschied zwischen den Versionen

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Ab 1906 wollte Hitler zunächst [[Kunstmaler]] werden. Er sah sich zeitlebens als verkannter [[Künstler]].<ref>Birgit Schwarz: ''Geniewahn: Hitler und die Kunst.'' Böhlau, Wien 2009, ISBN 3-205-78307-7, [https://books.google.de/books?id=QGiU-zvhVUsC&pg=PA11 S. 11 f.]</ref> So beschäftigte er sich mit anderen Themen wie [[Ariosophie]], [[Anthroposophie]], [[Esoterik]] und dem [[Okkultismus]], wodurch er seinen Bekanntenkreis und die Zahl seiner möglichen Förderer erheblich erweiterte. Auch im Zusammenhang mit der [[Thule-Gesellschaft]] wird Hitler genannt.<ref name=GC132>Nicholas Goodrick-Clarke: ''Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus''. Neuausgabe, Marix, Wiesbaden 2004, S. 132.</ref><ref>[[Marco Frenschkowski]]: ''Die Geheimbünde. Eine kulturgeschichtliche Analyse''. Marix, Wiesbaden 2007. S. 168.</ref> Am 15. April 1918 ließ Hitler sich zum Ersatzbataillonsrat der Soldatenräte der [[Münchner Räterepublik]] wählen; nach deren gewaltsamer Niederschlagung im Mai 1919 denunzierte er andere Vertrauensleute aus dem Bataillonsrat vor einem [[Standgericht]] der Münchner Reichswehrverwaltung. Er besuchte Vorlesungen deutschnationaler, alldeutscher und antisemitischer Akademiker wie [[Karl Alexander von Müller]], der Hitlers Talent als Redner entdeckte, und [[Gottfried Feder]], der das Schlagwort von der „Brechung der Zinsknechtschaft“ geprägt hatte. Hitler besuchte am 12. September 1919 erstmals eine Versammlung der [[Deutsche Arbeiterpartei|Deutschen Arbeiterpartei]] (DAP). Vier Tage später verfasste er ein „Gutachten zum Antisemitismus“,<ref>[http://www.ns-archiv.de/verfolgung/antisemitismus/hitler/gutachten.php Hitler-„Brief“ 1919], NS-Archiv – Dokumente zum Nationalsozialismus</ref> das er an [[Karl Mayr (Politiker, 1883)|Karl Mayr]], den Leiter der „Aufklärungsabteilung“ im [[Reichswehrgruppenkommando]] und offenbar auch in dessen Auftrag schickte. Durch Mayr kam er in Kontakt zu [[Ernst Röhm]], dem Mitgründer der geheimen rechtsradikalen Offiziersverbindung „[[Eiserne Faust]]“.<ref>Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1936.'' Stuttgart 1998, S. 200; [[Andreas Dornheim]]: ''Röhms Mann fürs Ausland. Politik und Ermordung des SA-Agenten Georg Bell.'' Münster 1998, S. 62f.</ref>  
Ab 1906 wollte Hitler zunächst [[Kunstmaler]] werden. Er sah sich zeitlebens als verkannter [[Künstler]].<ref>Birgit Schwarz: ''Geniewahn: Hitler und die Kunst.'' Böhlau, Wien 2009, ISBN 3-205-78307-7, [https://books.google.de/books?id=QGiU-zvhVUsC&pg=PA11 S. 11 f.]</ref> So beschäftigte er sich mit anderen Themen wie [[Ariosophie]], [[Anthroposophie]], [[Esoterik]] und dem [[Okkultismus]], wodurch er seinen Bekanntenkreis und die Zahl seiner möglichen Förderer erheblich erweiterte. Auch im Zusammenhang mit der [[Thule-Gesellschaft]] wird Hitler genannt.<ref name=GC132>Nicholas Goodrick-Clarke: ''Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus''. Neuausgabe, Marix, Wiesbaden 2004, S. 132.</ref><ref>[[Marco Frenschkowski]]: ''Die Geheimbünde. Eine kulturgeschichtliche Analyse''. Marix, Wiesbaden 2007. S. 168.</ref> Am 15. April 1918 ließ Hitler sich zum Ersatzbataillonsrat der Soldatenräte der [[Münchner Räterepublik]] wählen; nach deren gewaltsamer Niederschlagung im Mai 1919 denunzierte er andere Vertrauensleute aus dem Bataillonsrat vor einem [[Standgericht]] der Münchner Reichswehrverwaltung. Er besuchte Vorlesungen deutschnationaler, alldeutscher und antisemitischer Akademiker wie [[Karl Alexander von Müller]], der Hitlers Talent als Redner entdeckte, und [[Gottfried Feder]], der das Schlagwort von der „Brechung der Zinsknechtschaft“ geprägt hatte. Hitler besuchte am 12. September 1919 erstmals eine Versammlung der [[Deutsche Arbeiterpartei|Deutschen Arbeiterpartei]] (DAP). Vier Tage später verfasste er ein „Gutachten zum Antisemitismus“,<ref>[http://www.ns-archiv.de/verfolgung/antisemitismus/hitler/gutachten.php Hitler-„Brief“ 1919], NS-Archiv – Dokumente zum Nationalsozialismus</ref> das er an [[Karl Mayr (Politiker, 1883)|Karl Mayr]], den Leiter der „Aufklärungsabteilung“ im [[Reichswehrgruppenkommando]] und offenbar auch in dessen Auftrag schickte. Durch Mayr kam er in Kontakt zu [[Ernst Röhm]], dem Mitgründer der geheimen rechtsradikalen Offiziersverbindung „[[Eiserne Faust]]“.<ref>Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1936.'' Stuttgart 1998, S. 200; [[Andreas Dornheim]]: ''Röhms Mann fürs Ausland. Politik und Ermordung des SA-Agenten Georg Bell.'' Münster 1998, S. 62f.</ref>  


