PlusPedia wird derzeit technisch modernisiert. Wie alles, was bei laufendem Betrieb bearbeitet wird, kann es auch hier zu zeitweisen Ausfällen bestimmter Funktionen kommen. Es sind aber alle Artikel zugänglich, Sie können PlusPedia genauso nutzen wie immer.
Bei PlusPedia sind Sie sicher: – Wir verarbeiten keine personenbezogenen Daten, erlauben umfassend anonyme Mitarbeit und erfüllen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vollumfänglich. Es haftet der Vorsitzende des Trägervereins.
Bitte beachten: Aktuell können sich keine neuen Benutzer registrieren. Wir beheben das Problem so schnell wie möglich.
PlusPedia blüht wieder auf als freundliches deutsches Lexikon.
Wir haben auf die neue Version 1.43.3 aktualisiert.
Wir haben SSL aktiviert.
Hier geht es zu den aktuellen Aktuelle Ereignissen
Hinweis zur Passwortsicherheit:
Bitte nutzen Sie Ihr PlusPedia-Passwort nur bei PlusPedia.
Wenn Sie Ihr PlusPedia-Passwort andernorts nutzen, ändern Sie es bitte DORT bis unsere Modernisierung abgeschlossen ist.
Überall wo es sensibel, sollte man generell immer unterschiedliche Passworte verwenden! Das gilt hier und im gesamten Internet.
Aus Gründen der Sicherheit (PlusPedia hatte bis 24.07.2025 kein SSL | https://)
Zeittafel parteipolitische Entwicklung der Schweiz ab 1848
Die Zeittafel der parteipolitischen Entwicklung der Schweiz seit 1848 zeigt anhand der prozentualen Sitzverteilung in der Abgeordnetenkammer Nationalrat die parteipolitische Entwicklung des Landes seit der Gründung des Bundesstaates, wobei die Gründe der wichtigsten Änderungen angeführt werden. Die Wahlen haben stets in einem 4-Jahres-Intervall stattgefunden, wobei hier die weniger relevanten Wahljahre ausgelassen sind.
- 1848 bis 1919 war eine von der absoluten Dominanz der Freisinnig-Demokratischen Partei der Schweiz (FDP) geprägte Periode, der als einzige erwähnenswerte Opposition die Katholisch Konservativen (KK) gegenüber standen. Von Interesse ist ein gewisser Aufschwung dieser Konservativen während des Schweizer Kulturkampfes, wo z.B. der recht unzimperliche Umgang der Liberalen mit dem Bischof des grössten Bistums Basel mit Sitz in Solothurn, welcher kurzerhand polizeilich aus seinem Bistum ausgeschafft wurde, bei der Bevölkerung offenbar nur auf beschränkte Zustimmung stiess. 1878, bereits in den Nachwehen des Kulturkampfes, erreichten die KK den höchsten je errungenen Prozentanteil von Sitzen im Nationalrat. 1912 entstand aus den KK die Konservative Volkspartei (KVP),[1] die spätere Christlichdemokratische Volkspartei (CVP).
- Nach dem Landesstreik von 1918 wurde in der Schweiz auf dessen Druck hin (es herrschte nach der russischen Oktoberrevolution 1917 auf Arbeiterseite eine ziemlich aufgeheizte Stimmung) für den Nationalrat das Proporzwahlrecht eingeführt. Dies bedeutete für den Freisinn das Ende der absoluten Sitzmehrheit, davon profitieren konnte nebst den Sozialdemokraten (SP) der kurz zuvor als Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (BGB) vom Freisinn abgespaltene kleinbürgerliche Flügel. Die Wahlbeteiligung dieses Wahlgangs von 1919 betrug noch stolze 80 Prozent.
- Die Wahlen von 1931 waren geprägt durch die sozialen Folgen der Weltwirtschaftskrise. Die Wirtschaftspartei FDP verlor einige Sitze zugunsten der SP, der kommunistischen Partei der Arbeit (PdA) und sogar der KVP.
