PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:

Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Paul Schultze-Naumburg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fmrauch (Diskussion | Beiträge)
sinnvolle Kat.
Fmrauch (Diskussion | Beiträge)
Geburtstage feiern wir hier nicht
 
(5 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Paul Schultze-Naumburg''' (* [[10. Juni]] [[1869]] in Almrich bei [[Naumburg (Saale)|Naumburg]], [[Provinz Sachsen]]; † [[19. Mai]] [[1949]] in [[Jena]]) war ein deutscher [[Architekt]], [[Theorie der Kunst|Kunsttheoretiker]], [[Malerei|Maler]], [[Publizist]] und [[Politiker]] ([[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]).  Von 1930 bis 1939 war Schultze-Naumburg Direktor der Staatlichen Hochschulen für Baukunst, bildende Kunst und Handwerk in [[Weimar]].
'''Paul Schultze-Naumburg''' (* 10. Juni [[1869]] in Almrich bei [[Naumburg (Saale)|Naumburg]], [[Provinz Sachsen]]; † 19. Mai [[1949]] in [[Jena]]) war ein deutscher [[Architekt]], [[Theorie der Kunst|Kunsttheoretiker]], [[Malerei|Maler]], [[Publizist]] und [[Politiker]] ([[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]).  Von 1930 bis 1939 war Schultze-Naumburg Direktor der Staatlichen Hochschulen für Baukunst, bildende Kunst und Handwerk in [[Weimar]].


Nach dem Studium unternahm er Reisen nach [[Frankreich]] und [[Italien]] und arbeitete ab 1894 als [[Redakteur]] für die [[Zeitschrift]] ''[[Der Kunstwart]]''. Dort veröffentlichte er Artikel über [[Malerei]], [[Kunst]] und zur [[Lebensreform]]. 1901 erschien sein Buch ''Die Kultur des weiblichen Körpers als Grundlage der Frauenkleidung'',<ref>Volltext [https://archive.org/details/diekulturdesweib00schu online]</ref> mit dem Schultze-Naumburg zur Reformierung der [[Frauenkleidung]] und zur Abschaffung des [[Korsett]]s beitrug. Gemeinsam mit [[Henry van de Velde]] und [[Anna Muthesius]] war er maßgeblich an Entwürfen für eine künstlerisch inspirierte weibliche Reformkleidung beteiligt.
Nach dem Studium unternahm er Reisen nach [[Frankreich]] und [[Italien]] und arbeitete ab 1894 als [[Redakteur]] für die [[Zeitschrift]] ''[[Der Kunstwart]]''. Dort veröffentlichte er Artikel über [[Malerei]], [[Kunst]] und zur [[Lebensreform]]. 1901 erschien sein Buch ''Die Kultur des weiblichen Körpers als Grundlage der Frauenkleidung'',<ref>Volltext [https://archive.org/details/diekulturdesweib00schu online]</ref> mit dem Schultze-Naumburg zur Reformierung der [[Frauenkleidung]] und zur Abschaffung des [[Korsett]]s beitrug. Gemeinsam mit [[Henry van de Velde]] und [[Anna Muthesius]] war er maßgeblich an Entwürfen für eine künstlerisch inspirierte weibliche Reformkleidung beteiligt.
Zeile 44: Zeile 44:
[[Kategorie:Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP]]
[[Kategorie:Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP]]
[[Kategorie:KfdK-Mitglied]]
[[Kategorie:KfdK-Mitglied]]
[[Kategorie:Person (Weimar)]]
[[Kategorie:Ehrendoktor der Eberhard Karls Universität Tübingen]]
[[Kategorie:Ehrendoktor der Eberhard Karls Universität Tübingen]]
[[Kategorie:Ehrendoktor der Universität Stuttgart]]
[[Kategorie:Ehrendoktor der Universität Stuttgart]]

Aktuelle Version vom 4. Juli 2023, 10:18 Uhr

Paul Schultze-Naumburg (* 10. Juni 1869 in Almrich bei Naumburg, Provinz Sachsen; † 19. Mai 1949 in Jena) war ein deutscher Architekt, Kunsttheoretiker, Maler, Publizist und Politiker (NSDAP). Von 1930 bis 1939 war Schultze-Naumburg Direktor der Staatlichen Hochschulen für Baukunst, bildende Kunst und Handwerk in Weimar.

