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Sklaverei ist in der [[Menschheitsgeschichte]] bereits in den ersten [[Hochkultur]]en des [[Altertum]]s zu finden. Die Griechen unterteilten die Menschheit in Hellenen und Barbaren, und es schien in der [[Antike]] gerechtfertigt, Barbaren zu Sklaven zu machen. Im [[Christentum]] galt Sklaverei als Teil einer gottgewollten Ordnung und wurde zum Beispiel von [[Paulus]] in {{B|Kol|3,22}} (siehe auch {{B|Kol|4,1}} und {{B|Eph|6|1–9}}) so begründet. Ab der Zeit des [[Mittelalter]]s bis in die Neuzeit versklavten [[muslim]]ische Händler Menschen hauptsächlich aus [[Afrika]] und teilweise bis nach Europa. Auch innerhalb einiger Kontinente existierte bereits lange vor Beginn des europäischen Sklavenimports nach Amerika ein reger Sklavenhandel. Während der Zeit des europäischen [[Kolonialismus]] unter Spaniern, Portugiesen und Briten nahm der Handel mit Sklaven weltweite Ausmaße an. Die Jagd auf Sklaven und die Verbringung zu den Schiffen wurde in der Mehrheit der Fälle von [[Araber|arabischen]] und afrikanischen Händlern betrieben.<ref>Gudrun Krämer: ''Geschichte des Islam''. C. H. Beck Verlag, München 2005, hier: Lizenzausgabe für die [[Bundeszentrale für politische Bildung]], Bonn 2005, S. 190.</ref> So kamen allein nach [[Brasilien]] schätzungsweise 3 Millionen afrikanischer Sklaven. | Sklaverei ist in der [[Menschheitsgeschichte]] bereits in den ersten [[Hochkultur]]en des [[Altertum]]s zu finden. Die Griechen unterteilten die Menschheit in Hellenen und Barbaren, und es schien in der [[Antike]] gerechtfertigt, Barbaren zu Sklaven zu machen. Im [[Christentum]] galt Sklaverei als Teil einer gottgewollten Ordnung und wurde zum Beispiel von [[Paulus]] in {{B|Kol|3,22}} (siehe auch {{B|Kol|4,1}} und {{B|Eph|6|1–9}}) so begründet. Ab der Zeit des [[Mittelalter]]s bis in die Neuzeit versklavten [[muslim]]ische Händler Menschen hauptsächlich aus [[Afrika]] und teilweise bis nach Europa. Auch innerhalb einiger Kontinente existierte bereits lange vor Beginn des europäischen Sklavenimports nach Amerika ein reger Sklavenhandel. Während der Zeit des europäischen [[Kolonialismus]] unter Spaniern, Portugiesen und Briten nahm der Handel mit Sklaven weltweite Ausmaße an. [[Bartolomé de Las Casas]], erster Bischof von Chiapas im heutigen [[Mexiko]] wurde vorgeworfen, den Handel mit afrikanischen Sklaven eingeführt oder zumindest angeregt zu haben.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas#Las_Casas_und_der_transatlantische_Sklavenhandel</ref> Die Jagd auf Sklaven und die Verbringung zu den Schiffen wurde in der Mehrheit der Fälle von [[Araber|arabischen]] und afrikanischen Händlern betrieben.<ref>Gudrun Krämer: ''Geschichte des Islam''. C. H. Beck Verlag, München 2005, hier: Lizenzausgabe für die [[Bundeszentrale für politische Bildung]], Bonn 2005, S. 190.</ref> So kamen allein nach [[Brasilien]] schätzungsweise 3 Millionen afrikanischer Sklaven. Nach dem Völkermord an den [[Indianer]]n in Nordamerika wurden afrikanische Sklaven in die [[USA]] eingeführt; dort gab es im 19. Jahrhundert mehr als 4 Millionen Sklaven. In der Theorie des [[Marxismus]] ist die [[Sklavenhaltergesellschaft]] eine Vorstufe zur Entwicklung des [[Feudalsystem]]s. Aus heutiger Sicht waren und sind einige Formen des [[Sklavenhandel]]s teilweise auch ein Ergebnis von [[Rassismus]].<ref>[[Susan Arndt]], [[Nadja Ofuatey-Alazard]] (Hrsg.): [https://www.fembooks.de/Susan-Arndt-Nadja-Ofuatey-Alazard-Hrsg-Wie-Rassismus-aus-Woertern-spricht-Kerben-des-Kolonialismus-im-Wissensarchiv-deutsche-Sprache ''Wie Rassismus aus Wörtern spricht. Kerben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache'']</ref> | ||
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Version vom 15. August 2020, 12:04 Uhr
Sklaverei ist bzw. war in bestimmten Ländern und in bestimmten Epochen eine sozial akzeptierte und gesetzlich regulierte Form der Ausbeutung [1] von Menschen. Sie beruht auf einem durch Gewaltandrohung und/oder- ausübung sowie sozialem und wirtschaftlichem Druck aufrechterhaltenen Abhängigkeitszustand der Unterworfenen gegenüber ihren Herren. Der Rechtsstatus der Sklaven entspricht meist ungefähr dem eines Tieres, d.h. er ist im Prinzip juristisch eine Sache, genießt aber vereinzelt auch gewisse darüber hinaus reichende Schutzrechte wie wir sie heutzutage auch höheren Säugetieren zugestehen.