- Die Wahlen von 1935 sodann fanden im Kontext von Hitlers Machtübernahme 1933 statt, die in der Schweiz den faschistischen Frontenfrühling ausgelöst hatte. Der Freisinn verlor hier wiederum einige Sitze, dies aber bemerkenswerterweise fast nicht zugunsten der Frontenbewegung. Zur gleichen Zeit hatte sich nämlich eine andere Partei formiert, der Landesring der Unabhängigen (LdU) des Gründers des damaligen Migros-Discounters, Gottlieb Duttweiler. Die Schweizer Wählerschaft gab dieser demokratisch orientierten Partei deutlichen Vorzug vor den Frontisten, wobei die etablierten Parteien FDP, SP und KVP je nach wie vor mehr Sitze errangen als der LdU.
- 1943 erlebte die SP einen Aufschwung. Dies zu Lasten von LdU, PdA und wiederum des Freisinns, dem die anpasserische Rede seines Bundesrats Marcel Pilet-Golaz gegenüber NS-Deutschland vom Juni 1940 Stimmen kostete.
- 1947, nach dem Kriegsende von 1945, erbrachte einige Sitzverluste für die SP, die sich in Zugewinne für die FDP und die PdA verwandelten. Dies wohl primär als Ausdruck des Kriegssieges durch die West-Alliierten und die Sowjetunion.
- Ein gegenteiliger Trend lässt sich bei den Wahlen 1951 feststellen: Die PdA verlor die Hälfte ihrer Sitze, primär zugunsten des LdU. Ursache dürfte hier vorab die Zwangssozialisierung Osteuropas durch Stalin gewesen sein. 1957 wurde die KVP in «Konservativ-Christlichsoziale Volkspartei» (KCVP) umbenannt.[1]
- 1971 zeigte sich zum einen eine historisch tiefe Wahlbeteiligung: Gegenüber 1967 reduzierte sie sich von 65 auf 55 Prozent. Gründe waren primär die sich seit der 1968er Studentenrevolte manifestierende Ausserparlamentarische Opposition sowie eine aus dem gleichen Grund erodierende Wahldisziplin: die Jungen verweigerten sich vermehrt den Wahlen. 1970 war die KCVP in «Christlichdemokratische Volkspartei» (CVP) umbenannt worden.[1] Einen Aufschwung bei jenen, die wählten, erlebten die Parteien der Republikaner und der Nationalen Aktion (NA), die sich gegen eine stets zunehmende Zahl von ausländischen Einwanderern stellten. Sie gewannen Sitze vorab auf Kosten der SP und der CVP.
- 1999 hatte sich die Parteien-Landschaft gegenüber 1971 relativ stark verändert: Republikaner und NA waren fast vollständig durch die zwar national orientierte, aber wirtschaftsfreundlichere Schweizerische Volkspartei (SVP) aus dem Nationalrat verdrängt, dasselbe war auch dem LdU widerfahren, welcher durch die Grüne Partei der Schweiz ersetzt war. Die SP war 1999 die stärkste Fraktion. 2005 entstand die Union der Freisinnigen und Liberalen (UFL) aus der FDP und der Liberalen Partei der Schweiz (LPS), die Partei «FDP.Die Liberalen» wurde daraus Ende 2008 gebildet.[2]
- 2015 zeigte noch ungefähr den selben Parteien-Mix wie 1999, allerdings war jetzt die SVP aufgrund der nach wie vor massiven Einwanderungs-Überschüsse durch den Freien Personenverkehr mit der EU die deutlich grösste Fraktion im Nationalrat.
Literatur
- Gruner/Junker: Bürger, Staat und Politik in der Schweiz
- Im Hof: Geschichte der Schweiz
- Bundeskanzlei-Erläuterungen zu den Wahlen 2003 und 2019
Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Zeittafel parteipolitische Entwicklung der Schweiz ab 1848) vermutlich nicht.