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Souvenir de Porto Rico

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Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt Achtung! Dieser Artikel wurde exklusiv für das Fernbacher Jewish Music Research Center geschrieben. Der Text oder Teile daraus dürfen ohne Quellenangabe nicht in anderen Projekten/Wikis verwandt werden.

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Puerto Rico - Hier komponierte Louis Moreau Gottschalk das Werk

Souvenir de Porto Rico (op. 31) ist eine Klavierkomposition des US-amerikanisch-jüdischen Komponisten Louis Moreau Gottschalk aus dem Jahr 1857.

Entstehung und Druck

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Deckblatt des Notentextes von Souvenir de Porto Rico aus dem Jahr 1860
  • Gottschalk komponierte das Werk in den letzten Monaten des Jahres 1857 während eines Aufenthalts auf der Zuckerrohrplantage von Cornelius Cartwright in Plazuela [1] auf Puerto Rico.
  • Er nahm in das Stück auch Elemente der einheimischen Volksmusik der Insel auf, die er während seines Aufenthalts kennenlernte. Über die Entstehung des Werkes meinte er u.a.:
"Ich lebte am Rand eines Kraters, und von meinem Zimmer übersah man das ganze Land. Jeden Abend schob ich mein Klavier auf die Terrasse und spielte für mich allein, alles, was die Szenerie mir zeigte inspirierte mich. Dort komponierte ich den Marche des Gibaros." [2]
  • Das Stück hat den Untertitel Marche de Gibaros, [3] und ist dem holländischen Klaviervirtuosen Ernest Henry Lubeck gewidmet.
  • Es erschien im Jahr 1860 in Mainz.

Musik

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Bild 1: Das erste Thema von Souvenir de Porto Rico ab Takt 17
"Gottschalks Verwendung kreolischer Melodien und Habanera-Rhythmen bringt seine Kompositionen sehr nahe an den beschwingten und süßen Klänge von Joplins Ragtimes heran." [4]
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Foto von Louis Moreau Gottschalk
  • Souvenir de Porto Rico steht in Es-Moll und im 2/4-Takt.
  • Der Titel beruht z.T. auf dem Weihnachtslied Si me dan pasteles, denmelos calientes aus Puerto Rico.
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    Bild 3: Variation des ersten Themas mit tresillo-Rhytmus ab Takt 59
  • Die Komposition basiert auf zwei Themen, die einer Reihe von Variationen unterzogen werden.
  • Der Titel beginnt mit 16 Takten, die mit kurzen, und von Pausen unterbrochenen, kahlen Basstönen eine unheimliche Stimmung (im Notentext wird als Ausdrucksbezeichnung misterioso angegeben) verbreiten. Dynamisch ist pp vorgezeichnet.
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    Bild 4: Vierte Variation des Thema ab Takt 149
  • Das erste, in Moll stehende Thema ab Takt 17 (siehe Bild 1) ist achttaktig, und besteht aus einer Achtelbewegung in Terzen im tieferen Register. Es erinnert mit seinem Marschrhythmus und seiner dunklen Mollstimmung an Begräbnisumzüge aus Lateinamerika, wie sie auch in Gottschalks Heimatstadt New Orleans üblich sind. Die Lautstärke ist mit der Vorzeichnung p leicht erhöht.
  • Ab Takt 49 (siehe Bild 2) taucht erstmals das zweite Thema auf. Es kontrastiert dadurch mit dem ersten Thema, da es in Dur steht, in einem höheren Register liegt und weniger rhythmusbetont ist.
  • Ab Takt 59 (siehe Bild 3) beginnt die erste Variation des ersten Themas. Hier sind erstmalig lateinamerikanische Rhythmen unüberhörbar spürbar, indem Gottschalk einen tresillo-Rhytmus aus drei ungleichen Notenwerten in der linken Hand einsetzt. Danach folgt wieder das zweite Thema. [5]
  • Die Themen werden jetzt mehrmals variiert. Jede der folgenden Variationen ist rhythmisch komplexer, lauter und vollgriffiger als die vorhergehende. Es wird die für damalige Salonmusik typische Virtuosität eingesetzt.
  • Ab Takt 85 beginnt die zweite Variation mit virtuosen chromatischen Läufen in der linken Hand, zu der die rechte Hand das Thema bringt. Ab Takt 100 sind die chromatischen 16-tel-Läufe dann taktweise alternierend auf die linke und rechte Hand verteilt.
  • In der dritten Variation ab Takt 117 setzt Gottschalk über das Thema in der rechten Hand schnelle 16-tel-Repititionen eines gleichbleibenden Tones.
  • In der vierten Variation ab Takt 149 verwendet Gottschalk in der linken Hand einen Habanera-Rhythmus, der sich über drei Oktaven verteilt. Das Thema ist vollklingend in der Sexte und Oktave verdoppelt. [6]
  • Für die fünfte Variation wechselt Gottschalk dann in die Tonart fis-Moll. Klanglich werden sehr hohe Register erreicht. Die weitgriffigen Akkorde in der rechten Hand verlangen vom Interpreten eine große Spannweite der Hand und eine gute Technik.
  • Nach der sechsten Variation - ebenso vollgriffig und virtuos wie die fünfte Variation, aber wieder in Es-Moll - ist der dynamische Höhepunkt erreicht.
  • Nun wird die Laustärke und Virtuosität wieder zurückgenommen. Dynamisch wird von ff, mit den Bezeichnungen agitato bzw. con passione für sehr bewegten, leidenschaftlichen Ausdruck mittels decrescendi auf pp und schließlich ppp zurückgefahren.
  • Das Stück endet dann fast genauso ruhig wie es begonnen hat mit einer leicht variierten Wiederholung des Anfangs ab Takt 17.

