Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Schön, dass Sie da sind!

PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Wie alles, was bei laufendem Betrieb bearbeitet wird, kann es auch hier zu zeitweisen Ausfällen bestimmter Funktionen kommen. Es sind aber alle Artikel zugänglich, Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

Bitte beachten: Aktuell können sich keine neuen Benutzer registrieren. Wir beheben das Problem so schnell wie möglich.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Geist: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fmrauch (Diskussion | Beiträge)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Fmrauch (Diskussion | Beiträge)
esoterischen Unsinn entfernt
 
(23 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Das Wort '''Geist''' (von [[indogermanisch]] ''*gheis-'', „erregt, aufgebracht sein, schaudern“; {{ELSalt|πνεῦμα}} ''pneuma'' oder νοῦς ''nous''; [[latein]]isch ''spiritus''; {{EnS}} ''spirit'') wird als Begriff in der [[Philosophie]], [[Theologie]], [[Psychologie]], [[Medizin]] und [[Alltagssprache]] unterschiedlich verwendet. Aus Sicht der [[Anthroposophie]] ist es die Quelle aller [[schöpfer]]ischen Tätigkeit, und seine Grundtätigkeit besteht darin, sich selbst beständig aus sich selbst heraus neu als Geist zu erschaffen, wie es [[symbol]]isch etwa durch das Bild des Vogels [[Phönix]] angedeutet wird. Von [[Wirklichkeit|wirklichem]], d.h. tatsächlich [[Wirkung|wirkendem]] Geist kann demnach nur gesprochen werden, sofern er unmittelbar in der [[Realität]] (im weitesten Sinn) schaffend und gestaltend tätig ist. Was im [[angelsächsisch]]en Sprachraum hingegen als „[[Mind]]“ bezeichnet und meist fälschlich dem Geist gleichgesetzt wird, ist nur dessen kraftloses Spiegelbild. Das [[Gehirn]] selbst jedoch ist beim [[Mensch]]en vor allem ein Produkt des Geistes.  
Das Wort '''Geist''' (von [[indogermanisch]] ''*gheis-'', „erregt, aufgebracht sein, schaudern“; {{ELSalt|πνεῦμα}} ''pneuma'' oder νοῦς ''nous''; [[latein]]isch ''spiritus''; {{EnS}} ''spirit'', {{heS}} רוּחַ ''rûaḥ'') wird als Begriff in der [[Philosophie]], [[Theologie]], [[Psychologie]], [[Medizin]] und [[Alltagssprache]] unterschiedlich verwendet. Das weibliche hebräische Wort ''rûaḥ'' (Aussprache oft als ''ruach'') kommt im [[Tanach]], der hebräischen [[Bibel]], 378 Mal vor. In griechischen Übersetzungen des Tanach ist das Wort ''pneuma'' zu finden, ebenso im [[Neues Testament|Neuen Testament]].<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Ruach</ref> Die Begriffe Geist und [[Seele]] werden manchmal [[synonym]] verwendet, was bei Übersetzungen zu Missverständnissen führen kann.  


Auch [[Gott]] ist Geist, wie nach dem [[Johannesevangelium]] der [[Jesus Christus|Christus]] zur [[Samariter]]in am [[Jakobsbrunnen]] sagt:
Aus Sicht der [[Anthroposophie]] und der [[Wissenschaft]] ist der Geist die Quelle aller [[schöpfer]]ischen Tätigkeit und wird im [[angelsächsisch]]en Sprachraum als ''Mind'' bezeichnet. Das [[Gehirn]] selbst ist beim [[Mensch]]en der Hauptsitzdes Geistes. Das Wort [[Geister]] bezieht sich dagegen auf von einem [[Körper (Biologie)|Körper]] weitgehend unabhängige Erscheinungen. In den einzelnen [[Religion]]en gibt es dazu sehr unterschiedliche Vorstellungen. Die Frage nach der „Natur“ des Geistes ist ein zentrales Thema der [[Metaphysik]].


