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David Kamhi: Unterschied zwischen den Versionen
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* Kamhi entstammt einer angesehenen jüdischen Familie die seit Jahrhunderten in Bosnien lebt. <ref>[https://www.gfbv.de/de/news/toleranz-und-verstaendigung-150/ Interview mit David Kamhi auf der Webseite der ''Gesellschaft für bedrohte Völker'']</ref> Nach Aussage von David Kamhi waren Mitglieder der Familie Kamhi im 1. Jahrhundert Hohepriester in [[Jerusalem]]. Um das Jahr 175 seien sie nach den jüdischen Aufstaänden gegen die Römer in die Diaspora gegengen. Ab dem 8. Jahrhundert trifft man sie in [[Spanien]] in [[Cordoba]], [[Toledo]], [[Kastilien]] und sogar [[Katalonien]]. Nach der christlichen [[Reconquista]] werden sie wie alle anderen Juden vom spanischen König aus dem Land vertrieben. Sie ziehen ins [[Osmanisches Reich| Osmanische Reich]], wo die Familienzweige in [[Konstantinopel]], [[Thessaloniki]] und dem im heutigen [[Albanien]] liegenden [[Vlore]] leben. David Kamhi entstammt diesem albanischen Zweig der Familie. <ref>[http://balkans.aljazeera.net/vijesti/kamhi-sefardska-porodica-umjetnika-ucenjaka-i-rabina ''Kamhi – sefardska porodica umjetnika, učenjaka i rabina / Violinist i pedagog, rođeni Sarajlija, David Kamhi izdanak je jedne od najstarijih i najuglednijih sefardskih porodica'']</ref> | * Kamhi entstammt einer angesehenen jüdischen Familie die seit Jahrhunderten in Bosnien lebt. <ref>[https://www.gfbv.de/de/news/toleranz-und-verstaendigung-150/ Interview mit David Kamhi auf der Webseite der ''Gesellschaft für bedrohte Völker'']</ref> Nach Aussage von David Kamhi waren Mitglieder der Familie Kamhi im 1. Jahrhundert Hohepriester in [[Jerusalem]]. Um das Jahr 175 seien sie nach den jüdischen Aufstaänden gegen die Römer in die Diaspora gegengen. Ab dem 8. Jahrhundert trifft man sie in [[Spanien]] in [[Cordoba]], [[Toledo]], [[Kastilien]] und sogar [[Katalonien]]. Nach der christlichen [[Reconquista]] werden sie wie alle anderen Juden vom spanischen König aus dem Land vertrieben. Sie ziehen ins [[Osmanisches Reich| Osmanische Reich]], wo die Familienzweige in [[Konstantinopel]], [[Thessaloniki]] und dem im heutigen [[Albanien]] liegenden [[Vlore]] leben. David Kamhi entstammt diesem albanischen Zweig der Familie. <ref>[http://balkans.aljazeera.net/vijesti/kamhi-sefardska-porodica-umjetnika-ucenjaka-i-rabina ''Kamhi – sefardska porodica umjetnika, učenjaka i rabina / Violinist i pedagog, rođeni Sarajlija, David Kamhi izdanak je jedne od najstarijih i najuglednijih sefardskih porodica'']</ref> | ||
* 1941 flog Kamhi mit seiner Mutter vor dem [[Faschismus|faschistischen]], mit [[Deutschland]] verbündeten [[Kroatien|kroatischen]] [[Ustascha]]-Regime aus Sarajevo. Dabei half ihnen eine [[muslim]]ische Frau, was das damalige friedliche Zusammenleben von Juden, Muslimen und Christen illustriert. Sie entkamen [[nach]] Mostar wo sie sich in muslimischer Tracht ([[Burka]] und [[Fes]]) tarnten. Dennoch wurden sie von den kroatischen Faschisten gefangen genommen und in ein von den Italienern betriebenes Lager auf der kroatischen Insel [[Rab]] deportiert. Nach der Kapitulation der Italiener im Jahr 1943 schloss sich Kamhis Mutter der [[Partisanen]]bewegung an. So verbrachten David Kamhi und sein Bruder einige Zeit in Kindercamps der Partisanen. <ref>[https://sfi.usc.edu/blog/badema-pitic/aprils-sarajevo Badema Pitic: ''Aprils in Sarajevo'' auf der Seite der ''USC Shoa Foundation'']</ref> | * 1941 flog Kamhi mit seiner Mutter vor dem [[Faschismus|faschistischen]], mit [[Deutschland]] verbündeten [[Kroatien|kroatischen]] [[Ustascha]]-Regime aus Sarajevo. Dabei half ihnen eine [[muslim]]ische Frau, was das damalige friedliche Zusammenleben von Juden, Muslimen und Christen illustriert. Sie entkamen [[nach]] Mostar wo sie sich in muslimischer Tracht ([[Burka]] und [[Fes]]) tarnten. Dennoch wurden sie von den kroatischen Faschisten gefangen genommen und in ein von den Italienern betriebenes Lager auf der kroatischen Insel [[Rab]] deportiert. Nach der Kapitulation der Italiener im Jahr 1943 schloss sich Kamhis Mutter der [[Partisanen]]bewegung an. So verbrachten David Kamhi und sein Bruder einige Zeit in Kindercamps der Partisanen. <ref>[https://sfi.usc.edu/blog/badema-pitic/aprils-sarajevo Badema Pitic: ''Aprils in Sarajevo'' auf der Seite der ''USC Shoa Foundation'']</ref> | ||
