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Exklusionismus: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Löschwahn.PNG|thumb|Beispiele von Löschanträgen]]
[[Datei:Löschwahn.PNG|thumb|URV, SLA und LA in einem]]
'''Exklusionismus''' oder '''Exkludismus''' ist das Verhalten von Personen in einem [[Wiki]], die mangelhafte Artikel und angeblich unwichtige Texte lieber löschen wollen anstatt sie zu behalten, zu verbessern und auszubauen. Die einzelnen Personen werden auch oft als '''Exklusionisten''',<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Exklusionist</ref> '''Exkludisten''' oder '''Deletionisten''' bezeichnet. Ungern gesehen werden von Exklusionisten zum Beispiel Artikel über Fiktives, Sportereignisse, Musikalben, Filme und Videospiele.


'''Exklusionismus''' oder '''Exkludismus''' ist das Verhalten von Personen in einem [[Wiki]], die mangelhafte Artikel und angeblich unwichtige Texte lieber löschen wollen anstatt sie zu behalten, zu verbessern und auszubauen. Die einzelnen Personen werden auch oft als '''Exklusionisten''', '''Exkludisten''' oder '''Deletionisten''' bezeichnet. Ungern gesehen werden von Exklusionisten zum Beispiel Artikel über Fiktives, Sportereignisse, Musikalben, Filme und Videospiele.
Exklusionismus findet sich in vielen Fachwikis, ist dort aber begründet und zum Teil nachvollziehbar. So würde ein Chemielexikon zum Thema Sport nur dann einen Kunstrasenplatz oder eine Kunststofflaufbahn beschreiben, wenn dies einen Bezug zur [[Chemie]] hätte.


Die englischsprachige [[Wikipedia]] geht im Vergleich zur deutschen eher [[inklusionist]]isch vor. Ebenfalls scheut man dort weniger, sogenannte [[Stub]]s stehenzulassen, auch wenn sie nur vergleichsweise wenige Informationen enthalten. Die [[Relevanzkriterien]] sind teilweise lockerer: Zum Beispiel hat jede Folge einer bekannten US-Fernsehserie einen eigenen Artikel, ebenso wie sämtliche Seriencharaktere. Oft wird dies damit begründet, dass die weitaus größere Autorengemeinschaft der englischen Wikipedia über die ganze Welt verstreut sei: Durch ein Vielfaches an Autoren und Korrekturlesern könne man somit mehr Artikel pflegen und überwachen. Eigentlich sollte bei einem weltweiten Gemeinschaftsprojekt mit gleichen Zielen und gleicher Vorgehensweise bei allen Interwikis ziemlich gleich verfahren werden. Der typische [[Exklusionist]] ist jedoch häufig stolz darauf, dass dies zum Beispiel bei der deutschsprachigen Wikipedia anders ist. Exklusionismus findet sich auch in vielen Fachwikis, ist dort aber begründet und nachvollziehbar. So würde ein Chemielexikon nur dann eine Sportart beschreiben, wenn dies etwa für einen Kunstrasenplatz oder eine Kunststofflaufbahn einen Bezug zur [[Chemie]] hätte.
== Wikipedia ==
Exklusionisten möchten zum Beispiel die Wikipedia vom [[Qualität]]sansatz her in eine Reihe mit den klassischen [[Enzyklopädie]]n stellen. Sie stellen [[Relevanzkriterien]] auf und wenden diese fast immer isoliert bezogen auf einen bestimmten Artikel an, ignorieren dabei aber thematische Zusammenhänge. Hardliner löschen auch Textergänzungen in vorhandenen, seit langem als relevant anerkannten Artikeln und begründen das manchmal mit fehlenden Quellen. Einige setzen die Hürde bewusst hoch, in dem sie eine wissenschaftliche Recherche von dem Wikinutzer verlangen, und verhindern so das notwendige Füllen von Wissenslücken.


