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Marienburg (Ordensburg)
Die Ordensburg Marienburg in Westpreußen ist eine im 13. Jahrhundert erbaute mittelalterliche Burg des Deutschen Ordens. Sie liegt am Fluss Nogat, einem Mündungsarm der Weichsel. Heutzutage ist sie in der polnischen Stadt Malbork (deutsch Marienburg) gelegen und die größte Burg Europas.
Die Marienburg wurde erst nach 1270 nach dem Abklingen des zweiten großen Aufstandes der Pruzzen errichtet. Es war vermutlich der Landmeister Theoderich von Gatirslebe, der zu dem Entschluss gelangte am Übergang über die Nogat eine Burg zu errichten, welche den Übergang beherrschte und jederzeit auf dem Wasserweg von Thorn wie auch Elbing zu erreichen war. Man fasste von Anfang an auch die Gründung einer benachbarten Stadt ins Auge. 1272 begann man mit den Vorbereitungen zum Bau der Burg und zwei Jahre später begann der Burgbau. Bereits am 27. April 1276 stellte Landmeister Konrad von Tyrberch der Ansiedlung von Kaufleuten und Handwerkern die Handfeste als Stadt zu Kulmischem Recht aus. Im Jahr 1280 schein die Burg bezugsfertig gewesen zu sein, denn nach dem Ordenschronisten Peter von Dusburg wurde in diesem Jahr der Ritterkonvent von der Burg Zantir in die neue Marienburg verlegt. [1]
Von 1309 bis 1454 war die Burg Sitz der Hochmeister des Ordens im Deutschordensstaat. Danach gehörte sie mit kurzen Unterbrechungen von 1457 bis 1772 zu Polnisch-Preußen, einer Provinz des polnischen Königreichs, und diente als Residenzort polnischer Könige. Zeitweise befand sich die Burg in dieser Zeit auch unter schwedischer Kontrolle. Nach der Teilung Polens kam die Burg 1772 zum Königreich Preußen und nach dem Zweiten Weltkrieg zu Polen. Die weiträumige Burganlage ist das größte Werk der Backsteingotik und der größte Backsteinbau Europas. Das UNESCO-Weltkulturerbe beherbergt mehrere Ausstellungen.
Literatur
- Heinrich Wolfrum: Die Marienburg - Das Haupthaus des Deutschen Ritterordens und seine Geschichte, Verlag Gerhard Rautenberg, Leer, 1972
Andere Lexika
- ↑ Heinrich Wolfrum: Die Marienburg - Das Haupthaus des Deutschen Ritterordens und seine Geschichte, Verlag Gerhard Rautenberg, Leer, 1972, Seite 16