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DeNokratie

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Wahlzettel der deNokratischen Bundestagswahl 2013, bei der Millionen von Menschen von der Wahl ausgeschlossen waren.

DeNokratien sind politische Systeme bei denen große Teile der Bevölkerung von der politischen Mitbestimmung ausgeschlossen sind.

Definition

Versuche

  • 2015 stimmten knapp 78 Prozent der wahlberechtigten Luxemburger gegen ein Wahlrecht für Ausländer. [1]
    • Ähnliches war lange Zeit der Fall in der Schweiz, als über das Frauenwahlrecht Männer bestimmten.
    • Gut 45 Prozent der Einwohner des Großherzogtums sind Ausländer.

Historische DeNokratien

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Schwarze Menschen waren in den DeNokratien der USA und Südafrikas lange von der Wahl ausgeschlossen.
  • Historische Beispiele für DeNokratien sind:
    • Die antiken griechischen Stadtstaaten, wie bsp. Athen. Wahlberechtigt waren hier nur Vollbürger. Bis 451 v. Chr. war nur der Vollbürger, dessen beiden Eltern auch schon Athener Bürger waren. Die vielen in Athen lebenden Menschen, die nicht Vollbürger waren, (viele von ihnen Sklaven) schloss man von jeglicher politischen Beteiligung und natürlich auch Wahlen aus. [2]
    • In den USA hatten "Schwarze" bis 1869 gar kein Wahlrecht. Danach bestand ein eher theoretisches als praktisches Wahlrecht für Schwarze. Bis 1965 durften z.B. Afro-Amerikaner an Wahlen nur teilnehmen, wenn sie vorher einen Lese- und Rechtschreibtest abgelegt hatten. Auch bis heute wird versucht zugunsten der "Weißen" Wahlen zu manipulieren. [3] [4] [5] Der Wissenschaftler Pierre I. van den Berghe prägte für diese speziell US-amerikanische und südafrikanische Form der DeNokratie den Begriff Herrenvolk-Demokratie (Herrenvolk democracy). Bei dieser verbinden sich Rassismus und Demokratie indem das Prinzip der Volkssouveränität auf den internen Gebrauch einer weißen Gruppe beschränkt wird. Die Ausgrenzung der "rassisch anderen" ermöglicht zusätzlich ein größeres Gefühl der Gleichheit innerhalb der Gruppe der "Weißen" zu erreichen. [6] [7]
    • Eine andere Form von DeNokratie ist der Ausschluss von Frauen vom Wahlrecht. In fast allen Ländern durften Frauen teilweise bis in das 20. Jahrhundert hinein nicht wählen. 1869 führte als erster neuzeitlicher Staat der US-Bundesstaat Wyoming das Frauenwahlrecht ein. In Großbritannien erhielten Frauen erst im Jahr 1928 das uneingeschränkte Wahlrecht.
    • Zensuswahlrecht bzw. Dreiklassenwahlrecht war eine weitere Form der DeNokratie. Im Jahr 1873 waren bsp. in Österreich bei 21 Millionen Einwohnern nur 1,25 Millionen stimmberechtigt. Aufgrund des Steuerzensus besaß der Großteil der Bürger kein Wahlrecht. [8]
    • In den meisten modernen Staaten herrscht heute eine etwas mildere Form der DeNokratie als im alten Athen oder in den USA des 19. Jahrhunderts. Die Gesellschaften sind meist sozial etwas durchlässiger für vom Wahlrecht ausgeschlossene Personen, wie bsp. Passausländer, und diese können - abhängig von der Gesetzgebung des einzelnen Landes - nach Erfüllung gewisser Bedingungen (meist einige Jahre Aufenthalt im Land, ausreichende Sprachkenntnisse, keine Vorstrafen, usw.) die Staatsbürgerschaft erwerben und damit zu wahlberechtigeten "Vollbürgern" aufsteigen. Generell deNokratisch ausgeschlossen sind immer noch Kinder. [9]