Exklusionisten möchten zum Beispiel die Wikipedia vom [[Qualität]]sansatz her in eine Reihe mit den klassischen [[Enzyklopädie]]n stellen. Sie betrachten Relevanz fast immer isoliert bezogen auf einen bestimmten Artikel und ignorieren thematische Zusammenhänge. Hardliner löschen auch Textergänzungen in vorhandenen, seit langem als relevant anerkannten Artikeln und begründen das manchmal mit fehlenden Quellen. Einige setzen die Hürde bewusst hoch, in dem sie eine wissenschaftliche Recherche von dem Wikinutzer verlangen, und verhindern so das notwendige Füllen von Wissenslücken.
Die [[englischsprachige Wikipedia]] geht im Vergleich zur deutschen eher [[inklusionist]]isch vor. Ebenfalls scheut man dort weniger, sogenannte [[Stub]]s stehenzulassen, auch wenn sie nur vergleichsweise wenige Informationen enthalten. Die Relevanzkriterien sind teilweise lockerer: Zum Beispiel hat jede Folge einer bekannten US-Fernsehserie einen eigenen Artikel, ebenso wie sämtliche Seriencharaktere. Oft wird dies damit begründet, dass die weitaus größere Autorengemeinschaft der englischen Wikipedia über die ganze Welt verstreut sei: Durch ein Vielfaches an Autoren und Korrekturlesern könne man somit mehr Artikel pflegen und überwachen. Der typische Exklusionist ist jedoch häufig stolz darauf, dass einige Regeln zum Beispiel bei der deutschsprachigen Wikipedia anders sind.
 
[[Löschdiskussion]]en und -anträge werden manchmal mit anderen Argumenten wie [[Urheberrechtsverletzung]] (URV) und Hinweisen auf fehlende Quellen verbunden. Mit dem [[Schnell-Lösch-Antrag]] (kurz SLA) werden Diskussionen weitgehend unterbunden.
 
Als Löschantragsteller braucht man sich übrigens genausowenig zu qualifizieren wie für jede andere Tätigkeit in der Wikipedia. So können auch [[IP]]s Löschanträge stellen, da angeblich die angemeldeten Benutzer damit nicht nachkommen.


==Kritik==
==Kritik==
Exklusionisten übersehen häufig, dass die Relevanzkriterien Einschlusskriterien sind, nutzen sie aber gerne als Ausschlusskriterium. Sie scheinen das Wiki mit einer Papierenzyklopädie zu verwechseln, auf der nur begrenzt Platz ist.  
Exklusionisten übersehen häufig, dass die Relevanzkriterien Einschlusskriterien sind, nutzen sie aber gerne als Ausschlusskriterium. Sie scheinen das Wiki mit einer Papierenzyklopädie zu verwechseln, auf der nur begrenzt Platz ist.  


Von [[Kritiker]]n werden Exkludisten häufig unbegründet mit unzähligen Beleidigungen wie [[Blockwart]], [[Löschhohlkopf]] , Löschtroll, Löschrandalierer, Wikizensianer, Deletionisten, Löschfetischisten, Lösch-Narzissten oder [[Löschnazi]]s bezeichnet. Als besonders störend werden Benutzer empfunden, die sich durch wenig Artikelarbeit und vielen [[Löschantrag|Löschanträge]] auszeichnen ([[Löschwahn]]) und die Wikipedia-Löschregeln ignorieren. Umgekehrt werden als besonders störend jene Inklusionisten empfunden, die lauter lächerliche und unbelegte Stubs anlegen und dann verlangen, daß die jemand anders in Form bringen, die Belege beibringen und die Relevanz prüfen soll. Löschanträge sind oft möglichst pauschal und gehen oft möglichst wenig auf den Artikel ein ähnlich denjenigen, die Artikel in die Wikipedia werfen, die von vornherein schwachsinnig sind. Besonders beliebt sind dabei [[Phrase]]n wie ''keine [[Quelle]]n'', ''[[Geschwurbel]]'' und [[Theoriefindung]], Irrelevant, War SLA, Wikipedia ist kein(e) [[Werbung|Werbeplattform]]/[[Wörterbuch]]/Firmenindex und [[Glaskugel]]ei , aber auch: Platz ist doch genug da, Relevanzkriterien sind keine Ausschlußkriterien und das Geschäft hat zwar keine 1000 Mitarbeiter, aber immerhin 650 , 300 oder doch zumindest 120.  
Von [[Kritiker]]n werden Exkludisten häufig unbegründet mit unzähligen Beleidigungen wie [[Blockwart]], [[Löschhohlkopf]] , Löschtroll, Löschrandalierer, Wikizensianer, Deletionisten, Löschfetischisten, Lösch-Narzissten oder [[Löschnazi]]s bezeichnet. Als besonders störend werden Benutzer empfunden, die sich durch wenig Artikelarbeit und viele [[Löschantrag|Löschanträge]] auszeichnen ([[Löschwahn]]) und die Wikipedia-Löschregeln ignorieren. Löschanträge sind in der Regel pauschal und gehen häufig wenig auf den Artikel. Besonders beliebt sind dabei [[Phrase]]n wie ''keine [[Quelle]]n'', ''[[Geschwurbel]]'' und [[Theoriefindung]], Irrelevant, Wikipedia ist kein(e) [[Werbung|Werbeplattform]]/[[Wörterbuch]]/Firmenindex und [[Glaskugel]]ei.
 