Hitler trat der DAP im September 1919 bei. Entgegen seiner Behauptung in ''Mein Kampf'' war er nicht das siebte Mitglied der Partei, sondern des Arbeitsausschusses der Partei als [[Obmann|Werbeobmann]]. In der ersten überlieferten Liste von Mitgliedsnummern der ursprünglichen NSDAP (1920–1923) vom 2. Februar 1920 trägt er die Nummer 555,<ref>Klaus Albrecht Lankheit (Hrsg.): ''Hitler. Reden, Schriften, Anordnungen. Februar 1925 bis Januar 1933. Band V: Von der Reichspräsidentenwahl bis zur Machtergreifung. April 1932 – Januar 1933. Teil 1: April 1932 – September 1932.'' Saur, München 1996, ISBN 3-598-21936-9, S.&nbsp;9.</ref> doch die Liste beginnt mit der Nummer 501 und ist zudem alphabetisch geordnet. Ab Herbst 1919 beeinflusste der antisemitische Schriftsteller [[Dietrich Eckart]] Hitlers Denken, verschaffte ihm Kontakte zum Münchner [[Bürgertum]] und wichtigen Geldgebern, förderte ihn als rechtsradikalen [[Agitation|Agitator]] bei sozialen Unterschichten und propagierte ihn ab März 1921 als künftigen [[Charisma#Sozialwissenschaftlicher Begriff|charismatischen]] „Führer“ und Retter der deutschen Nation.<ref>Artikel über ''Eckart, Dietrich'' in [[Hermann Weiß (Historiker)|Hermann Weiß]] (Hrsg.): ''Biographisches Lexikon zum Dritten Reich.'' 2. Auflage, Fischer, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-10-091052-4.</ref> Als die DAP am 24. Februar 1920 zur NSDAP umbenannt wurde, trug Hitler das von ihm, Drexler und Feder verfasste [[25-Punkte-Programm]] vor.<ref>Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1936.'' Stuttgart 1998, S. 190.</ref> Obowhl er sich später zu einem fanatischen antislawischen Rassisten enwickelte, verfügte Hitler Anfang 1920er Jahren über beste Kontakte mit russischen Weißeemigranten, die mit ihm eine gemeinsama Sache hatten: Hass auf Juden.<ref>https://www.osmikon.de/themendossiers/muenchen-und-die-russische-revolution/weisse-emigranten-in-muenchen</ref> Sowohl die Deutschbalten Max Erwin von Scheubner-Richter und [[Alfred Rosenberg]] als auch die russischen Monarchisten Vasilij Biskupskij und Fjodor Vinberg nahmen zu Beginn der 1920er Jahre in rechtsextremistischen und antisemitischen Kreisen Münchens eine entscheidende Rolle ein.
Hitler trat der DAP im September 1919 bei. Entgegen seiner Behauptung in ''Mein Kampf'' war er nicht das siebte Mitglied der Partei, sondern des Arbeitsausschusses der Partei als [[Obmann|Werbeobmann]]. In der ersten überlieferten Liste von Mitgliedsnummern der ursprünglichen NSDAP (1920–1923) vom 2. Februar 1920 trägt er die Nummer 555,<ref>Klaus Albrecht Lankheit (Hrsg.): ''Hitler. Reden, Schriften, Anordnungen. Februar 1925 bis Januar 1933. Band V: Von der Reichspräsidentenwahl bis zur Machtergreifung. April 1932 – Januar 1933. Teil 1: April 1932 – September 1932.'' Saur, München 1996, ISBN 3-598-21936-9, S.&nbsp;9.</ref> doch die Liste beginnt mit der Nummer 501 und ist zudem alphabetisch geordnet. Ab Herbst 1919 beeinflusste der antisemitische Schriftsteller [[Dietrich Eckart]] Hitlers Denken, verschaffte ihm Kontakte zum Münchner [[Bürgertum]] und wichtigen Geldgebern, förderte ihn als rechtsradikalen [[Agitation|Agitator]] bei sozialen Unterschichten und propagierte ihn ab März 1921 als künftigen [[Charisma#Sozialwissenschaftlicher Begriff|charismatischen]] „Führer“ und Retter der deutschen Nation.<ref>Artikel über ''Eckart, Dietrich'' in [[Hermann Weiß (Historiker)|Hermann Weiß]] (Hrsg.): ''Biographisches Lexikon zum Dritten Reich.'' 2. Auflage, Fischer, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-10-091052-4.</ref> Als die DAP am 24. Februar 1920 zur NSDAP umbenannt wurde, trug Hitler das von ihm, [[Anton Drexler]] und Feder verfasste [[25-Punkte-Programm]] vor.<ref>Ian Kershaw: ''Hitler. 1889–1936.'' Stuttgart 1998, S. 190.</ref> Obowhl er sich später zu einem fanatischen antislawischen Rassisten enwickelte, verfügte Hitler Anfang 1920er Jahren über beste Kontakte mit russischen Weißeemigranten, die mit ihm eine gemeinsama Sache hatten: Hass auf Juden.<ref>https://www.osmikon.de/themendossiers/muenchen-und-die-russische-revolution/weisse-emigranten-in-muenchen</ref> Sowohl die Deutschbalten Max Erwin von Scheubner-Richter und [[Alfred Rosenberg]] als auch die russischen Monarchisten Vasilij Biskupskij und Fjodor Vinberg nahmen zu Beginn der 1920er Jahre in rechtsextremistischen und antisemitischen Kreisen Münchens eine entscheidende Rolle ein.


