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Marienburg (Ordensburg): Unterschied zwischen den Versionen

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Planung und Bau: das hieß damals nicht "Deutsches Reich"
 
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Die '''Ordensburg Marienburg''' in [[Westpreußen]] ist eine im 13. Jahrhundert erbaute [[mittelalter]]liche Burg des [[Deutscher Orden|Deutschen Ordens]]. Sie liegt am [[Fluss]] [[Nogat]], einem Mündungsarm der [[Weichsel]]. Heutzutage ist sie in der [[Polen|polnischen]] Stadt ''Malbork'' (deutsch [[Marienburg]]) gelegen und die größte Burg Europas.
Die '''Ordensburg Marienburg''' in [[Westpreußen]] ist eine im 13. Jahrhundert erbaute [[mittelalter]]liche Burg des [[Deutscher Orden|Deutschen Ordens]]. Sie liegt am [[Fluss]] [[Nogat]], einem Mündungsarm der [[Weichsel]]. Heutzutage ist sie in der [[Polen|polnischen]] Stadt ''Malbork'' (deutsch [[Marienburg]]) gelegen und die größte Burg Europas.
== Planung und Bau ==
Die Marienburg wurde erst nach 1270 nach dem Abklingen des zweiten großen Aufstandes der [[Pruzzen]] errichtet. Die Handelsstraße am südlichen [[Ostsee]]ufer hatte immer größere Bedeutung gewonnen, seitdem das [[Herzogtum Pommern]] sich im 12. Jahrhundert unter [[Bogislaw I.]] dem [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation]] angeschlossen hatte und an seiner Küste eine Reihe deutscher Handelsstädte Aufschwung genommen hatten. Zwischen ihm und dem Ordensgebiet lag das Herzogtum [[Pommerellen]] mit seinem bedeutenden Hafen, dem um 1220 gegründeten [[Danzig]]. Der Landweg nach Westen mußte von [[Elbing]] aus weit nach Süden ausholen, um das große Überschwemmungsgebiet der [[Nogat]]- und [[Weichsel]]mündungen zu umgehen. Die Nogat überschritt man am besten von den letzten Ausläufern des hochwasserfreien Ostufers in der Landschaft ''Alyem'' oder ''Algem'' aus, um das feste westliche Weichselufer bei [[Dirschau]] zu erreichen. Es war vermutlich der Landmeister [[Theoderich von Gatirslebe]], der zu dem Entschluss gelangte am Übergang über die [[Nogat]] eine Burg zu errichten, welche den Übergang beherrschte und jederzeit auf dem Wasserweg von [[Thorn]] wie auch [[Elbing]] zu erreichen war. Man fasste von Anfang an auch die Gründung einer benachbarten Stadt ins Auge. 1272 begann man mit den Vorbereitungen zum Bau der Burg und zwei Jahre später begann der Burgbau. Bereits am 27. April 1276 stellte Landmeister [[Konrad von Tyrberch]] der Ansiedlung von Kaufleuten und Handwerkern die Handfeste als Stadt zu [[Kulmisches Recht|Kulmischem Recht]] aus. Im Jahr 1280 scheint die Burg bezugsfertig gewesen zu sein, denn nach dem Ordenschronisten [[Peter von Dusburg]] wurde in diesem Jahr der Ritterkonvent von der [[Burg Zantir]] in die neue Marienburg verlegt. <ref>Heinrich Wolfrum: ''Die Marienburg - Das Haupthaus des Deutschen Ritterordens und seine Geschichte'', Verlag Gerhard Rautenberg, Leer, 1972, Seite 16</ref>


Von 1309 bis 1454 war die Burg Sitz der [[Hochmeister]] des Ordens im [[Deutschordensstaat]]. Danach gehörte sie mit kurzen Unterbrechungen von 1457 bis 1772 zu [[Polnisch-Preußen]], einer Provinz des polnischen Königreichs, und diente als Residenzort [[polnischer König]]e. Zeitweise befand sich die Burg in dieser Zeit auch unter [[Schweden|schwedischer]] Kontrolle. Nach der [[Teilungen Polens|Teilung Polens]] kam die Burg 1772 zum [[Königreich Preußen]] und nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zu Polen. Die weiträumige Burganlage ist das größte Werk der [[Backsteingotik]] und der größte [[Backstein]]bau Europas. Das [[UNESCO-Weltkulturerbe]] beherbergt mehrere Ausstellungen.
== Nutzung ==
Von 1309 bis 1454 war die Burg Sitz der [[Hochmeister]] des [[Deutscher Orden|Ordens]] im [[Deutschordensstaat]]. Danach gehörte sie mit kurzen Unterbrechungen von 1457 bis 1772 zu [[Polnisch-Preußen]], einer Provinz des polnischen Königreichs, und diente als Residenzort [[polnischer König]]e. Zeitweise befand sich die Burg in dieser Zeit auch unter [[Schweden|schwedischer]] Kontrolle. Nach der [[Teilungen Polens|Teilung Polens]] kam die Burg 1772 zum [[Königreich Preußen]] und nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zu Polen. Die weiträumige Burganlage ist das größte Werk der [[Backsteingotik]] und der größte [[Backstein]]bau Europas. Das [[UNESCO-Weltkulturerbe]] beherbergt mehrere Ausstellungen.


