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Der internationale Jude

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Der internationale Jude (englisch: The International Jew) ist ein antisemitisches Buch, das in vier Bänden in den Jahren 1920 bis 1922 in den USA erschien. Das Buch enthält Artikel verschiedener Autoren, die ab 1920 in der von dem US-amerikanischen Unternehmers Henry Ford herausgegebenen Wochenzeitung The Dearborn Independent veröffentlicht worden waren. Angeblich wurde keiner dieser Artikel von Ford selbst verfasst, da er aber der Verleger und Herausgeber der Zeitung war, lag die Veröffentlichung in seiner Verantwortung. Unter den Autoren war auch Fords langjähriger persönlichen Sekretär Ernest G. Liebold. Eine deutsche Übersetzung, die von Paul Lehmann[1] erstellt worden war, erschien 1922 im Hammer-Verlag von Theodor Fritsch.

Das Buch bezieht sich unter anderem auf die sogenannten Protokolle der Weisen von Zion, die zuerst 1903 auf russisch erschienen waren, und förderte deren weltweite Verbreitung. Eine wesentliche These lautete, der russische Bolschewismus sei jüdischen Ursprungs. Einzelne Artikel richteten sich ursprünglich gegen die amerikanischen Gewerkschaften und sind im Interesse des Unternehmers Ford geschrieben. In Deutschland diente das Buch der Propaganda des Nationalsozialismus. Heinrich Himmler schrieb 1924, Ford sei „einer der wertvollsten, gewichtigsten und geistreichsten Vorkämpfer“.[2] Der Reichsjugendführer Baldur von Schirach bekräftigte ebenfalls den Einfluss der Ford-Lektüre in seiner Aussage beim Nürnberger Prozess 1946.[3]

Ford untersagte später dem Verleger Theodor Fritsch, Schriften mit der Angabe Henry Ford als Verfasser oder Herausgeber zu verkaufen, zu drucken und zu verbreiten. Die Restauflage des Buches Der internationale Jude ließ Ford in den USA vernichten. Theodor Fritsch weigerte sich jedoch, die rund 10.000 Exemplare des Buches in deutscher und spanischer Sprache aus dem Verkehr zu ziehen, und begründete das auch mit wirtschaftlichen Einbußen.[4]

Vergleich zu Wikipedia




Einzelnachweise

  1. Paul Lehmann (1875-1928) in der DNB, siehe auch auf juden-in-mittelsachsen.de
  2. Zitiert nach Armin Pfahl-Traughber: Der antisemitisch-antifreimaurerische Verschwörungsmythos in der Weimarer Republik und im NS-Staat. Hrsg. von Anton Pelinka u. Helmut Reinalter (= Vergleichende Gesellschaftsgeschichte und politische Ideengeschichte der Neuzeit Bd. 9). Wien: Braumüller 1993, S. 39.
  3. Baldur von Schirach, 23. Mai 1946; zit. nach Pfahl-Traughber: Der antisemitisch-antifreimaurerische Verschwörungsmythos (Anm. 4), S. 39. Siehe auch(Archivversion vom 30.7.2017
  4. Victoria S. Woeste: Henry Ford’s War on Jews and the Legal Battle Against Hate Speech. Stanford UP, Stanford 2012, S. 300–307.