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Ezra Aharon

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Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt Achtung! Dieser Artikel wurde exklusiv für das Fernbacher Jewish Music Research Center geschrieben. Der Text oder Teile daraus dürfen ohne Quellenangabe nicht in anderen Projekten/Wikis verwandt werden.
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Ezra Aharon mit Oud um 1948 im Kries des von ihm gegründeten Ensemble Al-firqah al haditha

Ezra Aharon (* 1903 in Bagdad; gest. 1995 in Israel) war ein jüdischer Oud-Spieler, Sänger, Orchesterleiter, Komponist, Musikforscher und Radiomoderator.

Vita

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Autograph einer Komposition von Ezra Aharon aus seiner Zeit im Irak

Aharon wurde im Irak in der klassischen osmanischen Musiktradition, aber auch den moderneren damals vorwiegend in Ägypten gepflegten arabischen Musikstilen unterwiesen. Nach eigener Aussage wurde er dabei u.a. von dem türkischen Musiker Tanburi Ibrahim Bek unterrichtet. [1] Ezra Aharon war bereits im Irak ein Meister des Spiels auf der arabischen Kurzhalslaute Oud und komponierte viele Musikstücke. Die Label His Master's Voice und Baidaphon nahmen viele seiner Kompositionen auf. [2] Ein Teil seiner im Irak entstandenen Kompositionen waren patriotische Märsche wie der Marsh Jalat al-Malik Faysal zu Ehren des späteren irakischen Königs Faisal II. oder der Unabhängigkeitsmarsch Marsh al-Istiqlal. [3] Im Irak war er überwiegend unter dem Namen Azouri Haroun, der arabisierten Version seines Namens, bekannt. [4]

1932 wurde Ezra Aharon von der irakischen Regierung als Leiter einer aus sechs jüdischen Instrumentalisten und einem muslimischen Sänger bestehenden irakischen Delegation zum Kongress für Arabische Musik (arab.: ؤتمر الموسيقى العربية الأول) in Kairo gesandt. Der deutsche Musikethnologe Robert Lachmann, der auch am Kongress teilnahm, machte in Kairo neben Audioaufnahmen verschiedener Künstler und u.a. auch Aufnahmen von Improvisationen (taqāsīm) Ezra Aharons auf der Oud.

1934 wanderte er noch vor der Mehrheit der jüdischen Bevölkerung wegen des zunehmenden Antisemitismus im Irak in das Mandatsgebiet Palästina aus und lebte dort in Jerusalem. [5] 1938 wurde er als Musiklehrer für das Oud am von Emil Hauser in Jerusalem gegründeten Palestine Conservatoire of Music and Dramatic Art angestellt. [6] In Palästina und später auch Israel wurde Ezra Aharon eine zentrale Figur der aufkommenden arabischen Musikszene für ein jüdisches Publikum und und leitete einige Orchester die arabische Musik spielten. Als der 1936 gegründete Palestine Broadcast Service damit begann, Programme sowohl in Hebräisch, Englisch wie auch Arabisch auszustrahlen, wurde Ezra Aharon zum Leiter einer Abteilung für die Musik der orientalischen Juden. Er moderierte eine Sendung uns spielte mit einem kleinen Ensemble (takht) arabische Musik und die Musik der orientalischen Juden. [7] [8] [9] Die Radiosendungen von Ezra Aharon wurden nicht nur von orientalischen, sondern auch von aus Europa stammenden Juden gehört. Unter diesen befanden sich auch Komponisten, die sich auf der Suche nach einem authentischen Musikstil für das neue Israel [10] durch die von Aharon präsentierte orientalisch-jüdische Musik inspirieren ließen. [11] Aharon Ezra war in den 1930er-Jahren u.a. mit dem aus Deutschland stammenden Komponisten Stefan Wolpe befreundet und traf bei diesem bekannte Persönlichkeiten des damaligen Kunst- und Musiklebens in Palästina, wie z.B. die Musikethnologin Edith Gerson-Kiwi, Robert Lachmann oder den aus Galizien stammenden Künstler Mordechai Ardon. [12]

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Handzettel der ein Auftritt von Ezra Aharon bei einer Chanukkah-Feier im Jahr 1938 ankündigt

