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Detlev Rohwedder: Unterschied zwischen den Versionen

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== Karriere ==
== Karriere ==
*1969-1978 [[Staatssekretär]] im [[Bundeswirtschaftsministerium]] in [[Bonn]], wo er sich unter anderem für den  Export westdeutscher Atomtechnologie einsetzte.<ref>{{Literatur |Autor=Dennis Romberg |Titel=Atomgeschäfte: Die Nuklearexportpolitik der Bundesrepublik Deutschland 1970–1979 |Verlag=Ferdinand Schöningh |Datum=2020-06-05 |ISBN=978-3-657-70305-0 |DOI=10.30965/9783657703050 |Online=https://www.schoeningh.de/view/title/55721 |Abruf=2020-09-25}}</ref>
*1969-1978 [[Staatssekretär]] im [[Bundeswirtschaftsminister]]ium in [[Bonn]], wo er sich unter anderem für den  Export westdeutscher Atomtechnologie einsetzte.<ref>{{Literatur |Autor=Dennis Romberg |Titel=Atomgeschäfte: Die Nuklearexportpolitik der Bundesrepublik Deutschland 1970–1979 |Verlag=Ferdinand Schöningh |Datum=2020-06-05 |ISBN=978-3-657-70305-0 |DOI=10.30965/9783657703050 |Online=https://www.schoeningh.de/view/title/55721 |Abruf=2020-09-25}}</ref>
*1979-1990 leitete er den [[Dortmund]]er Stahlkonzern [[Hoesch AG|Hoesch]], betrieb die Sanierung und Neuausrichtung des Unternehmens.
*1979-1990 leitete er den [[Dortmund]]er Stahlkonzern [[Hoesch AG|Hoesch]], betrieb die Sanierung und Neuausrichtung des Unternehmens.


Er wurde am 3. Juli 1990 vom [[Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik|Ministerrat der DDR]] zum Vorsitzenden der Treuhandanstalt bestimmt; nahm das Amt jedoch seit August 1990 zunächst nur kommissarisch wahr. Seine Aufgabe war die Sicherung, Neuordnung und Privatisierung des Vermögens der [[Volkseigener Betrieb|Volkseigenen Betriebe]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. Zum 1. Januar 1991 übernahm er das Amt des Präsidenten der Treuhandanstalt.
Er wurde am 3. Juli 1990 vom [[Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik|Ministerrat der DDR]] zum Vorsitzenden der Treuhandanstalt bestimmt; nahm das Amt jedoch seit August 1990 zunächst nur kommissarisch wahr. Seine Aufgabe war die Sicherung, Neuordnung und Privatisierung des Vermögens der [[Volkseigener Betrieb|Volkseigenen Betriebe]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. Zum 1. Januar 1991 übernahm er das Amt des Präsidenten der Treuhandanstalt.
== Mögliche Täter ==
Haarspuren auf dem Handtuch am Tatort konnten durch eine im Jahr 2001 dank neuer Technik möglich gewordene [[DNA-Analyse]] laut [[Bundeskriminalamt (Deutschland)|Bundeskriminalamt]] zweifelsfrei dem zwischenzeitlich verstorbenen RAF-Mitglied [[Wolfgang Grams]] zugeordnet werden. Die [[Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof|Bundesanwaltschaft]] benannte Grams jedoch nicht als Tatverdächtigen, da sie dieses Indiz als nicht ausreichend bewertete.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.wdr.de/online/news/rohwedder_mord/index.phtml | wayback=20070926212127 | text=''Mordfall Rohwedder: Hogefeld soll vernommen werden'', WDR online, 17. Mai 2001}}</ref><ref name="welt-451587">{{Internetquelle | url=https://www.welt.de/print-welt/article451587/Spur-bei-Rohwedder-Mord.html | titel=Spur bei Rohwedder-Mord | autor=DW | werk=welt.de | datum=2001-05-17 |zugriff=2014-12-01}}</ref> Die Blutgruppenbestimmung der Zigarettenstummel ergab [[AB0-System|Blutgruppe A]], was jedoch nicht zu Grams passt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fr.de/politik/rohwedder-mord-nach-jahren-ungeklaert-11117368.html |titel=Rohwedder-Mord nach 25 Jahren ungeklärt |datum=2016-03-31 |zugriff=2019-04-27 |sprache=de}}</ref> Die Speichelreste auf den Zigarettenstummeln reichten nur für die Bestimmung der Blutgruppe aus und konnten nicht für eine spätere DNA-Analyse genutzt werden.<ref>[https://www.welt.de/geschichte/article193085203/Untersuchungsausschuss-Was-man-ueber-die-Treuhand-wissen-sollte.html Artikel in der Welt vom 07 Mai 2019]</ref> Daher ist von wenigstens einem weiteren Täter auszugehen.


