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[[Datei:Salvator Rosa - Waldlandschaft mit drei Philosophen.jpg|thumb|Gemälde von [[Salvator Rosa]] aus dem 17. Jahrhundert: ''Waldlandschaft mit drei Philosophen'']]
[[Datei:Salvator Rosa - Waldlandschaft mit drei Philosophen.jpg|thumb|Gemälde von [[Salvator Rosa]] aus dem 17. Jahrhundert: ''Waldlandschaft mit drei Philosophen'']]
Die '''Philosophie''' ([[Griechische Sprache|griechisch]]: "Liebe zur Weisheit") versucht, den Sinn der Welt und der menschlichen Existenz zu ergründen. Der Begriff wird in der Umgangssprache auch für Denkweise und Lebenshaltung im Sinne von [[Lebensphilsophie]] verwendet. Immer wieder stellen sich Menschen Fragen, auf die [[Vernunft]] und [[Wissenschaft]] keine eindeutigen oder befriedigenden Antworten finden. Der ''Philosoph'' widmet sich solchen Fragen und versucht Klarheit über die Hintergründe zu schaffen. In der [[Antike]] waren die Philosophen zugleich angesehene [[Wissenschaftler]]. Ein Studium der Philosophie gilt seit dem 19. Jahrhundert manchmal als weltfremd, als [[Unterrichtsfach]] ist es an Schulen selten vertreten. Gemäß dem Philosophen [[Immanuel Kant]] sind folgende Teilgebiete der Philosphie zu unterscheiden:
Die '''Philosophie''' ([[Griechische Sprache|griechisch]]: "Liebe zur Weisheit") versucht, den Sinn der Welt und der menschlichen Existenz zu ergründen. Der Begriff wird in der [[Umgangssprache]] auch für Denkweise und Lebenshaltung im Sinne von [[Lebensphilosophie]] verwendet.
 
In der [[Antike]] waren die Philosophen zugleich angesehene [[Wissenschaftler]]. Ein Studium der Philosophie gilt seit dem 19. Jahrhundert manchmal als weltfremd, als [[Unterrichtsfach]] war es daher an Schulen rund hundert Jahre lang selten vertreten. Gemäß dem Philosophen [[Immanuel Kant]] sind folgende Teilgebiete der Philosphie zu unterscheiden:
 
