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Skythen (Stamm): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Siedlungsraum der Skythen, östlich der Säulen des Herkales .png|thumb|400px|Siedlungsgebiet der Skythen, östlich von den [[Säulen des Herakles]]]]
Der '''Stamm der Skythen''' siedelte auf der östlichen Seite der Ägäis und wurde zum Namensgeber für alle Bewohner, die östlich von [[Athen]] bzw. östlich von [[Griechenland]] lebten.  
Der '''Stamm der [[Skythen]]''' ist eine [[Hypothese]], die besagt, dass es sich urspünglich um einen Volksstamm handelte, der sich auf der östlichen Seite der [[Ägäis]] ansiedelte und zum Namensgeber für alle Bewohner wurde, die östlich von [[Athen]] bzw. östlich von [[Griechenland]] lebten. Von dem griechischen Historiker [[Herodot]] (5. Jahrhundert v.Chr.) werden die Skythen und ihre Geschichte ausführlich beschrieben.<ref>[https://www.gottwein.de/Grie/herod/hdt04001.php Herodot: Die Ursprungsgeschichte der Skythen] aus Herodot, Buch 4,1-15, griechisch und deutsch</ref> Des Weiteren ist der Stamm Skythen Namensgeber für Stämme in den eurasischen Steppen nördlich des Schwarzen Meeres im heutigen [[Südrussland]] und der [[Ukraine]] von der unteren [[Wolga]] und dem [[Kuban]] bis zum [[Dnister]]. 


== Begriff ==
== Begriff ==
Als [[Skythen]] wird heute ein nomadisches Reitervolk bezeichnet, dass ab etwa dem 8./7. Jahrhundert v. Chr. die eurasischen Steppen nördlich des [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]]es siedelten. Nach dem antiken griechischen Geschichtsschreiber [[Herodot]] nannte sich der herrschende Klan [[Skoloten]]. In der Archäologie wird der Kulturraum Skythen als „skythisch-sakischer Kulturraum“ oder „Skythisch-sakischer Horizont“ bezeichnet. Zu ihm zählen als älteste Kulturen (seit dem 9. Jahrhundert v. Chr.) auch einige archäologische Kulturen Südsibiriens wie die Tagar-Kultur (Minussinsker Becken), Pasyryk-Kultur (Altai), Aldy-Bel-Kultur (Tuwa) und die Tes-Stufe (Tuwa). Ihre Kultur ähnelt derjenigen der Skythen am Schwarzen Meer.<ref>Wikipedia [https://de.wikipedia.org/wiki/Skythen Skythen]</ref>
Als Skythen wird ein [[Nomaden|nomadisches]] Reitervolk bezeichnet, dass ab etwa dem 8./7. Jahrhundert v. Chr. die [[Eurasien|eurasischen]] Steppen nördlich des [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]]es besiedelte. Nach dem antiken griechischen Geschichtsschreiber [[Herodot]] nannte sich der herrschende Klan [[Skoloten]]. Der Name in {{grcS|Μικρά Σκυθία}} ('Mikrá Skythía) für „Kleineres Skythien“ findet sich in [[Strabon]]s ''Geographie'' aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. für ein Gebiet im Königreich von [[Dakien]]. [[Scythia minor]] war eine [[römische Provinz]]. Das Königreich ''Aschkenas'', das in der Bibel in {{B|Jeremia|51|27}} zusammen mit Ararat ([[Urartäisches Reich]]) und Minni ([[Mannäer]]) zu einem Angriff auf Babylon aufgefordert wird, wird meist als skythisch identifiziert. Ein Brief an die {{B|Kolosser|3|11}}<ref>wahrscheinlich im 1. Jahrhundert n.&nbsp;Chr. entstanden</ref>  erwähnt die Skythen (Σκύθης skythes) und unterscheidet sie von anderen nichtgriechischen Völkern (z.B. den sogenannen Barbaren, griechisch βάρβαροι).
 