{{Zitat|vor=|nach=|Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.|Joh. 4,24|}}
Im [[Altes Testament|Alten Testament]] der Bibel spielt der Geist eine Rolle in der [[Schöpfungsgeschichte]]: „Die Erde war wüst und wirr und Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.“ {{Bibel|Gen|1|2}}


Solange der Mensch in seinem [[Bewusstsein]] nur das Spiegelbild des Geistes erlebt, bleibt er in seiner [[Subjektive Wahrnehmung|subjektiven Wahrnehmung]] gefangen. Das [[Ding an sich]], wie es [[Immanuel Kant]] formulierte, bleibt ihm verschlossen. Durch das aktive, „lebendige“ [[Denken]] vermag der Mensch aber, wie [[Rudolf Steiner]] in seinen philosophischen Grundlagenwerken gezeigt hat, in die [[Wirklichkeit]] des Geistes einzutauchen und dadurch die Dinge so zu erkennen, wie sie ihrem eigenen [[Wesen]] nach sind.
Im [[Neues Testament|Neuen Testament]] wird von [[Jesus Christus]] folgendes gesagt:
*{{B|Johannes|4,24}}: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“
*{{B|Johannes|6,63}}: „Der Geist ist es, der lebendig macht.“
*{{B|Johannes|14,16-17}}: „und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll, den Geist der Wahrheit ...“
 
Bereits der Philosoph und christliche Kirchenlehrer [[Augustinus]] unterscheidet in der [[Spätantike]] zwischen Geist (''mens'', ''animus'') und Seele (''anima''). Er fasst den Geist als eine an der [[Vernunft]] teilhabende Substanz auf. Der Mensch bleibt oft in seiner [[Subjektive Wahrnehmung|subjektiven Wahrnehmung]] gefangen. Das [[Ding an sich]], wie es [[Immanuel Kant]] formulierte, bleibt der Vernunft verschlossen; Der Geist ist das ''Vernunftprinzip''.<ref>[[Thomas Zwenger]]: [https://www.geist2017.philosophie.uni-muenchen.de/downloads/abstract_zwenger.pdf ''Immanuel Kant: Der Geist als Vernunftprinzip'']</ref> Kant schreibt außerdem:
 
„Es existiert etwas schlechterdings notwendig. Dieses ist einig in seinem Wesen, einfach in seiner Substanz, ein Geist nach seiner Natur, ewig in seiner Dauer, unveränderlich in seiner Beschaffenheit, allgenugsam in Ansehung alles Möglichen und Wirklichen. Es ist ein Gott.“<ref>''Der einzig mögliche Beweisgrund zu einer Demonstration des Daseins Gottes, erste Abteilung, dritte Betrachtung, A 43''</ref>
 
Durch das aktive, „lebendige“ [[Denken]] vermag der Mensch aber, wie [[Rudolf Steiner]] in seinen Werken behauptet, in die Wirklichkeit einzutauchen und dadurch die Dinge so zu erkennen, wie sie ihrem eigenen [[Wesen]] nach sind. Der [[Behaviorismus]] erklärte zunächst, dass sich Angaben zum Geist nicht überprüfen lassen und daher nicht Teil einer Wissenschaft sein können.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Seele]]
*[[Geistige Fähigkeit]]
*[[Heiliger Geist]]
 
==Literatur==
*[[Giovanni Battista Scaramelli|Johannes B. Scaramelli]], ''Regeln zur Unterscheidung der Geister'', Fe-Medienverlag GmbH, Kisslegg 2008, ISBN 978-3-939684-36-7
*Rudolf Steiner: ''Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?'', Aufsatzserie 1904/05


{{PPA-Kupfer}}
{{PPA-Kupfer}}
*[https://anthrowiki.at/Geist Geist] im [[AnthroWiki]]
*[https://anthrowiki.at/Geist Geist] im [[AnthroWiki]]
== Einzelnachweise ==
<references/>


