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Physik: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Physik''' ([[Griechische Sprache|griechisch]] Φυσική ''physiké'' = Naturforschung und [[latein]]isch ''physica'' = Naturlehre) bezeichnet allgemein die [[Wissenschaft]] von den Vorgängen in der unbelebten [[Natur]]. Sie beschäftigt sich grundsätzlich mit allen Vorgängen in der Welt, soweit keine stofflichen Veränderungen dabei stattfinden. Zunächst gab es es nur den Wunsch der Menschen, die Naturerscheinungen zu verstehen, dann die ersten Versuche allgemeine Gesetze zu finden und sich die Natur durch diese Erkenntnisse zunutze zu machen. In der Experimentalphysik werden [[Naturgesetz]]e aufgrund von Beobachtung und Erfahrung aufgestellt. Die [[Theoretische Physik]] befasst sich mit Betrachtungen aus Sicht der [[Mathematik]] und [[Logik]]. Dabei ergänzen sich Experimental- und Theoretische Physik, indem die Experimentalphysik versucht, [[Hypothese]]n und [[Theorie]]n der Theoretischen Physik zu bestätigen, und die Theoretische Physik wiederum auf Ergebnisse der Experimentalphysik zurückgreift. Physik war einst ''die'' umfassende [[Naturwissenschaft]]: Früher befasste sie sich mit allen Aspekten der belebten und unbelebten Natur, also mit der ganzen materiellen Welt. Später erst spalteten sich [[Chemie]] und [[Biologie]] als eigene Fächer von der Physik ab. Heute erklärt die Physik schwerpunktmäßig die Phänomene von [[Energie]] und [[Materie]].
'''Physik''' ([[Griechische Sprache|griechisch]] ''physike'' = Naturforschung und [[latein]]isch ''physica'' = Naturlehre) bezeichnet ursprünglich die [[Wissenschaft]] von den Vorgängen in der unbelebten [[Natur]].<ref>[http://www.krref.krefeld.schulen.net/referate/physik/r0211t00.htm Physik] - krref.krefeld.schulen.net</ref>


Die Physik beschäftigt sich grundsätzlich mit allen Vorgängen in der Welt und ihrer mathematischen Beschreibung, soweit keine stofflichen Veränderungen dabei stattfinden. Die Physik ist entstanden aus dem Wunsch der Menschen, die Naturerscheinungen zu verstehen, auf allgemeine Gesetze zurückzuführen und sich die Natur durch diese Erkenntnisse zunutze zu machen. In der Experimentalphysik werden [[Naturgesetz]]e aufgrund von Beobachtung und Erfahrung aufgestekkt, in der Theoretischen Physik durch [[Mathematik]] und [[Logik]]. Dabei ergänzen sich Experimental- und Theoretische Physik, indem die Experimentalphysik [[Hypothese]]n der Theoretischen Physik bestätigt und die Theoretische Physik auf Ergebnisse der Experimentalphysik zurückgreift. Physik war einst ''die'' umfassende [[Naturwissenschaft]]: Früher befasste sie sich mit allen Aspekten der belebten und unbelebten Natur, also mit der ganzen materiellen Welt. Später erst spalteten sich [[Chemie]] und [[Biologie]] als eigene Fächer von der Physik ab. Heute erklärt die Physik schwerpunktmäßig die Phänomene von [[Energie]] und [[Materie]].<ref>[http://www.uni-muenster.de/Physik/Studieninteressierte/Wissenswertes/definition.html Definition Physik] - uni-muenster.de</ref>
Die wichtigsten Teilgebiete der Physik sind: [[Mechanik]], [[Akustik]], [[Thermodynamik]], [[Elektrodynamik]] ([[Elektrizität]]slehre und [[Magnetismus]]), [[Optik]], [[Atom]]- und Kernphysik, [[Astronomie]] und Astrophysik, sowie in neuerer Zeit die [[Quantenphysik]].<ref>[http://wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/natur/naturwissenschaften/indexoffline,page=1212906.html Teilgebiete Physik] - wissen.de</ref>
 
