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Revanchismus

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Revanchismus (von französisch revanche = ‚Rache‘) wurde in der damaligen französischen Republik eine politische Strömung genannt, die nach dem verlorenen Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 die ans Deutsche Reich verlorenen Gebiete Elsass und Lothringen wieder zurückholen wollte. Ein prominenter Vertreter davon war etwa der zeitweilige Kriegsminister Georges Boulanger (1886 bis 1887). Die Bewegung umfasste anfangs nur eine Minderheit der französischen Bevölkerung. Zudem war die Stimmung in diesen nunmehr deutschen Gebieten tendenziell pro-französisch, wodurch sich Berlin gezwungen sah, eine erweiterte politische Autonomie zuzugestehen (s. auch Zabern-Zwischenfall).

Auch der konservative Staatspräsident Raymond Poincaré, selbst aus Lothringen stammend, konnte sich diesem Gedankengut nicht entziehen. Die Haltung der damaligen zivilen Entscheidungsträger war jedoch nach der deutlichen Kriegsniederlage von 1870/71 stets eine vorsichtig-defensive - im Sinne eines "Vorbereitet sein auf den Krieg".

So kam es auch, dass Frankreich seine Truppen-Kontingente nach den Mobilmachungs-Befehlen der ersten August-Tage 1914 aus Berlin und Paris sowie der deutschen Kriegserklärung in vorsichtig-abwartender Absicht 10 Kilometer vor der deutschen Grenze stationierte.

Poincaré wiederum notierte danach in sein Tagebuch: "Niemals ist eine Kriegserklärung mit so viel Genugtuung entgegengenommen worden." Er hielt aber in seinen Memoiren auch fest, dass man zuvor viel zur Erhaltung des Friedens unternommen habe.

Der Begriff wurde später zum Schlagwort für eine bestimmte Form der Außenpolitik und tauchte in der DDR, der Volksrepublik Polen und der Sowjetunion auf.

Literatur

  • Annika Mombauer: Die Julikrise - Europas Weg in den Ersten Weltkrieg, C. H. Beck Wissen, Beck, München 2014

Andere Lexika

  • Der Neue Brockhaus, fünf Bände, Band 4, Seite 390, F. A. Brockhaus, Wiesbaden 1975
  • Der große Knaur, Lexikon in 20 Bänden, Lexikographisches Institut, München 1983, Band 15, Seite 6659