In Palästina begann Aharon um beim jüdischen Publikum Erfolg zu haben auch damit, moderne hebräische Dichtung in einer musikalischen Synthese aus traditionell arabischen und westlichen Musikelementen zu vertonen. Schon bald aber beendete er diese Experimente und kehrte 1943 mit der Gründung des Ensemble Al-firqah al haditha, einem größeren Orchester im Stil der ägyptischen Musik, zur rein arabischen Musik zurück. Zu diesem Ensemble gehörten jüdische, arabische und christliche Musiker aus verschiedenen Ländern des Nahen Ostens und auch Europas, wie z.B. der aus Palästina stammende Oud-Spieler Ruhi al-Hammash, der ägyptische Qanun-Spieler Ibrahim Abdu Al, der französische Flötist William Fomplaise, der aus Deutschland eingewanderte jüdische Oboist Moshe Torner oder der aus Palästina stammende, christliche Bassist Nassar. [13]

Ezra Aharon hat an die 270 Lieder in Hebräisch, darunter auch Vertonungen alter aber auch modernerer religiöser Texte (piyyutim) geschrieben. Die von ihm vertonten Texte stammen u.a. von den Dichtern Chaim Nachman Bialik, Shaul Tchernichovsky, David Shimoni oder Shin Shalom. Außerdem er circa 200 instrumentale wie vokale Stücke im Bereich der Arabischen Musik geschrieben. [14]

1957 wurde Ezra Aharon Leiter des vom israelischen Radio gegründeten ersten professionellen arabischen Orchesters in Israel. [15] In den 1960er-Jahren leitete er in vielen is Irael stattfindenden Konzerten dieses und auch andere Orchester.

Ezra widmete sich in Israel auch der musikethnologischen Forschung: So machte er 1958 im Auftrag der Israel Broadcasting Authority Aufnahmen der Musik der im Negev lebenden Beduinen. Nebenbei baute er auch selber Musikinstrumente, wie eine iranische Stachelgeige (Kamantsche) und mehrere Oud. [16]

Literatur

Weblinks

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Ezra Aharon in den 1980er-Jahren mit einem selbst gebauten Oud

Video und Audio

Siehe auch

Andere Wikis

Keine einzige Sprachversion der Wikipedia verfügt über einen Personenartikel zu Ezra Aharon

Einzelnachweise

  1. Esther R.Warkov: The Urban Arabic Repertoire of Jewish Professional Musicians in Irqa and Israel - Instrumental Improvisation an Cultural Change, Hebrew University, 1987, S. 36
  2. Artikel über Ezra Aharon auf www.encyclopedia.com
  3. On the sickbed -- Ezra Aharon عزوري_هارون עזרא אהרו
  4. Israel Katz: Henry George Farmer and the First International Congress of Arab Music (Cairo 1932), Brill, 2015, S. 147
  5. Motti Regev und Edwin Seroussi: Popular Music and National Culture in Israel, University of California Press, 2004, S. 198
  6. Katharina Hoba: Generation im Übergang - Beheimatungsprozesse deutscher Juden in Israel, Böhlau Verlag, Köln / Weimar, 2017, S. 320
  7. Robert Lachmann: The Oriental Music Broadcasts, 1936-1937 - A Musical Ethnography of Mandatory Palestine, Band X, A-R Editions, Inc., 2013, S. 85
  8. Amnon Shiloah: The Performance of Jewish and Arab Music in Israel Today, Teil I, Taylor & Francis, 1997, S. 11
  9. Emanuel Rubin und John H. Baron: Music in Jewish History and Culture, Harmonie Park Press, 2006, S. 323
  10. Anm.: Damals versuchten einige aus Mittel- und Osteuropa eingewanderten Komponisten, wie Marc Lavry, Alexander Uriah Boskovich, Paul Ben-Haim oder Menachem Avidom in der Klassischen Musik einen neuen israelischen Nationalstil zu schaffen, der rhythmischer und orientalischer klingen sollte. Dieser angestrebte Stil fungierte unter der von Max Brod propagierten Bezeichnung Mediteranen Style / Mittelmeerstil.
  11. Artikel über Ezra Aharon im Jewish Music Research Center
  12. Brigid Cohen: Stefan Wolpe and the Avant-Garde Diaspora, Cambridge University Press, 2012, S. 158
  13. Robert Lachmann: The Oriental Music Broadcasts, 1936-1937 - A Musical Ethnography of Mandatory Palestine, Band X, A-R Editions, Inc., 2013, S. 86
  14. Artikel über Ezra Aharon auf www.encyclopedia.com
  15. Michèle Tauber: Music in Israel; auf der Seite des Institut Europeen des Musiques Juives
  16. On the sickbed -- Ezra Aharon عزوري_هارون עזרא אהרו

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