PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Aktuell laufen Wartungsarbeiten. Für etwaige Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung; es sind aber alle Artikel zugänglich und Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.

Neue User bitte dringend diese Hinweise lesen:

Anmeldung - E-Mail-Adresse Neue Benutzer benötigen ab sofort eine gültige Email-Adresse. Wenn keine Email ankommt, meldet Euch bitte unter NewU25@PlusPedia.de.

Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)

Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.

PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen

Vril-Gesellschaft: Unterschied zwischen den Versionen

Aus PlusPedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fmrauch (Diskussion | Beiträge)
Fmrauch (Diskussion | Beiträge)
Zeile 4: Zeile 4:


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Name ''Vril'' geht auf einen Roman des englischen Schriftstellers [[Edward Bulwer-Lytton, 1. Baron Lytton|Edward Bulwer-Lytton]] (1803–1873) aus dem Jahr 1871 zurück. Er lautet ''The coming race''. Die ''Vril-Kräfte'' befähigen demnach zur [[Telepathie]] und [[Telekinese]].<ref>Nicholas Goodrick-Clarke: ''Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus'', marixverlag GmbH 2009. S. 187.</ref> [[Helena Petrovna Blavatsky|Helena Blavatsky]] und andere okkultistische Autoren übernahmen den Begriff „Vril“ als [[Synonym]] für geheime Naturkräfte, die nur durch [[Magie]] genutzt werden könnten.<ref>[[Marco Frenschkowski]]: ''Die Geheimbünde. Eine kulturgeschichtliche Analyse.'' Marixverlag, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86539-926-7. S. 168–172.</ref> In Blavatskys Erstwerk ''Isis unveiled'' (''[[Isis entschleiert|Die entschleierte Isis]]''), (1877) wurde „Vril“ als reale, eigenständig wirkende Kraft dargestellt.<ref>Strube, 2013, S. 65–69.</ref> Einigen Autoren zufolge hat sich die „Vril-Gesellschaft“ aus der [[Thule-Gesellschaft]] entwickelt. 1919 soll sich ein Kreis aus Thule- und [[DHvSS]] (''Die Herren von Schwarzen Stein'' oder ''Societas Templi Marcioni'') in [[Ramsau bei Berchtesgaden|Ramsau]] bei [[Berchtesgaden]] getroffen haben, wo wahrscheinlich die Gründung stattfand. Im Jahre 1930 erschienen zwei kleine Schriften mit dem Titel ''Weltdynamismus''<ref>Reichsarbeitsgemeinschaft „Das kommende Deutschland“ (Hrsg.), 1930.</ref> und ''„Vril“. Die kosmische Urkraft'',<ref>{{Literatur |Autor = Täufer, Johannes |Titel="Vril" : Die kosmische Urkraft ; Wiedergeburt von Atlantis |Datum= 1930 |DNB=576618977 |Online=http://archive.org/details/TaeuferJohannesVrilDieKosmischeUrkraft193025S._201612 |Format=PDF |Abruf=2022-05-06}}</ref> die von einem okkulten Zirkel veröffentlicht wurden, der sich als „Reichsarbeitsgemeinschaft ‚Das kommende Deutschland'“ (RAG) bezeichnete.<ref>Strube, 2013, S. 98–123.</ref> Um Weihnachten 1943 soll ein Treffen der Vril-Gesellschaft in einem Seebad an der [[Nordseeküste]] oder der Küste von [[Schleswig-Holstein]] stattgefunden haben.
Der Name ''Vril'' geht auf einen Roman des englischen Schriftstellers [[Edward Bulwer-Lytton, 1. Baron Lytton|Edward Bulwer-Lytton]] (1803–1873) aus dem Jahr 1871 zurück. Er lautet ''The coming race''. Die ''Vril-Kräfte'' befähigen demnach zur [[Telepathie]] und [[Telekinese]].<ref>Nicholas Goodrick-Clarke: ''Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus'', marixverlag GmbH 2009. S. 187.</ref> [[Helena Petrovna Blavatsky|Helena Blavatsky]] und andere okkultistische Autoren übernahmen den Begriff „Vril“ als [[Synonym]] für geheime Naturkräfte, die nur durch [[Magie]] genutzt werden könnten.<ref>[[Marco Frenschkowski]]: ''Die Geheimbünde. Eine kulturgeschichtliche Analyse.'' Marixverlag, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86539-926-7. S. 168–172.</ref> In Blavatskys Erstwerk ''Isis unveiled'' (''[[Isis entschleiert|Die entschleierte Isis]]''), (1877) wurde „Vril“ als reale, eigenständig wirkende Kraft dargestellt.<ref>Strube, 2013, S. 65–69.</ref> Einigen Autoren zufolge hat sich die „Vril-Gesellschaft“ aus der [[Thule-Gesellschaft]] entwickelt. 1919 soll sich ein Kreis aus Thule- und [[DHvSS]] (''Die Herren vom Schwarzen Stein'' oder ''Societas Templi Marcioni'') in [[Ramsau bei Berchtesgaden|Ramsau]] bei [[Berchtesgaden]] getroffen haben, wo wahrscheinlich die Gründung stattfand. Im Jahre 1930 erschienen zwei kleine Schriften mit dem Titel ''Weltdynamismus''<ref>Reichsarbeitsgemeinschaft „Das kommende Deutschland“ (Hrsg.), 1930.</ref> und ''„Vril“. Die kosmische Urkraft'',<ref>{{Literatur |Autor = Täufer, Johannes |Titel="Vril" : Die kosmische Urkraft ; Wiedergeburt von Atlantis |Datum= 1930 |DNB=576618977 |Online=http://archive.org/details/TaeuferJohannesVrilDieKosmischeUrkraft193025S._201612 |Format=PDF |Abruf=2022-05-06}}</ref> die von einem okkulten Zirkel veröffentlicht wurden, der sich als „Reichsarbeitsgemeinschaft ‚Das kommende Deutschland'“ (RAG) bezeichnete.<ref>Strube, 2013, S. 98–123.</ref> Um Weihnachten 1943 soll ein Treffen der Vril-Gesellschaft in einem Seebad an der [[Nordseeküste]] oder der Küste von [[Schleswig-Holstein]] stattgefunden haben.


