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Vril-Gesellschaft

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Die Vril-Gesellschaft war eine Geheimgesellschaft, die dem Okkultismus zugeorndet wird und die besonders während der Zeit des Nationalsozialismus aktiv war. Sie beschäftigte sich mit der Vril-Kraft, einer angeblich zentralen Energie des Universums. Zeitweise wurde sie auch Gesellschaft für Metaphysik genannt. Dabei ein Medium namens Maria Oršić oder Maria Orschitsch oft erwähnt.[1] Es gab in Berlin mindestens einen Privatzirkel, dessen Mitglieder sich ausdrücklich mit der „Vril“-Kraft beschäftigten. Die wenigen Quellen, die die Existenz dieses Personenkreises bzw. der Gesellschaft belegen, wurden später zu einem der Ausgangspunkte für die Entstehung einer Legende[2] und verschiedener Verschwörungstheorien. Besonders Heinrich Himmler soll davon fasziniert gewesen sein. 1941 folgten unter der Leitung von Reinhard Heydrich in der Aktion gegen Geheimlehren und sogenannte Geheimwissenschaften massive polizeiliche Maßnahmen gegen alle Angehörigen solcher Gruppierungen mit der Anordnung, sie in Konzentrationslager einzuweisen oder zur Zwangsarbeit zu verurteilen.[3]

Geschichte

Der Name Vril geht auf einen Roman des englischen Schriftstellers Edward Bulwer-Lytton (1803–1873) aus dem Jahr 1871 zurück. Er lautet The coming race. Die Vril-Kräfte befähigen demnach zur Telepathie und Telekinese.[4] Helena Blavatsky und andere okkultistische Autoren übernahmen den Begriff „Vril“ als Synonym für geheime Naturkräfte, die nur durch Magie genutzt werden könnten.[5] In Blavatskys Erstwerk Isis unveiled (Die entschleierte Isis), (1877) wurde „Vril“ als reale, eigenständig wirkende Kraft dargestellt.[6] Einigen Autoren zufolge hat sich die „Vril-Gesellschaft“ aus der Thule-Gesellschaft entwickelt. 1919 soll sich ein Kreis aus Thule- und DHvSS (Die Herren vom Schwarzen Stein oder Societas Templi Marcioni) in Ramsau bei Berchtesgaden getroffen haben, wo wahrscheinlich die Gründung stattfand. Im Jahre 1930 erschienen zwei kleine Schriften mit dem Titel Weltdynamismus[7] und „Vril“. Die kosmische Urkraft,[8] die von einem okkulten Zirkel veröffentlicht wurden, der sich als „Reichsarbeitsgemeinschaft ‚Das kommende Deutschland'“ (RAG) bezeichnete.[9] Um Weihnachten 1943 soll ein Treffen der Vril-Gesellschaft in einem Seebad an der Nordseeküste oder der Küste von Schleswig-Holstein stattgefunden haben.

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten sich zahlreiche pseudowissenschaftliche und -historische Deutungen des Dritten Reiches, in denen okkulte Elemente eine zentrale Rolle spielten. In diesem Zusammenhang wurden auch das „Vril“-Konzept und verschiedene Hinweise auf Okkultistengruppen als Belege angeführt. Der früheste Bezug auf eine Geheimgesellschaft mit dem Namen „Vril-Gesellschaft“ lässt sich in einer Publikation aus dem Jahre 1960 nachweisen. Seither wurde das Thema bis in die jüngste Zeit in mehreren Varianten in der esoterischen Literatur immer wieder aufgegriffen.[10] Während die ersten Varianten dieser Legende sogar noch den Nationalsozialismus ablehnten, dienen neuere Versionen der Legende direkt oder indirekt einer positiven Umdeutung des Dritten Reiches.[11]

Weblinks

Literatur

  • Julian Strube: Vril. Eine okkulte Urkraft in Theosophie und esoterischem Neonazismus. Wilhelm Fink Verlag, München/Paderborn 2013, ISBN 978-3-7705-5515-4.

Andere Lexika





Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Der Name taucht in den einschlägigen Texten auch in anderen Schreibweisen auf, z. B. Ortic, Orsitsch, Ortisch oder Ortitsch.
  2. Strube, 2013, vor allem S. 98–143.
  3. Corinna Treitel: A Science for the Soul. Occultism and the Genesis of the German Modern, Johns Hopkins University Press, Baltimore/London 2004, S. 224 f.
  4. Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus, marixverlag GmbH 2009. S. 187.
  5. Marco Frenschkowski: Die Geheimbünde. Eine kulturgeschichtliche Analyse. Marixverlag, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86539-926-7. S. 168–172.
  6. Strube, 2013, S. 65–69.
  7. Reichsarbeitsgemeinschaft „Das kommende Deutschland“ (Hrsg.), 1930.
  8.  Täufer, Johannes: "Vril" : Die kosmische Urkraft ; Wiedergeburt von Atlantis. 1930, DNB 576618977 (http://archive.org/details/TaeuferJohannesVrilDieKosmischeUrkraft193025S._201612).
  9. Strube, 2013, S. 98–123.
  10. Strube, 2013, S. 126–142.
  11. Goodrick-Clarke, 2002, 2004; Hakl, 2004; Strube, 2012; Strube, 2013, S. 142–189.