* [[Erkenntnistheorie]]
* [[Erkenntnistheorie]]
* [[Ethik]]
* [[Ethik]]
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Die sich daraus entwickelnden Themen sind:
Die sich daraus entwickelnden Themen sind:
*[[Sein]] und [[Werden]]
*[[Sein]] und [[Werden]]
*[[Subjekt]] und [[Objekt]]
*[[Subjekt]] und [[Objekt]]
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* Eine Änderung des philosophischen Denkens brachte das [[Christentum]] mit seinem religiösen und mythologischen Ansatz. Entscheidende Impulse kamen vor allem von [[Augustinus von Hippo|Augustinus]]. Dessen Gedankengebäude wurde durch die [[Mittelalter|mittelalterliche]] [[Scholastik]] (bekanntester Vertreter: [[Thomas von Aquin]]) ausgebaut. Der spätere sogenannte [[Nominalismus]] führte schließlich zu Trennung der [[Theologie]] von der  [[Philosophie des Mittelalters]], die [[Metaphysik]] entwickelte sich.
* Eine Änderung des philosophischen Denkens brachte das [[Christentum]] mit seinem religiösen und mythologischen Ansatz. Entscheidende Impulse kamen vor allem von [[Augustinus von Hippo|Augustinus]]. Dessen Gedankengebäude wurde durch die [[Mittelalter|mittelalterliche]] [[Scholastik]] (bekanntester Vertreter: [[Thomas von Aquin]]) ausgebaut. Der spätere sogenannte [[Nominalismus]] führte schließlich zu Trennung der [[Theologie]] von der  [[Philosophie des Mittelalters]], die [[Metaphysik]] entwickelte sich.
* Frühe Neuzeit: Vorbereitet durch neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse ([[Nikolaus von Kues]], [[Nikolaus Kopernikus|Kopernikus]]) und durch den [[Empirismus]] [[Francis Bacon]]s begründete der [[Rationalismus]] von [[Descartes]] die ''neue Philosophie'': Das menschliche Selbstbewusstsein ("cogito, ergo sum") wird zum Ausgangspunkt. Der [[Sensualismus]] von [[John Locke]] mit seiner [[Erkenntnistheorie|erkenntnistheoretischen]] Skepsis wirkte stark auf die [[Enzyklopädist]]en, auf [[Voltaire]] sowie die Materialisten ("Der Mensch ist eine Maschine"). Von hier ausgehend begann die geistig-politische Bewegung der [[Aufklärung]].
* Frühe Neuzeit: Vorbereitet durch neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse ([[Nikolaus von Kues]], [[Nikolaus Kopernikus|Kopernikus]]) und durch den [[Empirismus]] [[Francis Bacon]]s begründete der [[Rationalismus]] von [[Descartes]] die ''neue Philosophie'': Das menschliche Selbstbewusstsein ("cogito, ergo sum") wird zum Ausgangspunkt. Der [[Sensualismus]] von [[John Locke]] mit seiner [[Erkenntnistheorie|erkenntnistheoretischen]] Skepsis wirkte stark auf die [[Enzyklopädist]]en, auf [[Voltaire]] sowie die Materialisten ("Der Mensch ist eine Maschine"). Von hier ausgehend begann die geistig-politische Bewegung der [[Aufklärung]].
* Die [[Vernunft]] wurde von Immanuel Kant kritisch untersucht: Sein Werk ''[[Kritik der reinen Vernunft]]'' von 1781 wurde die Grundlage für den [[Deutscher Idealismus|Deutschen Idealismus]].  
* Die Vernunft wird von Immanuel Kant vom [[Verstand]] unterschieden und kritisch untersucht: Sein Werk ''[[Kritik der reinen Vernunft]]'' von 1781 wurde die Grundlage für den [[Deutscher Idealismus|Deutschen Idealismus]].  
* Das 19. Jahrhundert brachte die Vorherrschaft des naturwissenschaftlichen Denkens definitiv in die Philosophie ein. Neben dem [[Positivismus]] des Franzosen [[Auguste Comte]] entwickelte sich der [[Materialismus]] unterschiedlicher Prägung: [[Karl Marx]] und [[Karl Ludwig Büchner]]. Ein Querdenker war dabei [[Friedrich Nietzsche]], welcher einen Kampf des [[Irrationalismus|Irrationalen]] gegen die "Alleinherrschaft des Intellekts" forderte, wenngleich Nietzsche ebenfalls ein [[Atheismus|Atheist]] war. Der Däne [[Sören Kierkegaard]] und der Franzose [[Henri Bergson]] wollten im Kontrast dazu dem Religiösen wieder einen höheren Stellenwert in der Philosophie und Naturwissenschaft einräumen. Seit dem 19. Jahrhundert gilt die Metaphysik als „zweifelhaft spekulativ“, „unwissenschaftlich“, „sinnlos“, „totalitär“ oder „nicht-empirische Gedankenspielerei“.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Metaphysik#Begriffsgeschichte</ref>
* Das 19. Jahrhundert brachte die Vorherrschaft des naturwissenschaftlichen Denkens definitiv in die Philosophie ein. Neben dem [[Positivismus]] des Franzosen [[Auguste Comte]] entwickelte sich der [[Materialismus]] unterschiedlicher Prägung: [[Karl Marx]] und [[Karl Ludwig Büchner]]. Ein Querdenker war dabei [[Friedrich Nietzsche]], welcher einen Kampf des [[Irrationalismus|Irrationalen]] gegen die "Alleinherrschaft des Intellekts" forderte, wenngleich Nietzsche ebenfalls ein [[Atheismus|Atheist]] war. Der Däne [[Sören Kierkegaard]] und der Franzose [[Henri Bergson]] wollten im Kontrast dazu dem Religiösen wieder einen höheren Stellenwert in der Philosophie und Naturwissenschaft einräumen. Seit dem 19. Jahrhundert gilt die Metaphysik als „zweifelhaft spekulativ“, „unwissenschaftlich“, „sinnlos“, „totalitär“ oder „nicht-empirische Gedankenspielerei“.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Metaphysik#Begriffsgeschichte</ref>
* Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts sah die Philosophie eher in der Defensive, bedrängt zum einen durch neue [[naturwissenschaft]]liche Erkenntnisse wie die [[Relativitätstheorie]] und [[Quantentheorie]] zum anderen durch [[Mystik|mystische]] Lehren wie die [[Anthroposophie]].  
* Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts sah die Philosophie eher in der Defensive, bedrängt zum einen durch neue [[naturwissenschaft]]liche Erkenntnisse wie die [[Relativitätstheorie]] und [[Quantentheorie]] zum anderen durch [[Mystik|mystische]] Lehren wie die [[Anthroposophie]].  
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==Literatur==
==Literatur==
*Vincent Descombes: ''Das Selbe und das Andere'' (''Le même et l’autre''). Philosophie in Frankreich 1933–1978, 1981, Frankfurt/Main: Suhrkamp (stw 346) ISBN 3-518-27946-7
*Wicks, Robert: ''„Modern French philosophy“ from existentialism and postmodernism'', 2003, Oxford: Oneworld ISBN 1-85168-318-6
*Eva Dewes, Sandra Duhem (Hrsg.) ''Kulturelles Gedächtnis und interkulturelle Rezeption im europäischen Kontext''. VICE VERSA. DEUTSCH-FRANZÖSISCHE KULTURSTUDIEN, Bd. 1 ISBN 978-3-05-004132-2
*[[Georg Simmel]]: ''Hauptprobleme der Philosophie'', Sammlung Göschen, Band 500, Berlin 1964
*[[Georg Simmel]]: ''Hauptprobleme der Philosophie'', Sammlung Göschen, Band 500, Berlin 1964
*[[Peter Sloterdijk]]: ''[[Kritik der zynischen Vernunft]]'', Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1983
*[[Philosophie Magazin]] (Zeitschrift)
*[[Philosophie Magazin]] (Zeitschrift)



