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Pilgerreise des Anonymus von Piacenza
Eine unbekannte Person aus dem norditalienischen Piacenza – die Forschung bezeichnet ihn deshalb als Anonymus von Piacenza - unternahm im 6. Jahrhundert eine Pilgerreise in das Heilige Land und verfasste darüber einen Reisebericht.
Die Reise kann ungefähr auf die Jahre um 570 datiert werden, als der Autor von einem während der Zeit Justinians I. stattgefundenen Erdbeben berichtet, das um 550 datiert wird und dessen Zerstörungen er noch sehen kann. Da die Regierungszeit von Justinian als vergangen betrachtet wird, ist die Reise nach 565 zu datieren. In Beirut traf der Verfasser dabei im lokalen Bischof einen Zeugen des Erdbebens, der darüber hinaus auch noch die Namen von Verstorbenen nennen konnte, so dass die Reise wahrscheinlich nicht sehr viel später als 565 stattgefunden haben kann.
Die Reise beginnt in Piacenza und führt über Konstantinopel, Zypern und mehrere levantinische Küstenstädte, u.a. auch biblische Orte wie Nazareth, Tiberias, Capharnaum und Jericho nach Jerusalem. Dieses stellt den Ausgangspunkt für weitere Reisen sowohl ins Umland als auch nach Ägypten und nach Mesopotamien dar. Im Umland werden weitere biblische Orte, darunter Bethlehem, besucht. Die Reise nach Ägypten erfolgt über Askalon und Gaza auf die Sinaihalbinsel, wo der Autor auf Nomaden und Sarazenen trifft, die ihn und seine Reisegefährten um Brot anbetteln und im Austausch mit Wasser versorgen. Von dort geht es zum Katharinenkloster auf dem Berg Sinai und dem dort beschriebenen sarazenischen Steinheiligtum. Der Reisende macht sich dann weiter nach Ägypten auf, wobei er auf dem Weg durch die im biblischen Land Midian verortete und von einem Bischof bewohnte Stadt Fara die von Ägypten aus organisierten Sicherheitsmaßnahmen gegen nomadische Überfälle beschreibt. Der Besuch in Ägypten, in dem er u.a. die Pyramiden als Kornkammern des biblischen Joseph interpretiert, endet in Alexandria, von wo aus der Pilger per Schiff nach Jerusalem zurückkehrt. Nach einem krankheitsbedingten Aufenthalt dort macht er sich nach Damaskus, Ḥoms und Apamea auf.
Die Reisebeschreibung des unbekannten Pilgers offenbart die Vielfalt der Sehenswürdigkeiten, die das Heilige Land damals zu bieten hatte. So wird berichtet, dass der Pilger nach seiner Ankunft im Hafen von Ptolemais (dem heutigen Akkon) in Diocaesarea war, um den Stuhl zu sehen, auf dem die Mutter Gottes während der Verkündigung gesessen habe, dann Kanaan aufsuchte, um die beiden Hydrien der berühmten Hochzeit zu berühren, und in Nazareth war, um das Lesebuch des Christuskindes zu sehen. Danach machte er sich Richtung Süden zu seinem eigentlichen Pilgerreiseziel Jerusalem auf. In Jerusalem beschreibt er die an der Außenwand des Heiligen Grabes hängenden Votive.
Literatur
- Herbert Donner: Pilgerfahrt ins Heilige Land / Die ältesten Berichte christlicher Palästinapilger (4.–7. Jahrhundert), Katholisches Bibelwerk, Stuttgart, 1979, Seiten 240 bis 314
Internet
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Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Pilgerreise des Anonymus von Piacenza) vermutlich nicht.
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