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'''Gershon Ephros''' (* 15. Januar 1890 in [[Serock]] nahe [[Warschau]]; gest. 28. Juni 1978 in [[New York]]) war ein [[Polen|polnisch]]-[[Judentum|jüdischer]] Kantor, Komponist und Musikforscher. | |||
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[[Datei:Gershon Ephros.PNG|thumb|240px|Der [[Polen|polnisch]]-[[Judentum|jüdischer]] Kantor, Komponist und Musikforscher ''Gershon Ephros'']] | |||
Sein Vater ''Abraham Abba Ephros'' starb als er zehn Jahre alt war, so dass er bei dem neuen Mann seiner Mutter, dem Kantor ''Moses Fromberg'', aufwuchs. Von diesem erhielt er auch seine erste musikalische Ausbildung und sang in dessen Chor. <ref>Pinchas Spiro: ''The Musical Legacy of Hazzan Gershon Ephros''; in ''[[Journal of Synagogue Music]]'', Vol. IX, Nr. 2, 1979, S. 12</ref> Mit 17 Jahren wurde Gershon Ephros Chorleiter in Zgersh. | |||
1909 emigrierte Ephros nach [[Palästina]]. Dort studierte er [[Jüdische Musik]] und [[Harmonielehre]] bei [[Abraham Zvi Idelsohn]] und wurde später dessen Hilfskantor und Chorleiter. Die Musik der Gottesdienste von Idelsohn und Ephros war im Stil der [[Aschkenasim|aschkenasischen]] Tradition aus [[Polen]] und [[Litauen]] gehalten. Im Jahr 1910 wurde Ephros Lehrer an der von Idelsohn gegründeten jüdischen Musikschule ''Makhon L`shirath Yisrael''. Zusammen mit Idelsohn machte er in [[Palästina]] auch musikethnografische Audioaufnahmen. <ref>[[Irene Heskes]]: ''Passport to Jewish Music - Its History, Traditions, and Culture'', Greenwood Press, 1994, S. 14 und 15</ref> | |||
[[1911]] ging Ephros nach [[New York]], wo er bei [[Herman Spielter]] und [[Joseph Achron]] weiter studierte. In New York wurde er von [[Samson Benderly]], dem Direktor des ''Bureau of Jewish Education'', zur musikalischen Erziehung jüdischer Studenten angestellt. Er arbeitete anfänglich auch als Kantor bei von [[Mordechai Kaplan]] geleiteten Gottesdiensten der ''Young Women's Hebrew Association''. <ref>[[Irene Heskes]]: ''Passport to Jewish Music - Its History, Traditions, and Culture'', Greenwood Press, 1994, S. 16 und 17</ref> | |||
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Ephros heiratete im Jahr 1912 ''Rose Hurwitz''. Die beiden hatten zwei Kinder. <ref>Kerry M. Olitzky, Lance Jonathan Sussman und Malcolm H. Stern: ''Reform Judaism in America - A Biographical Dictionary and Sourcebook'', Greenwood Press, 1993, S. 50</ref> Im Jahr [[1918]] wurde er Kantor in [[Norfolk]] in [[Virginia]] und später Kantor in New York. Zwischen 1927 und 1957 war Ephros dann Kantor der ''Congegration Beth Mordechai'' in [[Perth Amboy]] in [[New Jersey]]. <ref>Nick Strimple: ''Choral Music in the Twentieth Century'', Amadeus Press, 2002, S. 271</ref> | |||
Neben seiner Arbeit als Kantor unterrichtete er [[Jüdische Musik]]. Außerdem war er Präsident des ''Jewish Music Forum'' und führendes Mitglied des ''National Jewish Music Council''. Daneben komponierte er auch liturgische Musik und weltliche Instrumentalmusik. Werke von ihm sind u.a.: | |||
* ''Childrens Suite'', eine Vertonung von 16 Gedichten von [[Chaim Nachman Bialik]] | |||
* ''New Birth of Freedom'' | |||
* Zwei [[Streichquartett]]e | |||
* [[Klavier]]variationen über Themen von [[Joseph Achron]] und eine Klaviersuite <ref>[http://archives.nypl.org/uploads/collection/pdf_finding_aid/musjpb87-5.pdf Liste seiner Kompositionen auf www.archives.nypl.org]</ref> | |||