== Historische Überlieferung ==
[[Datei:Bedeutungswandel des Wortes Mittelmeer und Säulen des Herakles.png|thumb|600px|Der Bedeutungswandel des Begriffes "[[Mittelmeer]]" (Mare Midian), des Begriffes [[Atlantik]] (das Meer war wir kennen) und des Begriffes [[Atlas]] (die Welt die wir kennen). Zudem die ursprüngliche geografische Zuweisung der Region [[Spanien]]]]     
 
In der Unabhängigkeitserklärung [[Schottland]]s an [[England]] aus dem Jahre 1320 (Declaration of Arbroath) berufen sich die Schotten darauf, dass sie direkte Nachfahren der Skythen sind. Eine deutsche Übersetzung lautet:


„Allerheiligster Vater und Herr, wir wissen und finden so in den Chroniken und altüberkommenen Büchern geschrieben, dass unter anderen vorzüglichen Völkern (Volksstämmen) auch unser eigenes, das schottische, mit vielen Anerkennungen ausgezeichnet ist. Es zog vom Großreich der Skythen durch das Mittelmeer vorbei an den Säulen des Herkules und siedelte für lange Zeit unter äußerst wilden Stämmen in Spanien, ohne jemals irgendwo von einem Stamm, egal wie barbarisch er gewesen sein mag, unterworfen worden zu sein.<ref>Das Haus Juda und das Haus Israel auf [http://wir-sind-israel.de/texte/10stamm.htm wir-sind-israel.de], abgerufen am 26. Juni 2017</ref>
== Wissenschaftliche Grundlagen ==
 
Es gab offenbar mehrere Gruppen, die den Skythen zuzuordnen sind. Wann und wo die einzelnen Gruppen sesshaft wurden, lässt sich nur teilweise nachvollziehen. Die Übersetzung ''Aschkenas'' für ein Königreich im [[Altes Testament|Alten Testament]] beruht auf einer Verwechslung, die auf die Ähnlichkeit der hebräischen Zeichen [[Waw (Hebräisch)|Waw]] (ו, für „u“) und [[Nun (Hebräisch)|Nun]] (נון) zurückgeht. Die ursprünglich assyrische Form war ''(A)sch-ku-zaa'' oder ''(I)sch-ku-zaa'' und soll aufgrund von skythischen Gräbern dem griechischen ''Skythai'' entsprechen.<ref>[[Rüdiger Schmitt (Indogermanist)|Rüdiger Schmitt]]: ''Das Skythische – eine altiranische Trümmersprache.'' In: [[Hermann Parzinger]] (Hrsg.): ''Im Zeichen des goldenen Greifen – Königsgräber der Skythen.'' München 2007, S. 300.</ref> In der [[Archäologie]] wird der Kulturraum der Skythen als „skythisch-sakischer Kulturraum“ oder „Skythisch-sakischer Horizont“ bezeichnet. Zu ihm zählen als älteste Kulturen (seit dem 9. Jahrhundert v. Chr.) auch einige archäologische Kulturen Süd[[sibirien]]s wie die Tagar-Kultur (Minussinsker Becken), Pasyryk-Kultur ([[Altai]]), Aldy-Bel-Kultur (Tuwa) und die Tes-Stufe (Tuwa). Ihre Kultur ähnelt derjenigen der Skythen am Schwarzen Meer.
== Zeitliche und geografische Verortung ==   
=== Zeitliche Verortung ===
=== Zeitliche Verortung ===
Je nach These der Datierung über den "Stand der Forschung" oder der "Alternativen Datierung" sind die Skythen zwischen 400 v. Chr. bis 100 v. Chr. oder um 2000 bis 1800 v. Chr. als Kolonisten westwärts gezogen.  
Je nach These der Datierung über den "Stand der Forschung" oder der "Alternativen Datierung" sind die Skythen zwischen 400 v. Chr. bis 100 v. Chr. oder auch schon um 2000 bis 1800 v. Chr. als Kolonisten westwärts gezogen. Einige gelangten auf die [[Krim]], wo noch bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. skythische Stammesverbände lebten.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Skythen</ref>
 
Es kann durch textliche Quellen oder über archäologische Funde belegt werden, dass die bretonischen Skythen um 2000 bis 1800 v. Chr. westwärts zogen.<ref>Gemeint ist, dass die bretonische Kultur in der westlichen Türkei zu verorten ist</ref>  