Nach seiner Entlassung aus der Reichswehr am 1. April 1920 konnte Hitler von seinen Redehonoraren leben. Er erreichte damals pro Auftritt 1200 bis 2500 Zuhörer und warb neue Mitglieder für die NSDAP an, mit welcher der [[Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund|Deutschvölkische Schutz- und Trutzbund]] (DVSTB) und die [[Deutschsozialistische Partei]] (DSP) damals noch stark konkurrierten.<ref>Michael Wladika: ''Hitlers Vätergeneration: Die Ursprünge des Nationalsozialismus in der k.u.k. Monarchie.'' Böhlau, Wien 2005, ISBN 3-205-77337-3, S. 612.</ref> Er hielt Drexler von einer Vereinigung der NSDAP mit der DSP ab und setzte am 7./8. August in Salzburg ein Bündnis mit der österreichischen [[Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei (Österreich)|DNSAP]] durch, um den alldeutschen Anspruch seiner Partei zu unterstreichen.  
Nach seiner Entlassung aus der Reichswehr am 1. April 1920 konnte Hitler von seinen Redehonoraren leben. Er erreichte damals pro Auftritt 1200 bis 2500 Zuhörer und warb neue Mitglieder für die NSDAP an, mit welcher der [[Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund|Deutschvölkische Schutz- und Trutzbund]] (DVSTB) und die [[Deutschsozialistische Partei]] (DSP) damals noch stark konkurrierten.<ref>Michael Wladika: ''Hitlers Vätergeneration: Die Ursprünge des Nationalsozialismus in der k.u.k. Monarchie.'' Böhlau, Wien 2005, ISBN 3-205-77337-3, S. 612.</ref> Er hielt Drexler von einer Vereinigung der NSDAP mit der DSP ab und setzte am 7./8. August in Salzburg ein Bündnis mit der österreichischen [[Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei (Österreich)|DNSAP]] durch, um den alldeutschen Anspruch seiner Partei zu unterstreichen.  

