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Stil und Gedanke (Buch von Arnold Schönberg)

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Von Schönberg handsignierte Ausgabe seines Buches Style and Idea

Stil und Gedanke ist ein aus Essays und Vorträgen zur Musik bestehendes Buch des jüdischen Komponisten Arnold Schönberg. Es wurde im Jahr 1950 auf Englisch unter der Titel Style and Idea in New York publiziert. 1976 erschien es unter der Titel Stil und Gedanke erstmalig auf Deutsch.

Entstehung

Nachdem Schönberg aus antisemitischen Gründen die Lehrerlaubnis an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin entzogen wurde, migrierte er noch im selben Jahr nach Frankreich und danach in die USA.

Aus den in Schönbergs Nachlass erhaltenen Aufzeichnungen gehr hervor, dass er den Sammelband Style and Idea im späten Herbst 1945, wohl im Zusammenhang mit den im Mai 1946 gehaltenen Gastvorlesungen an der University of Chicago, vorzubereiten begonnen hat. Zu diesem Zweck wurden der 1935 und 1941 gehaltene Vortrag Composition With Twelve Tones wieder aufgegriffen, der Text Neue und veraltete Musik, oder Stil und Gedanke von Schönberg revidiert und gänzlich ins Englische Übersetzt sowie 1946 die beiden Vorträge Heart and Brain sowie Criteria For The Evaluation of Music geschrieben. [1] Criteria For The Evaluation of Music beruht auf Schönbergs Vortrag Kriterien musikalischer Werte aus dem Jahr 1927. [2] 1946 wird der bereits 1939 gehaltene Vortrag Eartraining through Composing erneut abgedruckt und 1947 entstehen die Aufsätze Folcloristic Symphonies, Human Rights sowie Brahms, the Progressive. Letzterer ist eine englische Neubearbeitung des 1933 von Schönberg im Frankfurter Rundfunk gehaltenen Vortrags Brahms, der Progressive. Vermutlich zum selben Zeitpunkt wurde Serge Frank auch mit der Übersetzung der zwei älteren Studien Mahler sowie Das Verhältnis zum Text beauftragt. Die vier original auf Englisch geschriebenen Texte The Blessing of the Dressing, On revient toujours, This is my Fault sowie To the Wahrfs wurden 1948 und 1949 verfasst. [3]

Inhalt

Das Buch besteht aus folgenden 15 Essays und Vorträgen:

Das Verhältnis zum Text

Dieser Text wurde erstmalig im Jahr 1912 in der von Wassily Kandinsky und Franz Marc herausgegebenen zeitschrift Der Blaue Reiter abgedruckt. Schönberg schrieb ihn vermutlich zwischen dem 16. November 1911 und dem 20. Januar 1912. [4] In Style and Idea erschien er dann unter dem Titel The relationship to the text.

Schönberg geht es in diesem mit vier Seiten knappen Aufsatz um die seiner Ansicht nach falsche, aber denncoh weit verbreitete Überzugung, dass Musik zwangsläufig immer außermusikalische Vorgänge und Gefühle sowie Vorstellungen erwecken müsse. Er drückt dies in folgenden Worten aus:

"Die Annahme, ein Tonstück müsse Vorstellungen irgendwelcher Art erwecken, und wenn solche ausbleiben, sei das Tonstück nicht verstanden worden oder es tauge nichts, ist so weit verbreitet, wie nur das Falsche und Banale verbreitet sein kann. Von keiner Kunst verlangt man Ähnliches, sondern begnügt sich mit den Wirkungen ihres Materials, wobei allerdings in den andern Künsten das Stoffliche, der dargestellte Gegenstand, dem beschränkten Auffassungsvermögen des geistigen Mittelstandes von selbst entgegenkommt. Da der Musik als solcher Stoffliches fehlt, suchen die einen hinter ihren Wirkungen rein formale Schönheit, die andern poetische Vorgänge. (...) Verhängnisvoll wird solch ein Vorgang, wenn er Allgemeingebrauch wird. Dann verkehrt sich sein Sinn ins Gegenteil: man sucht in der Musik Vorgänge und Gefühle zu erkennen, so als ob sie drin sein müssten." [5]

Obwohl sich ein Komponist durchaus von außermusikalischen Vorstellungen inspirieren lassen kann, sind die z.B. in einer Dichtung zum Ausdruck kommenden Vorgänge und Gefühle nach Schönberg nicht in der Musik enthalten, sondern stellen nur das Baumaterial des Musikwerkes dar. Dies Bestreben, Musik vornehmlich nach der Verwirklichung eines außermusikalischen Vorwurfs zu bewerten, kritisiert Schönberg anschließend besonders bei Musikkritikern aber auch einigen Musikern. Deshalb schrieben Musikkritiker auch am liebsten über Lieder, Opern oder Programmmusik, also Musik die sich irgendwie auf Texte bezieht.