== Literatur ==
- Heinrich Wolfrum: ''Die Marienburg - Das Haupthaus des Deutschen Ritterordens und seine Geschichte'', Verlag Gerhard Rautenberg, Leer, 1972<br>
- Julius Pederzani-Weber: ''Die Marienburg - Deutschlands erste Kulturstätte im Osten'', Verlag von Wilhelm Friedrich Nachf., Berlin, 1886<br>
== Einzelnachweise ==
<references />
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[[Kategorie:Deutscher Orden]]
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[[Kategorie:Architektur (Ostpreußen)]]
[[Kategorie:Bauwerk in der Woiwodschaft Pommern]]
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[[Kategorie:Weltkulturerbe in Polen]]
[[Kategorie:Weltkulturerbe in Polen]]
[[Kategorie:Backsteingotik in Polen]]
[[Kategorie:Backsteingotik in Polen]]

Aktuelle Version vom 8. Februar 2024, 13:25 Uhr

Die Ordensburg Marienburg in Westpreußen ist eine im 13. Jahrhundert erbaute mittelalterliche Burg des Deutschen Ordens. Sie liegt am Fluss Nogat, einem Mündungsarm der Weichsel. Heutzutage ist sie in der polnischen Stadt Malbork (deutsch Marienburg) gelegen und die größte Burg Europas.

Planung und Bau

Die Marienburg wurde erst nach 1270 nach dem Abklingen des zweiten großen Aufstandes der Pruzzen errichtet. Die Handelsstraße am südlichen Ostseeufer hatte immer größere Bedeutung gewonnen, seitdem das Herzogtum Pommern sich im 12. Jahrhundert unter Bogislaw I. dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation angeschlossen hatte und an seiner Küste eine Reihe deutscher Handelsstädte Aufschwung genommen hatten. Zwischen ihm und dem Ordensgebiet lag das Herzogtum Pommerellen mit seinem bedeutenden Hafen, dem um 1220 gegründeten Danzig. Der Landweg nach Westen mußte von Elbing aus weit nach Süden ausholen, um das große Überschwemmungsgebiet der Nogat- und Weichselmündungen zu umgehen. Die Nogat überschritt man am besten von den letzten Ausläufern des hochwasserfreien Ostufers in der Landschaft Alyem oder Algem aus, um das feste westliche Weichselufer bei Dirschau zu erreichen. Es war vermutlich der Landmeister Theoderich von Gatirslebe, der zu dem Entschluss gelangte am Übergang über die Nogat eine Burg zu errichten, welche den Übergang beherrschte und jederzeit auf dem Wasserweg von Thorn wie auch Elbing zu erreichen war. Man fasste von Anfang an auch die Gründung einer benachbarten Stadt ins Auge. 1272 begann man mit den Vorbereitungen zum Bau der Burg und zwei Jahre später begann der Burgbau. Bereits am 27. April 1276 stellte Landmeister Konrad von Tyrberch der Ansiedlung von Kaufleuten und Handwerkern die Handfeste als Stadt zu Kulmischem Recht aus. Im Jahr 1280 scheint die Burg bezugsfertig gewesen zu sein, denn nach dem Ordenschronisten Peter von Dusburg wurde in diesem Jahr der Ritterkonvent von der Burg Zantir in die neue Marienburg verlegt. [1]

Nutzung

Von 1309 bis 1454 war die Burg Sitz der Hochmeister des Ordens im Deutschordensstaat. Danach gehörte sie mit kurzen Unterbrechungen von 1457 bis 1772 zu Polnisch-Preußen, einer Provinz des polnischen Königreichs, und diente als Residenzort polnischer Könige. Zeitweise befand sich die Burg in dieser Zeit auch unter schwedischer Kontrolle. Nach der Teilung Polens kam die Burg 1772 zum Königreich Preußen und nach dem Zweiten Weltkrieg zu Polen. Die weiträumige Burganlage ist das größte Werk der Backsteingotik und der größte Backsteinbau Europas. Das UNESCO-Weltkulturerbe beherbergt mehrere Ausstellungen.

Literatur

- Heinrich Wolfrum: Die Marienburg - Das Haupthaus des Deutschen Ritterordens und seine Geschichte, Verlag Gerhard Rautenberg, Leer, 1972
- Julius Pederzani-Weber: Die Marienburg - Deutschlands erste Kulturstätte im Osten, Verlag von Wilhelm Friedrich Nachf., Berlin, 1886

Einzelnachweise

  1. Heinrich Wolfrum: Die Marienburg - Das Haupthaus des Deutschen Ritterordens und seine Geschichte, Verlag Gerhard Rautenberg, Leer, 1972, Seite 16

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