Version vom 29. Januar 2024, 18:37 Uhr

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Adolf Hitler, Kopfplastik von Arno Breker

Adolf Hitler (* 20. April 1889 in Braunau am Inn; † 30. April 1945 in Berlin durch Selbstmord) war ein deutscher Politiker und verbrecherischer Diktator mit österreichischer Herkunft. Er war ab 1921 Parteichef der NSDAP, seit 1933 Reichskanzler und schließlich von 1934 an unter der Bezeichnung Führer und Reichskanzler zugleich Regierungschef und Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches. Er war maßgeblich verantwortlich für den industriell organisierten, millionenfachen Massenmord der Nationalsozialisten an den europäischen Juden und weiterer Minderheiten ("Holocaust").

Privates

Hitler wurde in Oberösterreich als Sohn des Zollbeamten Alois Schicklgruber und seiner Frau Klara, geb. Pölzel, geboren.

Er beherrschte keine Fremdsprache. Da er eine Sehschwäche hatte, aber es aus Eitelkeit ablehnte, eine Brille zu tragen, mussten Diener in der Reichskanzlei überall verstreut Lesebrillen auslegen, damit Hitler schnell eine zur Hand hatte.[1]

Hitlers Bibliothek enthielt tausende Bände, verteilt auf seine Privatbibliotheken in München, Berlin und Berchtesgaden, darunter nur wenige wissenschaftliche oder philosophische Werke wie: Fichte (Bd. I), Nietzsche, Schopenhauer, Marx (Das Kapital), Lagarde; daneben Karl Mays Romane, „Onkel Toms Hütte“, „Max und Moritz“, „Robinson Crusoe“ und „Don Quichotte“. Gern beeindruckte er Zuhörer mit Zitaten aus „Julius Caesar“ und „Hamlet“.[2]

Privat hörte Hitler neben Richard Wagner auch gerne Musik russischer Komponisten, die teilweise auch von Juden interpretiert wurde. [3]

Hitler trank keinen Alkohol und rauchte auch nicht. Laut Tagebucheintrag von Goebbels aus dem Januar 1926 soll Adolf Hilters Augenfarbe blau gewesen sein.[4] Außerdem war er Vegetarier,[5] einige bezeichneten ihn als „Kuchenvegetarier“.

Werdegang

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Hitlers Mitgliedskarte der DAP
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Plakat mit Wahlwerbung der NSDAP