Die wichtigsten Teilgebiete der Physik sind: [[Mechanik]], [[Akustik]], [[Thermodynamik]], [[Elektrodynamik]] ([[Elektrizität]]slehre und [[Magnetismus]]), [[Optik]], [[Atom]]- und Kernphysik, [[Astronomie]] und Astrophysik, sowie [[Quantenphysik]].<ref>[http://wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/natur/naturwissenschaften/indexoffline,page=1212906.html Teilgebiete Physik] - wissen.de</ref>
 
== Geschichte der Physik ==
Die Physik geht auf das Zeitalter der [[Antike]] zurück. Es stand besonders die Vorstellung eines Urstoffes im Vordergrund, wobei [[Wasser]], [[Luft]], Erde und Feuer als die vier Grundelemente galten. Verbunden mit den ersten physikalischen Erkenntnissen sind die Namen [[Aristoteles]], [[Archimedes]], [[Euklid]], [[Thales von Milet]] und [[Ptolemäus]]. In der [[Renaissance]] entwickelte [[Nikolaus Kopernikus]] das Heliozentrische Weltbild. Im 17. Jahrhundert erforschte [[Galileo Galilei]] die [[Kinematik]] von Fall und Wurf. [[Isaac Newton]] und [[Christiaan Huygens]] stellten ihre Auffassungen über das Phänomen des Lichtes vor. Wobei Newton eine riesige wissenschaftliche Leistung durch seine Erkenntnis von Statik, Dynamik und Gravitationsgesetz vollbrachte. Die Wärmelehre wurde formuliert von D. G. Fahrenheit und A. Celsius. Die Elektrizitätslehre war Forschungsgegenstand von C. A. Coulomb. Sie wurde dann besonders von A. Volta, H. C. Oerstedt, A. M. Ampere und [[Michael Faraday]] weiter ausgebaut. Neue Entdeckungen führten zur Wellentheorie des Lichtes, u.a. durch A. Fresnel. Dann stellte J. Maxwell die Theorie des elektromagnetischen Feldes auf. Die Gasgesetze wurden besonders von [[Ludwig Boltzmann]] erforscht. Um die Jahrhundertwende (1900) stellte [[Max Planck]] seine Quantenhypothese auf. Den [[Nobelpreis]] in Physik 1905 erhielt der Physiker [[Philipp Lenard]] für seine Untersuchung von [[Kathode]]nstrahlen. Den Nobelpreis für Physik 1919 erhielt der deutsche Physiker [[Johannes Stark]] für seine Arbeiten zur Aufspaltung von Spektrallinien in einem elektrischen Feld.
 
Der Einstieg in die Mikrophysik wurde besonders durch die Entdeckung der Röntgenstrahlen durch [[Wilhelm Conrad Röntgen]] und der [[Radioaktivität]] durch [[Henri Becquerel]], Pierre und [[Marie Curie]] sowie [[Ernest Rutherford]] geebnet. [[Niels Bohr]] entwickelte 1913 sein Atommodell, während [[Louis de Broglie]], [[Werner Heisenberg]] u.a. die Quantenmechanik entwickelten. [[Albert Einstein]] legte mit seinem Werk "Elektrodynamik bewegter Körper" den wissenschaftlichen Grundstein seiner Relativitätstheorie.<ref>[http://www.beeplog.de/blogfiles/1/147012/general/einstein-dynamik.pdf Zur Elektrodynamik bewegter Körper]</ref>
 
Ab 1930 fand eine rasche Weiterentwicklung der Atom- und Kernphysik statt, wobei [[Otto Hahn]] besonders die Spaltung von [[Uran]]kernen und schließlich die Gewinnung der Kernenergie erforschte. In den letzten Jahrzehnten kam es zu riesigen Fortschritten in der Elementarteilchenphysik innerhalb von Großforschungsanlagen wie dem [[CERN]] in [[Genf]].


