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Philosophie Mathilde Ludendorffs: Unterschied zwischen den Versionen

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Rezeption
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Die '''Philosophie Mathilde Ludendorffs''' wurde ursprünglich von der [[Psychiater]]in [[Mathilde Ludendorff|Mathilde von Kemnitz]] entwickelt und erst nach ihrer Heirat mit [[Erich Ludendorff]] im Jahre 1926 so genannt. Grundlage ist ihren eigenen Aussagen zufolge das Buch ''[[Triumph des Unsterblichkeitswillens]]'', das 1921 erschien und später auch in die englische Sprache übersetzt wurde. Darauf folgte 1923 die ''[[Schöpfungsgeschichte (Ludendorff)|Schöpfungsgeschichte]]'' als erster Teil und Übergang zu den jeweiligen dreibändigen Werken ''Der Seele Ursprung und Wesen'' (1923-1927), ''Der Seele Wirken und Gestalten'' (1930-1935) und ''Das Jenseitsgut der Menschenseele'' (1960-1962). Die ersten vier Bücher (''Triumph des Unsterblichkeitswillens'', ''Schöpfungsgeschichte'' usw.) wiederum bestehen jeweils aus einem [[Lyrik]]- und einem [[Prosa]]teil. Im Laufe der Entstehung des Werkes hat die Verfasserin die Reihenfolge etwas abgeändert. Eine Motivation zur Entwicklung einer eigenen [[Philosophie]] waren 1917 der frühe und plötzliche Tod ihres ersten Ehemannes Gustav Adolf von Kemnitz, mit dem sie seit 1904 verheiratet war und drei Kinder hatte, die [[kultur]]ellen Veränderungen durch den [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] und die Auseinandersetzungen mit medizinischen Fachkollegen wie [[Paul Julius Möbius]]. Aus dem [[Elternhaus]] waren ihr Diskussionen um [[Christentum]] und [[Religion]] geläufig: Ihr Vater war der [[Protestantismus|protestantische]] Pfarrer Bernhard Spieß. Sie selbst setzte sich eingehend mit den großen Philosophen [[Immanuel Kant]] und [[Arthur Schopenhauer]] auseinander.
Die '''Philosophie Mathilde Ludendorffs''' wurde ursprünglich von der [[Psychiater]]in [[Mathilde Ludendorff|Mathilde von Kemnitz]] entwickelt und erst nach ihrer Heirat mit [[Erich Ludendorff]] im Jahre 1926 so genannt. Grundlage ist ihren eigenen Aussagen zufolge das Buch ''[[Triumph des Unsterblichkeitswillens]]'', das 1921 erschien und später auch in die englische Sprache übersetzt wurde. Darauf folgte 1923 die ''[[Schöpfungsgeschichte (Ludendorff)|Schöpfungsgeschichte]]'' als erster Teil und Übergang zu den jeweiligen dreibändigen Werken ''Der Seele Ursprung und Wesen'' (1923-1927), ''Der Seele Wirken und Gestalten'' (1930-1935) und ''Das Jenseitsgut der Menschenseele'' (1960-1962). Die ersten vier Bücher (''Triumph des Unsterblichkeitswillens'', ''Schöpfungsgeschichte'' usw.) wiederum bestehen jeweils aus einem [[Lyrik]]- und einem [[Prosa]]teil. Im Laufe der Entstehung des Werkes hat die Verfasserin die Reihenfolge etwas abgeändert.  
 
== Entwicklung ==
Eine Motivation zur Entwicklung einer eigenen [[Philosophie]] waren 1917 der frühe und plötzliche Tod ihres ersten Ehemannes Gustav Adolf von Kemnitz, mit dem sie seit 1904 verheiratet war und drei Kinder hatte, die [[kultur]]ellen Veränderungen durch den [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] und die Auseinandersetzungen mit medizinischen Fachkollegen wie [[Paul Julius Möbius]]. Aus dem [[Elternhaus]] waren ihr Diskussionen um [[Christentum]] und [[Religion]] geläufig: Ihr Vater war der [[Protestantismus|protestantische]] Pfarrer Bernhard Spieß. Sie selbst setzte sich eingehend mit den großen Philosophen [[Immanuel Kant]] und [[Arthur Schopenhauer]] auseinander.
 
Zu den von [[Immanuel Kant]] (1724-1804) geprägten [[Begriff]]en des [[Verstand]]es, der [[Vernunft]] ([[latein]]isch ''ratio'') und der rationalen [[Wahrnehmung]] ergänzte sie den Begriff [[Gotterkenntnis]] in Bezug auf die [[Religion]], was in gewisser Weise als deutsches Wort für [[Theologie]], allerdings nicht im wissenschaftlichen Sinne zu verstehen ist. Sie sieht Verstand und Vernunft nur als unterschiedliche Ausprägungen einer [[Rationalität]], während Gotterkenntnis im Zusammenhang mit einer [[Spiritualität]] zu verstehen ist, die sich dem rationalen Verständnis entzieht.
 