In der Zeit nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] entwickelten sich zahlreiche [[pseudowissenschaft]]liche und -historische Deutungen des Dritten Reiches, in denen okkulte Elemente eine zentrale Rolle spielten. In diesem Zusammenhang wurden auch das „Vril“-Konzept und verschiedene Hinweise auf Okkultistengruppen als Belege angeführt. Der früheste Bezug auf eine Geheimgesellschaft mit dem Namen „Vril-Gesellschaft“ lässt sich in einer Publikation aus dem Jahre 1960 nachweisen. Seither wurde das Thema bis in die jüngste Zeit in mehreren Varianten in der [[Esoterik|esoterischen]] Literatur immer wieder aufgegriffen.<ref>Strube, 2013, S. 126–142.</ref> Während die ersten Varianten dieser Legende sogar noch den Nationalsozialismus ablehnten, dienen neuere Versionen der Legende direkt oder indirekt einer positiven Umdeutung des Dritten Reiches.<ref>Goodrick-Clarke, 2002, 2004; Hakl, 2004; Strube, 2012; Strube, 2013, S. 142–189.</ref>
In der Zeit nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] entwickelten sich zahlreiche [[pseudowissenschaft]]liche und -historische Deutungen des Dritten Reiches, in denen okkulte Elemente eine zentrale Rolle spielten. In diesem Zusammenhang wurden auch das „Vril“-Konzept und verschiedene Hinweise auf Okkultistengruppen als Belege angeführt. Der früheste Bezug auf eine Geheimgesellschaft mit dem Namen „Vril-Gesellschaft“ lässt sich in einer Publikation aus dem Jahre 1960 nachweisen. Seither wurde das Thema bis in die jüngste Zeit in mehreren Varianten in der [[Esoterik|esoterischen]] Literatur immer wieder aufgegriffen.<ref>Strube, 2013, S. 126–142.</ref> Während die ersten Varianten dieser Legende sogar noch den Nationalsozialismus ablehnten, dienen neuere Versionen der Legende direkt oder indirekt einer positiven Umdeutung des Dritten Reiches.<ref>Goodrick-Clarke, 2002, 2004; Hakl, 2004; Strube, 2012; Strube, 2013, S. 142–189.</ref>

Version vom 15. Dezember 2024, 22:33 Uhr

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt Achtung! Die Seite wird gerade bearbeitet.
Dieser Artikel oder Abschnitt wird gerade bearbeitet. Um Bearbeitungskonflikte zu vermeiden, warte bitte mit Änderungen, bis diese Markierung entfernt ist. Eine Begründung steht auf der Diskussionsseite, dort kannst du nachfragen oder wende dich an den Bearbeiter auf seiner Diskussionsseite.