Lösch[[troll]]e bei Wikipedia sind auch oft der Meinung, dass Löschanträge dazu da sind, die Qualität zu verbessern. Dafür ist jedoch die Qualitätssicherung gedacht. Andererseits beschäftigen sich diejenigen, die immer am lautesten Zensur schreien, in der Regel am wenigsten am Verbessern von Artikeln.


Lösch[[troll]]e sind auch oft der Meinung, dass Löschanträge dazu da sind, die Qualität der Wikipedia zu verbessern. Dafür ist zwar nach Meinung der edlen Inklusionisten die Qualitätssicherung gedacht, andererseits beschäftigen sich diejenigen, die immer am lautesten Zensur schreien, in der Regel am wenigsten am Verbessern von Artikeln . Löschanträge werden nach Meinung einiger der Qualitätssicherung vorgezogen. Als Löschantragsteller braucht man sich übrigens genausowenig zu qualifizieren wie für jede andere Tätigkeit in der Wikipedia. Zum Glück können auch [[IP]]s Löschanträge stellen, da aufgrund der großen Menge Schrotts, der in die Wikipedia eingestellt wird, die angemeldeten Benutzer häufig nicht nachkommen damit, diesen Schrott zur Löschung vorzuschlagen. Deswegen melden sich manche sogar extra ab und stellen Löschanträge als IP-[[Socke]]n, um nicht unangenehm aufzufallen und vor Inklusionisten und Enzyklopädienichtverstehern zu schützen. Und andere melden sich auch extra ab, um Artikel in der Wikipedia zu löschen, weil sie glauben, dadurch Aufmerksamkeit für ein Rettungsportal zu erlangen, in welchem sie selber Admin sind.
In einigen Wikis wie dem [[Flexikon]] werden finden keine Löschdiskussionen statt, Benutzer werden dann oft ohne Begründung gesperrt.


