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Industrielle Revolution

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Bild aus der industriellen Entwicklung in Deutschland, Anfang des 20. Jahrhunderts

Industrielle Revolution ist der Begriff für einen geschichtlichen Umbruch, der vor allem die Entwicklung der Technik in England ab dem Ende des 18. Jahrhunderts umfasst. In der Regel wird als Beginn die Weiterentwicklung der Dampfmaschine durch James Watt um 1765 angesehen. 1771 eröffnete zudem Richard Arkwright die erste Spinnfabrik, deren Maschinen allerdings noch mit Wasserrädern betrieben wurden. Die Umstellung der Spinnerei und Weberei auf Dampfmaschinen-Antrieb erfolgte 1786 und 1789.

Wirtschaftlich ging diese technische Revolution einher mit einer rationeller organisierten Landwirtschaft. Im Zusammenwirken mit dem Kolonialismus zum Beispiel in Britisch-Westafrika wurden die mittelständischen Bevölkerungsschichten in die Lage versetzt, vermehrt Gebrauchsgüter wie Textilien zu kaufen. Durch die rationellere Maschinen-Produktion sanken zusätzlich die Preise dieser Erzeugnisse, was einen weiteren Wachstumsschub zur Folge hatte.

Verlierer waren die bisher im vorindustriellen Verlagssystem angestellten ländlichen und handwerklichen Heimwebereien und Heimspinnereien, die nicht mehr konkurrenzfähig waren. Sie verarmten entweder, konnten nur noch von ihrer Landwirtschaft leben oder verdingten sich in der neuen Industrie, die aber auch nur geringe Löhne bezahlte. Ab 1780 entwickelte sich deshalb in England die Ludditenbewegung, eine Bewegung, welche Fabriken stürmte und mechanische Webstühle zerstörte (Maschinenstürmer).

In Kontinentaleuropa setzte die Industrialisierung später ein, in Ansätzen ab ca. 1800 und auf breiter Basis ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Auch hier gab es vergebliche Aufstände dagegen, etwa die Weberaufstände in Schlesien. Zu einer gesellschaftlichen Revolution im Sinne des Marxismus kam es jedoch nicht. Von 1848 bis 1900 versechsfachte sich in Deutschland die Zahl der Kaufhäuser auf fast 1000 Einheiten; der Jahresumsatz des gesamten Einzelhandels belief sich um 1900 auf etwa 25 Milliarden Reichsmark.[1]

Begriff

Der Begriff - insbesondere als Revolution und hinsichtlich der zeitlichen Abgrenzung - geht unter anderem auf Friedrich Engels zurück,[2] ist in der Wirtschaftsgeschichte und Sozialwissenschaft jedoch umstritten. Oft werden spätere historische Umbrüche in den Wirtschafts-, Produktions- und Arbeitsformen als zweite und dritte industrielle Revolution beschrieben, so zum Beispiel von dem französischen Soziologen Georges Friedmann. Auch werden technische Entwicklungen im Mittelalter, wie der Einsatz von Wassermühlen zum Antrieb von Hämmern, Sägen, Pumpen und Blasebälgen, als industrielle Revolution bezeichnet.[3] Ein neuer Begriff ist die Digitale Revolution.

Gesellschaftliche Folgen

Durch etwas verbesserte Hygiene und Ernährung wuchs auch die ärmere Bevölkerung, und zudem setzte aufgrund der erwähnten verschlechterten Konkurrenzsituation der Heimindustrie eine Landflucht in die Städte als industrielle Zentren ein. Dieses Überangebot an Arbeitskräften nutzten die Unternehmer, um die Löhne niedrig zu halten, was Arbeiter-Armut erzeugte. Ein gewisser Ausgleich zu dieser Marktmacht der Unternehmer entstand erst ungefähr im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts, als die Arbeiter und Arbeiterinnen begannen, sich in Gewerkschaften zu organisieren, und damit eine bessere Verhandlungsmacht erreichten, etwa auch durch Streiks.

Literatur

  • Geschichte der Technik. Der Mensch und seine Erfindungen im Bereich des Abendlandes (= Rororo. 7714). Reinbek bei Hamburg, Rowohlt 1983, ISBN 3-499-17714-5 (mehrere Auflagen).
  • Almut Bohnsack: Spinnen und Weben - Entwicklung von Technik und Arbeit

Einzelnachweise und Anmerkungen

Siehe auch