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Israel ben Elieser

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😃 Profil: Israel ben Elieser
Namen Baal Shem Tov
Persönliche Daten
um 1700
Okop bei Kamieniec-Podolski
22. Mai 1760
Międzybor


Israel ben Elieser (* um 1700 in Okop bei Kamieniec-Podolski; gest. 22. Mai 1760 in Międzyborz) war ein mystisch-religiöser Führer der osteuropäischen Juden und gilt als Begründer der chassidischen Bewegung des Judentums im Osteuropa des 18. Jahrhunderts. Bekannt wurde er unter dem Namen Baal Shem Tov oder auch Besht [1]

Leben und Wirken

  • Israel ben Elieser wurde in armen Verhältnissen geboren und wuchs als Kind gesetzestreu lebender jüdischer Eltern auf. Als junger Mann ohne besondere Ausbildung arbeitete er als Schulgehilfe, Synagogendiener sowie Schächter. [2] Im ukrainischen Yazlovets freundete er sich mit dem später bekannten Talmudlehrer Meir b. Zevi Hirsch an, der in auch als Lehrer beschäftigte. Später ging er zusammen mit seiner zweiten Frau (seine erste Frau war kurz nach der Hochzeit gestorben)) in die Karpaten, arbeitete dort als Erdarbeiter und betrieb später einen Gasthof. [3] Immer wieder überkamen ihn Visionen und Zustände mystischer Verzückung, und mitunter zog er sich jahrelang zum Meditieren zurück. Schließlich fand er seine erste Berufung in der damals populären Gesundbeterei mittels magischer Amulette und anderer Hilfsmittel. Dies Metier wurde auch von etlichen anderen Juden praktiziert, die man Baal Shem Tov nannte, was wörtlich übersetzt „Herr des guten Namens“ heißt [4] und auf die Beherrschung magischer Praktiken [5] und eine anerkannte Vermittlerfunktion zu Gott verweist. Später wurde Baal Shem Tov zum Namen unter dem Israel ben Elieser bekannt wurde.
  • Um 1735 kehrte er nach Podolien zurück und began eine einfache und ungekünstelte Art des religiösen Fundamentalismus zu predigen. Seine Botschaft, dass man Gott eher durch Gebet, Frömmigkeit, Frohsinn, Musik, Tanz und Ekstase als durch das Studium der Tora und Gesetzestreue diene, verbreitete sich mit reißender Schnelligkeit in den jüdischen Gemeinden Polens. Tausende pilgerten an seine Wirkunsstätten im westukrainischen Towste und später in Medschybisch. Bis zu seinem Tode reiste er viel, heilte Menschen, trieb Dämonen aus und verbreitete seine Lehre. Der Baal Shem Tov wird als charismatische und ekstatische Persönlichkeit beschrieben, der viele Menschen in seinen Bann zog. [6] Zum Zeitpunkt seines Todes im Jahr 1760 hatte seine Bewegung bereits um die 100.000 Anhänger. Diese reisten nun durch Osteuropa, um des Meisters Lehre zu predigen. [7] [8]
  • Die historische Gestalt des Baal Shem Tov ist von Legenden überwuchert. Seine Aussprüche und mündlich weitergegebenen Lehren wurden erst ein halbes Jahrhundert nach seinem Tode (u.a. von Jacob Joseph von Polonnoye) literarisch fixiert. Seine Autorschaft ist daher oft unsicher. [9] Hauptgrundlage für seine Biografie ist das 1815 entstandene Shivhei ha-Besht.
  • Dem Baal Shem Tov werden auch einige chassidische Lieder/Musikstücke - nigunim genannt - zugeschrieben. Seine Autorschaft ist aber nicht zweifelsfrei nachgewiesen.

Nachwirkung

  • Obwohl die traditionelle Führung des Judentums entschieden Widerstand leistete, sie des Pantheismus und Götzendienstes beschuldigte, ihre Bücher verbrannte und 1772 in Wilna den Bann über die neue Sekte verhängte, war deren Erfolg nicht aufzuhalten. [10] [11] Unter Dow Bär von Mesritsch, dem Nachfolger des Baal Shem Tov, verbreitete sich der Chassidismus auch in Wolhynien, Weißrussland, Litauen, Galizien, Zentralpolen, dem Norden Moldawiens und später in Österreich-Ungarn, der Bukowina und teilweise auch in deutschen Landen. Einige Chassidim migrierten auch nach Palästina. Es kam zur Bildung zahlreicher, nach den Wohnorten ihrer jeweiligen charismatischen Anführer benannten Dynastien: Die Dynastien von Belz, Ger, Bratzlaw, Wischnitz, Satmar, Karlin, die Lubavitcher Chassidim und die Dynastien von Ruschyn oder Radomsko. Um 1815 hatte die Mehrheit der Gemeinden Osteuropas den Chassidismus angenommen, [12] und gegen Ende des 19. Jahrhunderts betrug die chassidische Anhängerschaft um die drei bis vier Millionen Menschen. [13]

