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Zevi Hirsch Alter Weintraub: Unterschied zwischen den Versionen
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* Später trat Weintraub mit seinem Chor in [[Frankfurt am Main]] auf. Die ''Frankfurter Zeitungen'' lobten besonders sein kunstvolles und gefühlvolles Violinspiel. In [[Berlin]] war der bekannte Kantor und Komponist [[Louis Lewandowski]] besonders von Weintraubs Vortrag von [[Ouvertüre]]n [[Giacomo Rossini]]s und Weintraubs Violinspiel beeindruckt. ''Hirsch Weintraub'' leitete dann zwei Sabbat-Gottesdienste. | * Später trat Weintraub mit seinem Chor in [[Frankfurt am Main]] auf. Die ''Frankfurter Zeitungen'' lobten besonders sein kunstvolles und gefühlvolles Violinspiel. In [[Berlin]] war der bekannte Kantor und Komponist [[Louis Lewandowski]] besonders von Weintraubs Vortrag von [[Ouvertüre]]n [[Giacomo Rossini]]s und Weintraubs Violinspiel beeindruckt. ''Hirsch Weintraub'' leitete dann zwei Sabbat-Gottesdienste. | ||
* Im Juli 1838 reiste Weintraub nach [[Königsberg]], da dort der Kantorenposten nach dem Tod des Kantors ''Kohnardt'' neu zu besetzen war. Nachdem er bei einem Sabbatgottesdienst eine Probe seines Könnens abgelegt hatte, wurde er zwei Tage später einstimmig zum neuen Kantor der Königsberger Gemeinde gewählt. | * Im Juli 1838 reiste Weintraub nach [[Königsberg]], da dort der Kantorenposten nach dem Tod des Kantors ''Kohnardt'' neu zu besetzen war. Nachdem er bei einem Sabbatgottesdienst eine Probe seines Könnens abgelegt hatte, wurde er zwei Tage später einstimmig zum neuen Kantor der Königsberger Gemeinde gewählt. | ||
* In Königsberg vertiefte er seine musikalischen Kenntnisse durch Studien bei [[Eduard Sobolowski]], der Musikdirektor des Stadtorchesters von Königsberg und späterem Kantor der ''Altstädtischen Kirche''. Weintraub komponierte viele vierstimmige Chöre im streng [[kontrapunkt]]ischen Stil, sowie Rezitative für den Vorbeter. Seine gesammelten Werke ließ er unter dem Titel ''Tempelgesänge für den Gottesdienst der Israeliten'' veröffentlichen. | * In Königsberg vertiefte er seine musikalischen Kenntnisse durch Studien bei [[Eduard Sobolowski]], der Musikdirektor des Stadtorchesters von Königsberg und späterem Kantor der ''Altstädtischen Kirche''. Weintraub komponierte viele vierstimmige Chöre im streng [[kontrapunkt]]ischen Stil, sowie Rezitative für den Vorbeter. Seine gesammelten Werke ließ er unter dem Titel ''Tempelgesänge für den Gottesdienst der Israeliten'' veröffentlichen. [[Josef Singer]] meinte, dass die Chorkompositionen von Weintraub ''"die Kraft und Gewandheit des gediegenen Musikers"'' und eine ''"eminente musikalische Beherrschung des Stoffes"'' zeigten. Er lobte die vielen Fugen, Fugetten, Imitationen und ''"kühnen Modulationen, selbst bei Kompositionen rein synagogalen Charakters"''. Der Kantorenkollege [[Louis Lewandowski]] meinte zu der Sammlung u.a.: | ||
:''"Die Gesänge in den Hauptteilen des umfangreichen Werkes zeugen von ernsten musikalischen Studien; sie sind zumeist in kontrapunktischer Schreibart komponiert und bei guter Ausführung von großer Wirkung."'' | |||
* Weniger günstig fällt das Urteil des jüdischen Musikwissenschaftlers [[Abraham Zevi Idelsohn]] zu Weintraubs Werk aus. | |||
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* 1862 erhielt Weintraub für sein Wirken eine Medaillie, und am 8. März 1873 wurde er von [[Kaiser Wilhelm I.]] zum ''Königlichen Musikdirektor'' ernannt. | |||
* Im Jahr 1878 ging er in den Ruhestand. Sein Nachfolger als Kantor in Königsberg wurde [[Eduard Birnbaum]]. | |||
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Version vom 11. Juni 2015, 16:25 Uhr
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😃 Profil: Weintraub, Hirsch | ||
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Persönliche Daten | ||
Geburtsdatum | 2. März 1811 | |
Geburtsort | Dubno im Westteil der heutigen Ukraine | |
Sterbedatum | 23. Dezember 1881 | |
Sterbeort | Königsberg |
Hirsch Weintraub (* 2. März 1811 in Dubno im Westteil der heutigen Ukraine; gest. 23. Dezember 1881 in Königsberg) war ein jüdischer Kantor, Komponist und Violinist.