Mahler

Dieser Text basiert auf einem später revidierten Manuskript eines Vortrags über die Musik von Gustav Mahler, welchen Schönberg im März 1912 in Prag und gegen Ende dieses Jahres in Berlin und Wien gehalten hatte. [6]

Schönberg geht in dem Vortrag auf die Musik Gustav Mahlers und die am häufigsten zu hörenden Kritikpunkte an dessen Musik ein. Gleich zu Anfang drückt er seine unbeschränkte Bewunderung für Mahlers Person und Schaffen in folgenden Worten aus:

"Ich glaube fest und unerschütterlich daran, daß Gustav Mahler einer der größten Menschen und Künstler war." [7]

Danach geht Schönberg auf die Vorwürfe ein, dass die Mahlers Kompositionen zugrundeliegenden Themen sentimental, banal und unoriginell seien. Er bestreitet, dass Mahlers Themen banal seien und gibt zu bededenken, dass man selbst Richard Wagner und Johannes Brahms den Vorwurf machte, banale Themen zum Einsatz zu bringen. Den Vorwurf der Sentimentalität gegen Mahler versucht Schönberg mit detaillierten Beispielen aus dessen Symphonien zu entkräften. Dem Vorwurf der mangelnden Originalität von Mahlers Themen begegnet Schönberg wie folgt:

"Unerhört leichtfertig ist ein anderer Vorwurf, den man Mahler macht: daß seine Themen unoriginell sind. Erstens, weil es in der Kunst nicht auf den einzelnen Bestandteil, in der Musik also nicht aufs Thema ankommt. Denn das Kunstwerk ist, wie jedes Lebewesen, ein als Ganzes Entstandenes. Nicht das Thema ist der Einfall, sondern das ganze Werk. (...) Die kleine Form, die wir Thema nennen, sollte niemals alleiniger Maßstab sein für die große Form, deren relativ kleinster Bestandteil sie ist. Und das müßte auch in der Musik möglich sein: mit den allergewöhnlichsten Tonfolgen müßte man die allerungewöhnlichsten Dinge sagen können. Mahler hat das nicht als Entschuldigung nötig. Obwohl er weitgehendste Einfachheit und Natürlichkeit anstrebte, haben doch seine Themen durachaus eigenartige Gestalt." [8]

Danach lobt Schönberg Mahlers kunstvoll gebauten langen Melodien und exemplifiziert dies an Beispielen aus dessen 6. und 8. Symphonie. Er hebt dabei besonders Mahlers Fähigkeit hervor im Melodiebau auch vom Konventionellen abzuweichen, dennoch aber das Gleichgewicht und die Form zu wahren.

Neue Musik, veraltete Musik

Brahms, der Fortschrittliche

Komposition mit zwölf Tönen

Ein gefährliches Spiel

Schulung des Ohrs durch Komponieren

Herz und Hirn in der Musik

Kriterien für die Bewertung von Musik

Symphonien aus Volksliedern

Menschenrechte

On revient toujours

Der Segen der Sauce

Das ist meine Schuld

Zu den Kais

Siehe auch

Literatur

  • Arnold Schönberg und Ivan Vojtěch (Hrsg.): Stil und Gedanke / Aufsätze zur Musik, S. Fischer Verlag, Nördlingen, 1976
  • Arnold Schönberg und Leonard Stein (Hrsg.): Style and Idea / Selected Writings of Arnold Schoenberg, University of California Press, 1984
  • Stefan Litwin und Klaus Velten (Hrsg.): Stil oder Gedanke? / Zur Schönberg-Rezeption in Amerika und Europa, Verlag PFAU, 1995

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Arnold Schönberg und Ivan Vojtěch (Hrsg.): Stil und Gedanke / Aufsätze zur Musik, S. Fischer Verlag, Nördlingen, 1976, S. 480
  2. Arnold Schönberg und Leonard Stein (Hrsg.): Style and Idea / Selected Writings of Arnold Schoenberg, University of California Press, 1984, S. 105
  3. Arnold Schönberg und Ivan Vojtěch (Hrsg.): Stil und Gedanke / Aufsätze zur Musik, S. Fischer Verlag, Nördlingen, 1976, S. 480
  4. Bodil von Thülen: Arnold Schönberg / Eine Kunstanschauung der Moderne, Königshausen & Neumann, 1996, S. 64
  5. zitiert nach Arnold Schönberg und Ivan Vojtěch (Hrsg.): Stil und Gedanke / Aufsätze zur Musik, S. Fischer Verlag, Nördlingen, 1976, S. 3
  6. Andreas Meyer, Therese Muxeneder und Ullrich Scheideler: Schönberg-Handbuch, J.B. Metzler, 2023, S. 337
  7. zitiert nach Arnold Schönberg und Ivan Vojtěch (Hrsg.): Stil und Gedanke / Aufsätze zur Musik, S. Fischer Verlag, Nördlingen, 1976, S. 7
  8. zitiert nach Arnold Schönberg und Ivan Vojtěch (Hrsg.): Stil und Gedanke / Aufsätze zur Musik, S. Fischer Verlag, Nördlingen, 1976, S. 14

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Stil und Gedanke (Buch von Arnold Schönberg)) vermutlich nicht.