Verwendung des Stücks durch andere Musiker

  • Der Rhythm & Blues-Musiker Dr. John verwendete Themen aus der Komposition für seinen Titel Litanie des Saints aus dem Jahr 1992.

Video

Links und Quellen

Siehe auch

Weblinks

Bilder / Fotos

Videos

Quellen

Literatur

  • Laura Moore Pruett: Louis Moreau Gottschalk, John Sullivan Dwight, and the Development of Musical Culture in the United States, 1835-1865, ProQuest Information and Learning Company, 2008, S. 116 ff.

Einzelnachweise

  1. Anm.: Gelegen in der Gemeinde Barceloneta an der Nordküste der Insel.
  2. Im Original: "I was perched upon the edge of a crater, [and] my cabin overlooked the whole country. Every evening I moved my piano out upon the terrace, and played for myself alone, everything that the scene opened up before me inspired. It was there that I composed 'Marche des Gibaros."; eigene Übersetzung nach AMG AllMusic Guide to Classical Music: Souvenir de Porto Rico, marche des gibaros for piano, Op. 31, D. 147 (RO 250)
  3. Anm.: Marche de Gibaros bedeutet auf Deutsch Marsch der Gibaros, wobei Gibaros das Wort Jíbaro meint, eine in Puerto Rico aber auch anderen lateinamerikanischen Ändern teilweise auch abwertende Bezeichnung für aus den Gebirgsregionen stammende, ursprüngliche Bauern.
  4. Im Original: "Gottschalk`s use of Creole melodies an habanera rythms brings the piecees that use these very close to the lilting and sweet strains of Joplin`s rags ..."; eigene Übersetzung nach Peter Gammond: Scott Joplin and the Ragtime Era, St. Martins Press, New York, 1975, S. 37
  5. S. Frederick Starr: Louis Moreau Gottschalk, Oxford University Press, 2000, S. 265 ff.
  6. Laura Moore Pruett: Louis Moreau Gottschalk, John Sullivan Dwight, and the Development of Musical Culture in the United States, 1835-1865, ProQuest Information and Learning Company, 2008, S. 116 ff.

Hinweis zur Verwendung

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Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Souvenir de Porto Rico) vermutlich nicht.