Große Bekanntheit erlangte seine ''Cantorial Anthology'', eine sechsbändige Sammlung von Kompositionen für die [[Synagoge]] vom [[Mittelalter]] bis in das 20. Jahrhundert. <ref>Irene Heskes: ''Passport to Jewish Music - Its History, Traditions, and Culture'', Greenwood press, 1994, S. 212</ref> Dafür sammelte er über die Jahre unermüdlich vergessene jüdische Lieder und Kompositionen, sprach mit älteren Musikern, nahm Musik auf Tonband auf, transkribierte die Stücke und harmonisierte sie z.T. auch aus. <ref>Irene Heskes: ''Passport to Jewish Music - Its History, Traditions, and Culture'', Greenwood press, 1994, S. 12 und 17</ref> Der erste Band (''Rosh Hashanah'') erschien im Jahr [[1929]]. Der zweite Band (''Yom Kippur'') erschien im Jahr 1940. Für diesen Band arbeitete er eng mit dem jüdischen Komponisten [[Joseph Achron]] zusammen. In den folgenden Bänden (der sechste und letzte Band erschien 1969) wurden dann verstärkt zeitgenössische jüdische Kompositionen aufgenommen. <ref>Pinchas Spiro: ''The Musical Legacy of Hazzan Gershon Ephros''; in ''Journal of Synagogue Music'', Vol. IX, Nr. 2, 1979, S. 14 und 15</ref> Die [[New York Times]] meinte zu der Sammlung u.a.: | |||
:''"In doing this, Mr. Ephros has performed a service not only to his people and his religion; he also makes available to the general student and reader of music a very interesting collection of traditional and modern material."'' <ref>[https://rsa.fau.edu/mm/assets/albums/49/49b07416661a8895c6a681fd73101c26.pdf www.rsa.fau.edu]</ref> | :''"In doing this, Mr. Ephros has performed a service not only to his people and his religion; he also makes available to the general student and reader of music a very interesting collection of traditional and modern material."'' <ref>[https://rsa.fau.edu/mm/assets/albums/49/49b07416661a8895c6a681fd73101c26.pdf www.rsa.fau.edu]</ref> | ||
Das Plattenlabel ''Tikva'' schrieb über die Bedeutung von Gershon Ephros u.a.: | |||
:''"Regarded as one of the world`s outstanding scholars in his field, Gershon Ephros, has given to his generation and to the countless generations to follow a gift that did not exist in formal form until the labors of four decades had placed in permanent form, a record of the whole soul of the Jewish people in their religious music."'' <ref>[https://rsa.fau.edu/mm/assets/albums/49/49b07416661a8895c6a681fd73101c26.pdf www.rsa.fau.edu]</ref> | :''"Regarded as one of the world`s outstanding scholars in his field, Gershon Ephros, has given to his generation and to the countless generations to follow a gift that did not exist in formal form until the labors of four decades had placed in permanent form, a record of the whole soul of the Jewish people in their religious music."'' <ref>[https://rsa.fau.edu/mm/assets/albums/49/49b07416661a8895c6a681fd73101c26.pdf www.rsa.fau.edu]</ref> | ||
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* [http://urjbooksandmusic.com/authors.php?id=104 www.urjbooksandmusic.com] | * [http://urjbooksandmusic.com/authors.php?id=104 www.urjbooksandmusic.com] | ||
* [http://archives.nypl.org/uploads/collection/pdf_finding_aid/musjpb87-5.pdf Liste seiner Kompositionen auf ''www.archives.nypl.org''] | |||
=== Audio === | |||
* [https://darkmp3.ru/album-the-jewish-music-of-gershon-ephros-selected-works-10104455.html Kompositionen von Gershon Ephros auf ''www.darkmp3.ru''] | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* National Jewish Music Council: ''The Music of Gershon Ephros, Solomon Rosowsky, Heinrich Schalit and Jacob Weinberg'', 1963 | * National Jewish Music Council: ''The Music of Gershon Ephros, Solomon Rosowsky, Heinrich Schalit and Jacob Weinberg'', 1963 | ||
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| 😃 Profil: Ephros, Gershon | ||
|---|---|---|
| Persönliche Daten | ||
| Geburtsdatum | 15. Januar 1890 | |
| Geburtsort | Serock | |
| Sterbedatum | 28. Juni 1978 | |
| Sterbeort | New York | |
Gershon Ephros (* 15. Januar 1890 in Serock nahe Warschau; gest. 28. Juni 1978 in New York) war ein polnisch-jüdischer Kantor, Komponist und Musikforscher.
Vita
Sein Vater Abraham Abba Ephros starb als er zehn Jahre alt war, so dass er bei dem neuen Mann seiner Mutter, dem Kantor Moses Fromberg, aufwuchs. Von diesem erhielt er auch seine erste musikalische Ausbildung und sang in dessen Chor. [1] Mit 17 Jahren wurde Gershon Ephros Chorleiter in Zgersh.