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Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Gemälde von Salvator Rosa aus dem 17. Jahrhundert: Waldlandschaft mit drei Philosophen

Die Philosophie (griechisch: "Liebe zur Weisheit") versucht, den Sinn der Welt und der menschlichen Existenz zu ergründen. Der Begriff wird in der Umgangssprache auch für Denkweise und Lebenshaltung im Sinne von Lebensphilosophie verwendet.

In der Antike waren die Philosophen zugleich angesehene Wissenschaftler. Ein Studium der Philosophie gilt seit dem 19. Jahrhundert manchmal als weltfremd, als Unterrichtsfach war es daher an Schulen rund hundert Jahre lang selten vertreten. Gemäß dem Philosophen Immanuel Kant sind folgende Teilgebiete der Philosphie zu unterscheiden:

Die sich daraus entwickelnden Themen sind:

Geschichte

Literatur

  • Vincent Descombes: Das Selbe und das Andere (Le même et l’autre). Philosophie in Frankreich 1933–1978, 1981, Frankfurt/Main: Suhrkamp (stw 346) ISBN 3-518-27946-7
  • Wicks, Robert: „Modern French philosophy“ from existentialism and postmodernism, 2003, Oxford: Oneworld ISBN 1-85168-318-6
  • Eva Dewes, Sandra Duhem (Hrsg.) Kulturelles Gedächtnis und interkulturelle Rezeption im europäischen Kontext. VICE VERSA. DEUTSCH-FRANZÖSISCHE KULTURSTUDIEN, Bd. 1 ISBN 978-3-05-004132-2
  • Georg Simmel: Hauptprobleme der Philosophie, Sammlung Göschen, Band 500, Berlin 1964
  • Peter Sloterdijk: Kritik der zynischen Vernunft, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1983
  • Philosophie Magazin (Zeitschrift)

Weblinks

Einzelnachweise

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