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Geschichte Polens

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Die Grenzen Polens und der Tschechoslowakei 1919-1939

Die Geschichte von Polen reicht bis ins 9. Jahrhundert zurück und ist vor allem mit dem westslawischen Stamm der Polanen verknüpft, die entlang der Weichsel lebten. Ab Mitte des 10. Jahrhunderts wurde Polen zunächst ein Herzogtum, schrittweise christianisiert und 1025 schließlich zum Königreich erhoben. Die junge Erbmonarchie erlebte während der Dynastie der Piasten bis 1370 und der Dynastie der Jagiellonen bis 1572 einen steten Aufstieg zur regionalen Großmacht. Nach der Schaffung der sogenannten Lubliner Union zwischen dem Königreich Polen und dem Großfürstentum Litauen setzte die Aristokratie beider Länder das Recht der freien Wahl des Herrschers durch. Es entstand ein teilweise demokratischer Flächenstaat mit föderalem Charakter, republikanischem Staatswesen und deutlich gestärktem Reichsparlament, das fortan zur wichtigsten politischen Institution wurde.

Neben Polen und Litauern lebten in dem als Polen-Litauen oder Rzeczpospolita bezeichneten Staat auch Deutsche, Ruthenen, Ukrainer, Weißrussen, Letten, Esten, Kaschuben, Armenier und Tataren. Die Folge waren eine Ausweitung der Religionsfreiheit und der Ständerechte, sowie eine Verlagerung der Macht von der Krone und dem Klerus auf den Landadel und das Magnatentum. Christen, Muslime und Juden lebten hier verhältnismäßig friedlich zusammen. Aber auch die Schaffung eines losen Parteiensystems und die Verabschiedung einer modernen Verfassung, in der in Anlehnung an die Aufklärung die Menschenrechte verankert wurden, fielen in diese Zeit. Bis 1795 sollte die Lubliner Union zwischen Polen und Litauen bestehen bleiben, in der etwa 12 Millionen Menschen lebten und die von der Ostsee bis ans Schwarze Meer reichte. Ihr eher demokratischer Charakter stellte einen Gegensatz zum Absolutismus der Großmächten Europas dar, was nach gewaltsamen Übergriffen und innenpolitischer Einflussnahme zu den Polnischen Teilungen führte.

In der folgenden Zeit verschwand Polen fast vollständig von der Landkarte. 1795 wurde es unter Russland, Preußen und der Habsburger Monarchie aufgeteilt. Napoleon machte es dann zum Herzogtum Warschau, bevor es auf dem Wiener Kongress wieder an die alten Mächte fiel. Durch den Ersten Weltkrieg (1914-1918) erlangte Polen seine Unabhängigkeit zurück. Die Schaffung eines unabhängigen polnischen Staates war bereits von Kaiser Wilhelm II.[1] und Erich Ludendorff[2] vorgeschlagen worden, scheiterte jedoch zunächst an sehr unterschiedlichen Vorstellungen, insbesondere hinsichtlich der Gebietsaufteilung. Zur erneuten Gründung des Königreichs Polen kam es nicht.

Die Zweite Republik musste mit den Herausforderungen ihrer Teilungsgeschichte, den ideologischen Entwicklungen im Rest Europas und, ähnlich wie die Weimarer Republik, mit politischen Wirren innerhalb ihrer demokratischen Institutionen kämpfen. Nach dem Überfall Deutschlands und der Sowjetunion auf Polen 1939 wurde das Land erneut aufgeteilt. Während des Zweiten Weltkrieges erfuhr die Bevölkerung Polens ein schweres Martyrium. Obwohl seine Streitkräfte auf Seiten der Westmächte gekämpft hatten, fiel Polen nach 1945 in den Einflussbereich der Kommunisten und erlebte zugleich eine Westverschiebung, die mit dem Verlust wichtiger Gebiete im Osten des Landes einherging. 1989 gelang Polen im Zuge verschiedener Entwicklungen als erstem Staat des Ostblocks der Systemwechsel, der unter anderem nicht nur zum Fall der Berliner Mauer beitrug, sondern auch in Polen selbst zur Bildung der III. Republik führte sowie Demokratie und Marktwirtschaft zurückbrachte. Die erfolgreiche Transformation des Staates ermöglichte 2004 schließlich den Beitritt Polens zur Europäischen Union.

Literatur

Einzelnachweise

  1. im Juli 1914 laut Werner Conze: Polnische Nation und deutsche Politik im Ersten Weltkrieg , Böhlau Verlag 1958
  2. An Hans Delbrück, Dezember 1916, Bundesarchiv Nachlass Delbrück, zitiert bei Eberhard von Vietsch: Bethmann Hollweg. Staatsmann zwischen Macht und Ethos. Boldt-Verlag, Boppard 1969, S. 239