PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:

Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Philosophie: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
OberKorrektor (Diskussion | Beiträge)
Fmrauch (Diskussion | Beiträge)
 
(44 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Die '''Philosophie''' ([[Griechische Sprache|griechisch]]: "Liebe zur Weisheit") versucht, den Sinn der Welt und der menschlichen Existenz zu ergründen. Immer wieder stellen sich Menschen Fragen, auf die der bloße Verstand und die Wissenschaft keine eindeutigen Antworten finden. Der ''Philosoph'' widmet sich solchen Fragen und versucht Klarheit über die Hintergründe zu schaffen. In der [[Antike]] waren die Philosophen zugleich angesehene [[Wissenschaftler]]. Gemäß dem Philosophen [[Immanuel Kant]] sind folgende Teilgebiete der Philosphie zu unterscheiden:
[[Datei:Salvator Rosa - Waldlandschaft mit drei Philosophen.jpg|thumb|Gemälde von [[Salvator Rosa]] aus dem 17. Jahrhundert: ''Waldlandschaft mit drei Philosophen'']]
Die '''Philosophie''' ([[Griechische Sprache|griechisch]]: "Liebe zur Weisheit") versucht, den Sinn der Welt und der menschlichen Existenz zu ergründen. Der Begriff wird in der [[Umgangssprache]] auch für Denkweise und Lebenshaltung im Sinne von [[Lebensphilosophie]] verwendet.
 
In der [[Antike]] waren die Philosophen zugleich angesehene [[Wissenschaftler]]. Ein Studium der Philosophie gilt seit dem 19. Jahrhundert manchmal als weltfremd, als [[Unterrichtsfach]] war es daher an Schulen rund hundert Jahre lang selten vertreten. Gemäß dem Philosophen [[Immanuel Kant]] sind folgende Teilgebiete der Philosphie zu unterscheiden:
 
* [[Erkenntnistheorie]]
* [[Erkenntnistheorie]]
* [[Ethik]]
* [[Ethik]]
Zeile 5: Zeile 9:


Die sich daraus entwickelnden Themen sind:
Die sich daraus entwickelnden Themen sind:
*[[Sein]] und [[Werden]]
*[[Sein]] und [[Werden]]
*[[Subjekt]] und [[Objekt]]
*[[Subjekt]] und [[Objekt]]
Zeile 11: Zeile 16:
==Geschichte==
==Geschichte==
* Bei den alten Ägyptern, Indern und andern Völkern des [[Asien|asiatischen]] Kulturkreises stand Philosophie in sehr enger Verbindung mit der [[Theologie]], [[Magie]] und [[Astrologie]] (Beispiel: [[Konfuzius]]).  
* Bei den alten Ägyptern, Indern und andern Völkern des [[Asien|asiatischen]] Kulturkreises stand Philosophie in sehr enger Verbindung mit der [[Theologie]], [[Magie]] und [[Astrologie]] (Beispiel: [[Konfuzius]]).  
* Die antike griechische Philosophie schaffte dann die Grundlagen [[Abendland|abendländischen]] Denkens, die mythisch-religiösen Elemente traten zurück. [[Sokrates]] war einer der großen [[Ethik]]er und zugleich Schöpfer dieses Begriffes sowie der Erkenntnis-Lehre. [[Aristoteles]] begründete die philosophische [[Logik]] und lieferte auch erste naturwissenschaftliche Begründungen.
* Die antike griechische Philosophie schaffte dann die Grundlagen [[Abendland|abendländischen]] Denkens, die mythisch-religiösen Elemente traten zurück. [[Sokrates]] war einer der großen [[Ethik]]er und zugleich Schöpfer dieses Begriffes sowie der Erkenntnis-Lehre. [[Aristoteles]] begründete die philosophische [[Logik]] und lieferte auch erste naturwissenschaftliche Begründungen.
* Eine Änderung des philosophischen Denkens brachte das [[Christentum]] mit seinem religiösen und mythologischen Ansatz. Entscheidende Impulse kamen vor allem von [[Augustinus von Hippo|Augustinus]]. Dessen Gedankengebäude wurde durch die [[Mittelalter|mittelalterliche]] [[Scholastik]] (bekanntester Vertreter: [[Thomas von Aquin]]) ausgebaut. Der spätere sogenannte [[Nominalismus]] führte schließlich zu Trennung der [[Theologie]] von der  [[Philosophie des Mittelalters]], die [[Metaphysik]] entwickelte sich.
* Frühe Neuzeit: Vorbereitet durch neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse ([[Nikolaus von Kues]], [[Nikolaus Kopernikus|Kopernikus]]) und durch den [[Empirismus]] [[Francis Bacon]]s begründete der [[Rationalismus]] von [[Descartes]] die ''neue Philosophie'': Das menschliche Selbstbewusstsein ("cogito, ergo sum") wird zum Ausgangspunkt. Der [[Sensualismus]] von [[John Locke]] mit seiner [[Erkenntnistheorie|erkenntnistheoretischen]] Skepsis wirkte stark auf die [[Enzyklopädist]]en, auf [[Voltaire]] sowie die Materialisten ("Der Mensch ist eine Maschine"). Von hier ausgehend begann die geistig-politische Bewegung der [[Aufklärung]].
* Die Vernunft wird von Immanuel Kant vom [[Verstand]] unterschieden und kritisch untersucht: Sein Werk ''[[Kritik der reinen Vernunft]]'' von 1781 wurde die Grundlage für den [[Deutscher Idealismus|Deutschen Idealismus]].
* Das 19. Jahrhundert brachte die Vorherrschaft des naturwissenschaftlichen Denkens definitiv in die Philosophie ein. Neben dem [[Positivismus]] des Franzosen [[Auguste Comte]] entwickelte sich der [[Materialismus]] unterschiedlicher Prägung: [[Karl Marx]] und [[Karl Ludwig Büchner]]. Ein Querdenker war dabei [[Friedrich Nietzsche]], welcher einen Kampf des [[Irrationalismus|Irrationalen]] gegen die "Alleinherrschaft des Intellekts" forderte, wenngleich Nietzsche ebenfalls ein [[Atheismus|Atheist]] war. Der Däne [[Sören Kierkegaard]] und der Franzose [[Henri Bergson]] wollten im Kontrast dazu dem Religiösen wieder einen höheren Stellenwert in der Philosophie und Naturwissenschaft einräumen. Seit dem 19. Jahrhundert gilt die Metaphysik als „zweifelhaft spekulativ“, „unwissenschaftlich“, „sinnlos“, „totalitär“ oder „nicht-empirische Gedankenspielerei“.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Metaphysik#Begriffsgeschichte</ref>
* Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts sah die Philosophie eher in der Defensive, bedrängt zum einen durch neue [[naturwissenschaft]]liche Erkenntnisse wie die [[Relativitätstheorie]] und [[Quantentheorie]] zum anderen durch [[Mystik|mystische]] Lehren wie die [[Anthroposophie]].
* Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] stellte sich neben die atheistische [[Existenzphilosophie]] [[Jean-Paul Sartre]]s und [[Albert Camus]]' ("L'absurde",  alles sinnlos) eine religiöse, welche den Begriff der [[Transzendenz]] verfocht, etwa in der Person von [[Karl Jaspers]]. Physiker wie [[Carl Friedrich von Weizsäcker]] versuchten die Trennung zwischen Naturwissenschaft und Philosophie zu überwinden.
*Weil die meisten Philosophen Theoretiker sind, wurde ein Lehrstuhl für ''Theoretische Philosophie'' zum Beispiel an der [[Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf]] geschaffen. Die Unterscheidung zwischen praktischer und theoretischer Philosophie geht auf Aristoteles zurück. Ein Vertreter der praktischen Philosophie - manchmal auch als ''Alltagsphilosophie'' bezeichnet war bereits [[Christian Wolff (Aufklärer)]], aus neuerer Zeit ist u.a. [[Bernd Oei]] bekannt. Philosophen wie [[Peter Sloterdijk]] sorgten für langdauernde Diskussionen über verschiedene Themen in der Öffentlichkeit seit Beginn des 21. Jahrhunderts.