Ab 1906 wollte Hitler zunächst Kunstmaler werden. Er sah sich zeitlebens als verkannter Künstler.[6] So beschäftigte er sich mit anderen Themen wie Ariosophie, Anthroposophie, Esoterik und dem Okkultismus, wodurch er seinen Bekanntenkreis und die Zahl seiner möglichen Förderer erheblich erweiterte. Auch im Zusammenhang mit der Thule-Gesellschaft wird Hitler genannt.[7][8] Am 15. April 1918 ließ Hitler sich zum Ersatzbataillonsrat der Soldatenräte der Münchner Räterepublik wählen; nach deren gewaltsamer Niederschlagung im Mai 1919 denunzierte er andere Vertrauensleute aus dem Bataillonsrat vor einem Standgericht der Münchner Reichswehrverwaltung. Er besuchte Vorlesungen deutschnationaler, alldeutscher und antisemitischer Akademiker wie Karl Alexander von Müller, der Hitlers Talent als Redner entdeckte, und Gottfried Feder, der das Schlagwort von der „Brechung der Zinsknechtschaft“ geprägt hatte. Hitler besuchte am 12. September 1919 erstmals eine Versammlung der Deutschen Arbeiterpartei (DAP). Vier Tage später verfasste er ein „Gutachten zum Antisemitismus“,[9] das er an Karl Mayr, den Leiter der „Aufklärungsabteilung“ im Reichswehrgruppenkommando und offenbar auch in dessen Auftrag schickte. Durch Mayr kam er in Kontakt zu Ernst Röhm, dem Mitgründer der geheimen rechtsradikalen Offiziersverbindung „Eiserne Faust“.[10]

Hitler trat der DAP im September 1919 bei. Entgegen seiner Behauptung in Mein Kampf war er nicht das siebte Mitglied der Partei, sondern des Arbeitsausschusses der Partei als Werbeobmann. In der ersten überlieferten Liste von Mitgliedsnummern der ursprünglichen NSDAP (1920–1923) vom 2. Februar 1920 trägt er die Nummer 555,[11] doch die Liste beginnt mit der Nummer 501 und ist zudem alphabetisch geordnet. Ab Herbst 1919 beeinflusste der antisemitische Schriftsteller Dietrich Eckart Hitlers Denken, verschaffte ihm Kontakte zum Münchner Bürgertum und wichtigen Geldgebern, förderte ihn als rechtsradikalen Agitator bei sozialen Unterschichten und propagierte ihn ab März 1921 als künftigen charismatischen „Führer“ und Retter der deutschen Nation.[12] Als die DAP am 24. Februar 1920 zur NSDAP umbenannt wurde, trug Hitler das von ihm, Anton Drexler und Feder verfasste 25-Punkte-Programm vor.[13] Obowhl er sich später zu einem fanatischen antislawischen Rassisten enwickelte, verfügte Hitler Anfang 1920er Jahren über beste Kontakte mit russischen Weißeemigranten, die mit ihm eine gemeinsama Sache hatten: Hass auf Juden.[14] Sowohl die Deutschbalten Max Erwin von Scheubner-Richter und Alfred Rosenberg als auch die russischen Monarchisten Vasilij Biskupskij und Fjodor Vinberg nahmen zu Beginn der 1920er Jahre in rechtsextremistischen und antisemitischen Kreisen Münchens eine entscheidende Rolle ein.

Nach seiner Entlassung aus der Reichswehr am 1. April 1920 konnte Hitler von seinen Redehonoraren leben. Er erreichte damals pro Auftritt 1200 bis 2500 Zuhörer und warb neue Mitglieder für die NSDAP an, mit welcher der Deutschvölkische Schutz- und Trutzbund (DVSTB) und die Deutschsozialistische Partei (DSP) damals noch stark konkurrierten.[15] Er hielt Drexler von einer Vereinigung der NSDAP mit der DSP ab und setzte am 7./8. August in Salzburg ein Bündnis mit der österreichischen DNSAP durch, um den alldeutschen Anspruch seiner Partei zu unterstreichen.

Größere Aufmerksamkeit bekam er, nachdem er mit Erich Ludendorff am 9. November 1923 in München den Marsch auf die Feldherrnhalle organisiert hatte. Hitler stand ab Frühjahr 1924 unter Hochverratsanklage vor Gericht.

Im Juni 1933 kaufte er ein Landhaus: den Berghof (Obersalzberg). Dort hielt er sich gerne auf und empfing Politiker und Diplomaten.