== Teilgebiete der Physik ==
== Teilgebiete der Physik ==
 
Im Laufe der [[Geschichte der Physik]] haben sich verschiedene Teilgebiete der Physik entwickelt, die teilweise nicht mehr zu der herkömmlichen Einteilung passen, da es inzwischen Überschneidungen zwischen den verschiedenen Fachgebieten gibt. Einige Fachgebiete werden heute den [[Ingenieurwissenschaft]]en zugerechnet.
Im Laufe der Geschichte haben sich verschiedene Teilgebiete der Physik entwickelt, die teilweise nicht mehr zu der herkömmlichen Einteilung passen, da es inzwischen Überschneidungen zwischen den verschiedenen Fachgebieten gibt. Einige Fachgebiete werden heute den [[Ingenieurwissenschaft]]en zugerechnet.


=== Mechanik ===
=== Mechanik ===
Die Mechanik beschreibt die Bewegung von Körpern unter der Einwirkung von Kräften (Wechselwirkungen).<ref name="flex">[http://flexikon.doccheck.com/Physik Physik] im [[Flexikon]]</ref> Dabei wird die Lehre vom Gleichgewicht der Kräfte bei ruhender Materie als '''[[Statik]]''' bezeichnet. Die Lehre von den Bewegungsänderungen, z.B. Beschleunigung, unter dem Einfluss von Kräften heißt '''Dynamik''' und die mathematisch-geometrische Beschreibung von Bewegungen ohne Berücksichtigung von Massen und Kräften ist die '''Kinematik'''. Die Mechanik deformierbarer Körper gliedert sich nach den Aggregatzuständen in '''Festigkeitslehre''', Elastizitätslehre, '''Hydromechanik''' und '''Aerodynamik''' (Dynamik von Gasen).
{{Hauptartikel|Mechanik}}
[[Datei:Anker und Hemmungsrad.jpg|thumb|Mechanik einer [[Uhr]]]]
Die Mechanik ist auch eine Ingenieurwissenschaft. Sie beschreibt die Bewegung von Körpern unter der Einwirkung von Kräften (Wechselwirkungen).<ref name="flex">[http://flexikon.doccheck.com/Physik Physik] im [[Flexikon]]</ref> Dabei wird die Lehre vom Gleichgewicht der Kräfte bei ruhender Materie als ''[[Statik]]'' bezeichnet. Die Lehre von den Bewegungsänderungen, z.B. Beschleunigung, unter dem Einfluss von Kräften heißt ''Dynamik'' und die mathematisch-geometrische Beschreibung von Bewegungen ohne Berücksichtigung von Massen und Kräften ist die ''Kinematik''. Die Mechanik deformierbarer Körper gliedert sich nach den Aggregatzuständen in ''Festigkeitslehre'', Elastizitätslehre, ''[[Hydromechanik]]'' (Dynamik von Flüssigkeiten) und ''Aerodynamik'' (Dynamik von Gasen).


=== Thermodynamik ===
=== Thermodynamik ===
Die Thermodynamik  behandelt alle Vorgänge, bei denen Wärme und Temperatur eine Rolle spielen.  
Die Thermodynamik  behandelt alle Vorgänge, bei denen Wärme und Temperatur eine Rolle spielen. Sie hat ihren Ursprung im Studium der [[Dampfmaschine]]n.
 
=== Elektrodynamik ===
=== Elektrodynamik ===
Die Elektrodynamik beschreibt elektrische und magnetische Phänomene.
[[bild:Transformator_3.jpg|thumb|Der [[Transformator]] ist ein Beispiel aus der Elektrodynamik]]
Die Elektrodynamik beschreibt elektrische und magnetische Phänomene. Sie geht davon aus, dass Erscheinungsformen der Elektrizität wie [[elektrischer Strom]] und Magnetismus auf die gleichen Naturgesetze zurückzuführen sind.
 
=== Optik ===
=== Optik ===
[[Datei:KonstdLichtgeschw.svg.png|thumb|Relativitätstheorie: Beide Beobachter messen für die Geschwindigkeit des Lichtes denselben Wert]]
Die Optik behandelt die Eigenschaften des Lichtes und dessen Beeinflussung durch Materie, z.B. Brechung und Streuung. Eine praktische Anwendung besteht bei Vergößerungslinsen, die für Mikroskope und [[Fernrohr]]e eingesetzt werden. Im Rahmen der Relativitätstheorie befasst sich die Optik auch mit der Ablenkung von Lichtstrahlen durch die Gravitation.
Die Optik behandelt die Eigenschaften des Lichtes und dessen Beeinflussung durch Materie, z.B. Brechung und Streuung. Eine praktische Anwendung besteht bei Vergößerungslinsen, die für Mikroskope und [[Fernrohr]]e eingesetzt werden. Im Rahmen der Relativitätstheorie befasst sich die Optik auch mit der Ablenkung von Lichtstrahlen durch die Gravitation.


=== Akustik ===
=== Akustik ===
Bei der Akustik geht es um die Eigenschaften und das Verhalten von Schallwellen bei der Ausbreitung in verschiedenen Medien wie [[Luft]], [[Wasser]] und festen Stoffen.
Bei der Akustik geht es um die Eigenschaften und das Verhalten von [[Schall]]wellen bei der Ausbreitung in verschiedenen Medien wie [[Luft]], [[Wasser]] und festen Stoffen.


=== Atom- und Kernphysik ===
=== Atom- und Kernphysik ===
Die Kernphysik studiert alle mit dem Atomkern zusammenhängenden Phänomenen, die Kernstruktur und Kernreaktionen.  
Die Kernphysik studiert alle mit dem Atomkern zusammenhängenden Phänomenen, die Kernstruktur und Kernreaktionen.  
Die Molekularphysik beschreibt das Zusammenwirken verschiedener Atome und Moleküle. Sie stellt einen Übergang zur [[Chemie]] dar und geht in die physikalische Chemie über.<ref name="flex" />
Die Molekularphysik beschreibt das Zusammenwirken verschiedener Atome und Moleküle. Sie stellt einen Übergang zur [[Chemie]] dar und geht in die physikalische Chemie über.<ref name="flex" />  
 
Die ''Quantenphysik'', oft auch ''Elementarteilchenphysik'' genannt, ist eine Weiterentwicklung, die sich mit den Grundbausteinen der Materie und ihrem Verhalten befasst. Die [[Quantenmechanik]] beschreibt ursprünglich die Phänomene innerhalb der Quantenphysik, die vor der Entwicklung der Relativitätstheorie beobachtet wurden.


=== Quantenphysik ===
== Astronomie und Astrophysik ==
Die ''Quantenphysik'', oft auch ''Elementarteilchenphysik'' genannt, ist die Lehre von den elementarsten Grundbausteinen der Materie und ihrem Verhalten. Die [[Quantenmechanik]] beschreibt ursprünglich die Phänomene innerhalb der Quantenphysik, die vor der Entwicklung der Relativitätstheorie beobachtet wurden.
Während die Astronomie sich vor allem mit der Beobachtung des [[Universum]]s befasst, versucht die Astrophysik verschiedene Phänomene wie [[Komet]] und die Entwicklung von [[Stern]]en zu erforschen.


== Systematik ==
== Systematik ==
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=== Klassische Physik ===
=== Klassische Physik ===
Auf den irdischen und alltäglichen Erfahrungen sowie auf Experimenten, die für die meisten Menschen nachvollziehbar sind, baut die [[klassische Physik]] auf. Dazu gehören Mechanik, Optik, Elektrizitätslehre (als Teil Elektrodynamik) und Wärmelehre (als Teil Thermodynamik). In der [[Geschichte der Physik]] und in der Praxis ist sie von großer Bedeutung.
Auf den irdischen und alltäglichen Erfahrungen sowie auf Experimenten, die für die meisten Menschen nachvollziehbar sind, baut die [[klassische Physik]] auf. Dazu gehören Mechanik, Optik, Elektrizitätslehre (als Teil der Elektrodynamik) und Wärmelehre (als Teil der Thermodynamik). In der Geschichte der Physik und in der Praxis hat sie nach wie vor eine große Bedeutung.


=== Relativitätstheorie ===
=== Moderne Physik ===
Die [[Relativitätstheorie]] ist heute die international wissenschaftlich anerkannte Grundlage der [[Astrophysik]] und der [[Atomphysik]]. Sie hatte Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem grundsätzlichen Streit der Meinungen geführt, da sie die Existenz eines ruhenden Mediums, genannt [[Äther (Physik)|Äther]], ablehnt und die [[Lichtgeschwindigkeit]] als konstant postuliert. Die Theorie wurde von [[Albert Einstein]] unter anderem auf der Grundlage von Erkenntnissen [[Max Planck]]s entwickelt.
Die [[Relativitätstheorie]] ist heute die international wissenschaftlich anerkannte Grundlage der [[Astrophysik]] und der [[Atomphysik]]. Sie hatte Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem grundsätzlichen Streit der Meinungen geführt, da sie die Existenz eines ruhenden Mediums, genannt [[Äther (Physik)|Äther]], ablehnt und die [[Lichtgeschwindigkeit]] als konstant postuliert. Die Theorie wurde von [[Albert Einstein]] unter anderem auf der Grundlage von Erkenntnissen [[Max Planck]]s entwickelt.



Aktuelle Version vom 4. März 2025, 18:36 Uhr

Physik (griechisch Φυσική physiké = Naturforschung und lateinisch physica = Naturlehre) bezeichnet allgemein die Wissenschaft von den Vorgängen in der unbelebten Natur. Sie beschäftigt sich grundsätzlich mit allen Vorgängen in der Welt, soweit keine stofflichen Veränderungen dabei stattfinden. Zunächst gab es es nur den Wunsch der Menschen, die Naturerscheinungen zu verstehen, dann die ersten Versuche allgemeine Gesetze zu finden und sich die Natur durch diese Erkenntnisse zunutze zu machen. In der Experimentalphysik werden Naturgesetze aufgrund von Beobachtung und Erfahrung aufgestellt. Die Theoretische Physik befasst sich mit Betrachtungen aus Sicht der Mathematik und Logik. Dabei ergänzen sich Experimental- und Theoretische Physik, indem die Experimentalphysik versucht, Hypothesen und Theorien der Theoretischen Physik zu bestätigen, und die Theoretische Physik wiederum auf Ergebnisse der Experimentalphysik zurückgreift. Physik war einst die umfassende Naturwissenschaft: Früher befasste sie sich mit allen Aspekten der belebten und unbelebten Natur, also mit der ganzen materiellen Welt. Später erst spalteten sich Chemie und Biologie als eigene Fächer von der Physik ab. Heute erklärt die Physik schwerpunktmäßig die Phänomene von Energie und Materie.

Die wichtigsten Teilgebiete der Physik sind: Mechanik, Akustik, Thermodynamik, Elektrodynamik (Elektrizitätslehre und Magnetismus), Optik, Atom- und Kernphysik, Astronomie und Astrophysik, sowie in neuerer Zeit die Quantenphysik.[1]

Teilgebiete der Physik

Im Laufe der Geschichte der Physik haben sich verschiedene Teilgebiete der Physik entwickelt, die teilweise nicht mehr zu der herkömmlichen Einteilung passen, da es inzwischen Überschneidungen zwischen den verschiedenen Fachgebieten gibt. Einige Fachgebiete werden heute den Ingenieurwissenschaften zugerechnet.

Mechanik

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Mechanik einer Uhr

Die Mechanik ist auch eine Ingenieurwissenschaft. Sie beschreibt die Bewegung von Körpern unter der Einwirkung von Kräften (Wechselwirkungen).[2] Dabei wird die Lehre vom Gleichgewicht der Kräfte bei ruhender Materie als Statik bezeichnet. Die Lehre von den Bewegungsänderungen, z.B. Beschleunigung, unter dem Einfluss von Kräften heißt Dynamik und die mathematisch-geometrische Beschreibung von Bewegungen ohne Berücksichtigung von Massen und Kräften ist die Kinematik. Die Mechanik deformierbarer Körper gliedert sich nach den Aggregatzuständen in Festigkeitslehre, Elastizitätslehre, Hydromechanik (Dynamik von Flüssigkeiten) und Aerodynamik (Dynamik von Gasen).

Thermodynamik

Die Thermodynamik behandelt alle Vorgänge, bei denen Wärme und Temperatur eine Rolle spielen. Sie hat ihren Ursprung im Studium der Dampfmaschinen.

Elektrodynamik

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt
Der Transformator ist ein Beispiel aus der Elektrodynamik

Die Elektrodynamik beschreibt elektrische und magnetische Phänomene. Sie geht davon aus, dass Erscheinungsformen der Elektrizität wie elektrischer Strom und Magnetismus auf die gleichen Naturgesetze zurückzuführen sind.

Optik

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Relativitätstheorie: Beide Beobachter messen für die Geschwindigkeit des Lichtes denselben Wert

Die Optik behandelt die Eigenschaften des Lichtes und dessen Beeinflussung durch Materie, z.B. Brechung und Streuung. Eine praktische Anwendung besteht bei Vergößerungslinsen, die für Mikroskope und Fernrohre eingesetzt werden. Im Rahmen der Relativitätstheorie befasst sich die Optik auch mit der Ablenkung von Lichtstrahlen durch die Gravitation.

Akustik

Bei der Akustik geht es um die Eigenschaften und das Verhalten von Schallwellen bei der Ausbreitung in verschiedenen Medien wie Luft, Wasser und festen Stoffen.

Atom- und Kernphysik

Die Kernphysik studiert alle mit dem Atomkern zusammenhängenden Phänomenen, die Kernstruktur und Kernreaktionen. Die Molekularphysik beschreibt das Zusammenwirken verschiedener Atome und Moleküle. Sie stellt einen Übergang zur Chemie dar und geht in die physikalische Chemie über.[2]

Die Quantenphysik, oft auch Elementarteilchenphysik genannt, ist eine Weiterentwicklung, die sich mit den Grundbausteinen der Materie und ihrem Verhalten befasst. Die Quantenmechanik beschreibt ursprünglich die Phänomene innerhalb der Quantenphysik, die vor der Entwicklung der Relativitätstheorie beobachtet wurden.

Astronomie und Astrophysik

Während die Astronomie sich vor allem mit der Beobachtung des Universums befasst, versucht die Astrophysik verschiedene Phänomene wie Komet und die Entwicklung von Sternen zu erforschen.

Systematik

Aufgrund der Entwicklung der Wissenschaft haben sich unterschiedliche Einteilungen entwickelt. Ein verhältnismäßig neues Fachgebiet ist die Theoretische Physik. Die folgende Einteilung hat mehr historische Gründe.

Klassische Physik

Auf den irdischen und alltäglichen Erfahrungen sowie auf Experimenten, die für die meisten Menschen nachvollziehbar sind, baut die klassische Physik auf. Dazu gehören Mechanik, Optik, Elektrizitätslehre (als Teil der Elektrodynamik) und Wärmelehre (als Teil der Thermodynamik). In der Geschichte der Physik und in der Praxis hat sie nach wie vor eine große Bedeutung.

Moderne Physik

Die Relativitätstheorie ist heute die international wissenschaftlich anerkannte Grundlage der Astrophysik und der Atomphysik. Sie hatte Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem grundsätzlichen Streit der Meinungen geführt, da sie die Existenz eines ruhenden Mediums, genannt Äther, ablehnt und die Lichtgeschwindigkeit als konstant postuliert. Die Theorie wurde von Albert Einstein unter anderem auf der Grundlage von Erkenntnissen Max Plancks entwickelt.

Siehe auch

Literatur

  • Richard Feynman, Robert Leighton, Matthew Sands: Vorlesungen über Physik. Oldenbourg 1999, ISBN 3-486-25857-5
  • Ch. Gerthsen, D. Meschede: Gerthsen Physik. 23. Auflage. Springer-Verlag, 2006, ISBN 3-540-25421-8
  • Richard Mestwerdt, Werner Schulte: Grundstock des Wissens Physik. ECO, 2000, ISBN 3-934519-50-4
  • Paul A. Tipler, Gene Mosca: Physik für Wissenschaftler und Ingenieure. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, 2004, ISBN 3-8274-1164-5
  • Ludwig Bergmann, Clemens Schaefer, Thomas Dorfmüller, Wilhelm T. Hering, Klaus Stierstadt: Lehrbuch der Experimentalphysik. 11. Auflage. de Gruyter, 1998, ISBN 3-11-012870-5
  • W. Demtröder: Experimentalphysik. 4. Auflage. Springer, 2005, ISBN 3-540-26034-X

Weblinks

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Einzelnachweise

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