== Ermordung ==
== Ermordung ==
Am Ostermontag, dem 1. April 1991, gegen 23:30 Uhr, wurde Rohwedder durch das Fenster im ersten Stock seines Wohnhauses mit dem ersten von drei Gewehrschüssen getötet. Der zweite Schuss wurde einige Sekunden später abgegeben und verletzte seine Frau am Arm, der dritte traf ein Bücherregal. Die Schüsse wurden aus 63&nbsp;Metern Entfernung aus einer schräg gegenüberliegenden Schrebergartensiedlung abgegeben, aus einem [[Selbstladegewehr]] vom Typ [[FN&nbsp;FAL]] im [[STANAG|NATO-Standard]]-Kaliber [[7,62 × 51 mm NATO|7,62&nbsp;×&nbsp;51 mm]]. Der gleiche Waffentyp war auch schon bei einem Anschlag der RAF auf die US-Botschaft im [[Schloss Deichmannsaue]] in Bonn am 13. Februar 1991 verwendet worden. Wenige Tage vor dem Attentat waren bei inhaftierten RAF-Terroristen Strategiepapiere gefunden worden, die neue Aktivitäten ankündigten.<ref name="spiegel-13488178">{{Der Spiegel |ID=13488178 |Titel=Da ist irgendwo ein Nest |Jahr=1991 |Nr=15 |Datum=1991-04-08 |Seiten=18&nbsp;ff.}}</ref>
{{Hauptartikel|Mord an Detlev Rohwedder}}
Rohwedder hatte bereits Morddrohungen erhalten. Vier Tage vor dem Anschlag wandte sich Rohwedders Frau Hergard an die Polizei mit der Bitte um verstärkten Polizeischutz, der die Behörden jedoch nicht nachkamen.<ref name="f080401">Jens Bauszus: [http://www.focus.de/politik/deutschland/raf/tid-9310/detlev-karsten-rohwedder_aid_266442.html ''Das perfekte Verbrechen''], in: [[focus]], 1. April 2008.</ref>


== Motive für die Tag ==
Am Ostermontag, dem 1. April 1991, gegen 23:30 Uhr, wurde Rohwedder durch das Fenster im ersten Stock seines Wohnhauses mit dem ersten von drei Gewehrschüssen getötet. Der zweite Schuss wurde einige Sekunden später abgegeben und verletzte seine Frau am Arm, der dritte traf ein Bücherregal. Die Schüsse wurden aus 63&nbsp;Metern Entfernung aus einer schräg gegenüberliegenden [[Schrebergarten]]siedlung abgegeben, aus einem [[Selbstladegewehr]] vom Typ [[FN&nbsp;FAL]] im [[STANAG|NATO-Standard]]-Kaliber [[7,62 × 51 mm NATO|7,62&nbsp;×&nbsp;51 mm]]. Der gleiche Waffentyp war auch schon bei einem Anschlag der RAF auf die US-Botschaft im [[Schloss Deichmannsaue]] in Bonn am 13. Februar 1991 verwendet worden. Wenige Tage vor dem Attentat waren bei inhaftierten RAF-Terroristen Strategiepapiere gefunden worden, die neue Aktivitäten ankündigten.<ref name="spiegel-13488178">{{Der Spiegel |ID=13488178 |Titel=Da ist irgendwo ein Nest |Jahr=1991 |Nr=15 |Datum=1991-04-08 |Seiten=18&nbsp;ff.}}</ref>
Nach Darstellung seiner Ehefrau ist von einer Planung und Beteiligung der [[Ministerium für Staatssicherheit|Stasi]] auszugehen, da die Treuhand und ihr Mann kurz davor standen, das verschwundene Parteivermögen der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]] zu finden. „Eigentlich alle Politiker, die mit der früheren [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] etwas zu tun hatten,“ würden davon ausgehen, dass die Stasi den Anschlag geplant habe. Die perfekte Planung spreche auch nach Meinung von Sicherheitsexperten für die Stasi.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/interview-mit-hergard-rohwedder-witwe-des-treuhand-chefs-gibt-neue-hinweise-auf-die-moerder-ihres-mannes/23574244.html |titel=Interview mit Hergard Rohwedder: Witwe des Treuhand-Chefs gibt neue Hinweise auf die Mörder ihres Mannes |zugriff=2019-04-27 |sprache=de}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Michael Jürgs |Titel=BKA: Die Jäger des Bösen |Verlag=C. Bertelsmann Verlag |Datum=2011-04-13 |ISBN=978-3-641-06459-4 |Online=https://books.google.com.ph/books?id=IKn-FutYevAC&pg=PT53 online]|Abruf=2019-04-27}}</ref>