Unter Hitlers Führung errichteten die Nationalsozialisten in Deutschland die Diktatur des so genannten Dritten Reiches. Im Laufe des Jahres 1933 wurden alle anderen Parteien verboten oder zur Selbstauflösung gedrängt. Das Regime verfolgte politische Gegner mit Inhaftierung in Konzentrationslagern, Folter und Mord. Hitler und seine Anhänger betrieben die systematische Entrechtung und Ermordung der europäischen Juden sowie anderer religiöser, ethnischer und gesellschaftlicher Gruppen. Beim „Anschluss“ Österreichs sagte Hitler: „Als Führer und Kanzler der deutschen Nation verkünde ich vor der Geschichte nunmehr den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich!“[16][17][18][19]

Nach dem Hitler-Stalin-Pakt vom 23. August 1939 begann der Zweite Weltkrieg.[20] Infolge dieser Politik wurden weite Teile Deutschlands und Europas zerstört. Unter den über 55 Millionen Toten im Zweiten Weltkrieg waren etwa 30 Millionen Angehörige slawischer Völker. Davon waren etwa 20 Millionen Bürger der Sowjetunion, allein 7 Millionen russische Zivilisten.[21] und fast sechs Millionen in Hitlers Herrschaftsbereich systematisch ermordete Juden.[22]

Außer Prag (1939), Warschau (1939), Paris (1940) und Rom hat Hitler nie andere europäische Hauptstädte besucht. Er ließ sich durch Auslandspresseberichte von seinem Chefdolmetscher Paul-Otto Schmidt informieren.

In wieweit eine psychische Krankheit maßgebend für seine politischen Entscheidungen war, ist in der Forschung umstritten, klar ist nur, dass er zeitlebens Medikamente nehmen musste. [23][24][25]

Verehrung und Mythos

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Hitler gilt für manche Menschen heute immer noch als Idol

Der Geburtstag von Adolf Hitler wurde im Nationalsozialismus 1933-1944 als „Führergeburtstag“ von der NS-Propaganda gefeiert. Nach 1945 wurden die Reichskanzlei sowie zahlreiche Bauten in Nürnberg und München zerstört, teilweise vollständig abgetragen, weil die Sieger den Mythos, der sich um den „Führer“ gebildet hatte, damit auszulöschen hofften.[26][27]

In den letzten Jahren wurde das Grab von Hitlers Eltern in der nordösterreichischen Gemeinde Leonding als Pilgerstätte von Hitler-Anhängern missbraucht. Nach Berichten von "endstation-rechts" und der Tageszeitung Die Welt hat eine entfernte Verwandte Hitlers dieses Grab 2012 auflösen lassen: „Die Pflege des Grabs wird immer schwieriger. Dazu gibt mir zu denken, dass das Grab meiner Vorfahren immer wieder für Sympathiekundgebungen missbraucht wird. Das alles bedenkend habe ich mich zum Verzicht auf die Nutzungsrechte entschlossen.“[28][29]

Hitlers Vorname Adolf stammt aus der Zusammensetzung der althochdeutschen Worte adal und wolf und bedeutet "der edle Wolf", oder "Edelwolf". Als ein Pseudonym Hitlers war zu Beginn der 1920er Jahre der Name Wolf entstanden[30] und wurde später zur Benennung einiger Befestigungen als Werwolf (Führerhauptquartier), Wolfsschlucht 1 und Wolfsschlucht 2, oder als Wolfsschanze.

Literatur

  • Ernst Deuerlein: Hitler. Eine politische Biographie. München: List, 1969, 187 S. (List-Taschenbuch; 349)
  • Otto Zierer: Bild der Jahrhunderte - Weltgeschichte Band 22, von 1933 bis in die Gegenwart, Lizenzausgabe für den Bertelmann Lesering, um 1968