* Eine Änderung des philosophischen Denkens brachte das [[Christentum]] mit seinem religiösen und mythologischen Ansatz. Entscheidende Impulse kamen vor allem von [[Augustinus von Hippo|Augustinus]]. Dessen Gedankengebäude wurde durch die [[Mittelalter|mittelalterliche]] [[Scholastik]] (bekanntester Vertreter: [[Thomas von Aquin]]) ausgebaut. Der spätere sogenannte [[Nominalismus]] führte schließlich zu Trennung der [[Theologie]] von der Philosophie. => ''Siehe auch:'' [[Philosophie des Mittelalters]]
==Literatur==
*Vincent Descombes: ''Das Selbe und das Andere'' (''Le même et l’autre''). Philosophie in Frankreich 1933–1978, 1981, Frankfurt/Main: Suhrkamp (stw 346) ISBN 3-518-27946-7
* Frühe Neuzeit: Vorbereitet durch neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse ([[Nikolaus von Kues]], [[Kopernikus]]) und durch den [[Empirismus]] [[Francis Bacon]]s begründete der [[Rationalismus]] von [[Descartes]] die ''neue Philosophie'': Das menschliche Selbstbewusstsein ("cogito, ergo sum") wird zum Ausgangspunkt. Der [[Sensualismus]] von [[John Locke]] mit seiner [[Erkenntnistheorie|erkenntnistheoretischen]] Skepsis wirkte stark auf die [[Enzyklopädisten]], auf [[Voltaire]] sowie die Materialisten ("Der Mensch ist eine Maschine"). Von hier ausgehend begann die geistig-politische Bewegung der [[Aufklärung]].
*Wicks, Robert: ''„Modern French philosophy“ from existentialism and postmodernism'', 2003, Oxford: Oneworld ISBN 1-85168-318-6
*Eva Dewes, Sandra Duhem (Hrsg.) ''Kulturelles Gedächtnis und interkulturelle Rezeption im europäischen Kontext''. VICE VERSA. DEUTSCH-FRANZÖSISCHE KULTURSTUDIEN, Bd. 1 ISBN 978-3-05-004132-2
*[[Georg Simmel]]: ''Hauptprobleme der Philosophie'', Sammlung Göschen, Band 500, Berlin 1964
*[[Peter Sloterdijk]]: ''[[Kritik der zynischen Vernunft]]'', Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1983
*[[Philosophie Magazin]] (Zeitschrift)


* [[Vernunft]] und [[Empirie]] wurden von Immanuel Kant kritisch zur Synthese verbunden: Sein Werk ''[[Kritik der reinen Vernunft]]'' von 1781 wurde die Grundlage für den [[Deutscher Idealismus|Deutschen Idealismus]] mit Fichte, Schelling und [[Hegel]] (alle auch mit einer Religionsphilosophie); [[Herbart]] entwickelte derweil die Grundlagen einer wissenschaftlich orientierten [[Pädagogik]].
== Weblinks ==
* [https://www.spiegel.de/start/philosophie-studieren-voraussetzungen-inhalte-aufbau-berufsaussichten-a-097a9087-23ea-4a7e-8323-fd110ba0b1f3 Philosophie studieren: Voraussetzungen, Inhalte, Aufbau, Berufsaussichten - DER SPIEGEL]


