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Samuel Naumbourg: Unterschied zwischen den Versionen
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* Mit der Sammlung ''Zemirot Yisrael'' wirkte Naumbourg dennoch vor allem im französischen Sprachraum stilbildend. | * Mit der Sammlung ''Zemirot Yisrael'' wirkte Naumbourg dennoch vor allem im französischen Sprachraum stilbildend. | ||
* 1847 erschien seine Sammlung ''Chants Liturgicals des Grandes Fêtes''. 1864 veröffentlichte er dann die Sammlung ''Shire Qodesh'', und 1874 brachte er unter dem Titel ''Aguddat Shirim'' eine Sammlung traditioneller Melodien der Synagoge auf den Markt. Die Sammlung enthält neben ashkenasischen Melodien auch solche aus dem sephardischen Raum ([[Portugal]]). | * 1847 erschien seine Sammlung ''Chants Liturgicals des Grandes Fêtes''. 1864 veröffentlichte er dann die Sammlung ''Shire Qodesh'', und 1874 brachte er unter dem Titel ''Aguddat Shirim'' eine Sammlung traditioneller Melodien der Synagoge auf den Markt. Die Sammlung enthält neben ashkenasischen Melodien auch solche aus dem sephardischen Raum ([[Portugal]]). | ||
* Samuel Naumbourg hat im Auftrag des ''Barons Rothschild'' das nur in verstreuten Teilen verfügbare Werk [[Haš- šîrîm ašer liš-Šelomo / השירים אשר לשלמה (Kompositionen von Salomon Rossi)|''Haš- šîrîm ašer liš-Šelomo / השירים אשר לשלמה'']] des [[Judentum|jüdisch]]-[[italien]]ischen Komponisten [[Salomon Rossi]] aus dem Jahr [[1622]] zusammengeführt zum Druck vorbereitet, und im Jahr [[1877]] unter dem Titel ''Shir ha-Shirim Asher li-Shelomoh'' in [[Paris]] herausgegeben. <ref>Marsha Bryan Edelman: ''Discovering Jewish Music'', The Jewish Publication Society, 2003, S. 63</ref> Aus unerklärlichen Gründen fehlen hier allerdings drei der insgesamt 33 Lieder des Originals. <ref>Eduard Birnbaum: ''Jüdische Musiker am Hofe von Mantua von 1542-1628'', Waizner & Sohn, Wien, 1893, S. 17</ref> | * Samuel Naumbourg hat im Auftrag des ''Barons Rothschild'' das nur in verstreuten Teilen verfügbare Werk [[Haš- šîrîm ašer liš-Šelomo / השירים אשר לשלמה (Kompositionen von Salomon Rossi)|''Haš- šîrîm ašer liš-Šelomo / השירים אשר לשלמה'']] des [[Judentum|jüdisch]]-[[italien]]ischen Komponisten [[Salomon Rossi]] aus dem Jahr [[1622]] zusammengeführt zum Druck vorbereitet, <ref>Abraham Zevi Idelsohn: [[Jewish Music - Its Historical Development (Sachbuch von Abraham Zevi Idelsohn)|Jewish Music - Its Historical Development]], Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 265</ref> und im Jahr [[1877]] unter dem Titel ''Shir ha-Shirim Asher li-Shelomoh'' in [[Paris]] herausgegeben. <ref>Marsha Bryan Edelman: ''Discovering Jewish Music'', The Jewish Publication Society, 2003, S. 63</ref> Aus unerklärlichen Gründen fehlen hier allerdings drei der insgesamt 33 Lieder des Originals. <ref>Eduard Birnbaum: ''Jüdische Musiker am Hofe von Mantua von 1542-1628'', Waizner & Sohn, Wien, 1893, S. 17</ref> | ||
== Links und Quellen == | == Links und Quellen == |
Version vom 16. Dezember 2015, 18:49 Uhr
Dieser Artikel wurde exklusiv für das Fernbacher Jewish Music Research Center geschrieben und darf ausdrücklich und unter Strafandrohung nicht in anderen Projekten/Wikis verwandt werden.
😃 Profil: Naumbourg, Samuel | ||
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Persönliche Daten | ||
Geburtsdatum | 15. März 1817 | |
Geburtsort | Donaulohe | |
Sterbedatum | 1. Mai 1880 | |
Sterbeort | Saint-Mandé nahe Paris |
Samuel Naumbourg [1] (* 15. März 1817 in Donaulohe / Bayern; gest. 1. Mai 1880 in Saint-Mandé nahe Paris [2]) war ein jüdischer Kantor, Chordirigent, Komponist und Sammler jüdischer Musik und einer der bedeutendsten Erneuerer synagogaler Musikpraxis.
