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Kulturelle Entwicklung

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Als Kulturelle Entwicklung oder kulturelle Evolution wird in Abgrenzung zur biologischen Evolution die Entwicklung des Menschen im Bereich der Sprache, Schrift und weiterer Gebiete der Kultur bezeichnet. Teilweise sind die Übergänge fließend zur Entwicklung der Landwirtschaft und Technik. Dabei werden bestimmte Entwicklungsstufen als Hochkultur oder kulturelle Blüte bezeichnet. Meist werden zunächst die ersten Kulturen in der Menschheitsgeschichte als Beginn der Entwicklung genannt, zum Beispiel:

In einem Schulbuch für die Oberstufe des Gymnasiums heißt es: „Die kulturelle Entwicklung vollzog sich im Vergleich zur biologischen Evolution des Homo sapiens innerhalb von etwa 10.000 Jahren.“[1] Diese Aussage bezieht sich auf die gesamte Menschheit; sie berücksichtigt also nicht die Unterschiede in den jeweiligen Regionen der Erde. Die Wissenschaft beschäftigte sich insbesondere mit der Frage, warum einige Völker sich weiterentwickelt haben und andere offenbar in der Steinzeit stehen geblieben sind (siehe Aborigines). Oft wird jedoch nicht unterschieden zwischen:

Hypothesen und Theorien

Auf Karl Marx (1818-1883) geht die Hypothese zurück, dass sich die gesellschaftliche Entwicklung in folgenden Phasen oder Epoche nacheinander abspielte:

  1. Sklavenhaltergesellschaft
  2. Feudalismus
  3. Kapitalismus

Nach dem Verständnis der Marxismus ist die Kultur nur ein „gesellschaftlicher Überbau“. Insofern ignoriert auch der Historische Materialismus den eigentlichen Sinngehalt der Kultur.[2]

Oswald Spengler (1880-1936) vertrat die Theorie, dass die kulturelle Entwicklung wie ein biologischer Prozess verlaufe. Und tatsächlich scheint es einige Belege dafür in der Geschichte zu geben: das Alte Ägypten, die Griechische Antike und das Römische Reich - sie entfalteten sich zu einer „kulturellen Blüte“ und verfielen später. Allerdings gibt es andere Entwicklungen wie etwa in Amerika, wo die dortigen Hochkulturen im 16. Jahrhundert vom spanischen und portugiesischen Kolonialismus zerstört wurden. Wie sie sich ohne diese Zerstörung entwickelt hätten, kann nur spekuliert werden. China dagegen hat immer wieder Höhen und Tiefen in seiner kulturellen Entwicklung gezeigt.

In der Theorie gingen viele Wissenschaftler von einer kulturellen „Höherentwicklung“ der Menschen aus. So entstand auch der Begriff des „primitiven Volkes“ und der Zivilisation. Der französische Ethnologe Claude Lévi-Strauss (1908-2009) kritisierte (obwohl er ihn selber in seinen Schriften verwandte [3]) den Begriff „primitiv“ und schrieb dazu, dass „diese Gesellschaften erst in neuerer Zeit von der Ausdehnung der technischen Zivilisation erreicht wurden“.[4]

Der brasilianische Ethnologe und Kulturtheoretiker Darcy Ribeiro (1922–1997) prägte den Begriff Zivilisatorischer Prozess und hat eine Entwicklungsstufentheorie unter Einschluss aller Kulturen weltweit formuliert.

Literatur

  • Vom Amulett zur Zeichnung - 7000 Jahre frühe technische Kultur, rororo Taschenbuchausgabe, Juli 1969
  • Darcy Ribeiro: Der zivilisatorische Prozeß. Suhrkamp, Frankfurt 1983, ISBN 3-518-28033-3 (original: O processo civilizatório. Etapas da evolução sociocultural. Civilizacão Brasileira, Rio de Janeiro 1968).

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Kulturelle Entwicklung) vermutlich nicht.




Einzelnachweise

  1. Natura 11/12 - Biologie für Gymnasien, Ausgabe Niedersachsen, Ernst Klett Verlag, Stuttgart und Leipzig, 1. Auflage 2010, Seite 281
  2. https://www.misesde.org/2018/11/im-abwaertsstrudel-des-kulturmarxismus
  3. Siehe Claude Lévi-Strauss: Strukturale Anthropologie I, Suhrkamp, 1977, Seite 115 ff.
  4. Claude Lévi-Strauss: Strukturale Anthropologie, suhrkamp taschenbuch 15, Frankfurt am Main 1967, Seite 115