Die Vril-Gesellschaft war eine Geheimgesellschaft, die dem Okkultismus zugeorndet wird und die besonders während der Zeit des Nationalsozialismus aktiv war. Sie beschäftigte sich mit der Vril-Kraft, einer angeblich zentralen Energie des Universums. Zeitweise wurde sie auch Gesellschaft für Metaphysik genannt. Dabei ein Medium namens Maria Oršić oder Maria Orschitsch oft erwähnt.[1] Es gab in Berlin mindestens einen Privatzirkel, dessen Mitglieder sich ausdrücklich mit der „Vril“-Kraft beschäftigten. Die wenigen Quellen, die die Existenz dieses Personenkreises bzw. der Gesellschaft belegen, wurden später zu einem der Ausgangspunkte für die Entstehung einer Legende[2] und verschiedener Verschwörungstheorien. Besonders Heinrich Himmler soll davon fasziniert gewesen sein.

Geschichte

Der Name Vril geht auf einen Roman des englischen Schriftstellers Edward Bulwer-Lytton (1803–1873) aus dem Jahr 1871 zurück. Er lautet The coming race. Die Vril-Kräfte befähigen demnach zur Telepathie und Telekinese.[3] Helena Blavatsky und andere okkultistische Autoren übernahmen den Begriff „Vril“ als Synonym für geheime Naturkräfte, die nur durch Magie genutzt werden könnten.[4] In Blavatskys Erstwerk Isis unveiled (Die entschleierte Isis), (1877) wurde „Vril“ als reale, eigenständig wirkende Kraft dargestellt.[5] Einigen Autoren zufolge hat sich die „Vril-Gesellschaft“ aus der Thule-Gesellschaft entwickelt. 1919 soll sich ein Kreis aus Thule- und DHvSS (Die Herren vom Schwarzen Stein oder Societas Templi Marcioni) in Ramsau bei Berchtesgaden getroffen haben, wo wahrscheinlich die Gründung stattfand. Im Jahre 1930 erschienen zwei kleine Schriften mit dem Titel Weltdynamismus[6] und „Vril“. Die kosmische Urkraft,[7] die von einem okkulten Zirkel veröffentlicht wurden, der sich als „Reichsarbeitsgemeinschaft ‚Das kommende Deutschland'“ (RAG) bezeichnete.[8] Um Weihnachten 1943 soll ein Treffen der Vril-Gesellschaft in einem Seebad an der Nordseeküste oder der Küste von Schleswig-Holstein stattgefunden haben.

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten sich zahlreiche pseudowissenschaftliche und -historische Deutungen des Dritten Reiches, in denen okkulte Elemente eine zentrale Rolle spielten. In diesem Zusammenhang wurden auch das „Vril“-Konzept und verschiedene Hinweise auf Okkultistengruppen als Belege angeführt. Der früheste Bezug auf eine Geheimgesellschaft mit dem Namen „Vril-Gesellschaft“ lässt sich in einer Publikation aus dem Jahre 1960 nachweisen. Seither wurde das Thema bis in die jüngste Zeit in mehreren Varianten in der esoterischen Literatur immer wieder aufgegriffen.[9] Während die ersten Varianten dieser Legende sogar noch den Nationalsozialismus ablehnten, dienen neuere Versionen der Legende direkt oder indirekt einer positiven Umdeutung des Dritten Reiches.[10]

Weblinks

Literatur

  • Julian Strube: Vril. Eine okkulte Urkraft in Theosophie und esoterischem Neonazismus. Wilhelm Fink Verlag, München/Paderborn 2013, ISBN 978-3-7705-5515-4.

Andere Lexika





Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Der Name taucht in den einschlägigen Texten auch in anderen Schreibweisen auf, z. B. Ortic, Orsitsch, Ortisch oder Ortitsch.
  2. Strube, 2013, vor allem S. 98–143.
  3. Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus, marixverlag GmbH 2009. S. 187.
  4. Marco Frenschkowski: Die Geheimbünde. Eine kulturgeschichtliche Analyse. Marixverlag, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86539-926-7. S. 168–172.
  5. Strube, 2013, S. 65–69.
  6. Reichsarbeitsgemeinschaft „Das kommende Deutschland“ (Hrsg.), 1930.
  7.  Täufer, Johannes: "Vril" : Die kosmische Urkraft ; Wiedergeburt von Atlantis. 1930, DNB 576618977 (http://archive.org/details/TaeuferJohannesVrilDieKosmischeUrkraft193025S._201612).
  8. Strube, 2013, S. 98–123.
  9. Strube, 2013, S. 126–142.
  10. Goodrick-Clarke, 2002, 2004; Hakl, 2004; Strube, 2012; Strube, 2013, S. 142–189.