=== Geografische Verortung ===
=== Geografische Verortung ===
[[Datei:Siedlungsraum der Skythen, östlich der Säulen des Herkales .png|thumb|400px|Siedlungsgebiet der Skythen, östlich von den [[Säulen des Herakles]]]]
[[Datei:Verortung der Stämme Skythen, Gommer, Aschkena und Manasse an der westlichen Küste der Türkei.png|thumb|400px|Siedlungsgebiet der Skythen und weiterer Stämme, z. B. der Stamm [[Gomer]], der Stamm [[Aschkena (Stamm)|Aschkena]] und der Stamm [[Manasse (Stamm)|Manasse]]]]
Von dem griechischen Historiker [[Herodot]] werden die Skythen detailliert beschrieben. Des Weiteren unterteilten die [[Griechen]] ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. die nicht-griechischen Völker in zwei Gruppen ein: [[Kelten]] westlich von Griechenland und Skythen östlich von Griechenland.
Zunächst werden die Skythen in [[Assyrer|assyrischen]] Quellen erstmals unter [[Sargon II.]] erwähnt. Zur Zeit [[Aššur-ahhe-iddina|Assurhaddons]] (680–669 v.&nbsp;Chr.) verbündeten sich die Skythen unter [[Išpakai]] mit dem [[Mannäer]]-Reich am [[Urmia-See]] und griffen die Assyrer an. Unter einem gewissen ''[[Bartatua]]''/''Partatua'' treten die Skythen als Verbündete der Assyrer auf. Kimmerer und Skythen werden in den assyrischen Quellen oft als ''umnan-manda'' zusammengefasst, was jedoch ebenfalls eine recht ungenaue Bezeichnung darstellt, die sich generell auf Bergvölker bezieht. Ähnliche Bezeichnungen sind bereits von Akkadern in Zusammenhang mit älteren erwähnten Bergvölkern unbekannter Herkunft genannt worden.<ref>Wikipedia [https://de.wikipedia.org/wiki/Skythen#Assyrische_Quellen Assyrische Quellen]</ref>
 
Somit kann der Stamm der Skythen auf der östliche Seite der [[Säulen des Herakles]] (westliche Küste der Türkei) verortet werden. Zudem werden die Skythen in [[Assyrer|assyrischen]] Quellen erstmals unter [[Sargon II.]] erwähnt. Zur Zeit [[Aššur-ahhe-iddina|Assurhaddons]] (680–669 v.&nbsp;Chr.) verbündeten sich die Skythen unter [[Išpakai]] mit dem [[Mannäer]]-Reich am [[Urmia-See]] und griffen die Assyrer an. Unter einem gewissen ''[[Bartatua]]''/''Partatua'' treten die Skythen als Verbündete der Assyrer auf. Kimmerer und Skythen werden in den assyrischen Quellen oft als ''umnan-manda'' zusammengefasst, was jedoch ebenfalls eine recht ungenaue Bezeichnung darstellt, die sich generell auf Bergvölker bezieht. Ähnliche Bezeichnungen sind bereits von Akkadern in Zusammenhang mit älteren erwähnten Bergvölkern unbekannter Herkunft genannt worden.<ref>Wikipedia [https://de.wikipedia.org/wiki/Skythen#Assyrische_Quellen Assyrische Quellen]</ref>
 
Des Weiteren ist der Stamm Skythen Namensgeber für Stämme in den eurasischen Steppen nördlich des Schwarzen Meeres im heutigen [[Südrussland]] und der [[Ukraine]] von der unteren [[Wolga]] und dem [[Kuban]] bis zum [[Dnister]].
 