== Argumente der Exklusionisten==
== Argumente der Exklusionisten==
* [[Klasse]] statt [[Masse]]
* [[Qualität]] statt [[Quantität]] (''Klasse statt Masse'')
* Qualität und [[Relevanz]] sind eng miteinander verwoben. Ohne Relevanzkriterien könne man durch das mögliche Fehlen von verlässlichen Quellen in Falschbehauptungen, Eigen-PR und Verleumdungen versunken sein.  
* Qualität und Relevanz sind eng miteinander verwoben. Relevanzkriterien können Falschbehauptungen, Werbetexte und Theoriefindungen verhindern.
* Ein Umfeld mit Qualitätsanspruch zieht möglicherweise bessere Autoren an und hält weniger gute fern.  
* Ein Umfeld mit Qualitätsanspruch zieht bessere Autoren an und hält weniger gute fern.  
* Irrelevant angesehene Themen könnten auf die empfundene Gesamtqualität der Wikipedia negative Auswirkungen haben und könnten die mühsam erarbeitete Seriosität der Unternehmung beschädigen.  
* Irrelevant angesehene Themen können auf die empfundene Gesamtqualität des Wikis negative Auswirkungen haben und die mühsam erarbeitete Seriosität beschädigen.  
* [[Angst]] vor dem [[Verlust]] der [[Kontrolle]]: Ein unkontrolliertes Einstellen von [[Artikel]]n könnte zu komplexen, rechtlichen Konsequenzen führen, auch Konflikte mit dem [[Urheberrecht|Urheber]]- und [[Persönlichkeitsrecht]] sind möglich. Beispielsweise könnten zahlreiche Artikel über Privatpersonen entstehen, die sicherlich keinen eigenen Artikel über sich selbst haben möchten, den sie ständig nach Vandalismen untersuchen müssten und in der möglicherweise sogar der Abschnitt “Kritik” auftaucht.
* [[Angst]] vor dem [[Verlust]] der [[Kontrolle]]: Ein unkontrolliertes Einstellen von [[Artikel]]n könnte zu komplexen, rechtlichen Konsequenzen führen, auch Konflikte mit dem [[Urheberrecht|Urheber]]- und [[Persönlichkeitsrecht]] sind möglich. Beispielsweise könnten Artikel über Privatpersonen entstehen, die keinen eigenen Artikel über sich selbst haben möchten.
* Der vollständige [[Datenbank]]-[[Dump]] der englischen Wikipedia soll vielen Behauptungen nach sehr groß und das Operationsbudget der Wikimedia nicht unerschöpflich sein.  
* Der vollständige [[Datenbank]]-[[Dump]] der englischen Wikipedia sei sehr groß und das Budget der Wikimedia nicht unerschöpflich.  
* Relevanzkriterien sind auch gedacht als eine Möglichkeit, dass man sich gerade so viel Arbeit machen braucht, wie die Admins auch bewältigen können. Kontrolliert man demnach bei Wikipedia einen bestimmten Zeitabschnitt in den letzten Änderungen (dutzende pro Minute) und neuen Artikeln auf [[Vandalismus]], [[Fake]]s, Werbung, Urherrechtsverletzungen, [[Verleumdung]]en und sonstigen [[Müll]] - kann man nachvollziehen, wohin es mit einem besonders großen [[Wiki]]projekt gehen würde, wenn es überhaupt keine Relevanzkriterien mehr gäbe.
* Relevanzkriterien sind auch gedacht als eine Möglichkeit, dass nur so viel Arbeit entsteht, wie die Admins auch bewältigen können. Kontrolliert man bei einem Wiki über einen bestimmten Zeitabschnitt die Änderungen, kann man nachvollziehen, wohin es mit einem großen Wikiprojekt gehen würde, wenn es keine Relevanzkriterien gäbe.
* Eine ernsthafte Enzyklopädie braucht keine unzähligen [[Linux-Distribution]]en, [[Pokemon]]s oder [[Startrek]]-Charaktere.
* Eine ernsthafte Enzyklopädie braucht keine unzähligen [[Linux]]-Distributionen, [[Pokemon]]s oder [[Star Trek]]-Charaktere.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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==Weblinks==
==Weblinks==
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:UW/Gedanken Benutzer:UW/Gedanken] Wikipedia
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:UW/Gedanken Benutzer:UW/Gedanken] in der Wikipedia
{{PPA-Venus|B=1}}
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:L%C3%B6schkandidaten/7._April_2013#Exklusionismus_(gelöscht) Löschdiskussion]
 
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:WB-Init]]
[[Kategorie:WB-Init]]
[[Kategorie:Netzkultur]]
[[Kategorie:Netzkultur]]

Aktuelle Version vom 20. April 2025, 09:10 Uhr

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Beispiele von Löschanträgen

Exklusionismus oder Exkludismus ist das Verhalten von Personen in einem Wiki, die mangelhafte Artikel und angeblich unwichtige Texte lieber löschen wollen anstatt sie zu behalten, zu verbessern und auszubauen. Die einzelnen Personen werden auch oft als Exklusionisten,[1] Exkludisten oder Deletionisten bezeichnet. Ungern gesehen werden von Exklusionisten zum Beispiel Artikel über Fiktives, Sportereignisse, Musikalben, Filme und Videospiele.

Exklusionismus findet sich in vielen Fachwikis, ist dort aber begründet und zum Teil nachvollziehbar. So würde ein Chemielexikon zum Thema Sport nur dann einen Kunstrasenplatz oder eine Kunststofflaufbahn beschreiben, wenn dies einen Bezug zur Chemie hätte.

Wikipedia

Exklusionisten möchten zum Beispiel die Wikipedia vom Qualitätsansatz her in eine Reihe mit den klassischen Enzyklopädien stellen. Sie stellen Relevanzkriterien auf und wenden diese fast immer isoliert bezogen auf einen bestimmten Artikel an, ignorieren dabei aber thematische Zusammenhänge. Hardliner löschen auch Textergänzungen in vorhandenen, seit langem als relevant anerkannten Artikeln und begründen das manchmal mit fehlenden Quellen. Einige setzen die Hürde bewusst hoch, in dem sie eine wissenschaftliche Recherche von dem Wikinutzer verlangen, und verhindern so das notwendige Füllen von Wissenslücken.

