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Shnirele Perele ist ein jüdisches Lied dessen Autorschaft und genaues Entstehungsdatum nicht geklärt sind. Das Lied mit jiddischem Text ist einer der populärsten Titel im Repertoire heutiger Klezmergruppen. [1]
Das Lied erschien erstmals in der 1901 von Saul Ginsburg und Petr Marek in Sankt Petersburg publizierten Sammlung Evreiskiia narodnyia piesni v Rossii. Es hat also vermutlich bereits im 19. Jahrhundert existiert. Allerdings ist in der Sammlung nur der Text und keine Melodie enthalten. Die Annahme, dass Joel Engel das Lied im Jahr 1909 mit Melodie publizierte hat sich inzwischen als falsch erwiesen. Die erste nachweisbare Version des Liedes mit Melodie befindet sich in der 1949 von Israel Goichberg herausgegebenen Sammlung Di Gilderne Pave. [2]
Text
Der Text hat Ähnlichkeiten mit einem im aschkenasischen Raum von den Frauen häufig am Ende des Sabbat rezitierten, unter dem Namen Got fun Avrom bekannten Gebet. [3][4]
Shirele Perele bringt - wie viele andere unter den osteuropäischen Chassidim des 19. Jahrhunderts entstandene Lieder - die Erwartung der jüdischen Bevölkerung auf das Erscheinen eines erlösenden Messias zum Ausdruck, der die Juden in das Gelobte Land Eretz Yisrael führen soll. Er ist auch im Rahmen der bedingt durch Armut und antisemitische Verfolgungen in Russland und Osteuropa damals weit verbreiteten messianischen Bewegungen zu verstehen. [5]Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehltDeutsche Übersetzung des jiddischen Textes von Shnirele Perele[6]
Es fällt auf, dass der erwartete Messias im Liedtext nicht aus den wohlhabenderen jüdischen Bevölkerungsschichten kommen wird, d.h. nicht mit Pferd oder Wagen sondern zu Fuß kommt. Dies kann man als soziale Kritik der einfachen jüdischen Bevölkeung interpretieren, die nicht nur unter Ausbeutung der christlichen Grundbesitzer, sondern häufig auch der von diesen eingesetzten jüdischen Gutsverwaltern leiden musste. [7] Der Klezmermusiker und Musikethnologe Hankus Netsky sieht das Lied als "populistischen Aufschrei gegen die Reichen und Mächtigen der osteuropäischen Judenschaft des 19. Jahrhunderts". [8]
↑Hankus Netsky: Secular Jewish Musical Expression - Is Nothing Sacred?; in David M. Gordis und Zachary I. Heller (Hrsg.): Jewish Secularity - The Search for Roots and the Challenges of Relevant Meaning, University Press of America, 2012, S. 77
↑Howard M. Sachar: Chassidismus; in Frederick R. Lachmann (Hrsg.): Die jüdische Religion, Aloys Henn Verlag, Kastellaun, 1977, S. 147
↑Anm.: Netsky schreibt im Original: "... that is origin was actually as a populist outcry against the "Shnirele Perele", the rich and powerful of the nineteenth-century eastern-European Jewish community."
↑Eigene Transkription des Artikelautors nach den Einspielungen der Klezmatics und der Preßburger Klezmer Band