[[Datei:Verortung der Stämme Skythen, Gommer, Aschkena und Manasse an der westlichen Küste der Türkei.png|thumb|400px|Verortung weiterer Stämme im Siedlungsgebiet der Skythen, z. B. der Stamm [[Gomer]], der Stamm [[Aschkena (Stamm)|Aschkena]] und der Stamm [[Manasse (Stamm)|Manasse]]]]
 
=== Rekonstruktion der europäischen Stammlinie der Skythen  ===
 
Die europäische Stammlinie der Skythen wurde über die Erzvorkommen in Europa rekonstruiert. Erst bei Vorkommen von [[Kupfer]]- und [[Zinn]]erzen, die zur Bronzeherstellung notwendig waren, machte die Kolonisierung einer Region damals überhaupt Sinn. Zinnvorkommen gibt es in der Bretagne, aber keine Kupfervorkommen. In der westlichen Region von England hingegen gab es Kupfer-, Zinn- und Goldvorkommen. Dieses bedeutet, dass die beiden Regionen in wirtschaftlichem Kontakt standen.


Die [[Himmelsscheibe von Nebra]] zeigt, dass schon sehr früh mit Applikationen aus Gold und Bronze gearbeitet wurde, ihr Alter wird auf 3700 bis 4100 Jahre (2100 bis 1700 v. Chr.) geschätzt. Demnach hatten die Metalle Kupfer, Zinn- und Gold schon sehr eine überregionale Bedeutung.
So unterteilten die [[Griechen]] ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. die nicht-griechischen Völker in zwei Gruppen ein: [[Kelten]] westlich des [[Rhein]] und Skythen östlich davon, insbesondere nördlich des Schwarzen Meeres. Somit könnte der Stamm der Skythen in der westlichen Türkei verortet werden. Nach [[Poseidonios]] (135-51 v.Chr.) setzte sich zunächst die Erkenntnis durch, dass am Rhein zwischen den Kelten und Skythen außerdem die [[Germanen]] siedelten.<ref>[[Gerhard Mildenberger]]: ''Sozial- und Kulturgeschichte der Germanen'', Urban-Taschenbuch 149, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1972, Seite 12</ref> Als [[Tacitus]] seine ''[[Germania (Tacitus)|Germania]]'' schrieb (etwa ab 80 n.Chr.), wurde eine Dreiteilung der Völker des Nordens und Ostens in Kelten, Germanen und Skythen üblich.


== Literatur ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise und Anmerkungen ==
<references />
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[[Kategorie:Europäische Geschichte]]
[[Kategorie:Historische Ethnie]]
[[Kategorie:Skythen]]
[[Kategorie:Skythen]]

Aktuelle Version vom 30. Juni 2025, 15:37 Uhr

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei fehlt Achtung: Bei diesem Artikel handelt es sich (vermutlich) um Theoriefindung.
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Siedlungsgebiet der Skythen, östlich von den Säulen des Herakles

Der Stamm der Skythen ist eine Hypothese, die besagt, dass es sich urspünglich um einen Volksstamm handelte, der sich auf der östlichen Seite der Ägäis ansiedelte und zum Namensgeber für alle Bewohner wurde, die östlich von Athen bzw. östlich von Griechenland lebten. Von dem griechischen Historiker Herodot (5. Jahrhundert v.Chr.) werden die Skythen und ihre Geschichte ausführlich beschrieben.[1] Des Weiteren ist der Stamm Skythen Namensgeber für Stämme in den eurasischen Steppen nördlich des Schwarzen Meeres im heutigen Südrussland und der Ukraine von der unteren Wolga und dem Kuban bis zum Dnister.

Begriff

Als Skythen wird ein nomadisches Reitervolk bezeichnet, dass ab etwa dem 8./7. Jahrhundert v. Chr. die eurasischen Steppen nördlich des Schwarzen Meeres besiedelte. Nach dem antiken griechischen Geschichtsschreiber Herodot nannte sich der herrschende Klan Skoloten. Der Name in altgriechisch Μικρά Σκυθία ('Mikrá Skythía) für „Kleineres Skythien“ findet sich in Strabons Geographie aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. für ein Gebiet im Königreich von Dakien. Scythia minor war eine römische Provinz. Das Königreich Aschkenas, das in der Bibel in Jeremia 51,27 EU zusammen mit Ararat (Urartäisches Reich) und Minni (Mannäer) zu einem Angriff auf Babylon aufgefordert wird, wird meist als skythisch identifiziert. Ein Brief an die Kolosser 3,11 EU[2] erwähnt die Skythen (Σκύθης skythes) und unterscheidet sie von anderen nichtgriechischen Völkern (z.B. den sogenannen Barbaren, griechisch βάρβαροι).

