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Geschichte der Juden in Überlingen

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In Überlingen fand man den ältesten erhaltenen jüdischen Grabstein Baden-Württembergs, der aus dem Jahr 1275 stammt

Die Geschichte der Juden in Überlingen reicht vom 13. Jahrhundert bis in das 20. Jahrhundert.

Details

"Dieser Grabstein wurde errichtet zu Haupt des Asarja, Sohn des Rabbi Peregor (anno) 35" [1]
  • Die erste Synagoge, die im Jahr 1332 zerstört wurde, soll sich an der Stelle des heutigen Gebäudes an der Christophstraße 16 befunden haben.
  • Im Jahr 1332 kam es wegen eines angeblichen Ritualmordes zu grausamsten Gewaltexzessen und Judenverfolgungen im Ort. 300 bis 400 Juden verbrannten damals in der Synagoge des Ortes. Gustav Schwab berichtete im Jahr 1846 mit folgenden Worten über das grauenvolle Geschehen:
"In Ueberlingen fand man die verstümmelte Leiche eines von seinen Eltern vermißten Knaben in einem Bache; die Eltern heulten durch die Stadt und klagten die Juden als Urheber des Frevels an; die Art der Wunden, ihr Aufbrechen und Bluten, als der Leichnam vor den Häusern der Juden vorbeigetragen wurde, schien Beweises genug. Unter dem Vorwande, sie vor der Wuth des Pöbels zu retten, lockte man die geängsteten Juden in ein hohes steinernes Haus; hier zündeten die Bürger einen im Erdgeschoß heimlich aufgethürmten Scheiterhaufen an; die Juden flüchteten von Stock zu Stock; einige kletterten sogar auf das Dach. Umsonst! das ganze Haus, in das die Tücke der Christen gegen 300 Juden gelockt hatte, ging mit den Unglücklichen, die voll Verzweiflung Steine, Messer, Schwerter und Balken des brennenden Hauses auf die gaffende Volksmenge herunterschleuderten, in den Flammen auf. Einige stürzten sich aus dem Brande zu den Fenstern hinaus; sie wurden vom Volk aufgefangen und vollends niedergemetzelt."
  • Im Jahr 1349 kam es dann schon zur nächsten Judenverfolgung, und im Jahr 1430 schließlich zur Ausweisung aller Juden. In diesem Jahr wurde auch der jüdische Friedhof abgeräumt, und die Steine wurden zum Bau des Münsters verwendet.
  • Erst nach 1862 ließen sich wieder wenige Juden im Ort nieder. [2]

Weblinks

Bilder / Fotos

Videos

Quellen

Literatur

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