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😃 Profil: van Delden, Lex
Namen
Zwaap, Alexander
Persönliche Daten
Geburtsdatum
10. September 1919
Geburtsort
Amsterdam
Sterbedatum
1. Juli 1988
Lex van Delden (* 10. September 1919 als Alexander Zwaap in Amsterdam; gest. 1. Juli 1988 ebd.) war ein jüdischer Komponist.
Er wurde in Amsterdam als Sohn des Lehrers Wolf Zwaap und dessen Frau Sara Olivier geboren. Bereits im jungen Alter erheilt er u.a. von Martha Zwaga und dem gefeierten niederländischenPianisten und Komponisten Cor de Groot Klavierunterricht, und schon als Jugendlicher komponierte er. Mit vierzehn Jahren war er musikalischer Begleiter der deutschen Tänzerin Gertrud Liestikow und verkehrte mit anerkannten niederländischen Komponisten wie u.a. Sam Dresden.
1938 begann er in Amsterdam ein Medizinstudium. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht im Jahr 1940 musste er als Jude sein Studium aufgeben, dass er nach dem Krieg (u.a. wegen einer Augenverletzung bei der Explosion einer Carbidlampe) nicht mehr aufnahm.
Während der deutschen Besatzungszeit floh er nicht wie viele andere Künstler ins Ausland. Er versteckte sich lange und schloss sich 1944 im Untergrund dem Widerstand gegen die Besatzer an. Dafür legte er sich den Decknamen Lex van Delden zu, den er nach 1945 dann offiziell annahm. Fast seine gesamte Familie kam im Holocaust um. Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehltIn Lex van Deldens Komposition De Stroom (op. 40) von 1954 geht es um die Zerstörung Rotterdams durch die deutsche Wehrmacht im Jahr 1940
Von 1947 bis 1982 arbeitete er für die niederländische Zeitung Het Parool.
1948 gewann er mit seiner Komposition Rubáiyát für Chor, Sopran, Tenor, zwei Klavier und Schlaginstrumente den Musikpreis (Grote Muziekprijs) der Stadt Amsterdam.
In den 1950er- und 1960er-Jahren war van Delden einer der meistgespielten niederländischen Komponisten seiner Generation. Offizielle Stellen wie die Niederländische Staat, die Stadt Amsterdam oder das staatliche Radio gaben bei ihm Kompositionen in Auftrag. Seine Werke wurden von anerkannten Orchestern wie dem Concertgebouw Orchestra unter Dirigenten wie George Szell, Eugen Jochum oder Bernard Haitink aufgeführt.
Lex van Delden hat insgesamt (nicht mitgezählt die vielen in den Kriegswirren verloren gegangenen Werke, die er bis 1945 komponiert hat) 125 Werke komponiert.
In Amsterdam ist die 2013 eingeweihte Lex van Deldenbrug, eine Brücke über die De Boelegracht nach dem Komponisten benannt.
Sein musikalischer Stil wurde vor allem von Willem Pijper und französischen Komponisten beeinflusst. In der harmonischen Gestaltung zeigt seine Musik polytonale Elemente. Die Rhythmik ist durchweg sehr lebendig. Viele seiner langsamen Sätze sind von einer expressiven Lyrik gekennzeichnet. In seinem Oeuvre fallen mehrere ungewöhnliche Instrumentenkombinationen auf, wie u.a. Tomba (op. 112) für vier Saxophone oder Musica notturne a cinque (op. 90) für Harfe und vier Celli. [1] Einige von van Deldens Werke erinnern u.a. an die Musik von Béla Bartók, Bohuslav Martinů oder Paul Hindemith. [2]
Viele seiner Werke widmen sich gesellschaftlichen Themen: Das Orchesterwerk In Memoriam (op. 38) von 1953 schrieb er zum Gedenken an die Opfer der Flutkatastrophe von 1953 in den Niederlanden, Belgien und England. Sein Oratorium De Vogel Vrijjeid von 1955 ist ein Protest gegen die Sklaverei, und die Canto della guerra von 1967 richten sich gegen das Führen von Kriegen. In De Stroom (op. 40) von 1954 geht es um die Zerstörung Rotterdams durch die deutschen Truppen im Jahr 1940.
↑Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG), Band V (Cov-Dz) des Personenteils, Bärenreiter und J.-B.-Metzler, 2. Aufl., 2000, Sp. 724
↑Leo Samama: Nederlandse muziek in de 20-ste eeuw - Voorspel tot een nieuwe dag, Amsterdam University Press, 2006, S. 229 und 230