[[Kategorie:Ontologie]]
[[Kategorie:Ontologie]]

Aktuelle Version vom 28. April 2025, 15:11 Uhr

Das Wort Geist (von indogermanisch *gheis-, „erregt, aufgebracht sein, schaudern“; altgriechisch πνεῦμα pneuma oder νοῦς nous; lateinisch spiritus; englisch spirit, hebräisch רוּחַ rûaḥ) wird als Begriff in der Philosophie, Theologie, Psychologie, Medizin und Alltagssprache unterschiedlich verwendet. Das weibliche hebräische Wort rûaḥ (Aussprache oft als ruach) kommt im Tanach, der hebräischen Bibel, 378 Mal vor. In griechischen Übersetzungen des Tanach ist das Wort pneuma zu finden, ebenso im Neuen Testament.[1] Die Begriffe Geist und Seele werden manchmal synonym verwendet, was bei Übersetzungen zu Missverständnissen führen kann.

Aus Sicht der Anthroposophie und der Wissenschaft ist der Geist die Quelle aller schöpferischen Tätigkeit und wird im angelsächsischen Sprachraum als Mind bezeichnet. Das Gehirn selbst ist beim Menschen der Hauptsitzdes Geistes. Das Wort Geister bezieht sich dagegen auf von einem Körper weitgehend unabhängige Erscheinungen. In den einzelnen Religionen gibt es dazu sehr unterschiedliche Vorstellungen. Die Frage nach der „Natur“ des Geistes ist ein zentrales Thema der Metaphysik.

Im Alten Testament der Bibel spielt der Geist eine Rolle in der Schöpfungsgeschichte: „Die Erde war wüst und wirr und Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.“ (Gen 1,2 EU)

Im Neuen Testament wird von Jesus Christus folgendes gesagt:

  • Johannes 4,24 EU: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“
  • Johannes 6,63 EU: „Der Geist ist es, der lebendig macht.“
  • Johannes 14,16-17 EU: „und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll, den Geist der Wahrheit ...“

Bereits der Philosoph und christliche Kirchenlehrer Augustinus unterscheidet in der Spätantike zwischen Geist (mens, animus) und Seele (anima). Er fasst den Geist als eine an der Vernunft teilhabende Substanz auf. Der Mensch bleibt oft in seiner subjektiven Wahrnehmung gefangen. Das Ding an sich, wie es Immanuel Kant formulierte, bleibt der Vernunft verschlossen; Der Geist ist das Vernunftprinzip.[2] Kant schreibt außerdem:

„Es existiert etwas schlechterdings notwendig. Dieses ist einig in seinem Wesen, einfach in seiner Substanz, ein Geist nach seiner Natur, ewig in seiner Dauer, unveränderlich in seiner Beschaffenheit, allgenugsam in Ansehung alles Möglichen und Wirklichen. Es ist ein Gott.“[3]

Durch das aktive, „lebendige“ Denken vermag der Mensch aber, wie Rudolf Steiner in seinen Werken behauptet, in die Wirklichkeit einzutauchen und dadurch die Dinge so zu erkennen, wie sie ihrem eigenen Wesen nach sind. Der Behaviorismus erklärte zunächst, dass sich Angaben zum Geist nicht überprüfen lassen und daher nicht Teil einer Wissenschaft sein können.

Siehe auch

Literatur

  • Johannes B. Scaramelli, Regeln zur Unterscheidung der Geister, Fe-Medienverlag GmbH, Kisslegg 2008, ISBN 978-3-939684-36-7
  • Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?, Aufsatzserie 1904/05

Andere Lexika





Einzelnachweise

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Ruach
  2. Thomas Zwenger: Immanuel Kant: Der Geist als Vernunftprinzip
  3. Der einzig mögliche Beweisgrund zu einer Demonstration des Daseins Gottes, erste Abteilung, dritte Betrachtung, A 43