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Philosophie des Mittelalters
Die Philosophie des Mittelalters hatte im christlichen Europa als besonderen Schwerpunkt die theologische Philosophie. Innerhalb dieser Disziplin stach nochmals ein spezieller Schwerpunkt hervor: Das Verhältnis Prädestination (Vorbestimmtheit)/göttliche Gnade zum freien Willen.
Der sehr einflussreiche spätantike "Kirchenvater" Augustinus von Hippo - noch eher ein philosophischer Theologe als ein theologischer Philosoph - hatte die Prädestination des menschlichen Schicksals und dessen Abhängigkeit von göttlicher Gnade im Sinne etwa der Sentenz Gott wirkt in unserem Handeln mit stark betont. Für die mittelalterlichen Philosophen war nun aber auch bereits die Frage des freien Willens in den Fokus gerückt: Inwieweit handelt der Mensch selbstbestimmt, aus einem freien Willen heraus?
Nicolas de Autrecourt (gestorben um 1350) etwa war ein Empirist, eine Art Vorläufer seines Landsmannes Auguste Comte, der im 19. Jahrhundert den Positivismus erfand. Für ihn war zwar Gott der Schöpfer der Welt, aber er nahm keinen direkten Einfluss auf das unmittelbare Handeln der Menschen, welches Autrecourt voll selbst bestimmt sah. Dem entgegen stand u.a. der Engländer Thomas Bradwardine (gest. 1349), ein mathematisch gebildeter Philosoph, welcher Augustins Thesen mit einer streng logisch gehaltenen metaphysischen Analyse-Systematik zu erhärten versuchte. Thomas von Aquin wiederum, der wohl bekannteste mittelalterliche Philosoph, plädierte für einen Kompromiss, eine Art Vereinbarkeit zwischen Vorbestimmtheit/Gnade und freiem Willen.
Die mittelalterliche Philosophie versuchte des weiteren auch, auf Basis der philosophischen Logik Gottesbeweise zu führen. Der bekannteste davon stammt wiederum von Thomas von Aquin: Alle Bewegung der Welt geht von Gott aus. Gott wirkt dabei im Zentrum als der unbewegte Beweger. Aber auch vor Thomas wurden bereits solche Beweise formuliert, siehe etwa der spätantike Boethius oder der mittelalterliche Anselm von Canterbury (gest. 1109) im Artikel Gottesbeweis. Auch z.B. Thierry de Chartres (gest. 1151) formulierte einen: Die Gottheit wirkt als Gestaltungskraft in der Materie, wenngleich sie selber ihren Bestand nicht in der Materie hat.
Literatur
- Kurt Flasch: Das philosophische Denken im Mittelalter, 3. Auflage 2013