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Vgl. Rochus Misch: Der letzte Zeuge. »Ich war Hitlers Telefonist, Kurier und Leibwächter«, München 2008, S. 91.
  2. Vgl. die Rezension von Hannes Stein: Bibliothek des „Führers“. Die Bücher, in denen Adolf Hitler gerne schmökerte. In: Die Welt, 8. Januar 2009. Abgerufen am 2. Mai 2010.
  3. Adolf Hitlers Plattensammlung gefunden; auf Welt-Online
  4. ZDF-Neo - Joebbels
  5. https://www.zeit.de/2001/17/200117_stimmts.xml
  6. Birgit Schwarz: Geniewahn: Hitler und die Kunst. Böhlau, Wien 2009, ISBN 3-205-78307-7, S. 11 f.
  7. Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. Neuausgabe, Marix, Wiesbaden 2004, S. 132.
  8. Marco Frenschkowski: Die Geheimbünde. Eine kulturgeschichtliche Analyse. Marix, Wiesbaden 2007. S. 168.
  9. Hitler-„Brief“ 1919, NS-Archiv – Dokumente zum Nationalsozialismus
  10. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 200; Andreas Dornheim: Röhms Mann fürs Ausland. Politik und Ermordung des SA-Agenten Georg Bell. Münster 1998, S. 62f.
  11. Klaus Albrecht Lankheit (Hrsg.): Hitler. Reden, Schriften, Anordnungen. Februar 1925 bis Januar 1933. Band V: Von der Reichspräsidentenwahl bis zur Machtergreifung. April 1932 – Januar 1933. Teil 1: April 1932 – September 1932. Saur, München 1996, ISBN 3-598-21936-9, S. 9.
  12. Artikel über Eckart, Dietrich in Hermann Weiß (Hrsg.): Biographisches Lexikon zum Dritten Reich. 2. Auflage, Fischer, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-10-091052-4.
  13. Ian Kershaw: Hitler. 1889–1936. Stuttgart 1998, S. 190.
  14. https://www.osmikon.de/themendossiers/muenchen-und-die-russische-revolution/weisse-emigranten-in-muenchen
  15. Michael Wladika: Hitlers Vätergeneration: Die Ursprünge des Nationalsozialismus in der k.u.k. Monarchie. Böhlau, Wien 2005, ISBN 3-205-77337-3, S. 612.
  16. "doew.at: "Anschluß" 1938. Eine Dokumentation, hrsg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Wien 1988; ebd.: ANSPRACHE VON ADOLF HITLER AUF DEM HELDENPLATZ IN WIEN, 15. 3. 1938
  17. "hoerspuren.at: "März 1938" dokumentiert die Ereignisse rund um den "Anschluss" Östereichs an das "Deutsche Reich". Als zeitliche Klammer dienen die Rücktrittsrede Bundeskanzler Schuschniggs am 11. März 1938 und die Rede Adolf Hitlers am Heldenplatz am 15. März 1938. (Mit Audio-Feature im MP3-Format)
  18. "hagalil.com: 12.03.1938: Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Österreich, Anschluß an das Deutsche Reich - "Wir weichen der Gewalt" - Österreichs Weg zum Anschluß im März 1938
  19. "DHM - LeMo: Der "Anschluß" Österreichs"
  20. Golo Mann: Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main 1958, S. 889.
  21. dtv-Atlas zur Weltgeschichte. Band 2, 33. Auflage, München 1999, S. 496, 505.
  22. Opferzahlen des Holocaust. In: Shoa.de. Abgerufen am 25. Oktober 2009.
  23. Johann Recktenwald: Woran hat Adolf Hitler gelitten? Eine neuropsychiatrische Deutung. München 1963.
  24. Hans-Dietrich Röhrs: Hitler - die Zerstörung einer Persönlichkeit, Neckargemünd 1965
  25. Hans-Dietrich Röhrs: Hitlers Krankheit, Neckargemünd 1966
  26. Hans Severus Ziegler: Adolf Hitler. Aus dem Erleben dargestellt, Göttingen 1968
  27. Otto Zierer: Bild der Jahrhunderte - Weltgeschichte Band 22, von 1993 bis in die Gegenwart, um 1968
  28. ENDSTATION RECHTS - Ein Projekt der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD Mecklenburg-Vorpommern, Freitag, den 30. März 2012 um 12:53 Uhr: „Eine Neonazi-Pilgerstätte weniger: Grab von Hitlers Eltern aufgelöst“
  29. Österreich löst Grab von Hitlers Eltern auf
  30. James H. McRandle: The Track of the Wolf: Essays on National Socialism and its Leader, Adolf Hitler. Northwestern University Press, Evanston 1965 (erste Deutung des Pseudonyms als Symbol).

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