Die englischsprachige Wikipedia geht im Vergleich zur deutschen eher inklusionistisch vor. Ebenfalls scheut man dort weniger, sogenannte Stubs stehenzulassen, auch wenn sie nur vergleichsweise wenige Informationen enthalten. Die Relevanzkriterien sind teilweise lockerer: Zum Beispiel hat jede Folge einer bekannten US-Fernsehserie einen eigenen Artikel, ebenso wie sämtliche Seriencharaktere. Oft wird dies damit begründet, dass die weitaus größere Autorengemeinschaft der englischen Wikipedia über die ganze Welt verstreut sei: Durch ein Vielfaches an Autoren und Korrekturlesern könne man somit mehr Artikel pflegen und überwachen. Der typische Exklusionist ist jedoch häufig stolz darauf, dass einige Regeln zum Beispiel bei der deutschsprachigen Wikipedia anders sind.

Löschdiskussionen und -anträge werden manchmal mit anderen Argumenten wie Urheberrechtsverletzung (URV) und Hinweisen auf fehlende Quellen verbunden. Mit dem Schnell-Lösch-Antrag (kurz SLA) werden Diskussionen weitgehend unterbunden.

Als Löschantragsteller braucht man sich übrigens genausowenig zu qualifizieren wie für jede andere Tätigkeit in der Wikipedia. So können auch IPs Löschanträge stellen, da angeblich die angemeldeten Benutzer damit nicht nachkommen.

Kritik

Exklusionisten übersehen häufig, dass die Relevanzkriterien Einschlusskriterien sind, nutzen sie aber gerne als Ausschlusskriterium. Sie scheinen das Wiki mit einer Papierenzyklopädie zu verwechseln, auf der nur begrenzt Platz ist.

Von Kritikern werden Exkludisten häufig unbegründet mit unzähligen Beleidigungen wie Blockwart, Löschhohlkopf , Löschtroll, Löschrandalierer, Wikizensianer, Deletionisten, Löschfetischisten, Lösch-Narzissten oder Löschnazis bezeichnet. Als besonders störend werden Benutzer empfunden, die sich durch wenig Artikelarbeit und viele Löschanträge auszeichnen (Löschwahn) und die Wikipedia-Löschregeln ignorieren. Löschanträge sind in der Regel pauschal und gehen häufig wenig auf den Artikel. Besonders beliebt sind dabei Phrasen wie keine Quellen, Geschwurbel und Theoriefindung, Irrelevant, Wikipedia ist kein(e) Werbeplattform/Wörterbuch/Firmenindex und Glaskugelei.

Löschtrolle bei Wikipedia sind auch oft der Meinung, dass Löschanträge dazu da sind, die Qualität zu verbessern. Dafür ist jedoch die Qualitätssicherung gedacht. Andererseits beschäftigen sich diejenigen, die immer am lautesten Zensur schreien, in der Regel am wenigsten am Verbessern von Artikeln.

In einigen Wikis wie dem Flexikon werden finden keine Löschdiskussionen statt, Benutzer werden dann oft ohne Begründung gesperrt.

Argumente der Exklusionisten

  • Qualität statt Quantität (Klasse statt Masse)
  • Qualität und Relevanz sind eng miteinander verwoben. Relevanzkriterien können Falschbehauptungen, Werbetexte und Theoriefindungen verhindern.
  • Ein Umfeld mit Qualitätsanspruch zieht bessere Autoren an und hält weniger gute fern.
  • Irrelevant angesehene Themen können auf die empfundene Gesamtqualität des Wikis negative Auswirkungen haben und die mühsam erarbeitete Seriosität beschädigen.
  • Angst vor dem Verlust der Kontrolle: Ein unkontrolliertes Einstellen von Artikeln könnte zu komplexen, rechtlichen Konsequenzen führen, auch Konflikte mit dem Urheber- und Persönlichkeitsrecht sind möglich. Beispielsweise könnten Artikel über Privatpersonen entstehen, die keinen eigenen Artikel über sich selbst haben möchten.
  • Der vollständige Datenbank-Dump der englischen Wikipedia sei sehr groß und das Budget der Wikimedia nicht unerschöpflich.
  • Relevanzkriterien sind auch gedacht als eine Möglichkeit, dass nur so viel Arbeit entsteht, wie die Admins auch bewältigen können. Kontrolliert man bei einem Wiki über einen bestimmten Zeitabschnitt die Änderungen, kann man nachvollziehen, wohin es mit einem großen Wikiprojekt gehen würde, wenn es keine Relevanzkriterien gäbe.
  • Eine ernsthafte Enzyklopädie braucht keine unzähligen Linux-Distributionen, Pokemons oder Star Trek-Charaktere.

Siehe auch

Weblinks

Andere Lexika

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Einzelnachweise