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Kulturelle Entwicklung: Unterschied zwischen den Versionen

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*[[Indus-Kultur|Indus- oder Harappa-Kultur]] (ab 2800 v. Chr.)
*[[Indus-Kultur|Indus- oder Harappa-Kultur]] (ab 2800 v. Chr.)
*[[Reich von Akkad]] (etwa 2340–2200 v. Chr.)
*[[Reich von Akkad]] (etwa 2340–2200 v. Chr.)
In einem [[Schulbuch]] für die [[Oberstufe]] des [[Gymnasium]]s heißt es: „Die ''kulturelle'' Entwicklung vollzog sich im Vergleich zur biologischen Evolution des ''Homo sapiens'' innerhalb von etwa 10.000 Jahren.“<ref>''Natura 11/12 - Biologie für Gymnasien'', Ausgabe Niedersachsen, Ernst Klett Verlag, Stuttgart und Leipzig, 1. Auflage 2010, Seite 281</ref> Diese Aussage ist eine Form des [[Biologismus]] und bezieht sich auf die gesamte Menschheit; sie berücksichtigt also nicht die Unterschiede in den jeweiligen Regionen der Erde. Die Wissenschaft beschäftigte sich insbesondere mit der Frage, warum einige Völker sich weiterentwickelt haben und andere offenbar in der [[Steinzeit]] stehen geblieben sind (siehe [[Aborigines]]).
== Hypothesen und Theorien ==


Auf [[Karl Marx]] (1818-1883) geht die [[Hypothese]] zurück, dass sich die „kulturelle Entwicklung“ in folgenden Phasen oder [[Epoche]] nacheinander abspielt:
Auf [[Karl Marx]] (1818-1883) geht die [[Hypothese]] zurück, dass sich die „kulturelle Entwicklung“ in folgenden Phasen oder [[Epoche]] nacheinander abspielt:
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[[Oswald Spengler]] (1880-1936) vertrat die [[Theorie]], dass die kulturelle Entwicklung wie ein biologischer Prozess verlaufe. Ähnlich wie Marx postulierte er also eine Art „Naturgesetz“. Und tatsächlich scheint es einige Belege dafür in der Geschichte zu geben: das Alte Ägypten, die [[Griechische Antike]] und das [[Römisches Reich|Römische Reich]] - sie entfalteten sich zu einer „kulturellen Blüte“ und verfielen später. Allerdings gibt es andere Beispiele, wie etwa in Amerika, wo die dortigen Hochkulturen im 16. Jahrhundert vom spanischen und portugiesischen [[Kolonialismus]] zerstört wurden. Wie sie sich ohne diese Zerstörung entwickelt hätten, kann nur spekuliert werden. [[China]] dagegen hat immer wieder Höhen und Tiefen in seiner kulturellen Entwicklung gezeigt.
[[Oswald Spengler]] (1880-1936) vertrat die [[Theorie]], dass die kulturelle Entwicklung wie ein biologischer Prozess verlaufe. Ähnlich wie Marx postulierte er also eine Art „Naturgesetz“. Und tatsächlich scheint es einige Belege dafür in der Geschichte zu geben: das Alte Ägypten, die [[Griechische Antike]] und das [[Römisches Reich|Römische Reich]] - sie entfalteten sich zu einer „kulturellen Blüte“ und verfielen später. Allerdings gibt es andere Beispiele, wie etwa in Amerika, wo die dortigen Hochkulturen im 16. Jahrhundert vom spanischen und portugiesischen [[Kolonialismus]] zerstört wurden. Wie sie sich ohne diese Zerstörung entwickelt hätten, kann nur spekuliert werden. [[China]] dagegen hat immer wieder Höhen und Tiefen in seiner kulturellen Entwicklung gezeigt.


In einem [[Schulbuch]] für die [[Oberstufe]] des [[Gymnasium]]s heißt es: „Die ''kulturelle'' Entwicklung vollzog sich im Vergleich zur biologischen Evolution des ''Homo sapiens'' innerhalb von etwa 10.000 Jahren.<ref>''Natura 11/12 - Biologie für Gymnasien'', Ausgabe Niedersachsen, Ernst Klett Verlag, Stuttgart und Leipzig, 1. Auflage 2010, Seite 281</ref> Diese Aussage ist eine Form des [[Biologismus]] und bezieht sich auf die gesamte Menschheit; sie berücksichtigt also nicht die Unterschiede in den jeweiligen Regionen der Erde. Die Wissenschaft beschäftigte sich insbesondere mit der Frage, warum einige Völker sich weiterentwickelt haben und andere offenbar in der [[Steinzeit]] stehen geblieben sind (siehe [[Aborigines]]).
In der Theorie gingen viele Wissenschaftler von einer kulturellen „Höherentwicklung“ der Menschen aus. So entstand auch der Begriff des „primitiven Volkes“ und der [[Zivilisation]]. Der französische Ethnologe [[Claude Lévi-Strauss]] kritisierte den Begriff „primitiv“ und schrieb dazu, dass „diese Gesellschaften erst in neuerer Zeit von der Ausdehnung der technischen Zivilisation erreicht wurden“.<ref>Claude Lévi-Strauss: ''Strukturale Anthropologie'', suhrkamp taschenbuch 15, Frankfurt am Main 1967, Seite 115</ref>
 