Wissenschaftliche Grundlagen

Es gab offenbar mehrere Gruppen, die den Skythen zuzuordnen sind. Wann und wo die einzelnen Gruppen sesshaft wurden, lässt sich nur teilweise nachvollziehen. Die Übersetzung Aschkenas für ein Königreich im Alten Testament beruht auf einer Verwechslung, die auf die Ähnlichkeit der hebräischen Zeichen Waw (ו, für „u“) und Nun (נון) zurückgeht. Die ursprünglich assyrische Form war (A)sch-ku-zaa oder (I)sch-ku-zaa und soll aufgrund von skythischen Gräbern dem griechischen Skythai entsprechen.[3] In der Archäologie wird der Kulturraum der Skythen als „skythisch-sakischer Kulturraum“ oder „Skythisch-sakischer Horizont“ bezeichnet. Zu ihm zählen als älteste Kulturen (seit dem 9. Jahrhundert v. Chr.) auch einige archäologische Kulturen Südsibiriens wie die Tagar-Kultur (Minussinsker Becken), Pasyryk-Kultur (Altai), Aldy-Bel-Kultur (Tuwa) und die Tes-Stufe (Tuwa). Ihre Kultur ähnelt derjenigen der Skythen am Schwarzen Meer.

Zeitliche Verortung

Je nach These der Datierung über den "Stand der Forschung" oder der "Alternativen Datierung" sind die Skythen zwischen 400 v. Chr. bis 100 v. Chr. oder auch schon um 2000 bis 1800 v. Chr. als Kolonisten westwärts gezogen. Einige gelangten auf die Krim, wo noch bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. skythische Stammesverbände lebten.[4]

Geografische Verortung

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Siedlungsgebiet der Skythen und weiterer Stämme, z. B. der Stamm Gomer, der Stamm Aschkena und der Stamm Manasse

Zunächst werden die Skythen in assyrischen Quellen erstmals unter Sargon II. erwähnt. Zur Zeit Assurhaddons (680–669 v. Chr.) verbündeten sich die Skythen unter Išpakai mit dem Mannäer-Reich am Urmia-See und griffen die Assyrer an. Unter einem gewissen Bartatua/Partatua treten die Skythen als Verbündete der Assyrer auf. Kimmerer und Skythen werden in den assyrischen Quellen oft als umnan-manda zusammengefasst, was jedoch ebenfalls eine recht ungenaue Bezeichnung darstellt, die sich generell auf Bergvölker bezieht. Ähnliche Bezeichnungen sind bereits von Akkadern in Zusammenhang mit älteren erwähnten Bergvölkern unbekannter Herkunft genannt worden.[5]

So unterteilten die Griechen ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. die nicht-griechischen Völker in zwei Gruppen ein: Kelten westlich des Rhein und Skythen östlich davon, insbesondere nördlich des Schwarzen Meeres. Somit könnte der Stamm der Skythen in der westlichen Türkei verortet werden. Nach Poseidonios (135-51 v.Chr.) setzte sich zunächst die Erkenntnis durch, dass am Rhein zwischen den Kelten und Skythen außerdem die Germanen siedelten.[6] Als Tacitus seine Germania schrieb (etwa ab 80 n.Chr.), wurde eine Dreiteilung der Völker des Nordens und Ostens in Kelten, Germanen und Skythen üblich.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Herodot: Die Ursprungsgeschichte der Skythen aus Herodot, Buch 4,1-15, griechisch und deutsch
  2. wahrscheinlich im 1. Jahrhundert n. Chr. entstanden
  3. Rüdiger Schmitt: Das Skythische – eine altiranische Trümmersprache. In: Hermann Parzinger (Hrsg.): Im Zeichen des goldenen Greifen – Königsgräber der Skythen. München 2007, S. 300.
  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Skythen
  5. Wikipedia Assyrische Quellen
  6. Gerhard Mildenberger: Sozial- und Kulturgeschichte der Germanen, Urban-Taschenbuch 149, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1972, Seite 12