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Revolution: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine '''Revolution''' ist ein grundlegender und nachhaltiger struktureller Wandel eines oder mehrerer [[System]]e, der in relativ kurzer Zeit erfolgt. Er kann friedlich oder gewaltsam vor sich gehen. Revolutionen gibt es in den verschiedensten Bereichen des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens. Dagegen stehen die Begriffe [[Evolution]] und [[Reform]] für langsamer ablaufende Entwicklungen beziehungsweise für Änderungen ohne radikalen Wandel. Die genaue [[Definition]] ist oft umstritten, eine umfassende und allgemein anerkannte [[Theorie]] über die notwendigen und hinreichenden Bedingungen für die Entstehung einer Revolution, die Phasen ihres Verlaufs und ihre kurzfristigen und langfristigen Folgen, gibt es bisher nicht. Weitgehend unstrittig ist heute die Verwendung des Revolutionsbegriffs für gravierende Kontinuitätsbrüche, die nicht nur [[Technik]] und [[Wirtschaft]] berühren, sondern alle Lebensbereiche umwälzen, wie es zum Beispiel [[Friedrich Engels]] für die industrielle Revolution formulierte: Sie sei eine „Revolution, die zugleich die ganze bürgerliche Gesellschaft umwandelte“.<ref>Friedrich Engels: ''Die Lage der arbeitenden Klasse in England.'' (1845). In: ''[[Marx-Engels-Werke|MEW]].'' Band 2, Berlin 1976, S. 237.</ref>
Eine '''Revolution''' ist ein grundlegender und nachhaltiger struktureller Wandel eines oder mehrerer [[System]]e, der in relativ kurzer Zeit erfolgt. Er kann friedlich oder gewaltsam vor sich gehen. Revolutionen gibt es in den verschiedensten Bereichen des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens. Dagegen stehen die Begriffe [[Evolution]] und [[Reform]] für langsamer ablaufende Entwicklungen beziehungsweise für Änderungen ohne radikalen Wandel. Die genaue [[Definition]] ist oft umstritten, eine umfassende und allgemein anerkannte [[Theorie]] über die notwendigen und hinreichenden Bedingungen für die Entstehung einer Revolution, die Phasen ihres Verlaufs und ihre kurzfristigen und langfristigen Folgen, gibt es bisher nicht. Weitgehend unstrittig ist heute die Verwendung des Revolutionsbegriffs für gravierende Kontinuitätsbrüche, die nicht nur [[Technik]] und [[Wirtschaft]] berühren, sondern alle Lebensbereiche umwälzen.


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Das Begriffsverständnis wurde besonders durch den [[Marxismus]] geprägt. So schrieb zum Beispiel [[Friedrich Engels]] über die [[industrielle Revolution]]: Sie sei eine „Revolution, die zugleich die ganze bürgerliche Gesellschaft umwandelte“.<ref>Friedrich Engels: ''Die Lage der arbeitenden Klasse in England.'' (1845). In: ''[[Marx-Engels-Werke|MEW]].'' Band 2, Berlin 1976, S. 237.</ref> Spezielle Begriffsbildungen sind:
*''Revolutionen „von unten“'' - diese gehen von großen Teilen der Bevölkerung bzw. von Gesellschaftsschichten aus, die im Sinne des Marxismus als „unterdrückt“ gelten, beispielsweise
** die als [[Bauernkrieg]]e bezeichneten Aufstände, die vom 14. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert hinein immer wieder in Europa aufflammten
** der erste als „Revolution“ bezeichnete Umsturz war die ''[[Emder Revolution]]'' von 1595 in [[Ostfriesland]].
*''Revolutionen „von oben“'' - diese gehen von der Regierung oder einer herrschenden Minderheit aus, beispielsweise
* die [[Meiji-Restauration]], eine Erneuerung der kaiserlichen Macht in [[Japan]] ab 1868
* die [[Weiße Revolution]], das Reformprogramm von Schah [[Mohammad Reza Pahlavi]] im [[Iran]] (1963)
* die [[Kulturrevolution]], eine Reihe von Kampagnen in der [[Volksrepublik China]] 1966–1976 mit dem Ziel, kapitalistische und traditionelle Elemente aus Kultur und Gesellschaft zu eliminieren und die Dominanz der [[Maoismus|maoistischen]] Orthodoxie in der [[Kommunistische Partei Chinas|KPCh]] abzusichern
 
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 21. Dezember 2019, 17:15 Uhr

Eine Revolution ist ein grundlegender und nachhaltiger struktureller Wandel eines oder mehrerer Systeme, der in relativ kurzer Zeit erfolgt. Er kann friedlich oder gewaltsam vor sich gehen. Revolutionen gibt es in den verschiedensten Bereichen des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens. Dagegen stehen die Begriffe Evolution und Reform für langsamer ablaufende Entwicklungen beziehungsweise für Änderungen ohne radikalen Wandel. Die genaue Definition ist oft umstritten, eine umfassende und allgemein anerkannte Theorie über die notwendigen und hinreichenden Bedingungen für die Entstehung einer Revolution, die Phasen ihres Verlaufs und ihre kurzfristigen und langfristigen Folgen, gibt es bisher nicht. Weitgehend unstrittig ist heute die Verwendung des Revolutionsbegriffs für gravierende Kontinuitätsbrüche, die nicht nur Technik und Wirtschaft berühren, sondern alle Lebensbereiche umwälzen.

Das Begriffsverständnis wurde besonders durch den Marxismus geprägt. So schrieb zum Beispiel Friedrich Engels über die industrielle Revolution: Sie sei eine „Revolution, die zugleich die ganze bürgerliche Gesellschaft umwandelte“.[1] Spezielle Begriffsbildungen sind:

  • Revolutionen „von unten“ - diese gehen von großen Teilen der Bevölkerung bzw. von Gesellschaftsschichten aus, die im Sinne des Marxismus als „unterdrückt“ gelten, beispielsweise
    • die als Bauernkriege bezeichneten Aufstände, die vom 14. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert hinein immer wieder in Europa aufflammten
    • der erste als „Revolution“ bezeichnete Umsturz war die Emder Revolution von 1595 in Ostfriesland.
  • Revolutionen „von oben“ - diese gehen von der Regierung oder einer herrschenden Minderheit aus, beispielsweise
  • die Meiji-Restauration, eine Erneuerung der kaiserlichen Macht in Japan ab 1868
  • die Weiße Revolution, das Reformprogramm von Schah Mohammad Reza Pahlavi im Iran (1963)
  • die Kulturrevolution, eine Reihe von Kampagnen in der Volksrepublik China 1966–1976 mit dem Ziel, kapitalistische und traditionelle Elemente aus Kultur und Gesellschaft zu eliminieren und die Dominanz der maoistischen Orthodoxie in der KPCh abzusichern

Vergleich zu Wikipedia




Einzelnachweise

  1. Friedrich Engels: Die Lage der arbeitenden Klasse in England. (1845). In: MEW. Band 2, Berlin 1976, S. 237.