Rezeption

  • Der jüdische Komponist Ernest Bloch stellte die Figur des Baal Shem Tov in den Mittelpunkt seiner 1923 entstandenen, dreisätzigen Komposition Baal Shem - Drei chassidische Stimmungen/Three Pictures of Chassidic Life für Violine und Klavier. [14] 1939 schrieb er das Werk für Violine und Orchester um. [15]
  • Martin Buber hat mit Die Legende des Baal-Shem 1908 einige Teile der Lehre des Baal Shem Tov in 20 Geschichten über ihn in freier dichterischer Nacherzählung nach dem 1815 entstandenen Shivhei ha-Besht übersetzt. [16] [17]

Andere Wikis

  • Der Artikel der deutschsprachigen Wikipedia über den historisch und religiös bedeutsamen und folgenreichen Baal Shem Tov ist mit gerade mal sieben Bildschirmzeilen erbärmlich kurz. Einzelnachweise fehlen ganz und es wird nur ungenau auf einige Bücher verwiesen. Das ist eine Schande für ein Wiki, dass sich selber als "bestes und umfangreichstes Wiki der Welt" anpreisst und feiern lässt. Sogar der Artikel über den Baal Shem Tov in der Ausgabe des Brockhaus von 1976 ist hier umfangreicher und besser belegt. [18]

Literatur

Weblinks

Andere Wikis

Video und Audio

Einzelnachweise

  1. Anm.: Besht ist ein Akronym für die hebräischen Buchstaben bet - ayin - shin - tet.
  2. Kurt Fassmann (Hrsg.): Die Grossen - Leben und Leistung der sechshundert bedeutendsten Persönlichkeiten unserer Welt, Band XII/1 (Registerband), Kindler Verlag, Zürich, 1989, S. 276
  3. Encyclopaedia Judaica, Band X (Inz-Iz), 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, S. 743
  4. Moshe Rosman und Murray Jay Rosman: Founder of Hasidism - A Quest for the Historical Ba'al Shem Tov, University of California Press, 1996, S. 13
  5. Susanne Talabardon: Chassidismus, Mohr Siebeck, Tübingen, 2016, S. 34 und 35
  6. Encyclopaedia Judaica, Band X (Inz-Iz), 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, S. 744
  7. Kurt Schubert: Jüdische Geschichte, C. H. Beck, 7. Aufl., München, 2012, S. 87 und 88
  8. Sholom Kalib: The Musical Tradition of the Eastern European Synagogue, Band I (Introduction: History and Definition), Teil I (Text), Syracuse University Press, New York, 2002, S. 78
  9. Personeneintrag in Brockhaus Enzyklopädie in Zwanzig Bänden, 17. Aufl., F. A. Brockhaus, Wiesbaden, 1967
  10. Kurt Schubert: Jüdische Geschichte, C. H. Beck, 7. Aufl., München, 2012, S. 88 und 89
  11. Anm.: Die Gegner der chassidischen Bewegung nannte man misnagdim.
  12. Howard M. Sachar: Chassidismus; in Frederick R. Lachmann (Hrsg.): Die jüdische Religion, Aloys Henn Verlag, Kastellaun, 1977, S. 149
  13. Sholom Kalib: The Musical Tradition of the Eastern European Synagogue, Band I (Introduction: History and Definition), Teil I (Text), Syracuse University Press, New York, 2002, S. 78
  14. Michael Kennedy und Joyce Bourne: The Concise Oxford Dictionary of Music, Oxford University Press, 4. Aufl., 1996, S. 34
  15. Partitur des Werkes auf www.petruccilibrary.ca
  16. Personeneintrag in Brockhaus Enzyklopädie in Zwanzig Bänden, 17. Aufl., F. A. Brockhaus, Wiesbaden, 1967
  17. Martin Bubers Buch als PDF auf der Seite der Freimann-Sammlung der Goethe Universität in Frankfurt am Main
  18. Artikelstub über Israel ben Elieser in der deutschsprachigen Wikipedia