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Cap Arcona (Schiff)

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Bild der Cap Arcona aus der Fachzeitschrift Werft*Reederei*Hafen 1927

Die Cap Arcona wurde 1926 bei Blohm & Voss in Auftrag gegeben. Am 14. Mai 1927 war der Stapellauf des Flaggschiffes der Reederei Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrts-Gesellschaft (heute Hamburg Süd), es wurde nach dem Kap Arkona auf der Insel Rügen auf den Namen Cap Arcona getauft. Am 3. Mai 1945 wurde es durch britische Flugzeuge in der Lübecker Bucht versenkt.

Bau und Ausstattung

Die Cap Arcona besaß zwei Masten, drei Schornsteine und eine Geschwindigkeit von 21 Knoten. An Bord fanden 575 Passagiere der 1.Klasse, 275 der 2.Klasse und 465 der 3.Klasse platz. Mit der Cap Arcona verfügte die Hamburg-Süd über den größten, schnellsten und luxuriösesten Liner auf der Südamerika-Linie.

Die "Cap Arcona"
Schiffsdaten
Schiffstyp: Dampfschiff
Kiellegung: 21. Juli 1926
Stapellauf: 14. Mai 1927
Indienststellung: 29. Oktober 1927
Bauwerft: Blohm & Voss in Hamburg, Baunummer 476
Besatzung: 630 Mitglieder
Passagiere: 1315 Passagiere
Reederei: Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrtsgesellschaft (HSDG)
Baukosten: k. A.
Technische Daten
Raummaß: 27561 BRT
Wasserverdrängung: k. A.
Länge: 196,20 m
Breite über Spanten: 25,80 m
Seitenhöhe: 12,8 m
Tiefgang: 8,7 m
Maschinenanlage: 2 Getriebeturbinen
Anzahl der Propeller: 2 Schrauben
Wellenumdrehungen: k. A.
Leistung: k. A.
Höchstgeschwindigkeit: 21 kn
Dienstgeschwindigkeit: 20 kn
Fahrbereich: ca. 12.000 sm bei 15 kn
Brennstoffvorrat: 5466 Tonnen Heizöl
Verbleib
versenkt in der Ostsee, später abgewrackt

Nutzung bis 1945

Am 19. November 1927 brach sie zu ihrer Jungfernfahrt von Hamburg nach La Plata auf. Der Dampfer beförderte sowohl Luxusreisende als auch Auswanderer vorwiegend nach Südamerika und legte die Strecke Hamburg - Buenos Aires in nur 15 Tagen zurück. Er wurde im Liniendienst zwischen Hamburg - Madeira - Rio de Janeiro und Buenos Aires eingesetzt. Das Schiff besaß eine für tropische Gebiete vorteilhafte Anordnung hoher und luftiger Speiseräume auf dem Bootsdeck und einen geringen Tiefgang. Von November 1927 bis zum August 1939 wurden mehr als 200.000 Passagiere auf 91 durchgeführten Reisen transportiert. Ab 1940 wurde die Cap Arcona von der deutschen Kriegsmarine verwendet und in die Ostsee nach Gotenhafen beordert, wo sie in den kommenden Jahren, wie u. a. auch die Wilhelm Gustloff (Schiff), als Wohnschiff eingesetzt wurde. Für die nächsten fünf Jahre sollte sie in Gotenhafen vertäut bleiben. Die Kriegsmarine startete 1944/45 eine in der Geschichte beispiellose Evakuierung der deutschen Ostgebiete, an der auch die Cap Arcona beteiligt war. Bis Mai 1945 wurden zwei Millionen Menschen über die Ostsee ausgefahren. Jedes zur Verfügung stehende Schiff wurde für diese Operation eingesetzt, um Flüchtlinge, Verwundete, Kranke und Soldaten zu evakuieren. In den letzten Kriegsmonaten des Jahres 1945 brachte allein die Cap Arcona auf nur drei Fahrten insgesamt 26.000 Flüchtlinge von den belagerten Häfen im Osten in die relativ sicheren Westgebiete. Danach wurde das von ständigen Einsätzen und fehlender Wartung gezeichnete Schiff von der Kriegsmarine ausgemustert. Die Cap Arcona sowie der Schnelldampfer Deutschland und die beiden Frachtdampfer Athen und Thielbeck wurden nach Neustadt in die Lübecker Bucht beordert. Wachmannschaften brachten die noch in ihrem Machtbereich befindlichen KZ-Insassen, insbesondere aus dem KZ Neuengamme bei Hamburg, nach Schleswig-Holstein. Am Abend des 28. April 1945 waren etwa 4.600 Häftlinge an Bord gebracht, unter Deck eingeschlossen und durch etwa 500 Mann bewacht. Zusammen mit der Cap Arcona wurden auch die Athen (ca. 2.000 Gefangene) und die Thielbek (ca. 2.800 Gefangene) mit Häftlingen beladen.

Die Versenkung

Am 3. Mai 1945, wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa, wurden die Cap Arcona, die Athen und die Thielbek gegen 14.30 Uhr in den Gewässern vor Neustadt von britischen Bombern der Typhoon-Klasse entdeckt. Die Jagdbomber, die angeblich annahmen, dass sich hochrangige Regierungsmitglieder mittels der Schiffe absetzten wollten, griffen sofort an. Innerhalb weniger Minuten verwandelten sie die Cap Arcona in eine Feuerhölle. Getroffen von mehreren Bomben ging sie in Flammen auf. Als der Angriff eingestellt wurde, war die Cap Arcona bereits gekentert und ging etwa 15.30 Uhr unter. Mit ihr starben schätzungsweise 5.000 Menschen, nur 350 überlebten die Katastrophe. Mit den Toten der anderen beiden Schiffe stieg die Zahl der Opfer auf ungefähr 8.000. Die Versenkung der Cap Arcona durch die Briten gilt heute als Kriegsverbrechen.

Überreste

Das Wrack der Cap Arcona, teilweise aus dem Wasser ragend, kam noch nicht ganz zur Ruhe. Nach Kriegsende setzten es britische Einheiten bei einem Übungsschießen noch einmal in Brand. Im Jahre 1948 wurde es dann in monatelanger Kleinarbeit zur Schrottverwertung auseinander geschnitten. Seit 1990 gibt es in Neustadt das "Cap-Arcona-Museum", das die Geschichte der Katastrophe aufzeigt.

Literatur

  • Wilhelm Lange: Cap Arcona, Struves Buchdruckerei u. Verlag, Eutin 1988, ISBN 3-92345-708-1
  • Günther Schwarberg: Angriffsziel „Cap Arcona“, Steidl Verlag, Göttingen 1998, ISBN 3-88243-590-9

Weblinks

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