* Nach dem Krieg schloss Kamhi das Gymnasium ab und studierte bis 1962 in Sarajevo Musik mit Hauptfach Violine. Danach setzte er seine Ausbildung am Tschaikowsky-Konservatorium in [[Moskau]] fort. Einer seiner Lehrer dort war der berühmte Violinist [[David Oistrach]]. <ref>[https://www.gfbv.de/de/news/toleranz-und-verstaendigung-150/ Interview mit David Kamhi auf der Webseite der ''Gesellschaft für bedrohte Völker'']</ref> | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
Version vom 29. Dezember 2019, 10:17 Uhr
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| 😃 Profil: Kahmi, David | ||
|---|---|---|
| Beruf | Violinist, Kantor und Musikwissenschaftler | |
| Persönliche Daten | ||
| Geburtsdatum | 1936 | |
| Geburtsort | Sarajevo | |
David Kahmi (* 1936 in Sarajevo) ist ein jüdischer Violinist, Kantor und Musikwissenschaftler mit Schwerpunkt Sephardische Musik. Er engagiert sich auch gesellschaftlich für die Belange seiner Heimat Bosnien-Herzegowina, die dort verbliebenen wenigen Juden sowie bedrohte Völker.
Vita
- Kamhi entstammt einer angesehenen jüdischen Familie die seit Jahrhunderten in Bosnien lebt. [1] Nach Aussage von David Kamhi waren Mitglieder der Familie Kamhi im 1. Jahrhundert Hohepriester in Jerusalem. Um das Jahr 175 seien sie nach den jüdischen Aufstaänden gegen die Römer in die Diaspora gegengen. Ab dem 8. Jahrhundert trifft man sie in Spanien in Cordoba, Toledo, Kastilien und sogar Katalonien. Nach der christlichen Reconquista werden sie wie alle anderen Juden vom spanischen König aus dem Land vertrieben. Sie ziehen ins Osmanische Reich, wo die Familienzweige in Konstantinopel, Thessaloniki und dem im heutigen Albanien liegenden Vlore leben. David Kamhi entstammt diesem albanischen Zweig der Familie. [2]
- 1941 flog Kamhi mit seiner Mutter vor dem faschistischen, mit Deutschland verbündeten kroatischen Ustascha-Regime aus Sarajevo. Dabei half ihnen eine muslimische Frau, was das damalige friedliche Zusammenleben von Juden, Muslimen und Christen illustriert. Sie entkamen nach Mostar wo sie sich in muslimischer Tracht (Burka und Fes) tarnten. Dennoch wurden sie von den kroatischen Faschisten gefangen genommen und in ein von den Italienern betriebenes Lager auf der kroatischen Insel Rab deportiert. Nach der Kapitulation der Italiener im Jahr 1943 schloss sich Kamhis Mutter der Partisanenbewegung an. So verbrachten David Kamhi und sein Bruder einige Zeit in Kindercamps der Partisanen. [3]
- Nach dem Krieg schloss Kamhi das Gymnasium ab und studierte bis 1962 in Sarajevo Musik mit Hauptfach Violine. Danach setzte er seine Ausbildung am Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau fort. Einer seiner Lehrer dort war der berühmte Violinist David Oistrach. [4]
Literatur
Weblinks
Andere Wikis
Einzelnachweise
- ↑ Interview mit David Kamhi auf der Webseite der Gesellschaft für bedrohte Völker
- ↑ Kamhi – sefardska porodica umjetnika, učenjaka i rabina / Violinist i pedagog, rođeni Sarajlija, David Kamhi izdanak je jedne od najstarijih i najuglednijih sefardskih porodica
- ↑ Badema Pitic: Aprils in Sarajevo auf der Seite der USC Shoa Foundation
- ↑ Interview mit David Kamhi auf der Webseite der Gesellschaft für bedrohte Völker
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