Nach dem Studium unternahm er Reisen nach Frankreich und Italien und arbeitete ab 1894 als Redakteur für die Zeitschrift Der Kunstwart. Dort veröffentlichte er Artikel über Malerei, Kunst und zur Lebensreform. 1901 erschien sein Buch Die Kultur des weiblichen Körpers als Grundlage der Frauenkleidung,[1] mit dem Schultze-Naumburg zur Reformierung der Frauenkleidung und zur Abschaffung des Korsetts beitrug. Gemeinsam mit Henry van de Velde und Anna Muthesius war er maßgeblich an Entwürfen für eine künstlerisch inspirierte weibliche Reformkleidung beteiligt.

Die Kulturarbeiten, die Schultze-Naumburg von 1901 bis 1917 als eine Serie von Büchern veröffentlichte, haben ihn zu einem gefragten Architekten gemacht und die Idee des Heimatschutzes unterstützt. Bis heute sind diese Bände als eine grundlegende Definition des Traditionalismus im 20. Jahrhundert bekannt.[2]

Kaiser Wilhelm II. beauftragte ihn 1912 mit dem Bau einer Residenz für den Kronprinzen in Potsdam. Kronprinz Wilhelm wurde freie Hand für dieses Schloss gelassen, und er wünschte sich ein Schloss im Tudorstil. Schultze-Naumburg wurde daher zu Studienzwecken nach England, Wales und Schottland geschickt. Das so entstandene Schloss Cecilienhof hatte 176 Zimmer und einen zweigeschossigen Festsaal sowie einen Ehrenhof. Es wurde 1917 bezogen und ist das komfortabelste aller Hohenzollernschlösser.

1930 trat Schultze-Naumburg der NSDAP bei und ging kulturpolitisch gegen den Bauhausstil vor. Auf Schultze-Naumburgs Anordnung hin wurden im Weimarer Schlossmuseum die Bilder u. a. von Ernst Barlach, Charles Crodel, Otto Dix, Erich Heckel, Oskar Kokoschka, Franz Marc, Emil Nolde und Karl Schmidt-Rottluff entfernt. Im Werkstattgebäude des ehemaligen Staatlichen Bauhauses Weimar, dem heutigen Van-de-Velde-Bau, der seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt) ließ Schultze-Naumburg im Oktober 1930 die gesamte malerisch-plastische Ausgestaltung, die vom Bauhausmeister Oskar Schlemmer für die Bauhausausstellung 1923 geschaffen worden war, abschlagen und übertünchen, ohne den Künstler zuvor darüber in Kenntnis gesetzt zu haben.

Auf Wunsch von Hitler erhielt Schultze-Naumburg 1935 den Auftrag, das Opernhaus Nürnberg umzubauen. Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten fiel Schultze-Naumburg aber in Ungnade und ab 1935 erhielt er keine größeren Aufträge mehr. Hinzu kam, dass sein konservativ wirkender Heimatstil nicht in das Bild der NS-Architektur passte. 1940 wurde er im Alter von 71 Jahren aus dem Hochschuldienst verabschiedet, später nach einem Parteiausschlussverfahren aus der NSDAP verwarnt. Jedoch 1944 erhielt er von Hitler den Adlerschild des Deutschen Reiches mit der Inschrift „Dem deutschen Baumeister“ und wurde in die Liste der 12 wichtigsten bildenden Künstler der Gottbegnadeten-Liste aufgenommen.[3]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis zu seinem Tod 1949 lebte er in der Sowjetischen Besatzungszone. Seine Pensionsansprüche wurden ihm aberkannt und ein Großteil seines Besitzes enteignet. 1946 wurden mehrere Schriften Schultze-Naumburgs in die Liste der auszusondernden Literatur aufgenommen.

Bauten (Auswahl)

Vergleich zu Wikipedia




Einzelnachweise

  1. Volltext online
  2. Jahrhundertwende. Traditionalismus in Paul Schultze-Naumburgs „Kulturarbeiten“, in: Roman Hillmann, Die Erste Nachkriegsmoderne. Ästhetik und Wahrnehmung der westdeutschen Architektur 1945–1963, Petersberg 2011, Seiten 31–36.
  3. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 554.