Kritik der Forschung an der DeNokratie

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Das Wahlrecht für Ausländer, wie hier Türken in Berlin, wird von immer mehr Forschern, Journalisten, Politikern aber auch einfachen Bürgern gefordert
  • Auch in der Forschung wird Kritik an einem Wahlrecht laut, dass sich ausschließlich am Begriff "deutsches Volk" festmacht. So betrachtet der Schweizer Forscher François Aubert das Volk nicht mehr lediglich als die Gesamtheit der "Inhaber von Staatsangehörigkeitsausweisen". Zum Volk gehören für ihn die Inländer sowie jene Ausländer, die sich auf dem Staatsgebiet des betreffenden Staates dauerhaft niedergelassen haben und deshalb die menschliche Substanz dieses Gemeinwesens bilden. [10]
  • Der deutsche Rechtswissenschaftler Manfred Zuleeg sieht dies ähnlich, und erweitert den Volksbegriff um jene Ausländer, die ihr Schicksal mit dem des deutschen Volkes verbunden haben, indem sie im Land ansässig geworden sind. [11]
  • Professor Dietrich Thränhardt schreibt dazu u.a.:
"Der Zusammenhang zwischen Wahlrecht und Politikgestaltung ist die Essenz der Demokratie. Politische Beteiligung ist der Schlüssel zu besseren politischen Ergebnissen und zu Integration, zum sich Angenommen und zu Hause fühlen. (...) Es ist Zeit, Einwanderer auch politisch enger an Deutschland und seine Demokratie heranzubringen, im Interesse der Einwanderer und vor allem auch im wohlverstandenen Eigeninteresse Deutschlands selbst." [12]
"Weil dieser Staat, in dem wir leben, einen signifikanten Teil seiner Bevölkerung seiner Herrschaft bloß unterwirft, statt ihn teilhaben zu lassen, ist im Grund der Staat selbst zur Herrschaftsausübung nicht befugt. Er darf sich nicht mit vollem Recht »Demokratie« nennen und behaupten, er sei legitimiert, weil in ihm das Volk regiere. Und allein der ungehinderte Zugang der gesamten Bevölkerung zu diesem Grundrecht erlaubt dem Staat, sich eine Demokratie, und seinen Bürgern, sich frei zu nennen." [13]

Proteste gegen die deutsche DeNokratie

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DeNokratische Parteien werben in einem Landtagswahlkampf im Jahr 2011 um die Stimmen biodeutscher Wähler.
  • Der seit fast 40 Jahren in Deutschland lebende türkische Steuerberater Aydin Akin kämpft seit dem Jahr 2005 gegen die Ungerechtigkeiten der DeNokratie in Deutschland.
  • Das Bündnis Wahlrecht für alle kämpft in Berlin gegen den deNokratischen Zustand in Deutschland. [14] Oliver Wiedmann vom Bündnis Wahlrecht für alle meint u.a.:
"Die Verknüpfung von Wahlrecht und Staatsangehörigkeit ist undemokratisch. Die Berlinerinnen und Berliner ohne deutschen Pass sind genauso von Entscheidungen zu Bildungsfragen oder zur Stadtentwicklung betroffen wie die mit deutscher Staatsangehörigkeit. Deswegen sollten sie darüber genauso mitreden und mitentscheiden können."
"Damit jeder in Deutschland lebende Bürger auch ein mündiger Bürger ist, müssen diese auch das gleiche Wahlrecht wahr nehmen können. Es ist undemokratisch, dass ein mehrere Jahre hier lebender EU-Ausländer nicht mal den Landtag wählen oder selbst in eine Versammlung gewählt werden darf. Deshalb müssen wir jedem Bürger, der hier lebt das gleiche Wahlrecht auf Europa-, Bundes-, Landes- und Kommunalebene zusprechen." [15]

Links und Quellen

Siehe auch

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Auch freundliche afrikanische Musiker, wie hier in Freiburg im Breisgau, dürfen in der deutschen DeNokratie nicht wählen

Weblinks

Bilder / Fotos

Videos

Quellen

Literatur

Naviblock

Einzelnachweise

  1. http://www.spiegel.de/politik/ausland/luxemburger-stimmen-gegen-wahlrecht-fuer-auslaender-a-1037657.html
  2. Emmanuel Todd: Das Schicksal der Migranten, Claasen Verlag, 1998, S. 25, 26, 71 und 72
  3. Spektakuläres US-Urteil: Supreme Court höhlt Wahlrecht für Schwarze aus
  4. Wahlrecht für Afro-Amerikaner
  5. 1869: Negersklaven erhielten Freiheit und Bürgerrechte KALENDERBLATT: Wahlrecht für die Farbigen
  6. Pierre I. van den Berghe: Race and Racism - A comprehensive Perspective, New York, 1967, S. 77
  7. Emmanuel Todd: Das Schicksal der Migranten, Claasen Verlag, 1998, S. 70
  8. Helmut Widder: Parlamentarische Strukturen im politischen System, Duncker & Humblot, Berlin, 1979, S. 184
  9. Wahlrecht für Kinder - Eine Streitschrift
  10. Karl A. Lamers: Repräsentation und Integration der Ausländer in der Bundesrepublik unter besonderer Berücksichtigung des Wahlrechts, Duncker & Humbolt, Berlin, 1977, S. 36
  11. Karl A. Lamers: Repräsentation und Integration der Ausländer in der Bundesrepublik unter besonderer Berücksichtigung des Wahlrechts, Duncker & Humbolt, Berlin, 1977, S. 36
  12. zitiert nach Marvin Oppong (Hrsg.): Migranten in der deutschen Politik, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2011, S. 26 und 27
  13. Robin Celikates und Hilal Sezgin: Die Freiheit der Barbaren - Warum eine Demokratie Ausländern das allgemeine Wahlrecht gewähren muss
  14. Fahrraddemonstration - Wahlrecht für alle Berliner
  15. AG Migration/Thesenpapier

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (DeNokratie) vermutlich nicht.