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*{{Normdaten|TYP=p|GND=11913862X|VIAF=54951445}}
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[[Kategorie:Opfer eines Attentats]]
[[Kategorie:Opfer eines Attentats]]
[[Kategorie:Opfer der Roten Armee Fraktion]]
[[Kategorie:Opfer der Roten Armee Fraktion]]
[[Kategorie:Opfer eines ungeklärten Tötungsdelikts]]
[[Kategorie:Ungeklärter Kriminalfall]]
[[Kategorie:Kriminalfall 1991]]
[[Kategorie:Kriminalfall in Deutschland]]
[[Kategorie:Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes]]
[[Kategorie:Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes]]
[[Kategorie:Träger des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen]]
[[Kategorie:Träger des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen]]

Aktuelle Version vom 9. Juli 2023, 10:46 Uhr

Detlev Karsten Rohwedder (* 16. Oktober 1932 in Gotha; † 1. April 1991 in Düsseldorf) war ein deutscher Manager und Politiker, der als Präsident der Treuhandanstalt in seinem Haus von einem Heckenschützen ermordet wurde. Die linksextreme, terroristische Rote Armee Fraktion (RAF) bekannte sich zur Tat; die einzelnen Täter sind bis heute unbekannt, so dass es nur Verdächtigungen gibt.

Karriere

Er wurde am 3. Juli 1990 vom Ministerrat der DDR zum Vorsitzenden der Treuhandanstalt bestimmt; nahm das Amt jedoch seit August 1990 zunächst nur kommissarisch wahr. Seine Aufgabe war die Sicherung, Neuordnung und Privatisierung des Vermögens der Volkseigenen Betriebe der DDR. Zum 1. Januar 1991 übernahm er das Amt des Präsidenten der Treuhandanstalt.

Ermordung

Rohwedder hatte bereits Morddrohungen erhalten. Vier Tage vor dem Anschlag wandte sich Rohwedders Frau Hergard an die Polizei mit der Bitte um verstärkten Polizeischutz, der die Behörden jedoch nicht nachkamen.[2]

Am Ostermontag, dem 1. April 1991, gegen 23:30 Uhr, wurde Rohwedder durch das Fenster im ersten Stock seines Wohnhauses mit dem ersten von drei Gewehrschüssen getötet. Der zweite Schuss wurde einige Sekunden später abgegeben und verletzte seine Frau am Arm, der dritte traf ein Bücherregal. Die Schüsse wurden aus 63 Metern Entfernung aus einer schräg gegenüberliegenden Schrebergartensiedlung abgegeben, aus einem Selbstladegewehr vom Typ FN FAL im NATO-Standard-Kaliber 7,62 × 51 mm. Der gleiche Waffentyp war auch schon bei einem Anschlag der RAF auf die US-Botschaft im Schloss Deichmannsaue in Bonn am 13. Februar 1991 verwendet worden. Wenige Tage vor dem Attentat waren bei inhaftierten RAF-Terroristen Strategiepapiere gefunden worden, die neue Aktivitäten ankündigten.[3]

Vergleich zu Wikipedia




Einzelnachweise

  1.  Dennis Romberg: Atomgeschäfte: Die Nuklearexportpolitik der Bundesrepublik Deutschland 1970–1979. Ferdinand Schöningh, 5. Juni 2020, ISBN 978-3-657-70305-0, doi:10.30965/9783657703050 (https://www.schoeningh.de/view/title/55721).
  2. Jens Bauszus: Das perfekte Verbrechen, in: focus, 1. April 2008.
  3.  Da ist irgendwo ein Nest. In: Der Spiegel. Nr. 15, 1991, S. 18 ff. (Online).