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Peter Hagendorf
Peter Hagendorf (* um 1605) war ein vermutlich aus Süddeutschland stammender Söldner, der im Dreißigjährigen Krieg 23 Jahre lang auf wechselnden Seiten kämpfte und dabei über 22.400 Kilometer quer durch Mitteleuropa zurücklegte. Er führte dabei Tagebuch, was uns heute wertvolle Einblicke in den Alltag und das Kriegswesen der damaligen Zeit gibt.
Seine Geburts- und Sterbedaten sind nicht bekannt. 1625 wandert Hagendorf von Lindau am Bodensee nach Brescia am Gardasee. Dort lässt er sich von den Venezianern als Söldner anwerben. Nach 18 Monaten in Italien kehrt er nach Deutschland zurück und tritt am 3. April 1627 einem Infanterieregiment des Grafen Pappenheim bei. Einige Wochen später heiratet er die „ehrtugendsame Anna Stadlerin von Traunstein aus dem Bayernland“, die vermutlich zum Troß des Regiments gehörte. Hagendorf und seine Frau bekommen in den nächsten sechs Jahren vier Kinder, von denen aber keines seinen zweiten Geburtstag erlebt. Am 20. Mai 1631 nimmt Hagendorf am Sturm auf Magdeburg teil. Dabei wird er von zwei Kugeln getroffen und im Feldlazerett operiert. Währenddessen beteiligt sich seine Frau an der Plünderung der eroberten Stadt. Bei der Eroberung und Plünderung von Magdeburg kommt es zu vielen Vergewaltigungen und Ermordungen auch von Frauen, Kindern und Zivilisten. Insgesamt kommen um die 20.000 Bürger der Stadt ums Leben. Sieben Wochen später ist Hagendorf genesen und zieht mit dem kaiserlich-katholischen Heer über die Altmark im heutigen Sachsen-Anhalt nach Leipzig, wo er am 17. September 1631 an der Schlacht bei Breitenfeld teilnimmt. 1633 wird er in das niederbayrische Straubing abkommandiert. Nachdem er dort zum Unteroffizier befördert wird, gerät er in schwedische Kriegsgefangenschaft. Er wird gezwungen der schwedischen Armee beizutreten, die inzwischen mehrheitlich aus deutschen Söldnern besteht. Mit den Schweden zieht er plündernd durch die Lande. 1634 raubt er zusammen mit seinen neuen Kameraden Landshut so gründlich aus, dass die Stadt 200 Jahre benötigt, um sich davon zu erholen. Am 6. September 1634 nimmt er an der Schlacht von Nördlingen teil. Die Schweden erleiden eine katastrophale Niederlage, so dass Hagendorf in Gefangenschaft der kaiserlich-katholischen Seite gerät, die ihn zwingt, wieder in ihrer Armee zu dienen. Die Kaiserlichen verfolgen die nach Norden flüchtenden Schweden, und Hagendorf kommt dabei u.a. durch Durlach und Pforzheim. In Pforzheim plündert er, verschleppt eine junge Frau und vergewaltigt sie. Anfang 1635 heiratet Hagendorf erneut. Das Ehepaar bekommt drei Kinder, von denen keines länger als 40 Tage überlebt. 1636 zieht Hagendorf mit der Truppe bis kurz vor Paris und 1638 ist er in Breisach. 1641 erkrankt seine Frau schwer, kann aber geheilt werden. 1647 erobern Hagendorf und seine Kriegsknechte Memmingen. Den Westfälischen Frieden von 1648 sah Hagendorf mit gemischen Gefühlen: Ohne Krieg war seine berufliche Existenz nicht mehr gesichert. Am 25. September 1649 wurde Hagendorf abgedankt, d.h. mit einer Abfindung eines dreimonatigen Monatssoldes aus der Armee entlassen. Hagendorf und seine Frau mit zwei überlebenden Kindern verlassen Memmingen, und gehen nach Öttingen und danach evtl. nach Straßburg. Die Abschnitte des Tagebuchs nach seinem Ausscheiden aus der Armee sind verloren, so dass über seinen weiteren Lebensweg nichts bekannt ist.