Offiziell gilt die Sklaverei zwar weltweit als abgeschafft. Sie existiert aber trotzdem inoffiziell und teilweise im Verborgenen in weiten Teilen der Welt. Gegenwärtig wird sie zum Beispiel noch in einigen islamischen Ländern praktiziert. In Mauretanien wurde sie erst 2007 verboten, doch eine endgültigen Abschaffung der Sklaverei ist heute noch nicht erreicht. [2][3]
In einem weiteren Sinne wird unter Sklaverei auch eine Freiheitsberaubung und Nötigung von Menschen verstanden, die in der Gesellschaft, in der sie sich ereignet, keine gesetzliche Grundlage besitzt. Sklaverei stellt - neben BDSM - nach Ansicht vieler Autoren die Höchststufe der zwischenmenschlichen Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse dar.[4]
Geschichte
Sklaverei ist in der Menschheitsgeschichte bereits in den ersten Hochkulturen des Altertums zu finden. Die Griechen unterteilten die Menschheit in Hellenen und Barbaren, und es schien in der Antike gerechtfertigt, Barbaren zu Sklaven zu machen. Im Christentum galt Sklaverei als Teil einer gottgewollten Ordnung und wurde zum Beispiel von Paulus in Kol 3,22 EU (siehe auch Kol 4,1 EU und Eph 6,1–9 EU) so begründet. Ab der Zeit des Mittelalters bis in die Neuzeit versklavten muslimische Händler Menschen hauptsächlich aus Afrika und teilweise bis nach Europa. Auch innerhalb einiger Kontinente existierte bereits lange vor Beginn des europäischen Sklavenimports nach Amerika ein reger Sklavenhandel. Während der Zeit des europäischen Kolonialismus unter Spaniern, Portugiesen und Briten nahm der Handel mit Sklaven weltweite Ausmaße an. Bartolomé de Las Casas, erster Bischof von Chiapas im heutigen Mexiko wurde vorgeworfen, den Handel mit afrikanischen Sklaven eingeführt oder zumindest angeregt zu haben.[5] Die Jagd auf Sklaven und die Verbringung zu den Schiffen wurde in der Mehrheit der Fälle von arabischen und afrikanischen Händlern betrieben.[6] So kamen allein nach Brasilien schätzungsweise 3 Millionen afrikanischer Sklaven. Nach dem Völkermord an den Indianern in Nordamerika wurden afrikanische Sklaven in die USA eingeführt; dort gab es im 19. Jahrhundert mehr als 4 Millionen Sklaven. In der Theorie des Marxismus ist die Sklavenhaltergesellschaft eine Vorstufe zur Entwicklung des Feudalsystems. Aus heutiger Sicht waren und sind einige Formen des Sklavenhandels teilweise auch ein Ergebnis von Rassismus.[7]
Siehe auch
Literatur
- Egon Flaig: Weltgeschichte der Sklaverei. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58450-3
Weblinks
Vergleich zu Wikipedia
Einzelnachweise
- ↑ Anm.: Hierbei folgt die Bezeichnung Ausbeutung unserem heutigen Empfinden. Die damaligen Sklavenhalter, Sklavenhändler und ihre Gesellschaften empfanden die Sklaverei überwiegend nicht als Ausbeutung.
- ↑ Benjamin Moscovici: Vor den Wahlen in Mauretanien – Das politische Erwachen der Sklavenkinder. Deutschlandfunk, Hintergrund vom 31. August 2018
- ↑ Thilo Guschas, Mahmoud Tawfik: Mit Gospel für die Freiheit – Die Sklaven von Mauretanien. Deutschlandfunk Kultur, Feature vom 2. November 2019
- ↑ https://www.bdsm-theory.de/2018/02/leibeigenschaft
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas#Las_Casas_und_der_transatlantische_Sklavenhandel
- ↑ Gudrun Krämer: Geschichte des Islam. C. H. Beck Verlag, München 2005, hier: Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2005, S. 190.
- ↑ Susan Arndt, Nadja Ofuatey-Alazard (Hrsg.): Wie Rassismus aus Wörtern spricht. Kerben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache