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Neue Rechte: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Begriff '''Neue Rechte''' bezeichnet eine politische Ideenströmung, die sich gleichermaßen gegen neomarxistische und neo-nationalsozialistische Kräfte richtet. Weitere Merkmale sind: Antiegalitarismus, Kritik an Überfremdung und eine positive Rezeption der Ideen der [[Konservative Revolution|Konservativen Revolution]]. Es wird aber auch öfters insbesondere durch Linksextremisten, wie in der deutschsprachigen [[Wikipedia]], als politischer Kampfbegriff verwendet, um die Gegner zu brandmarken.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Rechte#Ideologie</ref>
Der Begriff '''Neue Rechte''' bezeichnet eine politische Ideenströmung, die sich gleichermaßen gegen [[Neomarxismus|neomarxistische]] und neo-[[Nationalsozialismus|nationalsozialistische]] Kräfte richtet. Weitere Merkmale sind Kritik an [[Gleichheit]]sideologien, an einer "[[Überfremdung]]" des deutschen [[Volk]]es und eine positive Rezeption der Ideen der [[Konservative Revolution|Konservativen Revolution]]. Er wird aber auch öfters insbesondere durch Linksextremisten, wie in der [[Deutschsprachige Wikipedia|deutschsprachigen Wikipedia]], als politischer Kampfbegriff verwendet, um die Gegner zu brandmarken.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Rechte#Ideologie</ref> So wurden Publikationen wie die ''[[Junge Freiheit]]'' und anfangs auch die Partei [[AfD]] der ''Neuen Rechten'' zugeordnet, wobei der Ursprung dieser politischen Strömung teilweise in Frankreich gesehen und auch als Reaktion auf die [[68er-Bewegung]] verstanden wird. Dagegen werden [[Neonazi]]s in einer ''[[Rechte Szene|rechten Szene]]'' verortet.


Anhänger der Neuen Rechte hassen das real existierende [[Buntes Deutschland|Deutschland]].
== Begriffsgeschichte ==
Der Begriff einer „neuen Rechten“ fand sich um das Jahr 1930 bei einer Werbung der Zeitschrift [[Hammer – Blätter für deutschen Sinn|Hammer]] für ein Buch von [[Hermann Ullmann]].<ref>z.B. auf der Rückseite von Heft Nr. 665 vom 1. März 1930</ref> Dieser hatte das Buch ''Die Rechte stirbt - es lebe die Rechte!'' im Jahr 1929 veröffentlicht. In [[Nordrhein-Westfalen]] wurde der Begriff 2003 auf einer Fachtagung behandelt, die vom Innenministerium organisiert worden war, wobei auch der kulturell-links orientierte Politikwissenschaftler [[Christoph Butterwegge]] auftrat.<ref>[http://www.jf-archiv.de/archiv06/200603011322.htm Holger Wartz: ''Endlich daheim - Extremismus - Der Soziologe Christoph Butterwegge hat mit der SPD gebrochen und sieht die WASG als seine neue Heimat''], Bericht in ''Junge Freiheit''</ref>


== Taktik ==
== Rezeption ==
Nach Faktenlage nutzt die Neue Rechte gezielt die Stimmungen, wenn über Vergewaltigungen berichtet wird. Es würden zudem Ereignisse erfunden, um Unruhe zu stiften.<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/es-geht-darum-unruhe-zu-stiften-erfundene-vergewaltigungen-wie-luegner-stimmung-gegen-fluechtlinge-machen_id_5268084.html "Es geht darum, Unruhe zu stiften" - Erfundene Vergewaltigungen: Wie Lügner Stimmung gegen Flüchtlinge machen], Focus online am 8. Februar 2016</ref>
Der Chefredakteur des politisch rechten Wochenblattes ''Junge Freiheit'', Dieter Stein, vertrat in seinem Buch ''Phantom Neue Rechte'' die Auffassung, dass es sich heutzutage bei der Neuen Rechten um einen Kampfbegriff der politischen Linken handelt.


Der Chefredakteur des politisch rechten Wochenblattes ''[[Junge Freiheit]]'', Dieter Stein, vertritt in seinem Buch ''Phantom Neue Rechte'' die Meinung, dass es sich bei der Neuen Rechten um einen Kampfbegriff der politischen Linken handelt.
In einer Beilage zu der Wochenzeitung ''[[Das Parlament]]'', herausgegeben vom Deutschen [[Bundestag]] und der [[Bundeszentrale für politische Bildung]], wurde 2010 der Ursprung dieser politischen Bewegung in [[Frankreich]] gesehen. Dabei berief sich der Soziologe [[Roland Eckert]] auf Aussagen von [[Armin Mohler]] und [[Alain de Benoist]], die er allerdings selbst dieser politischen Richtung zuordnete, was schon fast als [[Zirkelschluss]] zu bezeichnen ist:
{{Zitat1
|Text= Als Antithese zur Neuen Linken wurde ab 1969 die Neue Rechte von dem französischen „Rechtsintellektuellen“ Alain de Benoist begründet. Seine zahlreichen Schriften sind auch in Deutschland aufgegriffen worden.}}


In einem Aufsatz für die Wochenzeitung ''Das Parlament'', herausgegeben vom Deutschen [[Bundestag]], ist folgende Darstellung zu finden:
Roland Eckert konzentriert sich dabei auf bestimmten Publikationen wie die Wochenzeitung ''[[Junge Freiheit]]'', die Monatsschrift „[[Sezession (Zeitschrift)|Sezession]], die Schriftenreihe „[[Antaios]]“, das „[[Institut für Staatspolitik]]“ und das Onlinemagazins „[[Blaue Narzisse]]“. Weiter schreibt er:
{{Zitat1
{{Zitat1
  |Text= Als Antithese zur Neuen Linken wurde ab 1969 die Neue Rechte von dem französischen „Rechtsintellektuellen“ Alain de Benoist begründet. Seine zahlreichen Schriften sind auch in Deutschland aufgegriffen worden. (1) Die Idee einer Neuen Rechten findet heute vor allem im Umkreis der Wochenzeitung „Junge Freiheit“, der Monatsschrift „Sezession“, der Schriftenreihe „Antaios“, des „Instituts für Staatspolitik“ und des Onlinemagazins „Blaue Narzisse“ Niederschlag, wobei der Begriff „Neue Rechte“ selbst kontrovers ist. (2) Die Begriffspolitik läuft darauf hinaus, sowohl den Begriff „konservativ“ als auch den Begriff „rechts“ zu besetzen und sich „vor jeder Ablenkung ins ‚Liberalkonservative‘, ‚Freiheitlich-Konservative‘, ‚Kulturkonservative‘, ‚Wertkonservative‘“ (3) zu bewahren. „Was spricht eigentlich dagegen, sich ‚rechts‘ zu nennen, da wo das Rechte, das Richtige gedacht, gewollt, getan wird?“ (4) 1994 verließen nach einem Streit über den „Leuchterreport“ Armin Mohler, Andreas Molau und Götz Meidinger die „Junge Freiheit“. Seither grenzen diese und das Institut für Staatspolitik sich gegen den Nationalsozialismus und seine Traditionswahrer, gegen Antisemiten und Geschichtsrevisionisten ab und orientieren sich am konservativen Widerstand gegen Hitler, wie er für sie durch Claus Schenk Graf von Stauffenberg repräsentiert wird. (5)<br/>
  |Text=Die Begriffspolitik läuft darauf hinaus, sowohl den Begriff „konservativ“ als auch den Begriff „rechts“ zu besetzen und sich „vor jeder Ablenkung ins ‚Liberalkonservative‘, ‚Freiheitlich-Konservative‘, ‚Kulturkonservative‘, ‚Wertkonservative‘“ zu bewahren. „Was spricht eigentlich dagegen, sich ‚rechts‘ zu nennen, da wo das Rechte, das Richtige gedacht, gewollt, getan wird?“ (3) ...
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Vertreter der Neuen Rechten sind rechtsradikal, weil die universelle Geltung der Menschenrechte infrage gestellt wird, sie sind aber nicht notwendig rechtsextrem im Sinne eines Angriffs auf die Verfassungsordnung, wenn man das Verfassungsgerichtsurteil vom 25. Mai 2005, das der ehemalige Bundesanwalt Alexander von Stahl zugunsten der „Jungen Freiheit“ erkämpft hat, zu Grunde legt. (6) Die Übernahme der politischen Philosophie Carl Schmitts begründet aber Zweifel daran, ob die Menschenwürde jenseits ethnischer Grenzen von ihnen so gewahrt wird, wie es dem Grundgesetz entspräche. (7) Indem sie die „positiven“ Seiten der deutschen Geschichte wie des Preußentums betonen und die Verbrechen anderer Völker thematisieren, (8) wollen sie Deutschland von der „Vergangenheitsbewältigung“ befreien und zu einer „selbstbewussten Nation“ machen.<br/>
Vertreter der Neuen Rechten sind rechtsradikal, weil die universelle Geltung der Menschenrechte infrage gestellt wird, sie sind aber nicht notwendig rechtsextrem im Sinne eines Angriffs auf die Verfassungsordnung, wenn man das Verfassungsgerichtsurteil vom 25. Mai 2005, das der ehemalige Bundesanwalt Alexander von Stahl zugunsten der „Jungen Freiheit“ erkämpft hat, zu Grunde legt. Die Übernahme der politischen Philosophie Carl Schmitts begründet aber Zweifel daran, ob die Menschenwürde jenseits ethnischer Grenzen von ihnen so gewahrt wird, wie es dem Grundgesetz entspräche. (4) Indem sie die „positiven“ Seiten der deutschen Geschichte wie des Preußentums betonen und die Verbrechen anderer Völker thematisieren, (5) wollen sie Deutschland von der „Vergangenheitsbewältigung“ befreien und zu einer „selbstbewussten Nation“ machen.<br/>
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(1) Vgl. Armin Mohler, Vorwort, in: Alain de Benoist, Kulturrevolution von rechts, Krefeld 1985, S. 9–12.<br/>
(1) Vgl. Armin Mohler, Vorwort, in: Alain de Benoist, Kulturrevolution von rechts, Krefeld 1985, S. 9–12.<br/>
(2) Vgl. Institut für Staatspolitik (Hrsg.), Die „Neue Rechte“. Sinn und Grenze eines Begriffs, Albersroda 2003.<br/>
(2) Vgl. Institut für Staatspolitik (Hrsg.), Die „Neue Rechte“. Sinn und Grenze eines Begriffs, Albersroda 2003.<br/>
(3) Karlheinz Weißmann, Der konservative Katechismus, in: Sezession, (2009) 29, S. 36.<br/>
(3) Karlheinz Weißmann, Der konservative Katechismus, in: Sezession, (2009) 29, S. 36.<br/>
(4) Ebd.<br/>
(4) Vgl. Wolfgang Gessenharter, Der Schmittismus der „Jungen Freiheit“ und seine Unvereinbarkeit mit dem Grundgesetz, in: Stephan Braun/Ute Vogt (Hrsg.), Die Wochenzeitung „Junge Freiheit“, Wiesbaden 2007, S. 77–94.<br/>
(5) Vgl. Götz Kubitschek, 20 Jahre Junge Freiheit, Albersroda 2006, S. 194–206.<br/>
(5) Vgl. Alexander Ruoff, Verbiegen, Verdrängen, Beschweigen, Münster 2001.<br/>
(6) Vgl. Roland Eckert, Extremismus und kein Ende: zur Dynamik von Radikalisierung, in: R. Egg (Hrsg.), Extremistische Kriminalität. Kriminologische Zentralstelle, Wiesbaden 2006, S. 107–126.<br/>
(7) Vgl. Wolfgang Gessenharter, Der Schmittismus der „Jungen Freiheit“ und seine Unvereinbarkeit mit dem Grundgesetz, in: Stephan Braun/Ute Vogt (Hrsg.), Die Wochenzeitung „Junge Freiheit“, Wiesbaden 2007, S. 77–94.<br/>
(8) Vgl. Alexander Ruoff, Verbiegen, Verdrängen, Beschweigen, Münster 2001.<br/>
  |Autor=Roland Eckert
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  |Quelle=Kulturelle Homogenität und aggressive Intoleranz. Eine Kritik der Neuen Rechten
  |Quelle=Kulturelle Homogenität und aggressive Intoleranz. Eine Kritik der Neuen Rechten
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== Links und Quellen ==
== Weblinks ==
=== Siehe auch ===
* [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/neue-rechte-in-deutschland-braune-in-nadelstreifen-a-268954.html "Neue Rechte" in Deutschland: Braune in Nadelstreifen], Darstellung in [[Der Spiegel]]
* [[Alternative für Deutschland]]<ref>http://www.fr-online.de/rhein-main/afd-hessen-klage-gegen-neuen-afd-vorstand,1472796,30841684.html</ref>
* [http://www.netz-gegen-nazis.de/category/lexikon/neue-rechte „Lexikon“] der Amadeu Antonio Stiftung
* [[Udo Ulfkotte]] <ref>https://www.antifainfoblatt.de/artikel/udo-ulfkotte-und-der-kopp-verlag</ref><ref>http://www.bnr.de/category/stichworte/udo-ulfkotte</ref><ref>https://antinazi.wordpress.com/2008/10/10/ulfkotte-giordano-ahadi-in-trauter-kooperation/</ref>
* [http://www.taz.de/Staatspolitik-Institut-der-Neuen-Rechten/!5272050 „Staatspolitik-Institut“ der Neuen Rechten -„Political Correctness“ unerwünscht], Bericht in der [[taz]]
* [[Björn Höcke]]<ref>[http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-10/afd-bjoern-hoecke-kein-nazi-jauch Neue Rechte, nicht nationalsozialistisch]</ref>
* [https://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/service/lexikon/n/neue-rechte Darstellung] in der „stern-Aktion Mut gegen rechte Gewalt“
* [[Deutschlandhasser]]


=== Weblinks ===
== Einzelnachweise==
* [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/neue-rechte-in-deutschland-braune-in-nadelstreifen-a-268954.html  "Neue Rechte" in Deutschland: Braune in Nadelstreifen]
* [http://www.netz-gegen-nazis.de/category/lexikon/neue-rechte Netz gegen Nazis]
* [http://www.taz.de/Staatspolitik-Institut-der-Neuen-Rechten/!5272050/ „Political Correctness“ unerwünscht]
* [https://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/service/lexikon/n/neue-rechte Neue Rechte]
 
=== Einzelnachweise ===
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[[Kategorie:Soziale Bewegung]]
[[Kategorie:Politische Ideengeschichte (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Politische Ideengeschichte (20. Jahrhundert)]]
 
[[Kategorie:Politische Ideengeschichte (21. Jahrhundert)]]
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[[Kategorie:PPA-Kupfer]]

Aktuelle Version vom 22. Mai 2025, 18:26 Uhr

Der Begriff Neue Rechte bezeichnet eine politische Ideenströmung, die sich gleichermaßen gegen neomarxistische und neo-nationalsozialistische Kräfte richtet. Weitere Merkmale sind Kritik an Gleichheitsideologien, an einer "Überfremdung" des deutschen Volkes und eine positive Rezeption der Ideen der Konservativen Revolution. Er wird aber auch öfters insbesondere durch Linksextremisten, wie in der deutschsprachigen Wikipedia, als politischer Kampfbegriff verwendet, um die Gegner zu brandmarken.[1] So wurden Publikationen wie die Junge Freiheit und anfangs auch die Partei AfD der Neuen Rechten zugeordnet, wobei der Ursprung dieser politischen Strömung teilweise in Frankreich gesehen und auch als Reaktion auf die 68er-Bewegung verstanden wird. Dagegen werden Neonazis in einer rechten Szene verortet.

Begriffsgeschichte

Der Begriff einer „neuen Rechten“ fand sich um das Jahr 1930 bei einer Werbung der Zeitschrift Hammer für ein Buch von Hermann Ullmann.[2] Dieser hatte das Buch Die Rechte stirbt - es lebe die Rechte! im Jahr 1929 veröffentlicht. In Nordrhein-Westfalen wurde der Begriff 2003 auf einer Fachtagung behandelt, die vom Innenministerium organisiert worden war, wobei auch der kulturell-links orientierte Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge auftrat.[3]

Rezeption

Der Chefredakteur des politisch rechten Wochenblattes Junge Freiheit, Dieter Stein, vertrat in seinem Buch Phantom Neue Rechte die Auffassung, dass es sich heutzutage bei der Neuen Rechten um einen Kampfbegriff der politischen Linken handelt.

In einer Beilage zu der Wochenzeitung Das Parlament, herausgegeben vom Deutschen Bundestag und der Bundeszentrale für politische Bildung, wurde 2010 der Ursprung dieser politischen Bewegung in Frankreich gesehen. Dabei berief sich der Soziologe Roland Eckert auf Aussagen von Armin Mohler und Alain de Benoist, die er allerdings selbst dieser politischen Richtung zuordnete, was schon fast als Zirkelschluss zu bezeichnen ist:

„Als Antithese zur Neuen Linken wurde ab 1969 die Neue Rechte von dem französischen „Rechtsintellektuellen“ Alain de Benoist begründet. Seine zahlreichen Schriften sind auch in Deutschland aufgegriffen worden.“

Roland Eckert konzentriert sich dabei auf bestimmten Publikationen wie die Wochenzeitung Junge Freiheit, die Monatsschrift „Sezession“, die Schriftenreihe „Antaios“, das „Institut für Staatspolitik“ und das Onlinemagazins „Blaue Narzisse“. Weiter schreibt er:

„Die Begriffspolitik läuft darauf hinaus, sowohl den Begriff „konservativ“ als auch den Begriff „rechts“ zu besetzen und sich „vor jeder Ablenkung ins ‚Liberalkonservative‘, ‚Freiheitlich-Konservative‘, ‚Kulturkonservative‘, ‚Wertkonservative‘“ zu bewahren. „Was spricht eigentlich dagegen, sich ‚rechts‘ zu nennen, da wo das Rechte, das Richtige gedacht, gewollt, getan wird?“ (3) ...
Vertreter der Neuen Rechten sind rechtsradikal, weil die universelle Geltung der Menschenrechte infrage gestellt wird, sie sind aber nicht notwendig rechtsextrem im Sinne eines Angriffs auf die Verfassungsordnung, wenn man das Verfassungsgerichtsurteil vom 25. Mai 2005, das der ehemalige Bundesanwalt Alexander von Stahl zugunsten der „Jungen Freiheit“ erkämpft hat, zu Grunde legt. Die Übernahme der politischen Philosophie Carl Schmitts begründet aber Zweifel daran, ob die Menschenwürde jenseits ethnischer Grenzen von ihnen so gewahrt wird, wie es dem Grundgesetz entspräche. (4) Indem sie die „positiven“ Seiten der deutschen Geschichte wie des Preußentums betonen und die Verbrechen anderer Völker thematisieren, (5) wollen sie Deutschland von der „Vergangenheitsbewältigung“ befreien und zu einer „selbstbewussten Nation“ machen.
(...)
(1) Vgl. Armin Mohler, Vorwort, in: Alain de Benoist, Kulturrevolution von rechts, Krefeld 1985, S. 9–12.
(2) Vgl. Institut für Staatspolitik (Hrsg.), Die „Neue Rechte“. Sinn und Grenze eines Begriffs, Albersroda 2003.
(3) Karlheinz Weißmann, Der konservative Katechismus, in: Sezession, (2009) 29, S. 36.
(4) Vgl. Wolfgang Gessenharter, Der Schmittismus der „Jungen Freiheit“ und seine Unvereinbarkeit mit dem Grundgesetz, in: Stephan Braun/Ute Vogt (Hrsg.), Die Wochenzeitung „Junge Freiheit“, Wiesbaden 2007, S. 77–94.
(5) Vgl. Alexander Ruoff, Verbiegen, Verdrängen, Beschweigen, Münster 2001.

Roland Eckert: Kulturelle Homogenität und aggressive Intoleranz. Eine Kritik der Neuen Rechten[4]

Weblinks

Einzelnachweise