== Rezeption ==
Einige Textstellen in ihren Werken werden heutzutage als [[Rassismus]] interpretiert. Die daraus vorgebrachten Zitate sind jedoch aus dem zeitlichen Zusammenhang zu verstehen und unterscheiden sich nicht grundsätzlich von der Sprache der damaligen Zeit. So erreichten ihre Bücher zunächst eine hohe Auflage, gerieten aber vor allem in der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders in Vergessenheit. Obwohl dies offiziell fast immer bestritten wird, beschäftigen sich vor allem sowohl [[Naturwissenschaft]]ler wie auch christliche Theologen intensiv mit ihren philosophischen Schriften. Als Beispiel sei hier nur [[Konrad Lorenz]] genannt.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 16. April 2020, 14:16 Uhr

Die Philosophie Mathilde Ludendorffs wurde ursprünglich von der Psychiaterin Mathilde von Kemnitz entwickelt und erst nach ihrer Heirat mit Erich Ludendorff im Jahre 1926 so genannt. Grundlage ist ihren eigenen Aussagen zufolge das Buch Triumph des Unsterblichkeitswillens, das 1921 erschien und später auch in die englische Sprache übersetzt wurde. Darauf folgte 1923 die Schöpfungsgeschichte als erster Teil und Übergang zu den jeweiligen dreibändigen Werken Der Seele Ursprung und Wesen (1923-1927), Der Seele Wirken und Gestalten (1930-1935) und Das Jenseitsgut der Menschenseele (1960-1962). Die ersten vier Bücher (Triumph des Unsterblichkeitswillens, Schöpfungsgeschichte usw.) wiederum bestehen jeweils aus einem Lyrik- und einem Prosateil. Im Laufe der Entstehung des Werkes hat die Verfasserin die Reihenfolge etwas abgeändert.

Entwicklung

Eine Motivation zur Entwicklung einer eigenen Philosophie waren 1917 der frühe und plötzliche Tod ihres ersten Ehemannes Gustav Adolf von Kemnitz, mit dem sie seit 1904 verheiratet war und drei Kinder hatte, die kulturellen Veränderungen durch den Ersten Weltkrieg und die Auseinandersetzungen mit medizinischen Fachkollegen wie Paul Julius Möbius. Aus dem Elternhaus waren ihr Diskussionen um Christentum und Religion geläufig: Ihr Vater war der protestantische Pfarrer Bernhard Spieß. Sie selbst setzte sich eingehend mit den großen Philosophen Immanuel Kant und Arthur Schopenhauer auseinander.

Zu den von Immanuel Kant (1724-1804) geprägten Begriffen des Verstandes, der Vernunft (lateinisch ratio) und der rationalen Wahrnehmung ergänzte sie den Begriff Gotterkenntnis in Bezug auf die Religion, was in gewisser Weise als deutsches Wort für Theologie, allerdings nicht im wissenschaftlichen Sinne zu verstehen ist. Sie sieht Verstand und Vernunft nur als unterschiedliche Ausprägungen einer Rationalität, während Gotterkenntnis im Zusammenhang mit einer Spiritualität zu verstehen ist, die sich dem rationalen Verständnis entzieht.

Rezeption

Einige Textstellen in ihren Werken werden heutzutage als Rassismus interpretiert. Die daraus vorgebrachten Zitate sind jedoch aus dem zeitlichen Zusammenhang zu verstehen und unterscheiden sich nicht grundsätzlich von der Sprache der damaligen Zeit. So erreichten ihre Bücher zunächst eine hohe Auflage, gerieten aber vor allem in der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders in Vergessenheit. Obwohl dies offiziell fast immer bestritten wird, beschäftigen sich vor allem sowohl Naturwissenschaftler wie auch christliche Theologen intensiv mit ihren philosophischen Schriften. Als Beispiel sei hier nur Konrad Lorenz genannt.

Literatur

  • Mathilde von Kemnitz: Triumph des Unsterblichkeitswillens, zwei Teile in einem Band, Reinhardt Verlag, München 1922
  • Mathilde Ludendorff: Schöpfungsgeschichte, Weicher Verlag, Leipzig 1928, 2. Auflage
  • Mathilde Ludendorff: Selbstschöpfung, Weicher Verlag, Leipzig 1927
  • Mathilde Ludendorff: Des Menschen Seele, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München 1932

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Philosophie Mathilde Ludendorffs) vermutlich nicht.

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