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Investiturstreit: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Investiturstreit''' war ein Konflikt im 11./12. Jahrhundert zwischen [[Papst]]tum und dem Kaiser des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]]. Auslöser war eine Diskussion um die Vormachtstellung in der [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]], mit Schwergewicht auf der Frage der Einsetzungs-Kompetenz für [[Bischof|Bischöfe]]. Traditionell galt seit dem spätrömischen Kaiser [[Konstantin I.]] die Regel, dass der Kaiser als kirchlicher Oberherr die Bischöfe einsetzt. Auch im [[Frankenreich]] und unter den Sachsen- und Salier-Kaisern hatten die Kaiser dieses Recht. Dies stellte ab 1073 Papst [[Gregor VII.]] in Frage, der sich selbst mit [[Theologie|theologischer]] Argumentation als weltlicher und [[Religion|religiöser]] Führer sah. Der Konflikt eskalierte bis zum Streit darüber, ob der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches nur vom Papst gekrönt werden kann. Als ein Höhepunkt galt in der traditionellen, von der katholischen Kirche beeinflussten Geschichtsschreibung der sogenannte [[Gang nach Canossa]] von [[Heinrich IV. (HRR)|Heinrich IV.]] im Winter 1076/1077. Erst mit dem [[Wormser Konkordat]] von 1122, lange nach dem Ableben der beiden Hauptprotagonisten Gregor und Heinrich, wurde ein Kompromiss gefunden: Die jeweils führenden Bischöfe sollten nun vom [[Domkapitel]] des jeweiligen [[Bistum]]s in Absprache mit dem Papst ausgewählt werden, wobei dem Kaiser oder König letztlich ein [[Vetorecht]] zustand. Das bedeutete eine Stärkung der päpstlichen Position gegenüber vorher. Heute sind die Kirchen in ihrer allerdings nun aufs rein Innerkirchliche eingegrenzten Domäne bei der Geistlichen-Investitur weitgehend frei.
Der '''Investiturstreit''' war ein Konflikt im [[Mittelalter]] zwischen dem [[Papst]] und dem [[Kaiser]] des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]]. Auslöser waren immer wieder Diskussionen um die Vormachtstellung der [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]]. Hinweise darauf gibt es bereits aus der Zeit [[Karl der Große|Karls des Großen]] im 8. Jahrhundert.<ref>[https://www.spiegel.de/spiegelgeschichte/karl-der-grosse-geheimnis-um-die-kroenung-zum-kaiser-im-jahr-800-a-872075.html ''Karl der Große: Geheimnis eines Weihnachtstages''], Bericht in [[Der Spiegel]] vom 27. November 2012</ref> Eine Zuspitzung ergab sich oft bei der Frage, wer über die Einsetzung oder Absetzung eines [[Bischof]]s entscheidet. Traditionell galt seit dem spätrömischen Kaiser [[Konstantin I.]] die Regel, dass der Kaiser als kirchlicher Oberherr die Bischöfe einsetzt. Auch im [[Frankenreich]] und unter den Sachsen- und Salier-Kaisern hatten die Kaiser dieses Recht. Dies stellte ab 1073 Papst [[Gregor VII.]] in Frage, der sich selbst mit [[Theologie|theologischer]] Argumentation als weltlicher und [[Religion|religiöser]] Führer sah. Der Konflikt eskalierte bis zum Streit darüber, ob der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches nur vom Papst gekrönt werden kann. Als ein Höhepunkt galt in der traditionellen, von der katholischen Kirche beeinflussten [[Geschichtsschreibung]] der sogenannte [[Gang nach Canossa]] von [[Heinrich IV. (HRR)|Heinrich IV.]] im Winter 1076/1077. Erst mit dem [[Wormser Konkordat]] von 1122, lange nach dem Ableben der beiden Hauptprotagonisten Gregor und Heinrich, wurde ein Kompromiss gefunden: Die jeweils führenden Bischöfe sollten nun vom [[Domkapitel]] des jeweiligen [[Bistum]]s in Absprache mit dem Papst ausgewählt werden, wobei dem Kaiser oder König letztlich ein [[Vetorecht]] zustand. Das bedeutete eine Stärkung der päpstlichen Position gegenüber vorher. Heute sind die Kirchen in ihrer allerdings nun aufs rein Innerkirchliche eingegrenzten Domäne bei der Geistlichen-Investitur weitgehend frei.


==Quellen==
==Literatur==
* K. Kunze et al.: ''Grundwissen Geschichte''
* K. Kunze et al.: ''Grundwissen Geschichte''
* K. Schib et al. ''Weltgeschichte'', Band ''Mittelalter bis Beginn 18. Jahrhundert''
* K. Schib et al. ''Weltgeschichte'', Band ''Mittelalter bis Beginn 18. Jahrhundert''
*[[Wilhelm Kammeier]]: ''Die Fälschung der deutschen Geschichte'', Band 1, Adolf Klein Verlag, Leipzig 1940, 2. Auflage
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Kirchengeschichte]]
[[Kategorie:Kirchengeschichte]]

Version vom 14. April 2020, 10:53 Uhr

Der Investiturstreit war ein Konflikt im Mittelalter zwischen dem Papst und dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Auslöser waren immer wieder Diskussionen um die Vormachtstellung der römisch-katholischen Kirche. Hinweise darauf gibt es bereits aus der Zeit Karls des Großen im 8. Jahrhundert.[1] Eine Zuspitzung ergab sich oft bei der Frage, wer über die Einsetzung oder Absetzung eines Bischofs entscheidet. Traditionell galt seit dem spätrömischen Kaiser Konstantin I. die Regel, dass der Kaiser als kirchlicher Oberherr die Bischöfe einsetzt. Auch im Frankenreich und unter den Sachsen- und Salier-Kaisern hatten die Kaiser dieses Recht. Dies stellte ab 1073 Papst Gregor VII. in Frage, der sich selbst mit theologischer Argumentation als weltlicher und religiöser Führer sah. Der Konflikt eskalierte bis zum Streit darüber, ob der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches nur vom Papst gekrönt werden kann. Als ein Höhepunkt galt in der traditionellen, von der katholischen Kirche beeinflussten Geschichtsschreibung der sogenannte Gang nach Canossa von Heinrich IV. im Winter 1076/1077. Erst mit dem Wormser Konkordat von 1122, lange nach dem Ableben der beiden Hauptprotagonisten Gregor und Heinrich, wurde ein Kompromiss gefunden: Die jeweils führenden Bischöfe sollten nun vom Domkapitel des jeweiligen Bistums in Absprache mit dem Papst ausgewählt werden, wobei dem Kaiser oder König letztlich ein Vetorecht zustand. Das bedeutete eine Stärkung der päpstlichen Position gegenüber vorher. Heute sind die Kirchen in ihrer allerdings nun aufs rein Innerkirchliche eingegrenzten Domäne bei der Geistlichen-Investitur weitgehend frei.

Literatur

  • K. Kunze et al.: Grundwissen Geschichte
  • K. Schib et al. Weltgeschichte, Band Mittelalter bis Beginn 18. Jahrhundert
  • Wilhelm Kammeier: Die Fälschung der deutschen Geschichte, Band 1, Adolf Klein Verlag, Leipzig 1940, 2. Auflage

Einzelnachweise