1909 emigrierte Ephros nach Palästina. Dort studierte er Jüdische Musik und Harmonielehre bei Abraham Zvi Idelsohn und wurde später dessen Hilfskantor und Chorleiter. Die Musik der Gottesdienste von Idelsohn und Ephros war im Stil der aschkenasischen Tradition aus Polen und Litauen gehalten. Im Jahr 1910 wurde Ephros Lehrer an der von Idelsohn gegründeten jüdischen Musikschule Makhon L`shirath Yisrael. Zusammen mit Idelsohn machte er in Palästina auch musikethnografische Audioaufnahmen. [2]
1911 ging Ephros nach New York, wo er bei Herman Spielter und Joseph Achron weiter studierte. In New York wurde er von Samson Benderly, dem Direktor des Bureau of Jewish Education, zur musikalischen Erziehung jüdischer Studenten angestellt. Er arbeitete anfänglich auch als Kantor bei von Mordechai Kaplan geleiteten Gottesdiensten der Young Women's Hebrew Association. [3]
Ephros heiratete im Jahr 1912 Rose Hurwitz. Die beiden hatten zwei Kinder. [4] Im Jahr 1918 wurde er Kantor in Norfolk in Virginia und später Kantor in New York. Zwischen 1927 und 1957 war Ephros dann Kantor der Congegration Beth Mordechai in Perth Amboy in New Jersey. [5]
Neben seiner Arbeit als Kantor unterrichtete er Jüdische Musik. Außerdem war er Präsident des Jewish Music Forum und führendes Mitglied des National Jewish Music Council. Daneben komponierte er auch liturgische Musik und weltliche Instrumentalmusik. Werke von ihm sind u.a.:
- Childrens Suite, eine Vertonung von 16 Gedichten von Chaim Nachman Bialik
- New Birth of Freedom
- Zwei Streichquartette
- Klaviervariationen über Themen von Joseph Achron und eine Klaviersuite [6]
Große Bekanntheit erlangte seine Cantorial Anthology, eine sechsbändige Sammlung von Kompositionen für die Synagoge vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert. [7] Dafür sammelte er über die Jahre unermüdlich vergessene jüdische Lieder und Kompositionen, sprach mit älteren Musikern, nahm Musik auf Tonband auf, transkribierte die Stücke und harmonisierte sie z.T. auch aus. [8] Der erste Band (Rosh Hashanah) erschien im Jahr 1929. Der zweite Band (Yom Kippur) erschien im Jahr 1940. Für diesen Band arbeitete er eng mit dem jüdischen Komponisten Joseph Achron zusammen. In den folgenden Bänden (der sechste und letzte Band erschien 1969) wurden dann verstärkt zeitgenössische jüdische Kompositionen aufgenommen. [9] Die New York Times meinte zu der Sammlung u.a.:
- "In doing this, Mr. Ephros has performed a service not only to his people and his religion; he also makes available to the general student and reader of music a very interesting collection of traditional and modern material." [10]
Das Plattenlabel Tikva schrieb über die Bedeutung von Gershon Ephros u.a.:
- "Regarded as one of the world`s outstanding scholars in his field, Gershon Ephros, has given to his generation and to the countless generations to follow a gift that did not exist in formal form until the labors of four decades had placed in permanent form, a record of the whole soul of the Jewish people in their religious music." [11]
Beim Label Transcontinental Music Publications ist im Jahr 2000 eine CD mit Kompositionen von Gershon Ephros erschienen. [12]
Weblinks
- www.jewish-music.huji.ac.il
- www.rsa.fau.edu
- www.uni-frankfurt.de
- www.urjbooksandmusic.com
- Liste seiner Kompositionen auf www.archives.nypl.org
Audio
Literatur
- National Jewish Music Council: The Music of Gershon Ephros, Solomon Rosowsky, Heinrich Schalit and Jacob Weinberg, 1963
- Marsha Bryan Edelman: An Index to Gershon Ephros' Cantorial Anthology, Musica Judaica, Vol. 2 - No. 2, American Society for Jewish Music, 1978
- Irene Heskes: Passport to Jewish Music - Its History, Traditions and Culture, Greenwood press, 1994
- Pinchas Spiro: The Musical Legacy of Hazzan Gershon Ephros; in Journal of Synagogue Music, Vol. IX, Nr. 2, 1979, Seite 10 bis 19
- Ruth Marcus Patt: Uncommon lives - Eighteen extraordinary Jews from New Jersey, Vantage Press, 1994, S. 87 ff.
- Aron Marko Rothmüller: The music of the Jews - An historical appreciation, Vallentine, Mitchell, 1953, S. 191 ff.
Einzelnachweise
- ↑ Pinchas Spiro: The Musical Legacy of Hazzan Gershon Ephros; in Journal of Synagogue Music, Vol. IX, Nr. 2, 1979, S. 12
- ↑ Irene Heskes: Passport to Jewish Music - Its History, Traditions, and Culture, Greenwood Press, 1994, S. 14 und 15
- ↑ Irene Heskes: Passport to Jewish Music - Its History, Traditions, and Culture, Greenwood Press, 1994, S. 16 und 17
- ↑ Kerry M. Olitzky, Lance Jonathan Sussman und Malcolm H. Stern: Reform Judaism in America - A Biographical Dictionary and Sourcebook, Greenwood Press, 1993, S. 50
- ↑ Nick Strimple: Choral Music in the Twentieth Century, Amadeus Press, 2002, S. 271
- ↑ Liste seiner Kompositionen auf www.archives.nypl.org
- ↑ Irene Heskes: Passport to Jewish Music - Its History, Traditions, and Culture, Greenwood press, 1994, S. 212
- ↑ Irene Heskes: Passport to Jewish Music - Its History, Traditions, and Culture, Greenwood press, 1994, S. 12 und 17
- ↑ Pinchas Spiro: The Musical Legacy of Hazzan Gershon Ephros; in Journal of Synagogue Music, Vol. IX, Nr. 2, 1979, S. 14 und 15
- ↑ www.rsa.fau.edu
- ↑ www.rsa.fau.edu
- ↑ www.amazon.com
Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Gershon Ephros) vermutlich nicht.
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