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Buddhismus: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Hinayana-Buddhismus war die strengere [[Tradition]], während der Mahayana-Buddhismus sich in [[China]] ausbreitete. Daneben gab und gibt es bis heute zahlreichen [[Sekte]]n. | |||
Weltweit gibt es schätzungsweise 500-600 Millionen Buddhisten. Die meisten leben in [[Asien]], vor allem in [[Bhutan]] (72% der Bevölkerung), [[Volksrepublik China]] (18%), Japan (20–67%), [[Kambodscha]] (93%), [[Südkorea]] (23,7%), [[Laos]] (66%), [[Myanmar]] (87%), in der [[Mongolei]] (40%), in [[Sri Lanka]] (70%), [[Thailand]] (95%) und [[Vietnam]] (22%).<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus#Heutige_Verbreitung_in_Asien</ref> | |||
Oft wird der Buddhismus - insbesondere in westlichen Ländern als eine „Religion des Friedens“ angesehen. Diese Botschaft wird vor allem von dem [[Dalai Lama]] vertreten. Das trifft zwar auf die Mehrzahl der Anhänger zu, doch gibt es Ausnahmen: Im 17. Jahrhundert verbündeten sich die [[Gelugpas]] mit den [[Mongole]]n, um ihre Gegner zu bekämpfen.<ref>https://www.deutschlandfunk.de/keine-voellige-gewaltlosigkeit-auch-buddhisten-kennen-100.html</ref> In [[Burma]] wird die Minderheit der [[muslim]]ischen [[Rohingya]] verfolgt, in [[Sri Lanka]] ging die buddhistische, singhalesische Mehrheit gegen die tamilische, [[Hinduismus|hinduistische]] Minderheit vor.<ref>https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/religioeser-extremismus-wie-friedlich-ist-der-buddhismus</ref> | |||
Der Buddhismus lehnt zwar die Einteilung der Menschen in [[Kaste]]n ab, weil alle das Erleuchtungspotential in sich tragen,<ref>Hermann Oldenberg: ''Reden des Buddha.'' Seite 366.</ref> doch gibt es eine [[Hierarchie]] durch die Mönchen und Klöster. [[Gott|Götter]] und [[Heilige Schrift]]en gibt es dagegen im Buddhismus praktisch nicht. In der [[Religionswissenschaft]] wird der Buddhismus dem [[Universalismus]] zugeordnet. | |||
== Geschichte == | |||
[[Datei:Borobudur-Buddha.jpg|thumb|Buddha-Statue im [[Borobudur]]-Tempel ([[Java]], [[Indonesien]]]] | |||
Die [[buddhistische Zeitrechnung]] beginnt mit dem Todesjahr des Siddhartha Gautama. Zur Lebenszeit des Buddha war es in Indien unüblich, religiöse Texte schriftlich festzuhalten.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Buddhistische_Konzilien</ref> Erste schriftliche Aufzeichnungen zur Religion gab es in den [[Konzil]]ien, sie stammen aus dem 5.-3. Jahrhundert v. Chr., um 250 v. Chr. wurde der Buddhismus zunächst in Indien und später in vielen anderen Ländern [[Staatsreligion]]. Im Zuge der weiteren Ausbreitung wurden buddhistische Texte ins Chinesische sowie in verschiedene zentralasiatische Sprachen übersetzt,<ref>https://rietberg.ch/files/ausstellungen/2018/Nirvana/nirvana_immersionsraum_texte.pdf</ref> und es entstand der [[Graeco-Buddhismus]]. In [[China]] erlebte der Buddhismus im [[7. Jahrhundert]] eine Blüte. Dort entstand der [[Ch’an-Buddhismus]] als eine der maßgeblichen Schulen. In [[Japan]] wurde das chinesische Wort Ch’an mit Zen wiedergegeben, worauf sich der [[Zen]]-Buddhismus – vor allem ab dem 9. Jahrhundert - als neue Richtung entwickelte.<ref>https://www.remid.de/?s=Buddhismus</ref> Der Buddhismus verschwand er aus den meisten Gegenden Indiens ab dem [[12. Jahrhundert]].<ref>Edward Conze: ''Eine kurze Geschichte des Buddhismus.'' Suhrkamp, Frankfurt 1986</ref> Im 17. Jahrhundert kam es durch die aus Asien zuwandernden Torguten bzw. [[Kalmücken]] zur Ansiedlung von Buddhisten im Osten Europas an der unteren [[Wolga]].<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus_in_Europa</ref> In Indien erfolgte teilweise eine Verdrängung durch den traditionellen [[Hinduismus]] und später den [[Islam]]. In Indien bezeichnen sich heutzutage nur noch 0,7 % als Buddhisten - etwa genauso viele wie in [[Russland]]. | |||
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Aktuelle Version vom 17. Dezember 2024, 16:32 Uhr
Der Buddhismus hat seinen Ursprung in Indien und gilt als Weltreligion. Das Wort Buddhismus leitet sich von Buddha ab und bedeutet wörtlich der Erwachte. Der erste Buddha war der Prinz Siddhartha Gautama, der um das Jahr 500 v. Chr. im heutigen Nepal lebte. Er wird als der „historische Buddha“ bezeichnet, um ihn von den mythischen Buddha-Gestalten zu unterscheiden, die nicht historisch bezeugt sind.[1] Streng genommen ist der Buddhismus keine theistische Religion, sondern eine Weltanschauung. Daher finden sich unter den Anhängern auch Menschen, die sonst dem Atheismus zugerechnet werden, weil sie an keinen persönlichen Gott glauben.