Vita
- Er war der Sohn des Kantors Salomon "Kaschtan" Weintraub, einem der berühmtesten Kantoren Russlands. Der Vater erteilte dem sechsjährigen Sohn den ersten musikalischen Unterricht. Auch von anderen Lehrern wurde Hirsch Weintraub musikalisch unterwiesen. Bald sang er unter seinem Vater an der Synagoge. Der Vater nahm den Sohn auch auf seine Reisen durch viele polnische, litauische, ungarische und preußische Städte mit, wo er mit seinen Begleitsängern (meschorerim) an den Sabbattagen in den Synagogen vorbetete. [1] Für den Sohn nahm er dabei oft einen Lehrer mit, der ihn zusätzlich im Talmudstudium unterwies.
- Hirsch Weintraub vertrat seinen Vater öfters bei Krankheit. Auch die Violine spielte er inzwischen sehr gut. Man schätzte seine lyrische Tenorstimme sehr, so dass man ihn nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1829 zu dessen Nachfolger an der Synagoge von Dubno ernannte. Kurz vor seiner Ernennung heiratete er noch. Er war in Dubno bis 1834 Kantor. Wie sein Vater unternahm er musikalische Reisen u.a. in verschiedene Städte Russlands und Österreichs. [2]
- Ein Aufenthalt in Wien erweiterte seinen musikalischen Horizont anscheinend beträchtlich. Besonders der Kontakt mit dem berühmten Kantor Salomon Sulzer, einem der wesentlichen Erneuerer der Synagogalmusik, vermittelte ihm viel über klassische, auch nichtjüdische Musik. [3] [4] Eduard Birnbaum schrieb dazu u.a.:
- "Der Aufenthalt in dem damaligen Dorado des modernen Kantorentums war von entschiedendem Einfluß auf sein Kunststreben gewesen, denn hier offenbaarte sich ihm eine ganz neue Kunstrichtung, welche mit allen "Traditionen" gebrochen hatte. Der Gedankenaustausch mit dem unsterblichen Regenerator des Synagogengesangs, dem damals schon so berühmten Sulzer, konnte auf ihn nur befruchtend wirken." [5]
- Danach trat Weintraub u.a. in Breslau auf. Die Schlesische Zeitung lobte einen dortigen Auftritt von ihm überschwenglich mit folgenden Worten:
- "Sowohl in der hiesigen großen wie in den bedeutendsten anderen Synagogen ist Herr Weintraub mit großem Beifall der Kenner gehört worden. Am Tage vor seiner Abreise gab er in einem Kreise von Musikfreunden eine Abendunterhaltung. Ein Quartett, mehrere Themata, russischer und türkischer Nationallieder mit eigenen Variationen, setzte die Anwesenden in Verwunderung. Der Eifer, mit dem sich Herr Weintraub bemüht, sich mit den deutschen und italienischen Heroen der Musik bekanntzumachen, läßt bei seinen seltenen Anlagen erwarten, daß er es einst in seinem Fache weit bringen werde." [6]
- Später trat Weintraub mit seinem Chor in Frankfurt am Main auf. Die Frankfurter Zeitungen lobten besonders sein kunstvolles und gefühlvolles Violinspiel. In Berlin war der bekannte Kantor und Komponist Louis Lewandowski besonders von Weintraubs Vortrag von Ouvertüren Giacomo Rossinis und Weintraubs Violinspiel beeindruckt. Hirsch Weintraub leitete dann zwei Sabbat-Gottesdienste.