* Das 19. Jahrhundert brachte die Vorherrschaft des naturwissenschaftlichen Denkens definitiv in die Philosophie ein. Neben dem [[Positivismus]] des Franzosen [[Auguste Comte]] entwickelte sich der [[Materialismus]] unterschiedlicher Prägung: [[Karl Marx]]' "dialektischer Materialismus", der zum einen auf Hege]s geschichtsphilosophischer [[Dialektik]], zum andern auf [[Ludwig Feuerbach]]s Denken beruht. Ein Querdenker war dabei [[Friedrich Nietzsche]], welcher einen Kampf des [[Irrationalismus|Irrationalen]] gegen die "Alleinherrschaft des Intellekts" forderte, wenngleich Nietzsche daneben analog zu Feuerbach/Marx ebenfalls ein [[Atheismus|Atheist]] war. Der Däne [[Sören Kierkegaard]] und der Franzose [[Henri Bergson]] wollten im Kontrast dazu dem Religiösen wieder einen höheren Stellenwert in der Philosophie und Naturwissenschaft einräumen.
== Einzelnachweise ==
 
<references />
* Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts sah die Philosophie eher in der Defensive, bedrängt zum einen durch neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse ([[Relativitätstheorie]] [[Albert Einstein]]s und [[Quantenphysik|Quantentheorie]] [[Max Planck]]s, zum anderen durch [[Mystik|mystische]] Lehren wie [[Rudolf Steiner]]s [[Anthroposophie]].
 
* Nach dem 2. Weltkrieg stellte sich neben die atheistische [[Existenzphilosophie]] [[Jean-Paul Sartre]]s und [[Albert Camus]]' ("L'absurde",  alles sinnlos) eine religiöse, welche den Begriff der [[Transzendenz]] verfocht, etwa in der Person von [[Karl Jaspers]].
 
==Literatur==
*[[Georg Simmel]]: ''Hauptprobleme der Philosophie'', Sammlung Göschen, Band 500, Berlin 1964


[[Kategorie:Unterrichtsfach in der Oberstufe]]
[[Kategorie:Wissenschaftliches Fachgebiet]]
[[Kategorie:Wissenschaftliches Fachgebiet]]
[[Kategorie:Fremdwort (griechisch)]]
[[Kategorie:Philosophie| ]]
[[Kategorie:Philosophie| ]]
[[Kategorie:Fremdwort (griechisch)]]
{{PPA-Silber}}
{{PPA-Silber}}

Aktuelle Version vom 7. Mai 2025, 12:43 Uhr

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Gemälde von Salvator Rosa aus dem 17. Jahrhundert: Waldlandschaft mit drei Philosophen

Die Philosophie (griechisch: "Liebe zur Weisheit") versucht, den Sinn der Welt und der menschlichen Existenz zu ergründen. Der Begriff wird in der Umgangssprache auch für Denkweise und Lebenshaltung im Sinne von Lebensphilosophie verwendet.

In der Antike waren die Philosophen zugleich angesehene Wissenschaftler. Ein Studium der Philosophie gilt seit dem 19. Jahrhundert manchmal als weltfremd, als Unterrichtsfach war es daher an Schulen rund hundert Jahre lang selten vertreten. Gemäß dem Philosophen Immanuel Kant sind folgende Teilgebiete der Philosphie zu unterscheiden:

Die sich daraus entwickelnden Themen sind:

Geschichte

Literatur

  • Vincent Descombes: Das Selbe und das Andere (Le même et l’autre). Philosophie in Frankreich 1933–1978, 1981, Frankfurt/Main: Suhrkamp (stw 346) ISBN 3-518-27946-7
  • Wicks, Robert: „Modern French philosophy“ from existentialism and postmodernism, 2003, Oxford: Oneworld ISBN 1-85168-318-6
  • Eva Dewes, Sandra Duhem (Hrsg.) Kulturelles Gedächtnis und interkulturelle Rezeption im europäischen Kontext. VICE VERSA. DEUTSCH-FRANZÖSISCHE KULTURSTUDIEN, Bd. 1 ISBN 978-3-05-004132-2
  • Georg Simmel: Hauptprobleme der Philosophie, Sammlung Göschen, Band 500, Berlin 1964
  • Peter Sloterdijk: Kritik der zynischen Vernunft, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1983
  • Philosophie Magazin (Zeitschrift)

Weblinks

Einzelnachweise

Vergleich zu Wikipedia