Sogenannte Buddhistische Schulen oder Richtungen sind:
- Hinayana
- Mahayana
- Theravada
- Vajrayana (im Westen meist als Tibetischer Buddhismus oder Lamaismus bezeichnet)
Der Hinayana-Buddhismus war die strengere Tradition, während der Mahayana-Buddhismus sich in China ausbreitete. Daneben gab und gibt es bis heute zahlreichen Sekten.
Weltweit gibt es schätzungsweise 500-600 Millionen Buddhisten. Die meisten leben in Asien, vor allem in Bhutan (72% der Bevölkerung), Volksrepublik China (18%), Japan (20–67%), Kambodscha (93%), Südkorea (23,7%), Laos (66%), Myanmar (87%), in der Mongolei (40%), in Sri Lanka (70%), Thailand (95%) und Vietnam (22%).[2]
Oft wird der Buddhismus - insbesondere in westlichen Ländern als eine „Religion des Friedens“ angesehen. Diese Botschaft wird vor allem von dem Dalai Lama vertreten. Das trifft zwar auf die Mehrzahl der Anhänger zu, doch gibt es Ausnahmen: Im 17. Jahrhundert verbündeten sich die Gelugpas mit den Mongolen, um ihre Gegner zu bekämpfen.[3] In Burma wird die Minderheit der muslimischen Rohingya verfolgt, in Sri Lanka ging die buddhistische, singhalesische Mehrheit gegen die tamilische, hinduistische Minderheit vor.[4]
Der Buddhismus lehnt zwar die Einteilung der Menschen in Kasten ab, weil alle das Erleuchtungspotential in sich tragen,[5] doch gibt es eine Hierarchie durch die Mönchen und Klöster. Götter und Heilige Schriften gibt es dagegen im Buddhismus praktisch nicht. In der Religionswissenschaft wird der Buddhismus dem Universalismus zugeordnet.
Geschichte
Die buddhistische Zeitrechnung beginnt mit dem Todesjahr des Siddhartha Gautama. Zur Lebenszeit des Buddha war es in Indien unüblich, religiöse Texte schriftlich festzuhalten.[6] Erste schriftliche Aufzeichnungen zur Religion gab es in den Konzilien, sie stammen aus dem 5.-3. Jahrhundert v. Chr., um 250 v. Chr. wurde der Buddhismus zunächst in Indien und später in vielen anderen Ländern Staatsreligion. Im Zuge der weiteren Ausbreitung wurden buddhistische Texte ins Chinesische sowie in verschiedene zentralasiatische Sprachen übersetzt,[7] und es entstand der Graeco-Buddhismus. In China erlebte der Buddhismus im 7. Jahrhundert eine Blüte. Dort entstand der Ch’an-Buddhismus als eine der maßgeblichen Schulen. In Japan wurde das chinesische Wort Ch’an mit Zen wiedergegeben, worauf sich der Zen-Buddhismus – vor allem ab dem 9. Jahrhundert - als neue Richtung entwickelte.[8] Der Buddhismus verschwand er aus den meisten Gegenden Indiens ab dem 12. Jahrhundert.[9] Im 17. Jahrhundert kam es durch die aus Asien zuwandernden Torguten bzw. Kalmücken zur Ansiedlung von Buddhisten im Osten Europas an der unteren Wolga.[10] In Indien erfolgte teilweise eine Verdrängung durch den traditionellen Hinduismus und später den Islam. In Indien bezeichnen sich heutzutage nur noch 0,7 % als Buddhisten - etwa genauso viele wie in Russland.
Siehe auch
Andere Lexika
- Knaurs Lexikon in 20 Bänden, Deutscher Bücherbund Stuttgart, Lizenzausgabe des Lexikographischen Instituts, München 1974, Band 3, Seite 857
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus#Heutige_Verbreitung_in_Asien
- ↑ https://www.deutschlandfunk.de/keine-voellige-gewaltlosigkeit-auch-buddhisten-kennen-100.html
- ↑ https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/religioeser-extremismus-wie-friedlich-ist-der-buddhismus
- ↑ Hermann Oldenberg: Reden des Buddha. Seite 366.
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Buddhistische_Konzilien
- ↑ https://rietberg.ch/files/ausstellungen/2018/Nirvana/nirvana_immersionsraum_texte.pdf
- ↑ https://www.remid.de/?s=Buddhismus
- ↑ Edward Conze: Eine kurze Geschichte des Buddhismus. Suhrkamp, Frankfurt 1986
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus_in_Europa