Vita
- Naumbourg entstammte einer alten Kantorenfamilie. Sein Vater Baruch Elkan Naumburg (1773 - ca. 1830), dessen Brüder Wolf Elkan Naumburg (1781 - 1853), Simson Wolf Naumburg, sein Großvater Elkana Wolf Naumburg (1746 - 1828) sowie sein Urgroßvater Baruch Naumburg (1707 - ca. 1752) waren Kantoren im mittelfränkischen Raum. Bereits der ältesteste nachweisbare Vorfahr, Abraham Naumburg, war um 1612 Kantor in Prag. [3]
- Seine musikalische Ausbildung erhielt er in München, wo er im Synagogalchor von Maier Kohn sang. [4]
- Von 1838 bis 1840 war er als Chordirigent in Straßburg tätig, und danach Kantor in Besançon. 1843 kam er nach Paris und wurde 1845 auf Empfehlung des Komponisten Jacques Fromental Halévy als Nachfolger von Israel Lovy zum Kantor an der Synagoge der Rue Notre-Dame-de-Nazareth berufen. Von der Leitung der Synagoge und dem französischen Staat erhielt er die Erlaubniss, eine Reform der liturgischen Musikpraxis durchzuführen. [5] Es ging darum, die unterschiedlichen jüdischen Gebräuche zusammenzufassen und eine gemeinsame musikalische Grundlage für Frankreichs Synagogen zu schaffen. [6] Daneben übernahm er eine Professur für liturgische Musik am Séminaire israélite de France.
Werk
- 1846 veröffentlichte er die ersten beiden Bände seines großen synagogalen Gesangswerkes Zemirot Yisrael (dt.: Lieder Israels). 1864 erschien anlässlich der zweiten Auflage auch der dritte Band. [7] Das Zemirot Yisrael enthält neben traditionellen Melodien vor allem aus Süddeutschland auch zahlreiche eigene Kompositionen und solche von Musikerkollegen wie Jacques Fromental Halévy, Israel Lovy, Charles-Henri-Valentin Alkan und Giacomo Meyerbeer. [8] Naumbourgs eigene Kompositionen sind stark von der damals in Paris populären Opernmusik beeinflusst. [9] Die Stücke des Zemirot Yisrael sind für Solostimme des Kantors, zwei- bis vierstimmigen Chor und teilweise auch Orgel- oder Klavierbegleitung gesetzt. [10] Der jüdische Musikwissenschaftler Abraham Zevi Idelsohn sieht, obwohl er Naumbourgs Leistung der Sammlung traditioneller Melodien anerkennt, dessen eigene Kompositionen eher kritisch. Er attestiert ihnen einen unjüdischen Charakter und bezeichnet seine Harmonisierungen als konservativ und zum Teil auch stumpf. Idelsohn schreibt u.a.:
- "Another important feature in Naumbourg`s work is that among his compositions we find, for the first time in modern services, creations of new Jewish tunes based upon old material. (...) Though his talent was inferior to that of Sulzer, his harmony conservative and at times dull, he succeded in creating some impressive pieces, such as No. 179 Veseerav, No. 23 Berash Hashonoh, No. 269 Onnoh tovo. In regard to Naumboug`s style in his un-Jewish creations for the Synagogue, a word should be said. He was influenced by the art music then current in Paris." [11]
- Ähnlich kritisch zur Musik Naumbourgs äußert sich auch der Musikhistroriker und Judaist David Conway, indem er u.a. schreibt:
- "The music of Zemirot Yisrael is broadly conventional, in conformity with Halevy`s middle-of-the road operatic style. Few oft the pieces published in this volume, or in its sucessor, Shir Kodesh (1864), evince any Judaic musical origin, ..." [12]
- Mit der Sammlung Zemirot Yisrael wirkte Naumbourg dennoch vor allem im französischen Sprachraum stilbildend.
- 1847 erschien seine Sammlung Chants Liturgicals des Grandes Fêtes. 1864 veröffentlichte er dann die Sammlung Shire Qodesh, und 1874 brachte er unter dem Titel Aguddat Shirim eine Sammlung traditioneller Melodien der Synagoge auf den Markt. Die Sammlung enthält neben ashkenasischen Melodien auch solche aus dem sephardischen Raum (Portugal).