Der brasilianische Ethnologe und Kulturtheoretiker [[Darcy Ribeiro]] (1922–1997) prägte den Begriff ''[[Zivilisatorischer Prozess]]''.<ref>Zivilisatorischer Prozess nach Darcy Ribeiro</ref> Oft wird jedoch nicht unterschieden zwischen:
*Kultureller Entwicklung
*Technischer Entwicklung (z.B. Steinzeit, [[Bronzezeit]], [[Eisenzeit]]) und
*[[Kulturgeschichte]], welche nur die zeitliche Abfolge beschreibt.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 15. Juni 2020, 08:52 Uhr

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Als Kulturelle Entwicklung oder kulturelle Evolution wird in Abgrenzung zur biologischen Evolution die Entwicklung des Menschen im Bereich der Sprache, Schrift und weiterer Gebiete der Kultur bezeichnet. Teilweise sind die Übergänge fließend zur Entwicklung der Landwirtschaft und Technik. Dabei werden bestimmte Entwicklungsstufen als Hochkultur oder kulturelle Blüte bezeichnet. Meist werden zunächst die ersten Kulturen in der Menschheitsgeschichte als Beginn der Entwicklung genannt, zum Beispiel:

In einem Schulbuch für die Oberstufe des Gymnasiums heißt es: „Die kulturelle Entwicklung vollzog sich im Vergleich zur biologischen Evolution des Homo sapiens innerhalb von etwa 10.000 Jahren.“[1] Diese Aussage ist eine Form des Biologismus und bezieht sich auf die gesamte Menschheit; sie berücksichtigt also nicht die Unterschiede in den jeweiligen Regionen der Erde. Die Wissenschaft beschäftigte sich insbesondere mit der Frage, warum einige Völker sich weiterentwickelt haben und andere offenbar in der Steinzeit stehen geblieben sind (siehe Aborigines).

Hypothesen und Theorien

Auf Karl Marx (1818-1883) geht die Hypothese zurück, dass sich die „kulturelle Entwicklung“ in folgenden Phasen oder Epoche nacheinander abspielt:

  1. Sklavenhaltergesellschaft
  2. Feudalismus
  3. Kapitalismus

Nach dem Verständnis der Marxismus ist die Kultur nur ein „gesellschaftlicher Überbau“. Insofern ignoriert auch der Historische Materialismus den eigentlichen Sinngehalt der Kultur. Der Begriff des „Kulturmarxismus“ ist also ein Widerspruch in sich, da dieser letztlich die Kultur des Menschen zerstört. Daher wird oft auch der Begriff Neomarxismus verwendet.[2]

Oswald Spengler (1880-1936) vertrat die Theorie, dass die kulturelle Entwicklung wie ein biologischer Prozess verlaufe. Ähnlich wie Marx postulierte er also eine Art „Naturgesetz“. Und tatsächlich scheint es einige Belege dafür in der Geschichte zu geben: das Alte Ägypten, die Griechische Antike und das Römische Reich - sie entfalteten sich zu einer „kulturellen Blüte“ und verfielen später. Allerdings gibt es andere Beispiele, wie etwa in Amerika, wo die dortigen Hochkulturen im 16. Jahrhundert vom spanischen und portugiesischen Kolonialismus zerstört wurden. Wie sie sich ohne diese Zerstörung entwickelt hätten, kann nur spekuliert werden. China dagegen hat immer wieder Höhen und Tiefen in seiner kulturellen Entwicklung gezeigt.

In der Theorie gingen viele Wissenschaftler von einer kulturellen „Höherentwicklung“ der Menschen aus. So entstand auch der Begriff des „primitiven Volkes“ und der Zivilisation. Der französische Ethnologe Claude Lévi-Strauss kritisierte den Begriff „primitiv“ und schrieb dazu, dass „diese Gesellschaften erst in neuerer Zeit von der Ausdehnung der technischen Zivilisation erreicht wurden“.[3]

Der brasilianische Ethnologe und Kulturtheoretiker Darcy Ribeiro (1922–1997) prägte den Begriff Zivilisatorischer Prozess.[4] Oft wird jedoch nicht unterschieden zwischen:

Siehe auch

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Kulturelle Entwicklung) vermutlich nicht.

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Einzelnachweise

  1. Natura 11/12 - Biologie für Gymnasien, Ausgabe Niedersachsen, Ernst Klett Verlag, Stuttgart und Leipzig, 1. Auflage 2010, Seite 281
  2. https://www.misesde.org/2018/11/im-abwaertsstrudel-des-kulturmarxismus
  3. Claude Lévi-Strauss: Strukturale Anthropologie, suhrkamp taschenbuch 15, Frankfurt am Main 1967, Seite 115
  4. Zivilisatorischer Prozess nach Darcy Ribeiro