- Im Juli 1838 reiste Weintraub nach Königsberg, da dort der Kantorenposten nach dem Tod des Kantors Kohnardt neu zu besetzen war. Nachdem er bei einem Sabbatgottesdienst eine Probe seines Könnens abgelegt hatte, wurde er zwei Tage später einstimmig zum neuen Kantor der Königsberger Gemeinde gewählt.
- In Königsberg vertiefte er seine musikalischen Kenntnisse durch Studien bei Eduard Sobolowski, der Musikdirektor des Stadtorchesters von Königsberg und späterem Kantor der Altstädtischen Kirche. Weintraub komponierte viele vierstimmige Chöre im streng kontrapunktischen Stil, sowie Rezitative für den Vorbeter. Seine gesammelten Werke ließ er unter dem Titel Tempelgesänge für den Gottesdienst der Israeliten veröffentlichen. Josef Singer meinte, dass die Chorkompositionen von Weintraub "die Kraft und Gewandheit des gediegenen Musikers" und eine "eminente musikalische Beherrschung des Stoffes" zeigten. Er lobte die vielen Fugen, Fugetten, Imitationen und "kühnen Modulationen, selbst bei Kompositionen rein synagogalen Charakters". Der Kantorenkollege Louis Lewandowski meinte zu der Sammlung u.a.:
- "Die Gesänge in den Hauptteilen des umfangreichen Werkes zeugen von ernsten musikalischen Studien; sie sind zumeist in kontrapunktischer Schreibart komponiert und bei guter Ausführung von großer Wirkung."
- Weniger günstig fällt das Urteil des jüdischen Musikwissenschaftlers Abraham Zevi Idelsohn zu Weintraubs Werk aus.
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- 1862 erhielt Weintraub für sein Wirken eine Medaillie, und am 8. März 1873 wurde er von Kaiser Wilhelm I. zum Königlichen Musikdirektor ernannt.
- Im Jahr 1878 ging er in den Ruhestand. Sein Nachfolger als Kantor in Königsberg wurde Eduard Birnbaum.
Literatur
Weblinks
Videos
Einzelnachweise
- ↑ Abraham Zevi Idelsohn: Jewish Music - Its Historical Development, Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 267
- ↑ Aron Friedman (Anm.: königl. Musikdirektor und Oberkantor der jüdischen Gemeinde Berlin): Hirsch Weintraub; in der Zeitschrift Ost und West - Illustrierte Monatszeitschrift für das gesamte Judentum, XIV. Jahrgang, Heft 8, August 1914, S. 593
- ↑ Eduard Birnbaum: H. Weintraub und seine Tempelgesänge, Österreichisch-ungarische Cantorenzeitung, Jahrgang 21, Nr. 28
- ↑ Abraham Zevi Idelsohn: Jewish Music - Its Historical Development, Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 267
- ↑ Zitiert nach Aron Friedman (Anm.: königl. Musikdirektor und Oberkantor der jüdischen Gemeinde Berlin): Hirsch Weintraub; in der Zeitschrift Ost und West - Illustrierte Monatszeitschrift für das gesamte Judentum, XIV. Jahrgang, Heft 8, August 1914, S. 594
- ↑ Zitiert nach Aron Friedman (Anm.: königl. Musikdirektor und Oberkantor der jüdischen Gemeinde Berlin): Hirsch Weintraub; in der Zeitschrift Ost und West - Illustrierte Monatszeitschrift für das gesamte Judentum, XIV. Jahrgang, Heft 8, August 1914, S. 594
Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Zevi Hirsch Alter Weintraub) vermutlich nicht.