- Samuel Naumbourg hat im Auftrag des Barons Rothschild das nur in verstreuten Teilen verfügbare Werk Haš- šîrîm ašer liš-Šelomo / השירים אשר לשלמה des jüdisch-italienischen Komponisten Salomon Rossi aus dem Jahr 1622 zusammengeführt zum Druck vorbereitet, [13] und im Jahr 1877 unter dem Titel Shir ha-Shirim Asher li-Shelomoh in Paris herausgegeben. [14] Aus unerklärlichen Gründen fehlen hier allerdings drei der insgesamt 33 Lieder des Originals. [15]
Links und Quellen
Siehe auch
- Mehrstimmige Synagogalmusik
- Haš- šîrîm ašer liš-Šelomo / השירים אשר לשלמה (Kompositionen von Salomon Rossi)
Weblinks
- Eintrag zu Samuel Naumbourg in der Jewish Encyclopedia von 1906
- Eintrag zu Samuel Naumbourg in der Jewish Virtual Library
Publikationen von Samuel Naumbourg
- Publikationen Samuel Naumbourgs in der Digitalen Sammlung der Universitätsbibliotek Augsburg
- Samuel Naumbourg: Recueil de chants religieux et populaires des Israélites, 1874
Bilder / Fotos
Videos
- Seu Sheorim von Samuel Naumbourg
- Chazan Adrian Alexander singt Naumbourg Seu Sheorim
- Baroch Hochono von Samuel Naumbourg
- Charles-Valentin Alkans Halelouyoh aus Naumbourgs Zemiroth Yisrael
- Vayedaber Moshe von Samuel Naumbourg
- Umordechai Yatza von Samuel Naumbourg
Quellen
Literatur
- Abraham Zevi Idelsohn: Jewish Music - Its Historical Development, Henry Holt and Company, New York, 1929, Seite 260 bis 266
- Encyclopedia Judaica, Band XV - Nat–Per, 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, Seite 37
- Salomon Wininger: Große Jüdische National-Biographie, Band IV, Leipzig, 1930, Seite 507 ff.
- Eliyahu Schleifer: Samuel Naumbourg - Kantor der französisch-jüdischen Emanzipation, Hentrich und Hentrich Verlag Berlin, 2013
Einzelnachweise
- ↑ Anm.: Seinen Nachnamen hat er wohl in Frankreich von Naumburg (so hießen alle seine Vorfahren) zu Naumbourg "franzosisiert".
- ↑ Jewish Encyclopedia
- ↑ Rolf Hofmann: Numburg Family
- ↑ Marsha Bryan Edelman: Discovering Jewish Music, The Jewish Publication Society, 2003, S. 62
- ↑ Encyclopedia Judaica, Band XV - Nat–Per, 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, S. 37
- ↑ Martha Stellmacher: Von Budapest nach Straßburg - Der Kantor Marcel Lorand (1912-1988); in Rebekka Denz und Dorothea M. Salzer: 'Ein Gebet ohne Gesang ist wie ein Körper ohne Seele.' - Aspekte der synagogalen Musik, Universitätsverlag Potsdam, 2014, S. 43
- ↑ Encyclopedia Judaica, Band XV - Nat–Per, 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, S. 37
- ↑ Günther Grünsteudel: Musik für die Synagoge - Die Sammlung Marcel Lorand der Universitätsbibliothek Augsburg, Universitätsbibliothek Augsburg, 2008, S. 14
- ↑ Abraham Zevi Idelsohn: Jewish Music - Its Historical Development, Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 264 und 265
- ↑ Encyclopedia Judaica, Band XV - Nat–Per, 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, S. 37
- ↑ Abraham Zevi Idelsohn: Jewish Music - Its Historical Development, Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 264
- ↑ David Conway: Jewry in Music - Entry to the Profession from the Enlightenment to Richard Wagner, Cambridge University Press, 2012, S. 220
- ↑ Abraham Zevi Idelsohn: Jewish Music - Its Historical Development, Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 265
- ↑ Marsha Bryan Edelman: Discovering Jewish Music, The Jewish Publication Society, 2003, S. 63
- ↑ Eduard Birnbaum: Jüdische Musiker am Hofe von Mantua von 1542-1628, Waizner & Sohn, Wien, 1893, S. 17
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